Hallo, möchte die Minerva Class 14 kurz vorstellen.
Link zum Vorbild: https://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_14
Die Lok kommt in einer schön gestalteten und stabilen Schachtel.
Ein passgenauer Einsatz aus Schaumstoff und eine Folie zum herausheben. An extra Teilen liegen bei: Klare Kunststoffscheibeneinsätze für die Headcodeboxes, messinggeätzte Fabrikschilder und Shedcodes, Beschriftungsbogen für die Loknummer von Railtec Transfers, sowie Headcodenumbers zum Ausschneiden.
Die Anleitung ist knapp gehalten. Ein wenig Wartungshinweise, öffnen der Lok und des Führerhauses, Einbau des Decoders und Lautsprechers. Es ist eine Plux22-DCC-Schnittstelle verbaut. Die Headcodes zum Ausschneiden sind auf die Rückseite der Anleitung gedruckt. Wenn man die Anleitung nicht zerschneiden möchte, sollte man sich die Headcodes vorher kopieren.
Das Vorbild ist eine ab 1964 in Swindon gebaute dieselhydraulische Lok mit Paxman Ventura Viertakt V6 Motor Typ 6YJXL und deutschen Voith Getriebe. In der Western Region von British Railways wurde bekanntlich der dieselhydraulische Antrieb wie bei der "Warship Class" bevorzugt.
Der Motor leistete 650 bhp bei 1500 rpm. Die Höchstgeschwindigkeit war 40 mph (64 kmh), also deutlich eine Rangierlok.
Wie viele andere frühe Diesellokomotiven hatte auch die Class 14 eine extrem kurze Lebensdauer bei British Railways. In diesem Fall nicht wegen mangelnder Zuverlässigkeit, sondern weil viele der geplanten Aufgaben auf dem BR-Netz wenige Jahre nach ihrer Indienststellung wegfielen. Die Class 14 war für kurzen Zubringerverkehr auf Nebenbahnen von Werksanschlüssen zu Güterknotenpunkten vorgesehen. Aber gerade viele dieser Nebenbahnen wurden während der "Beeching Axe" in den 60ern stillgelegt. Ab Mitte 1968 begann die BR, sich von Mitgliedern der Baureihe zu trennen, und bis Ende 1970 war die gesamte Baureihe an die Industrie verkauft oder verschrottet worden. Viele gingen zum National Coal Board (NCB).
Insgesamt wurden 56 Stück gebaut. Erstaunliche 19 Stück sind noch museal erhalten. Fünf Exemplare wurden exportiert, drei nach Spanien und zwei nach Belgien, siehe https://features.rcts.org.uk/d…ilemmas/class-14-exports/
Mit ein wenig modellerischer Phantasie und Freizügigkeit kann man den belgischen Export auch nach Deutschalnd "umleiten".
Die Class 14 hat sich im Industrieeinsatz so gut bewährt, dass sogar die Museumslok D9504 von der Kent & East Sussex Railway im Jahr 2005 beim Bau der High Sped Line 1 (Channel Tunnel Rail Link) zum Einsatz kamen.
Der Blick von oben. Gut gelungen sind die Handläufe, die beim Vorbild aus stranggepressten ovalen Aluminiumprofil sind. Der Kühlerlüfter hat, anders als bei Heljan, keinen separaten Antrieb.
Über die Farbe des Führerhauses kann man geteilter Meinung sein. Manchen ist der Farbton zu hell, andere sagen, es passt. Zeitgenössische Farbfotos haben sich auch über die Jahre verändert und geben nicht immer den "echten" Farbton wieder. Ich meine, nachdunkeln kann man durch Alterung immer. Aufhellen ist schwieriger.
Die Lok hat vorbildgerechte Schraubenkupplungen und gefederte Metallkupplungen. Bremsschläuche sind bereits montiert. Die Vorderfront hat die typischen "wasp stripes", welche ab 1964 eingeführt wurden. Unten sind die Headcodeboxes. Sie sind beleuchtet mit LEDs. Dort kommen die ausgeschnittenen Headcodes je nach Zugnummer hinein. Dann die Klarsichtscheiben darauf.
Die seitlichen Markerlights sind leider aus Kostengründen nicht beleuchtet. Es sollte jedoch für den Bastler nicht so schwierig sein, Mini-LEDs einzubauen. Der Plux22 Decoder hat die erforderlichen Lichtausgänge.
Details der Seitenansicht. Die Kuppelstangen sind aus Metall. Es gab auch Loks, wo die Leiter links mit einem Gitter hinterlegt waren. Heljan hatte dieses beim OO-Modell der Class 14 nachgebildet. Das muss man im einzelnen für jede Loknummer überprüfen. Die Loknummer kommt unter das British Railways Logo. Ansonsten ist die Beschriftung typisch britisch-sparsam. Das rote Teil am Umlauf, so vermute ich, ist die Tankanzeige.
Sehr detailliert ist der Innenraum mit Instrumenten, Hebeln und Schaltern. Es gibt eine LED Beleuchtung, die im Digtalbetrieb seperat schaltbar ist. Das Führerhaus lässt sich nach Entfernung von vier Schrauben von unten lösen, um zum Beispiel Lokpersonal einzusetzen. Zu dieser Zeit fuhr British Railways immer mit zwei Mann
Die mittlere Achse ist stark seitenverschiebbar angeordnet, die Kuppelstangen sind geteilt und flexibel. So ist das Befahren des Peco Radius 2 (1024 mm) und der Peco Setrack-Weichen garantiert.
Mit ein wenig drängeln kommt die Lok auch ohne zu entgleisen durch den Rivarossi-Radius von 80 cm, ich habe es ausprobiert. Zu empfehlen ist jedoch mindestens Lenz Radius mit 914 mm.
Die Lok wiegt ca. 1200 gramm, Zugkraft sollte ausreichend sein.
Das Modell der Class 14 kostet je nach Ausführung (einfach analog, mit DCC-Decoder eingebaut oder Zimo-Paul-Chetter-Sound ab Werk) zwischen 305 und 440 GBP inkl.VAT.
Die britische Mehrwertsteuer wird beim Versand ins Ausland abgezogen.
Danke für das Interesse, beste Grüße, Torsten