Hallo allerseits,
mittlerweile ist das Bahnhofsgebäude Neuenrade fertig. In diesem Beitrag zeige ich die letzten Schritte bis zur Fertigstellung.
Hier baue ich gerade das Grundgerüst für das Mansarddach. Damit alles schön gerade wird, klemme ich einen Aluminiumstreifen mit ein, bis der Leim abgebunden hat.
Das ist der fertige Unterbau.
Darauf kommt die Auflage für das obere Walmdach.
Das Walmdach musste ich nach den entsprechenden Formeln (aus dem Internet) berechnen.
Während der Leim trocknete, habe ich angefangen, die Turmhaube zu bauen. Diese ähnelt einem bayerischen Zwiebeltürmchen und ist ein ziemlich komplizierter Körper.
Das aus MDF gelaserte Gerüst habe ich mit Modelliermasse ausgefüllt.
Und nach dem Aushärten gespachtelt und geschliffen.
Hier ist das Walmdach nun montiert.
Die gewölbten Wände des Mansarddachs habe ich aus 1 mm MDF gelasert und mit Rillen im Abstand von 2 mm versehen, damit es sich leichter biegen ließ. Um sie beim Verleimen dicht an die Spanten des Unterbaus anzupressen, habe ich kräftige Klemmen und ein Stahllineal verwendet. Diese Klemmen von Wolfcraft kann ich übrigens nur empfehlen.
Das Mansarddach ist nun auch fertig.
Es folgt das niedrige Walmdach über dem Anbau, hier der Unterbau.
Und hier das fertige Dach. Damit sind alles Dachflächen hergestellt, aber noch nicht verschiefert.
Zunächst habe ich alle Dachflächen schwarz lackiert, falls der Schiefer nicht überall völlig dicht ist.
Dann habe ich die Mansardenfenster hergestellt.
Eine besondere Herausforderung war der Quergiebel an der Gebäudefront. Für diesen habe ich nach längerer Überlegung ein Spantengerüst angefertigt und mit 3 x1 mm Lindenholzleisten beplankt. Dabei haben mir meine früheren Erfahrungen beim Bau historischer Schiffsmodelle geholfen. Die Klemmen werden normalerweise von den Damen für ihr Hairstyling verwendet, ich habe sie abgekniffen und einen dünnen Messingstab aufgelötet. Damit werden die Planken an die Spanten und an die letzte verleimte Planke angedrückt.
Vor den Dachdeckerarbeiten habe ich die dekorativen Natursteinapplikationen des Originalgebäudes (siehe oben) nachgebildet. Dazu habe ich einzelne, passende Steine aus einer Mauerplatte ausgeschnitten und auf 0,3 mm Polystyrol geklebt. Das Polystyrol habe ich so ausgeschnitten, dass später nichts davon zu sehen war.
Hier sind alle Steinapplikationen mit Tamiya-Abdeckband auf eine große Pappe aufgeklebt. Mit Vallejo-Farben und dem Pinsel habe ich dann die einzelnen Steine unterschiedlich koloriert, mit der Airbrush und neutralem Grau flächig gespritzt und die Farbe sofort mit klarem Wasser aus der Airbrush weitgehend wieder abgewaschen. Nach dem Trocknen sahen die Steine ziemlich überzeugend aus.
Anschließend habe ich für den Gebäudesockel passende Streifen aus einer anderen Mauerplatte geschnitten und zunächst sandfarben lackiert. Nachdem die Farbe trocken war, habe ich mit der flachen Seite eines Kosmetikschwamms (Drogeriemarkt oder Amazon) dunkelgraue Farbe aufgetragen, ohne sie in die Fugen zu reiben. Das Verfahren sollte auch für Ziegelmauerwerk funktionieren, werde ich demnächst probieren.
Noch schnell die Eingangstreppen angefertigt.
Und zusammen mit Steinapplikationen und Sockelmauerwerk ans Gebäude geklebt. Danach folgten die Fensterbretter.
Und dann kamen die Dachdecker! Zunächst habe ich ein Schiefermuster ausgeknobelt und aus Fotokarton gelasert. Die Streifen habe ich überlappt verklebt. Damit das keine Sauerei wird, braucht es eine Möglichkeit, den Leim (Faller Expert-Lasercut 170494) sehr genau zu dosieren.
Dafür habe ich mir vor einiger Zeit auf Amazon "Crafter's Companion Leimapplikatoren" bestellt. Dazu noch "SHOPANTS 100 Stück Mikro Applikatorspitzen". Einen Leimapplikator habe ich mit dem Faller-Kleber gefüllt, die Metallspitze abgezogen und stattdessen eine der Mikro Applikatorspitzen aufgesteckt. Damit lässt sich der Leim in winzigen Tröpfchen dosieren und aufbringen.
Die Applikatorspitzen kann man nicht nur für Lasercut-Leim verwenden, sondern auch für Sekundenkleber und Ruderer L530 Kunststoffkleber. Beide haben ja die unangenehme Eigenschaft, beim Öffnen der Tube sofort herauszuschießen. Auch trocknen die Klebstoffe nicht so schnell ein und wenn, dann muss man nur ein Stückchen vom Applikator mit dem Skalpell abschneiden. Wird der Applikator zu kurz oder die Öffnung zu groß, nimmt man einfach einen neuen, in der Packung sind 100 Stück.
Unten sieht man die ersten vier Streifen des Schiefers verklebt.
Der Quergiebel ist schon teilweise verschiefert.
Und auch einige Dachflächen. Die Schieferstreifen für die Abschlüsse sind aus einzelnen, gelaserten Plättchen gefertigt.
Nach einigen Tagen Dachdeckerarbeit hier das Ergebnis:
Damit ist der Baubericht beendet. Demnächst werde ich noch zeigen, wie sich der Bahnhof auf unserer Clubanlage macht.
Gruß
Christoph