Hallo Friedrich,
herzlich willkommen im Forum. Den Ausführungen und Tipps von Jay, Carl und Dirk kann ich mich nur anschließen, von der Anmerkung von Barni kann man hingegen nur abraten! Da stellt sich jemand vor und lässt direkt Realismus, Betriebsorientierung und Augenmaß mit den Begriffen Point to Point, Endbahnhof/Spitzkehrenbahnhof sowie Güterverkehr erkennen und der erste Tipp ist "irgendwie Kreisverkehr und Loks Kilometer machen lassen", mmh...
Wenn es in Richtung Betriebsmodellbahn gehen soll und das erkennt man ja an deiner Kurzvorstellung, führt eigentlich kein Weg vorbei an der Lektüre der Klassiker von Otto O. Kurbjuweit, kurz OOK, hier im Forum auch unter Harznullemmer unterwegs.
Leider gibt es das sogenannte Blaue Buch "Anlagen-Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb" nur noch als E Book im VGBahn.Shop
Anlagen-Planung | Anlage planen, bauen & gestalten | Modellbahn | Bücher | Verlagsgruppe Bahn (vgbahn.shop)
Wenn du auf Güterverkehr stehst, kommt man an dem anderen Klassiker von Otto auch nicht vorbei: "Rangieren, aber Richtig", auch nur noch als E-Book dort erhältlich:
Rangieren – aber richtig | Anlagenporträts & Modellbahnbetrieb | Modellbahn | Bücher | Verlagsgruppe Bahn (vgbahn.shop)
Im letzten Jahr hat Otto auch eine neue Modellbahn Zeitschrift herausgebracht, das Anlagen Design Journal, sehr empfehlenswert, Ausgabe 4 ist gerade raus, zu beziehen über Jaffas-Mobashop.
Bücher/Publikationen - Jaffas Verlag und Shop für Modellbahner (jaffas-moba-shop.de)
Otto betreibt zudem das Mapud, das Modellbahn-Anlagen Planungsforum, sozusagen die Gralshüter sinnvoller Beschäftigung mit der Eisenbahn als Simulation des Eisenbahnbetriebs nach Vorbild und eben keine Carrera- äh Kreisbahn, ist nicht böse gemeint, verzeiht es mir Freunde und Bekannte mit Kreisbahn, bin ja manchmal auch neidisch;-).
Modellbahn Anlagen Planungs- und Design Forum (mapud-forum.de)
Nun aber genug Links, wenn dir das zu viel Theorie zur Anlagenplanung ist und du lieber praktisch umgesetzte Heimanlagen-Konzepte, na eher Bilder, in Spur 0 dir ansehen möchtest, empfehle ich dir den von Konstantin alias Lejonthal gestarteten Beitragsbaum "Gesamtbilder der Anlage" vom 20.12.2020.
Gesamtbilder der Anlage - Modellbahnbetrieb Spur 0 - Spur Null Magazin Forum (spurnull-magazin.de)
Wirklich klasse, keine Ohrensesselfachsimpelei und Blabla über nie realisierte Konzepte, sondern Umsetzungen von Machern mit sehr unterschiedliche Vorstellungen einer Heimanlage, manchmal sind Gleispläne gut erkennbar und Abmessungen genannt. Meine eigene Anlage (Beitrag 59) in U-Form Point to Point vom Fiddle Yard bis zum Endbahnhof ist auch nur 5,43x4,93x5,43 klein, also müsste ein bisschen was von deinen Vorstellungen auch auf 3,80x4,80 gehen.
Auf der Fläche in einer "weit geschwungenen Verbindungskurve" so mit Radius 150-165 cm und Bogenweichen ließe sich vom hoffentlich von hinten gut erreichbaren Schattenbahnhof, der großen weiten Welt, der Endbahnhof auf dem kurzen Anlagenteil mit kurzen Zügen versorgen. Der eigentlich in der Spur0 verpönte (Zugriff/Eingriffstiefe?) SB hat dann die Funktion des Zugspeichers/Fiddle Yard, einen zweiten FD bekommst du ja dann gar nicht unter und ist auch gar nicht notwendig. Der kleine Endbhf. bekommt im nächsten Schritt dann eine Spitzkehrenfunktion, wenn von dort dann in der mit der besagten Verbindungskurve zum etwas längeren Anlagenteil ein Industriegebiet/kleines Industriestammgleis/mehrere Anschließer noch angebunden werden kann. Das gibt ein herrliches hin und her und du musst jedes mal die gesamte Anlagenlänge für Zugfahrten beim Güterverkehr auf dem sichtbaren Anlagenteil nutzen: Ständig Lok abkuppeln, abrücken vom Zug, Weiche umlegen, Wagen umfahren, wieder Weiche umlegen und wieder vor die Garnitur, einzelne Wagen abholen und zustellen, da geht auch was mit Rangierlisten und später mit Wagenladungskarten, passend zu deinen Anschließern Maschinenfabrik, Brauerei, Brennstoffhändler, Sägewerk...
Und ich würde mich auch beim Bahnhof mit einer Bahnsteigkante am Hausbahnsteig begnügen, lieber dafür die Ortgüteranlage mit separatem Güterschuppengleis sowie Kopf und Seitenrampe und Freiladegleis ausstatten und noch mindestens ein beidseitig angebundenes Aufstellgleis für die Übergaben zu den Anschließern vorsehen. Das wird natürlich mit nur 40 cm Anlagentiefe am Ende ganz schön eng, da helfen nur Reliefmodelle mit wenigen Zentimetern Tiefe.
Das die Züge relativ kurz sind, ist sicher klar, aber es handelt sich ja um einen Endbahnhof, der Nahgüterzug ist auf dem Weg zum Endpunkt sicherlich arg geschrumpft und besteht vielleicht nur noch in der Regel aus 4-5 Wagen, Personenzüge vielleicht aus drei Wagen, die bayrischen Lokalbahnwagen lassen jeden kleinen Endbahnhof direkt größer erscheinen. Überhaupt sind die typischen bayrischen Endbahnhöfe ein guter Tipp für die Gleisplanung, das Bhf-Gebäude mit kurzem Bahnsteig ganz am Ende an einem Stumpf und die kurze Garnitur muss dann erst zurückgedrückt werden, um diese von der Lok umfahren zu können.
Das nur einfach mal ein paar Gedanken von einem Praktiker, der den Kreis nicht vermisst und nach wie vor von dem Heimanlagenkonzept mit FY, Strecke, Anschließern und Endbahnhof mit Spitzkehrenfunktion überzeugt ist, für mich die Eierlegendewollmilchsau unter allen möglichen Konzepten, wenn es um intensiven Rangierspass, äh Entschuldigung natürlich vorbildgerechten Betrieb geht.
Dann wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg für deine Planung und ich stehe gerne für weiteren Austausch, auch per PN, gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße
Ralf