Heute habe ich endlich die Fensterläden montiert ...

Dann habe ich mich weiter mit dem Dach beschäftigt. Ich hatte bereits zu einem früheren Zeitpunkt geschrieben, dass die Simpel-Dachkonstruktion nicht Bestandteil des Grundbausatzes ist, weil ich davon ausgehe, dass der eine oder andere hier einen Dachstuhl nach guter alter Zimmermannstradition in Eigenleistung bauen möchte. Meine Dachteile gibt es aber gegen 10 € Aufpreis dazu.
Die Dachplatte hat jetzt angelaserte Markierung für die Montageposition der Sparrenköpfe aus 3x4mm-Leisten (die Leistung muss der Bauherr erbringen):

Für die Montage der dreieckigen Flächen des Krüppelwalmdachs müssen die Kanten angeschliffen werden. So sieht das montierte Dach samt Sparrenköpfen von unten aus:

Diese Dachkonstruktion ist zugegebenermaßen die Außen-hui-innen-pfui-Variante. Hier wäre natürlich eine komplette Eigenkonstruktion aus Holzleisten denkbar. Aber ich habe da eher den pragmatischen Ansatz: Was später nicht zu sehen ist, darf vereinfacht sein.
Und nachdem das Dach aufgesetzt ist und die Fensterläden dran sind, bin ich mit allem durch, was Bestandteil des Teilbausatzes Empfangsgebäude Typ R1/R2 ist (nach K. Schäfer: »Hochbauten der oberfränkischen Nebenbahnen«). Neben Nordhalben gab es dieses Gebäude – soweit ich sie kenne – in Bischofsgrün und Schlüsselfeld. Fladungen weicht ein wenig davon ab, weil die Gewände nicht aus Sandstein, sondern aus Ziegeln gemauert sind.
Nun gibt es natürlich noch einiges an Detailarbeit zu tun.
Am besten schaut man sich dazu Vorbildfotos an: Oberhalb des Steinsimses sind Holzprofile montiert. Ebenso an den Rändern des holzverschalten Giebels. Nicht genau zu erkennen ist es, ob es auf der Verbretterung der Giebel noch schmale Deckleisten gibt.
Für die Montage der Sparrenköpfe ist ja bereits Vorarbeit geleistet; was aber noch fehlt, sind die jeweils vier Balkenköpfe, die bei den Holzgiebeln herausragen. In dem Zusammenhang müssen auch die Abschlusssparren am Krüppelwalmdach montiert werden. Sinnvollerweise spritzt man das abgenommene Dach von unten in einem Braunton, bevor man oben auf dem Dach weiterarbeitet.
Wenn es der Gebäudetyp R2 ist, dann braucht man 8 Dachgauben, die montiert werden wollen und anschließend steht die Fleißarbeit des Dachdeckens an: rautenförmige Schieferplatten mit entsprechenden Randplatten (gibt es bei mir im Shop beim Haus-/Dachzubehör). Die Schornsteine hatte ich bereits einige Posts zurück gezeigt. In neueren Aufnahmen von Nordhalben sind die Schornsteine schieferverkleidet; wenn ich die historischen Aufnahmen richtig interpretiere, war das früher nicht so.
Dann wird das Vordach am Bahnsteig auf den Stützen montiert und ebenfalls gedeckt. Auf neueren Fotos fehlt das Dach ganz, ob es historisch mit Schiefer oder Teerpappe gedeckt war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Schließlich folgt die Dachentwässerung für das Krüppelwalmdach und das Vordach mit Fallrohren auf allen vier Gebäudeecken.
Last but not least kleine Schmankerl wie Schneefanggitter, Außenbeleuchtung und Bahnhofsuhr.
Es gibt also für die Handwerker vor Ort immer noch einiges zu tun, wenn der Grundbausatz montiert ist.
Gruß --- Jürgen