Ich kam, sah und sägte - könnte mal ein Glms 207 werden
Moin zusammen,
ich kam neulich günstig an ein Doppelpack Raimo-Glmms 50. Da am Fahrwerk wegen des falschen Achsstandes ohnehin herumgeschnitzt werden muß, kann dann auch gleich das technische Upgrade mit Federpuffern und Nachrüstsätzen für Kupplungskinematiken erfolgen. Metallradsätze waren vorhanden, Decals lagen bei. Farbe, Griffstangen und der für meine eher moderaten Ansprüche übliche Kleinkram fallen finanziell nicht sehr ins Gewicht, so dass ich bei den Investitionen zum Aufmöbeln des Raimo-Modells höchstens bei der Hälfte dessen lande, was für einen Glmms 50 anzulegen wäre, den man aus seiner in Mülheimer Blau-Weiß gehaltenen Verpackung heraus einfach direkt auf die Gleise schicken kann. Fairerweise muß gesagt werden, dass sich dieser euronale Unterschied aber auch in der Modellausführung mehr als deutlich zeigt. Dazwischen liegen Welten. Andererseits sind es hier zwei Wagen, da lohnt es sich schon.

Ich sah dank einer Idee aus dem RiPoLi-Stammbaum und der Konsultation einschlägiger Güterwagenbücher die Option, von einem Glmms 50 ausgehend zu einem Glms 207 (1. Baujahr 1967) zu kommen. Meinem Faible für kurze Güterwagen mit langem Achsstand wie Oppeln, Villach, Bremen, Klagenfurt oder Duisburg käme das sehr entgegen, meiner Fuhrparkbeschränkung auf den Zeitraum 1955-65 umso weniger. Es muß also nicht nur am Ausgangsmodell, sondern auch am Raum/Zeit-Kontinuum meines Modellbahnuniversums geschraubt werden. Der prinzipielle Bastelansatz sah für den Glms 207-Wagenkasten zwei Endstücke des Glmms 50 mit je zwei Seitenwandfeldern vor und noch anzufertigenden 2,50 m breiten Ladetüren dazwischen.
Ich sägte also den Raimo-Aufbau zweimal ebenso radi- wie rustikal durch und versäuberte die Kanten. Die übriggebliebenen 2,00 m breiten Ladetüren gingen erstmal in die Bastelkiste und werden sicherlich eines Tages noch eine Verwendung finden. Neue breitere Ladentüre entstanden aus Kunststoffrechtecken (H: 4,9 cm, B: 5,3 cm), die mit Kunststoffstreifen (2,0 mm) umrandet wurden, und einem U-Profil (2,0 mm) als Mittelstrebe. Die Knotenbleche sind Papierdreiecke. Die Stellprobe der Rohbauteile ergab überraschenderweise eine
Längenabweichung des Wagenkastens von nur 1,5 mm gegenüber dem auf 1:45
umgerechneten Vorbildmaß. Ob diese Differenz nun auf den Klimawandel oder auf Wechselkursschwankungen oder etwas ganz anderes zurückzuführen ist, belastet mich nicht wirklich, denn für mich ist sie vernachlässigbar. (s. Edit)



Alea iacta est … zumindest was das Grobe angeht. Ich lehne mich erstmal zurück und denke in Ruhe über die Feinheiten nach. UIC-Schieber oder einfache Ladeklappen? Dach und Fahrwerk aus irgendwelchen Bastelkistenresten oder kürzen der Raimo-Teile des Glmms 50? Das Raimo-Dach und das 7,0 m-Fahrwerk zu zersäbeln, wäre eigentlich Sünde, weil die Teile ganz laut „Dresden“ rufen … und zwei G 20-Aufbauten hätte ich noch … Aber das wäre eine ganz andere Geschichte …
Ave und viele Grüße, man liest sich
Carsten
Peinliches Edit: für die Überraschung der unerwartet geringen Maßabweichung hat sich die Ursache gefunden. Rechnen müsste man können. Dann würde man feststellen, das die Längendifferenz zwischen Theorie und Praxis tatsächlich 6 mm beträgt und nicht 1,5 mm. Nun ist der Wagenkasten schon zusammengeklebt. Deswegen werde ich den Weiterbau trotzdem gnadenlos durchziehen. Und nun sammelt die Daumen und Pokale wieder ein...