Null-Problemo
Naja, wenn Du das auch nicht verstehst, bist Du wenigstens nicht alleine.
Aber auch Du kannst nicht alles wissen, insbesondere wenn wie hier geschehen, mal so richtig geschlampt und gepfuscht wurde.
Eigentlich schon fast Off Topic, aber nochmal hier dargelegt, was ich beim Ausbau gruseliges gesehen und gemessen habe und was ich nach Rücksprachen mit einzelnen Kollegen daraus schließen darf:
Derjenige, der die Lok digitalisiert hatte, hat gesichert alle Achsen ausgebaut, komplett zerlegt und aus Schludrigkeit teilweise seitenverkehrt wieder eingebaut.
An allen 12 Pilzkontakte waren Kabel angelötet, aber nach oben zu einer Zwischenplatine vor dem Dekoderanschluß kamen von einem Drehgestell nur zwei Leitungen und vom anderen Drehgestell vier Leitungen davon weiter bis zum Dekoder. Die restlichen Leitungen endeten hier, bzw. wurden einfach "weggelassen". Vermutlich wegen der Kurzschlüsse, die die falsch herum montierten Radsätze verursacht haben. Demnach war wohl das Weglassen von einzelnen Leitungen einfacher, als die Ursache selbst zu suchen und zu beheben.
Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, hat derjenige noch alle Oberflächen zwischen Drehgestell und Bodenblech mit Isolierband abgedeckt.
Mit dem Multimeter habe ich jedes der 12 abgebauten Räder einzeln geprüft, davor diese in Alkohol eingelegt und dann sauber abgewischt. Geprüft habe ich den el. Widerstand zwischen Edelstahl - Radreifen und dem blanken Radkörper, da wo er auf der Achse sitzt. Ich habe entweder Null Widerstand (= Nicht isoliert), oder einen Widerstand von 9 kOhm aufwärts gemessen.
Allerdings nicht im Verhältnis 6 zu 6 Räder, wie erwartet, sondern nur 4 Räder mit dem höheren Widerstand. Spätestens jetzt wird es richtig blöd - da stimmst Du mir womöglich zu, oder? -- Das erstmal zum Thema Kurzschlüsse --
Ich habe beim Zerlegen der Radsätze zudem bemerkt, daß hier sehr offensichtlich Teile fehlen müssen.
So eine Lemaco - Antriebsachse hat einige Kugellager und Distanzscheiben unterschiedlicher Größen verbaut.
Man kann durchaus behaupten, hier werden Präzisionsspindeln eingesetzt.
Es wurden aber eben einige Bauteile, die werksseitig zur Lemaco - Achse dazugehören entweder verloren, oder beim Ausbau so beschädigt, daß ein billiger Ersatz dafür herhalten musste. In diesem Fall wurden bei allen 6 Achsen / 12 Rädern die M3 - Muttern getauscht. Vermeintlich waren das bei Lemaco mal flache M3-Muttern DIN 439 aus Messing oder Edelstahl. Mangels Lemaco - Unterlagen oder einer "unberührten" Vergleichs - Achse weiß ich das aber nicht sicher. - Jetzt also ausgetauscht gegen schwarze Standardmuttern M3 / DIN 934.
Weil diese DIN 934er Muttern aber 0,6mm höher sind, die Achsen damit 1,2mm breiter, war das Seitenspiel der Achsen in den Achslagern auch kleiner - vielleicht hat es hier auch schon geklemmt.
Es wurde deshalb vermutlich ein Distanzring, der sich zwischen Radkörper und der flachen M3 - Mutter befand, weggelassen. Die "hohe" M3 - Mutter klemmt damit nur auf der oberen Bohrungskante der Vertiefung, drunter ist damit ein Hohlraum - wo der Distanzring innen drin sein sollte. Nun - so festgezogen, sitzt die hohe M3 - Mutter etwas niedriger als zuvor mit dem Ring. Die schnelle Lösung war damit also gefunden, den Ring einfach wegzulassen.
Auf dem ersten Bild sieht man die Vertiefungen im Rad, wo m. E. diese fehlenden Distanzringe reingehörten (ist an allen 12 Rädern so). Innendurchmesser der Senkung: 6,2mm / Tiefe 1,2mm. Den fehlenden Distanzring (12x) schätze ich auf 6,0/4,0 x 1,2mm.
Ich erschlage hoffentlich alle Probleme gleichzeitig damit, daß alle 12 Radscheiben eine Isolierbuchse mit Bund von mir bekommen, auch die Distanzringe außen mit flachen M3 - Muttern DIN439 werde ich wieder einbauen.
Falls Jemand eine Ersatzteileliste zum Lemaco - Antrieb hat, oder eine Zeichnung davon, wo man die Einzelteile drauf sieht, wäre prima, eine Kopie davon zu erhalten.
Viele Grüße aus'm Allgäu
Norbert