Meine selbstgebauten "Low Bugdet"-Weichen.
Hallo im neuen Forum,
ich wurde schon öfters nach meinen Weichen gefragt. Habe diese schon lange fertig und erfolgreich in Betrieb, leider den Bau nicht dokumentiert! Habe mich für das Peco Code 124-Profil entschieden. Mein "Moorexpress" Vorbild hat Länderbahn oder S49-Profil, also 49cm umgerechnet =3,3mm. Da lag ich mit 3,2mm dicht dran, 3,65 wäre zu wuchtig gewesen. Die gewünschte Weiche auf Papier gezeichnet und auf 4mm Sperrholz geklebt. Für die Schwellen aus Baumarkt 3x7mm Buchenholzleisten auf jeweilige Länge geschnitten und aufgeleimt. Von Peco das Gleisprofil, Schienenstühlchen und Gleitplatten für die Zungen gekauft. Da durch die Schienenstühlchen 0,5mm Luft zwischen Gleis und Schwelle ist, wurden die vorher zurechtgefeilten Herzstückteile auf 0,5mm Messingblech gelötet. Dadurch ist Herzstück und Gleis absolut auf gleicher Höhe! Die Weichenzungen habe ich am Ende auf ca.5-6cm mit Metalllaubsäge am Fuß aufgetrennt, etwas aufgebogen und dann Plan verlötet, dann alles spitz zugefeilt. Anfangs hatte ich wie Lenz/ Peco Gelenkzungen verbaut. Mit etwas mehr Erfahrung dann nur noch Federzungen gefertigt. Mit Servo ist das Stellen kein Problem. Die Stellstangen aus Flachmessing mit 2 Gewindelöchern M1,4 und am äusserem Ende mit 1mm Loch für Stelldraht versehen. In der Mitte alles rud gefeilt, wie eine Stange! Damit kein Kurzschluß entsteht, wurde an den Zungen ein schmaler kupferkaschierter Streifen angelötet und mit Loch versehen. Die Stellstange mit 1,4mm Bundschrauben (vom Optikerbedarf) angeschraubt. Hat auch den Vorteil das man jederzeit an die Zungen rankommt ohne die Weiche auszubauen. Diese Bauweise vermeidet so ein häßliches Loch für den Stelldraht in Gleismitte. Meine 28 Weichen funktionieren seit über 10 Jahren störungsfrei. Die Zungen sind elektrisch mit Drahtbrücken von den Aussenschienen verbunden, dass Herzstück ist isoliert und wird polaraisiert. Meine Abzweigweichen haben einenRadius von 200mm, Herzstückwinkel so ca.7- 9 Grad. Die Bogenweichen sind Aussen 160mm und Innen 140mm und auch schon mal 120-130mm , je nachdem wie es mit dem Plan so hinkam. Als Einfahrtest habe ich meine Zweiachser mit Originalkupplung Puffer an P. gekoppelt , vorwärts und rückwärts über jede Weiche gefahren. Vierachser würden Überpuffern, dass geht nur mit Kinematik. Der Zeitaufwand betrug ca. 8Std. , Dreiweg natürlich länger. Kosten pro Weiche heute so um die 30 Euro. 2007 war alles noch günstiger.
Eine schöne Wenz, M.Weinert oder Hegob-Weiche ist natürlich etwas ganz anderes. Als ich mit Null 2007 anfing, war ich schon 5 Jahre im Ruhestand, wäre ich da noch berufstätig gewesen, hätte ich mir locker die Wenz und Co- Weichen leisten können. Ich wollte aber meinen Lebensstandart beibehalten und nicht wegen Moba Einschränkungen hinnehmen. Dadurch meine sparsame und etwas rustikalere Bauweise, war mir aber wichtig, alles selbst zu machen!
Habe festgestellt das meine Gäste ohnehin nicht auf die Kleineisen achten, die sehen nur das Ganze. Sollte mal ein Experte kommen, lenke ich den mit Kaffee und Kuchen ab! Sollte Bedarf bestehen, müßte ich mir Mat. besorgen und noch mal eine Demo-Weiche bauen!? Meine Fotos sind leider nicht so genau, habe für meine Kamera noch kein Makro, für Vollformat sehr teuer. Dafür hole ich mir lieber eine Lok!
Ich wünsche Euch allen schöne Pfingsttage.
Reinhard