Posts by Nullkommanull

    Auf der anderen Seite passt manuell steuern und handeln eher zu Epoche III als zu Epoche VI.

    Hallo Thomas,


    was veranlasst Dich zu dieser These? An meinem Arbeitsplatz kommt jeden Morgen eine moderne Gravita mit einer illustren Sammlung an Kesselwagen an, hält erstmal vor dem Bahnübergang, bis die Schrankenbäume von einem Mitarbeiter per Muskelkraft heruntergekurbelt werden. Dann wird die Fahrt aufs Werksgelände fortgesetzt. Dort werden die neuen Kesselwagen gegen die entleerten Brüder getauscht, natürlich über von Hand gestellte Weichen und dann der Rückweg angetreten. Dabei steht der Rangierlokführer mit seinem Bauchladen die ganze Zeit draußen auf der Bühne an der Spitze der Lok. Das ist der alltägliche Betrieb in der Epoche VI.


    ich fasse Deine bislang bekannten Wünsche mal kurz zusammen.

    Du möchtest eine Modellbahn mit Pendelstrecke und zwei Fiddleyards erschaffen (kein kleines Betriebsdiorama) und darauf einen manuellen Betrieb mit modernen Fahrzeugen (Stadler, Doppelstockwagen, Vossloh) durchführen. Die Fahrzeuge sollten möglichst unter einem KIlogramm wiegen. Für das Gesamtbudget sind 4000 Euro schon ein echter Spaßkiller.

    Wie Du selbst bereits festgestellt hast, entspricht das momentane Angebot an kommerziell erhältlichen Fahrzeugmodellen nicht ansatzweise Deinen Wunschvorstellungen, und wird es auf absehbare Zeit auch nicht sein (meine persönliche Einschätzung).

    Aus Deinen bislang bekannten Reaktionen höre ich wenig Bereitschaft heraus, an diesen Grundpfeilern zu rütteln.

    Daher komme ich zu dem Schluß, dass die Spur 0 nichts für Dich ist. Du solltest besser beim H0 Maßstab bleiben. Dort gibt es ein ordentliches Angebot, das Dich bestimmt stärker anspricht und zudem noch wesentlich billiger in der Anschaffung ist (sofern man es nicht mit der Menge übertreibt).

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was Du als Antwort auf Deine Beiträge erwartest. Man kann Spur 0 auf (relativ) kleinem Raum und mit einem kleinen Budget betreiben. Aber das erfordert deutliche Kompromisse beim Thema, der Fahrzeugauswahl und ggf. die Bereitschaft zu ausgiebigem Selbstbau.

    Hier im Forum sind viele Nuller vertreten, die Dir gerne mit allerhand Tipps und Hilfestellungen zur Seite stehen würden, mich eingeschlossen, aber dazu müsste es eine gewisse gemeinsame Basis geben. Die sehe ich hier (noch) nicht. Vielleicht kannst Du Deine Position ja noch in dem einen oder anderen Punkt überdenken, sonst sind Deine Wünsche mit der Spur 0 Realität nicht kompatibel. Aber das ist vielleicht eine Berufskrankheit von Controllern (ich entschuldige mich auch sofort für diese Bemerkung, war nicht persönlich gemeint, nur eine Beobachtung aus meiner langjährigen Berufserfahrung in einem großen Konzern). ;)


    Viele Grüße

    Klaus

    Hallo Joachim,


    auch von mir ein herzliches Willkommen in der Spur 0 Gemeinde. Falls Du es nicht ohnehin schon mitbekommen haben solltest: Nicht weit von Deinem Wohnort entfernt gibt es den 0EC in Köln-Porz an der ehemaligen Ladestraße. Dort kannst Du Gesinnungsgenossen aus der Region auch persönlich antreffen und auf der Clubanlage viele Züge sehen und auch mitgebrachten Schätzchen einen Auslauf auf den langen Strecken gönnen (digital und analog). An jedem dritten Freitag im Monat ist (endlich wieder) ein öffentlicher Fahrtag, also z.B. schon am kommenden Freitag. Neue und alte Gäste sind stets willkommen.


    Viele Grüße

    Klaus

    Hallo zusammen,


    das ist ein, wie ich finde, recht interessanter Beitragsstrang. Hier noch ein Beispiel für einen Bahnhof moderater Größe mit eigener Kleinlok. Errichtung des ersten Kleinlokschuppens soll 1934 erfolgt sein, später wurde er an eine andere Stelle verlegt. Der dargestellte Gleisplan von ca. 1970 zeigt einen bereits zurückgebauten Zustand. Die für das Kleinlok-Thema relevanten Informationen findet man in den Bildunterschriften zu den Bildern 1 und 16.

    Bahnhof-Beyenburg


    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo Olaf,


    da muss ich Dir leider widersprechen. Damals, als ich das Projekt angefangen hatte, habe ich nach verfügbaren Quellen gesucht und einen Aufsatz von Dr. Rolf Löttgers gefunden, in dem er sich u.a. mit diesem Fahrzeug beschäftigt. Darin hat er explizit die Herkunft des Motors beschrieben und warum man damals bewusst auf einen Benzinmotor gesetzt hat. Der Motor ist von Büssing, das ist korrekt. Büssing hatte beide Varianten, Benzin und Diesel, im Angebot. Zu dem Zeitpunkt des Triebwagenbaus (Umbau aus Personenwagen) wurde die Benzinvariante nur noch auf Wunsch gefertigt, weil die Dieselmotoren viel gefragter waren. Der Vorteil des Benziners lag in der geringeren Größe und dem deutlich geringeren Gewicht gegenüber dem Dieselmotor. Diese beiden Vorteile wogen im konkreten Fall den Nachteil beim Verbrauch wieder auf. Soweit die Kurzfassung aus meinem Gedächtnis. Wenn ich diesen Artikel finde, schicke ich Dir gerne einen Scan zu.

    Ansonsten kann ich nur den Hut ziehen, tolle Arbeit! Und der vorhandene Sound klingt auch gut. Meine Anmerkung sollte in keinem Fall als Kritik verstanden werden. Ich könnte mit dem Ergebnis prima leben.


    Viele Grüße

    Klaus

    Hallo zusammen,


    was Ole/Olaf da gebaut hat, sieht schon sehr gut aus. Großes Lob! Eine Anmerkung möchte ich mir aber dennoch erlauben. Das Vorbild hatte einen Benzin-elektrischen Antrieb und keinen Diesel an Bord. Einen so richtig passenden Sound gibt es bislang leider nicht dafür, meines Wissens.

    Das Modell in dem von Johann gezeigten Baubericht hat aber nicht viel mehr als das Vorbild mit Olafs Modell gemein. Der dem Artikel zugrundeliegende Umbausatz (Messingplatine) bietet nur eine ganz grobe Annäherung an das Original. Ich habe diesen Umbausatz selbst vor Jahren aus x-ter Hand erworben und ihn nach eingehender Begutachtung wieder in die Ecke gelegt. Da mir die grundsätzliche Idee gefallen hat, habe ich mich dafür entschieden einen komplett anderen Weg zu gehen. Meine Basis ist eine Lenz Donnerbüchse (die auch nicht richtig zum Vorbild passt), der ich neue Fronten und einen Einachsantrieb von Matthias Hummel verpasst habe. Ansonsten habe ich mich bemüht, so viele Merkmale wie möglich vom Vorbild zu übernehmen. Das Projekt ist momentan in einer Ruhephase, wird aber garantiert irgendwann finalisiert, denn dieser Triebwagen soll den Personenverkehr auf meiner zukünftigen Bergischen Kleinbahn bewältigen.


    Viele Grüße

    Klaus


    Nachtrag: Wer sich über das unterschiedliche Aussehen zwischen Vorbild und Modell in Olafs Beitrag wundert. Die Fronten haben im Jahr 19?? einen kräftigen Umbau erfahren, der zum äußeren Erscheinungsbild von Olafs Modell geführt hat.

    Hallo zusammen,


    vielleicht stehe ich einfach nur auf dem Schlauch oder habe etwas überlesen. In der offiziellen Fotostrecke des SNM zur Gießener Ausstellung ist auf einem Bild ein Kunststoffgehäuse (vermutlich 3D Druck) eines ETA 150 zu sehen. Das ist mir beim Messebesuch nicht aufgefallen, habe aber auch nicht an jedem Stand genau hingeschaut.

    Meine Frage: Kann jemand etwas genaueres dazu sagen? Ist das vielleicht der erreichte Entwicklungsstand von LKM? Gibt es möglicherweise schon Ergebnisse bezüglich einer möglichen Fortführung des Projekts oder war die Vorstellung nur Teil einer entsprechenden Suche?


    Fragende Grüße

    Klaus

    Hallo zusammen,


    beim 0EC Köln-Porz ziehen auch allmählich wieder normale Zustände ein. Am kommenden Freitag findet daher nach langer Pause der erste reguläre öffentliche Fahrtag in unseren Räumlichkeiten an der alten Ladestraße des Bhf. Köln-Porz statt. Für das leibliche Wohl wird wie aus früheren Zeiten gewohnt gesorgt sein.

    Wir freuen uns auf euren Besuch.


    Viele Grüße

    Klaus

    Hallo zusammen,


    und ich darf hier leider weder zeigen noch schreiben, was ich gekauft habe. Nur soviel, es hat mit meinem Brötchengeber, einem großen, im Rheinland ansässigen Chemiekonzern zu tun. ;)


    Viel Spaß mit euren Einkäufen wünscht

    Klaus

    Hallo Andreas,


    Deinem Vorschlag kann ich nur heftigst zustimmen. Für die untere Ebene meines Bergischen Plans habe ich sogar nur eine Höhe von 90 cm über Fußboden vorgesehen. Bei normaler Sitzhöhe (Bürostuhl) hat man den gleichen Betrachtungswinkel wie bei 130 cm Anlagenhöhe und stehendem Betrachter. Ein postiver Nebeneffekt dieser Anordnung ist, dass man durch einfaches Aufstehen einen viel besseren Zugriff auf die Anlage hat, z.B. zum Kuppeln von Fahrzeugen. Das Ganze habe ich durch einen Versuchsaufbau in der Praxis überprüft, nicht nur durch theoretische Betrachtungen.


    Wenn man sich für solch eine Sitzhöhe entscheidet, dann sollte man darauf achten, dass die vorderen Stützbeine der Anlage nicht unmittelbar vorne unter der Anlagenkante stehen, sondern ein Stück zurückversetzt, damit man nicht mit den Beinen oder dem Stuhl dagegen stößt.

    Hier in Beitrag #37 habe ich das mal versucht grafisch darzustellen.


    Viel Spaß

    Klaus


    Dirk

    Wenn es substanzielle Fortschritte im Hammerthal gibt, dann wirst es im Schmalspurforum erfahren. Aber wo jetzt leider die Treffen in Stromberg Geschichte sind, fehlt ein wenig die Antriebsfeder zum Weiterbau.

    Hallo Nils,


    keine Frage, wenn schon, dann Option B. Hier geht der Bogen sanft in die Bahnhofsgleise über. Das ist nicht nur optisch wesentlicher gefälliger, sondern bietet garantiert auch Vorteile bei der Betriebssicherheit. Einen spürbaren Mehrbedarf bei der Anlagentiefe kann ich nicht erkennen. Allerdings sind 10 cm Abstand vom letzten Gleis (im Plan unten) zur Anlagenkante schon recht sportlich. Immerhin sollen die Gebäude dort dem imaginären Güterverkehr dienen. Auch sog. "Halbrelief"-Gebäude benötigen etwas Platz in der Tiefe, im Idealfall wenigstens die halbe Gebäudetiefe (daher die Bezeichnung). Meistens wird dann noch eine vorgebaute Laderampe o.ä. zu finden sein. 10 cm sind nicht unmöglich, werden aber ein gehobenes Maß an Kreativität fordern.


    Wenn Du Dir bereits Gedanken über einen bahnhistorisch korrekten Oberbau machst, dann ist das sicherlich schon eine Übung für Fortgeschrittene, getreu dem Motto, "Tracks are a model too". Aber auch hier solltest Du darauf achten, dass Du Dir nicht selbst zu große Steine in den Weg legst. Zur optischen Gestaltung kann man nur sagen, dass es eigentlich kein "falsch" gibt. Die verlinkten Bilder von Sebastian sind da nur ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit. Strikte Einheitlichkeit muss wirklich nicht sein, etwas Abwechslung tut dem Auge gut und ist bestimmt nicht vorbildwidrig. Wie mit (fast) allem gilt nur, man sollte es nicht übertreiben.

    Ein paar kleine Selbsterfahrungswerte: Die farbliche Vorbehandlung der Gleise und Schwellen VOR dem Einschottern ist unbedingt zu empfehlen. Die Wahl der "vorbildlichen" Gesteinsart für den Schotter ist eher zweitrangig, da sich die Farbwirkung durch den verwendeten Kleber und anschließende Farbaufträge (Flugrost, Bremsstaub, etc.) ohnehin noch kräftig ändern kann. Die Verwendung von unterschiedlichen Körnungen macht den Anblick lebendiger (Ausnahme natürlich für neu geschotterte Abschnitte, wenn man so etwas darstellen möchte). Besonders die Wirkung des verwendeten Klebers (Weißleim, dedizierter Schotterkleber, Tiefengrund, etc.) unbedingt vorher an einem Probestück testen. Besonders bei Ladegleisen die Wechselwirkung mit der direkten Umgebung (z.B. Verschmutzung durch Ladegüter) berücksichtigen. Etwas Unkraut zwischen den Gleisen verleiht dem Ganzen den letzten Pfiff.

    Noch ein ganz praktischer Tipp: Ich konnte bislang auf den Kauf kommerzieller Produkte fast komplett verzichten. Aus einem nahegelegenen Steinbruch habe ich mir eine größere Menge (mehrere Eimer) feinsten Kalksteinsplit (Körnung 0 - 2 mm) für Umme besorgt ('nen Fünfer für die Kaffeekasse) und daheim selbst in verschiedene feine Körnungen ausgesiebt. Entsprechend feine Siebe findet man z.B. im Aquarienbedarf. Soweit die Theorie, hier ein praktisches Beispiel von meinem 0e Modulbahnhof "Hammerthal" (im Bau). Das Selbstbaugleis mit Echtholzschwellen stammt aus dem Sortiment von Wenz.



    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo Stefan,


    nach anfänglichem Zögern (wegen der überdurchschnittlich hohen Versandkosten) habe ich doch noch bei Ellis Clark Trains bestellt. Vor einer Woche ist das Paket angekommen. Es sind wirklich tolle Modelle. Nach dem Auspacken kann ich folgende Beobachtungen ergänzen:

    Bei den Modellen mit den zusätzlichen Handläufen an den Aufstiegsleitern sollte man unbedingt die beigelegte Auspackanleitung beachten. Hat bei mir allerdings nicht viel geholfen, da ein Handlauf offenbar schon beim Verpacken beschädigt wurde. Grund dafür ist die an dieser Stelle zu enge Schaumstoffeinlage.

    Bemerkenswert sind die vielen Formunterschiede zwischen den einzelnen Versionen (acht Grundmodelle mit insgesamt 28 verschiedenen Betriebsnummern). Allein bei meinen Modellen habe ich Unterschiede bei den Puffern, Aufstiegsleitern, Handbremshebeln, Entleerungsleitungen und Rangiertritten festgestellt.


    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo zusammen,


    eigentlich wollte ich diesen Beitragsbaum erst wieder fortsetzen, sobald es mit der Realisierung losgeht. Die Detailplanung ist zwar weitergegangen, aber ich wollte dieses Thema nicht unendlich mit Kleinigkeiten auswalzen. Auch wenn es manche als Hobby im Hobby sehen und ganze Zeitschriften sich nur um den Planungsgedanken drehen, für mich ist es nur Mittel zum Zweck, wenn auch ein ganz wichtiges. Nun haben sich im Laufe der Zeit doch einige Änderungen ergeben und durch meine Beiträge im "Nebenstrecke Kürten - Wipperfürth" Thread gab es einige Rückmeldungen. Den aktuellen Planungsstand der oberen Ebene habe ich dort schon gezeigt, nun habe ich noch ein 1 x 1 m Raster unterlegt, das sollte Fragen nach den Dimensionen ausreichend beantworten.


    Und ja, das Projekt lebt. Ich bin immer noch mit der Errichtung der Räumlichkeiten beschäftigt, dauert eben alles länger als geplant, wer kennt das nicht. Erst danach kann die Arbeit an der Modellbahn beginnen, ist ja logisch. Parallel wurde an der Fahrzeugbeschaffung gearbeitet. Die von Michael/Vauhundert im oben zitierten Thread aufgelisteten typisch Bergischen Tfz liegen schon im Schrank und noch ein wenig mehr (BR 93.5, BR 78). Auf die V 36.1-2 aus Gießen warten schon viele Modellbahner sehnsüchtig. Nur für den VT 95 sehe ich persönlich noch keinen Silberstreifen am Horizont. KM1 hat ein Modell für die Spur 1 angekündigt. Wenn das mal realisiert werden sollte, in zehn Jahren oder so, besteht vielleicht die Hoffnung auf einen kleinen Bruder für uns Nuller. ;)



    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo Nils,


    Du brauchst Dich nicht für Deinen Geschmack zu rechtfertigen. Kräwinklerbrücke ist ein sehr attraktives Gebäude, finde ich auch. Und wenn es für Dich etwas zu lang ist, könntest Du ggf. den Güterschuppen etwas verkürzen und auf ein mittiges Schuppentor reduzieren, und/oder den Büroteil zwischen Schuppen und EG weglassen. Auf keinen Fall wollte ich Dich dazu überreden Hahnenberg auszuwählen (übrigens nahezu baugleich mit dem EG von Schwenke an derselben Strecke). Das war nur als Beispiel gedacht.


    Du wirst bestimmt schon gesehen haben, dass es von Joswood einen Lasercut Bausatz von Kräwinklerbrücke für die Baugröße H0 gibt. Wenn Du Dir den beschaffst und die Einzelteile als Schnittmuster verwendest (natürlich auf 1:45 skaliert), dann kannst Du Dir damit viel Konstruktionsarbeit sparen. Der Bausatz ist mit 128 Euro nicht ganz billig, aber wenn Du mit den Einzelteilen sorgfältig umgehst, kannst Du ihn nach Gebrauch bestimmt zu einem erträglichen Kurs wieder veräußern. Dann würde sich der finanzielle Aufwand im Rahmen halten und Du hättest Dir sehr viel Zeit und Arbeit erspart. Den Planungsaufwand für solch ein Gebäude darf man nicht unterschätzen, ich spreche da aus Erfahrung.

    Falls Du diesen Weg einschlägst, solltest Du allerdings darauf achten, dass ein einfaches Hochkopieren möglicherweise nicht ausreicht, denn aufgrund der Größe (achtfaches Volumen!) sind die statischen Anforderungen im Modell ganz anders. Die größeren Fenster gewähren ganz andere Einblicke, da muss man sich schon beim Bau überlegen, ob man in den gut einsehbaren Räumen eine rudimentäte Inneneinrichtung unterbringen möchte.


    Mit Deinen Fragen zum Dingensrather Projekt hast Du leider gleich zwei empfindliche Stellen getroffen. Die Bilder stammen aus dem Jahr 2017. Damals hatten wir die Anlage im abgebildeten Zustand in Gießen ausgestellt. Die Gleisanlagen waren zu diesem Zeitpunkt bereits komplett fertiggestellt. Der Betrieb hat störungsfrei funktioniert. Danach ist allerdings die weitere Ausgestaltung aus diversen Gründen ins Stocken geraten. Viel hat sich seitdem nicht getan, leider. Die Beteiligten hatten entweder eigene Projekte verfolgt oder hatten gar keine Zeit für die Modellbahn. Und dann kam auch noch Corona hinzu.

    Ja, und eine Club Webseite gibt es, aber auch hier hakt es mit der Pflege. Wenn wir substanzielle Fortschritte mit Dingensrath machen, werden wir gewiss hier darüber berichten und auch wieder auf einer Ausstellung vertreten sein, denn dafür wurde das Projekt ursprünglich gestartet. Du wirst also nichts verpassen. Falls Du gezielte Detailfragen hast, kannst Du Dich gerne per PM an mich wenden.


    Viele Grüße

    Klaus

    Hallo Nils,


    das EG von Kräwinklerbrücke (ohne "h") ist ein sehr schönes Vorbild, aber im Modell immer noch über 80 cm lang. Es geht noch kleiner und trotzdem vorbildgerecht. Unser "Dingensrath" Ensemble (aka Hahnenberg) bringt es in der Länge auf nicht einmal 60 cm.

    Dingensrath
    Explore this photo album by kkwup on Flickr!
    www.flickr.com

    Unter dem Link findest Du weitere Aufnahmen der unfertigen Dingensrath Anlage, vielleicht als Anregung.

    Bevor sich jemand wundert, gegenüber dem Vorbild haben wir aus künstlerischen Gründen das EG von Hahnenberg gespiegelt, also Straßen- und Gleisseite vertauscht und auch sonst ein paar weitere Veränderungen vorgenommen. Es ist also keine exakte Kopie.

    Das wäre ein weiterer Tipp: Wenn ein Vorbild nicht ganz Deinen Vorstellungen entspricht, dann ändere es einfach nach Deinen Wünschen ab, also z.B. mit einer Schieferverkleidung an den Wänden des Morsbacher EG. Da Du ohnehin keinen Nachbau einer konkreten Station im Sinn hast, musst Du Dir keine unnötig engen Fesseln anlegen. Zuviel Enthusiasmus ist manchmal hinderlich.

    BTW: Die Nachbildung der Schieferverkleidung wird eine echte Herausforderung im Maßstab 1:45, für uns beide.


    Zu Deiner Frage. Mein Anlagenentwurf folgt keinem konkreten Vorbild, alles ist frei erfunden. Natürlich bemühe ich mich, dass alles so wirkt, als hätte es so gewesen sein können. Es soll nicht nur (mir) gefallen, sondern auch die (erdachten) betrieblichen Anforderungen erfüllen. Für meine Kleinbahn bedeutet das zum Beispiel, dass der Personenverkehr nur eine untergeordnete Rolle spielt und der Schwerpunkt auf der Bedienung der örtlichen Industriebetriebe liegt. So erklärt sich u.a. der Überladekran am Freiladegleis.

    Im Laufe des Planungsfortschritts habe ich festgestellt, dass der DB-Teil des Übergabebahnhofs ziemlich genau dem Original von Wuppertal-Beyenburg entspricht. Es fehlt nur ein Gleis im Güterbereich und die Längenentwicklung ist gegenüber dem Vorbild um etwa 50 % geschrumpft. Der Kleinbahnteil mit der Übergabe ist dann wieder frei erfunden. Ich werde auch nicht das EG von Beyenburg kopieren, denn das ist ebenfalls zu groß für den vorhandenen Platz. Auch ich muss mir da etwas suchen, was eine bis zwei Nummern kleiner ausfällt.


    Ich möchte nun nicht den Thread zu DEINER Planung kapern. Weitere Diskussionen zu meinem Bergischen Plan also bitte hier führen:


    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo Nils,


    als kleiner Nachschlag möchte ich Dir meinen „Bergischen Plan“ zeigen, zumindest den letzten Planungsstand. Am Beispiel des noch namenlosen Endbahnhofs der Kleinbahn (im Plan unten rechts) wollte ich nochmal die Attraktivität und Machbarkeit einer Gleislage im leichten Bogen verdeutlichen. Die blau unterlegten DKW und EW sind aus dem Lenz Gleisprogramm, die anderen Weichen sind mit einer geringeren (schlankeren) Neigung von 1:6 geplant (Realisierung noch unklar). Der Mindestradius auf der Kleinbahn beträgt 100 cm, auf der DB-Strecke 110 cm.



    Im Prinzip sind unsere Pläne gar nicht so unterschiedlich. Die Länge des Bahnhofs beträgt etwa 4,4 m. Entgegen meiner Argumentation im ersten Beitrag habe ich einen Lokschuppen mit Werkstatt plus Triebwagenschuppen vorgesehen. ABER in meinem Fall handelt es sich um den Betriebsmittelpunkt einer privaten Kleinbahn, wo der gesamte Fahrzeugbestand seine Heimat hat. Wie ich lese, möchtest Du Dir diese Privatisierungsoption erstmal offen lassen.

    Zum Empfangsgebäude. Wiehl? Das ist ganz schön groß. Du darfst nicht außer Acht lassen, dass die Gleisanlagen gegenüber dem Vorbild stark schrumpfen, das Gebäude nicht. Da stimmen dann schnell die Proportionen nicht mehr. Vielleicht geht es auch eine Nummer kleiner, z.B. Morsbach. Aber auch hier gilt, bei einer Privatbahn können die Dinge anders liegen. Vielleicht muss im EG noch die Verwaltung Platz finden. Ein Beispiel dafür ist z.B. das EG Blankenstein Süd der Kleinbahn Bossel Blankenstein. Man braucht also nur die richtige Geschichte….


    Viel Spaß

    Klaus

    Hallo Nils,


    auch von mir ein herzliches Willkommen in der Welt der Spur 0. Bergische Themen wecken stets meine Neugier. Du kannst sicher sein, dass ich den Werdegang Deines Projektes aufmerksam verfolge. Deine Infektion mit dem Spur 0 Virus und Deine ersten Pläne hast Du ja schön und nachvollziehbar beschrieben. Der „Booster“ durch den Besuch bei JBS sollte für eine lang anhaltende Wirkung sorgen. Das war eine gute Idee.


    Das vorgestellte Konzept finde ich sympathisch, es passt m.E. zum verfügbaren Platz, ist nicht überambitioniert und hat echte Chancen auf eine Realisierung. Nachdem Du Dir bereits viele Gedanken zur Hintergrundgeschichte gemacht hast, bin ich gespannt, wie die Bergische Identität Deiner Anlage auch optisch zum Ausdruck kommen soll. Das kann m.E. eigentlich nur über regionaltypische Architektur der Hochbauten erfolgen. In unserem Club (0EC Köln Porz) haben wir eine kompakte Modulanlage im Bau (4,0 x 0,8 m), die den kleinen, fiktiven Endbahnhof „Dingensrath“ im Bergischen darstellen soll, also durchaus vergleichbar mit Deinem Vorhaben. Bei den Gebäuden haben wir uns an existierenden Vorbildern der Region orientiert. Das Empfangsgebäude samt angebautem Güterschuppen wurde vom Bhf. Hahnenberg (Strecke Radevormwald – Halver) abgeleitet, die Vorlagen für die Halbrelief-Fachwerkhäuser im Hintergrund liefert das sehr empfehlenswerte Buch „Hüser on Hüsker“ von August Arensmeier aus dem Born-Verlag, das neben vielen Fotos auch zahlreiche Zeichnungen bietet, ideal für eigene Basteleien.


    Zum möglichen Fahrzeugeinsatz müsste Dich folgender Bericht interessieren.

    »Wup­per­ta­ler V 36 – Leis­tungs­trä­ger im Köl­ner Nahverkehr
    Die Bundesbahn wollte den Nahverkehr von Köln nach Bergisch Gladbach nach dem Krieg deutlich verbessern. Drei Fakten standen diesem Vorhaben bis 1953 noch im W
    db58.de

    Also, direkt zum nächsten Händler Deines Vertrauens laufen und die V 36.1-2 bei der Gießener Lokmanufaktur vorbestellen. Die dürfte für Dich ein „Muss“ sein. Und jede Vorbestellung erhöht den Druck, das lange angekündigte Modell endlich zu realisieren. (kleiner Running Gag)


    Zu Deinem konkreten Plan hätte ich auch noch ein paar Bemerkungen:


    Zunächst möchte ich Stefans Anregung bekräftigen und Dir aus rein optischen Gründen eine leichte Schräglage der Gleisanlagen empfehlen (Vermeidung von Parallelen zur Anlagenkante). Im Moment wirkt die Gleislage noch etwas starr. Vielleicht kannst Du Dich mit der Verwendung von Flexgleisen anfreunden. Dann könnte man sogar eine leichte Bogenlage hinbekommen, würde sich wirklich lohnen. (haben wir in „Dingensrath“ auch gemacht).


    Ist das Lokwartegleis wirklich nötig oder sinnvoll? Du hast doch schon einen Lokschuppen vorgesehen. Allein der gehört schon eher in die Rubrik Luxusausstattung für solch eine kleine Station. Einen Triebwagen kann man vor dem Lokschuppen abstellen und der letzte Abendzug bleibt, wenn es denn sein muss, einfach am Bahnsteig stehen, bevor er in der Frühe wieder Richtung Großstadt entfleucht.


    Wenn Du dieses Gleis weglässt, dann kannst Du stattdessen den sehr knappen Bahnsteig etwas verlängern und die Ecke zur ortstypischen Gestaltung der Umgebung nutzen (siehe oben). Wenn es denn sein soll, könntest Du stattdessen aus dem Ladegleis heraus nach links noch einen Anschluss, z.B. den erwähnten Brennstoffhändler, ergänzen. Hier bietet das Ladegleis genügend Spielraum für die notwendigen Sägefahrten zur Bedienung. Das sehe ich bei der Anbindung des Güterschuppens etwas kritischer, „Jay, the K.“ hat das bereits angemerkt.


    Noch ein letztes Wort zum Radius. Bei einer Raumbreite von 2,5 m sollte die Verwendung des R2 locker machbar sein. ICH würde mir den Gefallen tun, denn R1 ist zwar der technisch mögliche Mindestradius, aber eben die untere Grenze. Jeder Zentimeter mehr wird es Dir nicht nur mit Optik, sondern auch mit Betriebssicherheit danken.


    Viel Spaß und Erfolg

    Klaus