Moin
Okay, aber gibt es eigentlich eine Alternative zum Schneckenantrieb bei Zahnradloks? Da halte ich Selbsthemmung für absolut notwendig.
Zahnradlokomotiven sind eine spezielle Gattung. Dass man da wegen der Selbsthemmung auf Schneckenantrieb setzt, ist nachvollziehbar. Alternative währen höchstens noch Schrittmotoren. Doch die brauchen zur Ansteuerung ein drehendes Magnetfeld, das ist was anderes als heutige Modellbahndecoder erzeugen. Trotzdem ein spannendes Thema.
Bei den ganzen Streckenlokomotiven für den analogen Anlagebetrieb mit schweren Zügen ist die Selbsthemmung hingegen ungeeignet. Zumindest wenn man einen einigermassen vorbildgerechten Fahrbetrieb nach europäischen Vorstellungen abhalten will.
Ein Punkt irritiert mich: dass die Höchstgeschwindigkeit des Vorbildes massgebend ist.
In meinen Augen passt das für alle Vorbilder mit Höchstgeschwindigkeiten bis und mit ca. 140km/h. Alles darüber hinaus, braucht nicht berücksichtig zu werden. Oder kennt jemand eine Spur 0 - Anlage, die höhere Vorbildgeschwindigkeiten zulässt? Begrenzt man die Höchstgeschwindigkeit, bleiben auch die Langsamfahreigenschaften erhalten. Die sind in Spur 0 viel wichtiger, auch ICE-Triebzüge kuppeln mit Vmax von 4 - 6km/h.
Habe letze Woche den Einzug des Bürokopierers repariert. Sind Zahnriemen drin verbaut: Geringe Querschnitte, Teilung (geschätzt) 2,5mm. Ich war eher erstaunt, wie labberig die Dinger verbaut sind. Brauchts da tatsächlich so große Vorspannungen bei Lokantrieben?
Und zu den Zahnriemen: ist nicht schwarz-weiss. Ich kenne hochwertige Zahnriemenantriebe, die sind garantiert langlebig. Ein wichtiges Element dabei ist, dass die Zahnriemen nachgespannt werden können. Vieleicht sind die Zahnriemen in deinem Kopierer auch mechanisch gegen überspringen geschützt, keine Ahnung.
Auch von Seiten BAUTEILSHOP arbeiten wir an einem "Standardantrieb". Ist ein Einzelachsantrieb auf Basis eines kleinen Faulhabermotors und dem entsprechenden Getriebe. Höchstgeschwindigkeit für alle Raddurchmesser ca. 120km/h, entsprechend erhalten die Antriebe für jeden Raddurchmesser andere Übersetzungen. Dank gemeinsamer Konzipierung, Standardisierung und einem fähigen Industriepartner auch fertigungstechnisch machbar. Ziel ist, dass Lokmodelle mit verschiedenen Raddurchmessern auch im Analogbetrieb harmonisch miteinander verkehren. Und ja, eignet sich auch als Ersatz für Fahrzeuge, die bisher mit dem FH2020B motorisiert wurden. Erste Serie für 22mm- und 27mm-Raddurchmesser ist zur Zeit in Produktion, im Oktober wissen wir voraussichtlich mehr. Wird nicht ganz günstig, sondern dürfte im BAUTEILSHOP der teure Bruder der LKM-Antriebe werden.
Grüsse Andreas
*Wie kriege ich eine Spur 0 - Zug zuverlässig zum entgleisen? Ich stoppe den Zug am führenden Fahrzeug hart, der Rest erledigt die Physik.