Hallo,
als gebürtiger Sachse, möchte ich heute mal ein wenig "Werbung" für die sächsischen Schmalspurbahnen machen. Am gestrigen Tag fuhr ich mit einem Modellbahnkollegen nach Jöhstadt, um den Winterdampf auf der Preßnitztalbahn mit dem 10 Uhr Zug zu erleben.
Am anderen Ort habe ich schon auf die weiteren Möglichkeiten hingewiesen:
Beginnen möchte ich mit einem schönen Bild auf einer Brücke, die es so bald nicht mehr geben wird. Im Sommer 2024 erfolgt hier ein Brückenneubau und die Museumsbahn plant dann einen Schienenersatzverkehr mit historischen Bussen !! Da bin ich mal gespannt.
Da die Schmalspurbahn sehr viel Rollwagenverkehr hatte, zum Beispiel um die Kühlschrankproduktion der DDR beim dkk Scharfenstein abzuholen und gleichzeitig Kohle und weiteres Material zuzustellen, sind auf der Museumsbahn viele mit Normalspurfahrzeugen beladene Rollwagen zu sehen. Dazu gehört der hier mit einem offenen Wagen der Bauart Duisburg beladene Rollwagen im Bahnhof Jöhstadt.
Ich habe insgesamt 5 beladene Rollwagen gesehen. Zusätzlich zu diesem hier, einen mit einem genieteten Kesselwagen (wie der Spur 0 Wagen von Dora), einem gedeckten Gbs der DR, einem gedeckten Gbs der DB (gab es auch schon in Spur 0) und einem Rungenwagen (Schnellenkamp) der am Ende von Steinbach stand, da konnte ich aber nicht hin, weil ich "Angst" hatte, den Rückzug nach Jöhstadt zu verpassen.
Es gibt aber auch sehr viele Schmalspurgüterwagen, stellvertretend seien hier diese zwei Exemplare gezeigt. Und den gedeckten "Standardgüterwagen" mit Drehgestellen, der steht in fast jedem Bahnhof.
Im Lokschuppen in Jöhstadt stand der Nachbau der IK Nummer 54.
Von den Sachsen wird immer behauptet " ... Sie seien helle und heemdüggsch (heimtückisch) ... " Seht selbst, es stimmt der Akku der Dampflok wird hier gerade geladen. Bestimmt wird das Kesselwasser elektrisch aufgeheizt. Sehr modern und mit den grünen Vorgaben sicherlich vereinbar, deshalb ist auch die Lok grün. Genug des Unsinns.
Zur sächsischen Schreibweise, beim Schreiben ist es jedem selbst überlassen wie er es schreibt, am Besten so wie man es ausspricht. Beim Reden allerdings, um Gottes Willen in Sachsen keine harten Laute, es wird alles weichgespült.
Als Abschied noch ein Bild unserer Zuglok.
Auf dem Rückweg mussten wir eine Umleitung fahren, mir passiert das immer - das Erzgebirge lässt einen einfach nicht los - und sind noch über ein sehr kleines Eisenbahnmuseum in Waltersdorf (Erzgebirge) gestolpert.
Die Geschichte des Bahnhofs und des Museums kann man hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Walthersdorf_(Erzgeb) nachlesen.
Zu den hier zu sehenden Exponaten gehört das mustergültig sanierte Empfangsgebäude, ein wirklich sächsischer Wagenkasten, ein Stellwerk, Nebengebäude und ein Formsignal. Wieso ein wirklich sächsischer Wagenkasten? Weil der im nächsten Bild gezeigte wieder mal ein französischer "Beutewagen" der ETAT ist.
Ihn als Gm 13810 zu beschrifteten und der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn zuzuorden, das können eben nur die Sachsen. Wie war das mit der "Heemdügge"??
Und diesen Güterzugbegleitwagen der Preussen hier in Sachsen aufzustellen, zeugt von wahrer Größe, allerdings wird Preussen hier verschwiegen und der Wagen gehört schon zur DRG, er ist auch erst 1920 in Dessau gebaut.
Gruß Jörg