Neue Preise durch weltwirtschaftliche Entwicklungen

  • Hallo Zusammen,


    irgendwie wundert es mich, dass hier noch keine "riesen Welle" losgegangen ist. Aber heute hat der Erste (MBW ) die Hosen runter gelassen. Denn schwacher Euro und neue Konditionen in China fordern wohl ihre Opfer. :(


    Und ich fürchte, das ist nur der Anfang. Auf der anderen Seite bin ich damit auch wieder mit den Preisen von Kiss versöhnt. Das ist zwar keine "schöne" Entwicklung, aber so wird es wohl werden.


    Nachdenkliche Grüße aus BS,
    Bernd

  • Hi Bernd,


    du das ist abzusehen....leider....nicht nur MBW, sondern auch in anderen Spurweiten KM1 hat nachkalkuliert, machen wir uns nix vor, ewig kann und wird das nicht weitergehen. Ob und wie es weitergehen wird, dass kann man nur orakeln, dass ist nicht mein Ding. Ok wenn die Preise anziehen, dann muss man noch mehr überlegen, was brauch ich was, macht Sinn?! Brauchen wir wirklich jede xte Neuheit jeden Güterwagen?? Im Grunde nehme ich das nur noch zur Kenntnis. Wenn ich eine Lok haben will und warte 2 bis 3 Jahre auf das Modell, dann kann man das eine oder andere noch verkraften.
    Also beobachten wir alles weitere...Panik ist ein schlechter Berater...bei mir heißt es, im Grunde jetzt erst Recht. Hand aufs Herz, ich habe mich machmal schon gefragt, wie man die eine oder andere Lok für knappt 1000 oder etwas mehr als 1000 Euro produzieren will, wo es das Modell schon einmal gab allerdings für 2000 Euro..1000 Euro weniger das über die Stückzahlen reinzuholen... sportlich..wieviel will man dann da machen...bis die Lagerregale bersten???


    Gut jetzt schägt der Euro auch noch dazwischen, dazu die Erkenntnis, das Loks eben gößer als eine 64 oder 24 nicht unter 1000 Euro zu machen sind. Hier zieht eben neben dem Euro auch die Realität langsam ein was die Produktion und Konstruktion von komplexen Modellen betrifft. Ich wünsche mir nur eins....das jetzt nicht bei der Qualität gespart wird.
    Brend, kann dich gut verstehen....aber sind wir ehrlich...mit Kiss kann man im Grunde nix falsch machen, gerade aus dem Keller gekommen und wieder Gaudi gehabt mit der 58er.Wegen solchen Maschinen bin ich zur 0 gekommen, immer etwas näher am Vorbild, das Gleiche gilt für 1....die nächsten Jahre werden spannend.


    Noch ein Gedanke am Rande:
    Falls der eine oder andere Hersteller, und dabei ist es mir sowas von egal in welcher Spurweite, endlich den Beruf des Werkzeugmacher, Modellbauer usw wieder für sich endeckt und damit Ausbildungsplätze in Deutschland entstehen...ja verdammt nochmal, dann leg ich auch noch was auf den Tisch...davon kann nur unsere Gesellschaft am Ende bestehen und Made in Germany steht immer noch für Spitzenprodukte. :thumbup:



    MFG


    Michael


    MFG


    Michael

  • Hallo zusammen
    Bin durch die Preise der neu gestalteten Homepage von MBW ebenfalls erschrocken. Als geduldig Wartender auf den VT 11.5, der die 10-teilige Einheit für 2'499 + 599 € bestellt und eine Reservationsbestätigung über diesen Betrag in Händen hat, sehe ich mich mit einer Preissteigerung von 500€, also 16%, konfrontiert.
    Allerdings frage ich mich schon, ob diese Bestätigung nicht ein Vertrag ist, sodass die neuen Preise eigentlich nur für neue Bestellungen gelten dürften. Diese Folgerung ist jedoch rein hypothetisch, denn der VT 11.5 wird als "ausverkauft" bezeichnet!
    Was streiten wir uns um des Kaisers Bart, denn wer glaubt denn noch, dass der VT 11.5 jemals geliefert wird...
    Lassen wir uns überraschen, vielleicht zur Abwechslung mal positiv?
    Beste Spur Nuller-Grüsse
    Jurapfeil

  • Hallo zusammen,
    den letzten Absatz den Michael.B schreibt trifft den Nagel auf den Kopf. Das ist die Zukunft !!


    Ein weitere Gedanke:
    Warum soll eigentlich immer der Endverbraucher ( somit wir ) bluten ? Warum führen die Hersteller nicht auch einmal eine Rabattrückführung bei den Händlern durch ? Jede Vertriebsstufe sollten seinen Teil dazu beitragen.
    Jede Preissteigerung erhöht die Marge bei gleichbleibender Konditionsstruktur.


    Zu dem Preis-Karussell was da so aus NRW kommt, fällt mir leider nichts mehr zu ein.
    Die 65er erst 999.- dann 699.- dann 1499.- und jetzt 1799.- Euro
    Wir müssen keine K+K Modelle haben, die Mehrheit ist mit einer Mischbauweise glücklich.
    Frage mich erneut, warum im Vorfeld noch große Umfragen gestartet werden.

  • Hallo zusammen,
    mein letzter Gedanke dazu:
    Alle jaulen wegen dem Wechselkurs, dass ist halt so und war schon immer so, ein AUF und AB.
    Haben denn die Hersteller bzw. Produzenten sich auch zu Wort gemeldet, als der Wechselkurs deutlich über 1,40 stand ?
    Nein, haben Sie nicht. Warum wohl nicht ?

  • Mir ist die Preiserhöhung relativ egal, weil meine Hobbykasse nen festen Betrag zur verfügung hat. Wenn dieser erschöpft ist gibt es halt nix mehr.
    Dann ist das halt ein oder zwei Modelle weniger im Jahr, was soll ich mir deswegen den Kopf zerbrechen ändern kann man daran nix. 8)


    Gruß Klaus

  • Die billige Produktion in China ist einfach viel schwieriger geworden. Schon 2012 gab es größere Probleme, weil für die Export-Fabriken in den Küstenprovinzen nicht mehr genügend Arbeitskräfte vorhanden waren. Die Firma LEGO etwa kam so in Schwierigkeiten und hatte mit Lieferengpässen zu kämpfen. Denn auch in China sind die Menschen derweil besser ausgebildet und sie wechseln den Job, sobald sie ein besseres Angebot bekommen. Die Spielwarenfabriken werben sich quasi gegenseitig die noch verfügbaren Arbeitskräfte ab und andere Branchen wie die Elektro- oder die Autoindustrie zahlen höhere Löhne. Die Arbeiter zieht es hin zu den höherwertigen Produktionsstätten. Die Personalkosten steigen so merklich an und damit die Verbraucherpreise. In nur sieben Jahren hat sich der chinesische Mindestlohn nahezu verdreifacht!


    Politisch ist zudem angeordnet worden, dass die Spielzeugproduktion in China keine Vorrangstellung mehr genießt. Nach den Skandalen um schadstoffbelastete Spielwaren hat die chinesische Führung vielen Spielwarenfabriken die Exportlizenz entzogen, um Imageschäden für das Land in Grenzen zu halten. Durch teure Rückrufaktionen und unter Druck der Wirtschaftskrise mussten so bereits mehr als die Hälfte der 8000 chinesischen Spielzeugunternehmen in der Provinz Guangdong schließen. Es kommen noch erhöhte Rohstoffpreise dazu. Und verschärfte Zulassungsnormen der EU, die für die Hersteller in China ebenfalls die Produktionskosten erhöhen.


    Der in Dollar berechnete Wechselkurs verschärft aufgrund des schwachen Euros natürlich die Situation...


    Die Zahl der in China aktiven Spielwarenhersteller ist daher auch von über 75 % auf 60 % gesunken. So hat etwa Puppenhersteller Steiff die Produktion aus China komplett nach Portugal verlagert und Simba Dickie lässt Bauklötze jetzt wieder im Bayerischen Wald fertigen. Zumeist aber wechselt die Produktionsstätte von China nach Osteuropa. In der Summe betrachtet muss man zu dem Ergebnis kommen, dass Qualität eben für alle ihren Preis hat.


    Gruß Armin

  • Guten Abend!


    Intro:
    Ich habe mich aus Diskussionen zu Themata dieser Art bisher weitgehenst herausgehalten, nicht zuletzt deswegen, weil ich niemand, weder persönlich noch mit seiner Meinung zu Finanzpolitischem, auf die Füsse steigen will. Jetzt muss ich aber auch mal einen kleinen Rülpser loslassen.


    Einerseits…
    ist es m. E. völlig o. k., dass solche Threads eröffnet werden, darin rege diskutiert wird und es ist für mich durchaus nachvollziehbar, dass Gedanken und Meinungen, auch Sorgen, bezüglich der „Mobazukunft“ besprochen werden.


    Andererseits...
    frage ich mich wie jemand, der so ein relativ finanzintensives Hobby – z. T. schon langjährig – wie Moba betreibt, sprich: Etwas vollkommen Nutzloses zur Erfüllung der Maslowschen Bedürfnispyramide = purer Luxus, sich über ein paar Prozent Preissteigerung derartig umschweifende Gedanken machen kann. Die Meisten von uns leben ja nun schon ein paar Tage länger auf dieser Erde und es müsste klar sein, dass Preisentwicklungen schon im alten Rom und früher stattgefunden haben und dieses bis heute so geblieben ist. Die Verpackung ist halt, je nach Zeitgeist, ein bisschen anders – aber das Prinzip… always the same.


    Zum Vergleich:
    Dass mein Moped (bei uns wird alles „Moped“ genannt, egal ob Moped, Harley oder Trike) etwas mehr als 3,58 € gekostet hat dürfte auch jedem klar sein. Dazu über die Jahre noch Sondereinbauten wie z. B. Scheibenbremsanlage, Neulackierung und sonstige kostenintensive Mätzchen und Eitelkeiten.
    … und jetzt fange ich an, über die schon wieder mal erhöhte Steuer und Versicherung zu schwadronieren, über rauf und runter der Benzinpreise, die Zusammenhänge der Weltölpolitik und wie es evtl. oder auch nicht weitergeht u. s. w., einen Diskurs zu führen.


    Zusammengefasst:
    Ich bin weder ein Hinnehmer noch Jasager, bin Diskussionen nicht abgeneigt und muss mich manchmal eher zurücknehmen um nicht überzureagieren. Aber die Frage ist: Was bringt mir welche Diskussion zu welchem Thema? Bezüglich Moba und Moped habe ich für mich festgestellt: Die äusseren Umstände richten sich nicht nach mir, ob es mir passt oder nicht. Es ist so wie es ist und – entweder ich freue mich an meiner Moba, setze mich auf meinen Bock und mache eine schöne Tour, derweilen andere Leute diskutieren – oder ich schaffe Beides ab.


    Ich jedenfalls habe heute nach einem beschwerlichen Arbeitstag angefangen, eine neu zu bauende Lok zu entwerfen, ausnahmsweise einen Beitrag für einen Thread geschrieben welchen ich i. d. R. nur lese, Di und Mi muss ich arbeitsmässig nochmal kräftig ran und Do und Fr haue ich mich auf meinen Bock und mache eine Tour – ohne Diskussion und was auch immer das Benzin kostet.

    Gruss
    Robert
    BTB0e+0

    Edited once, last by BTB0e+0 ().

  • hallo,
    ich bin ja noch nicht lange bei der Spur 0 , aber wenn ich von Preissteigerungen bei der Modellbahn höre/lese, schrillen bei mir die Alarmglocken.
    Gerade dies war einer der Hauptgründe,daß ich nach über 35 Jahren bei der Spur H0 zur Spur 0 gewechselt habe, da für mich bei der Spur H0 das Preis/Leistungsverhältnis seit der Euroumstellung überhaupt nicht mehr stimmt.
    Die Folgen in dieser Spurgröße kennt ja jeder.
    Pleiten, Firmenaufkäufe usw.
    Schon damals habe ich mich gefragt, warum die Hersteller von rollendem Material nicht auch Bausätze ihrer Güterwagen anbieten?
    Als ich das erste Mal in Canada war, hatte ich mir natürlich einge Wagen von Athern und Roundhouse mitgebracht.
    Alles Bausätze für ca. 5 $.
    Diese Bausätze waren äußerst simpel gehalten und von der Qualität absolut ok.
    Und hier in Deutschland?
    Hier läuft es genau in die falsche Richtung:
    Bausätze sind teuer, weil diese dann gesupert und natürlich alle aus Messing sein müssen!
    Ich hatte mal einige Monate in einem der größten Modellbahngeschäfte Berlins gearbeitet und hatte somit das Glück in dieser Zeit auch mal die Vertreter der namhaften Spur H0 Anbieter zu treffen.
    Ich fragte einmal den Rocovertreter, warum Roco nicht eigentlich Bausätze wie Athern und Roundhouse anbieten würde?
    Seine Antwort:'Sie sprechen mir vom Herzen, aber der Markt dafür wäre nicht in Deutschland'.
    Naja, was schließlich aus Roco und Co geworden ist, weiß ja jeder.Der Anfang vom Ende.
    Leider vermute ich das auch mittelfristig für die Spur 0, wenn sich dort der selbe Trend abzeichnet, wie bei H0.
    Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man das viele Geld nicht mehr ausgeben kann und will.
    Das Ergebnis: noch hörere Preise um den Absatzverlust auszugleichen, dann wieder noch weniger Modellbahner, die bereit sind, noch mehr bezahlen zu dürfen usw.
    Auch hier ist dann das Ende der Firmen besiegelt !
    Also liebe Spur 0 Hersteller,
    Einfach mal eure Güterwagen auch als preiswertere Bausätze anbieten, aber nicht als Messingmodelle.
    Dann wird auch der Umsatz wieder stimmen!
    Gruß aus Berlin.
    Andreas.

    Edited 2 times, last by ati9568 ().

  • Hallo Zusammen,


    ich kann mich Robert (BTB0e+0) nur Anschließen!
    Es ist ein Hobby. Und so lange ich noch Finanzmittel für mein Hobby überig habe, ist alles gut.
    Wenn nicht, muss ich mir ein anderes Hobby suchen, oder Differenzieren was ich wirklich brauche!


    Wenn ich mir natürlich Gedanken darum machen muß, wie ich die 50er und die 24er innerhalb von 12 Monaten finanziernen muss, weil ich Die unbedingt haben muss, ist das ein Problem.


    Das Problem habe ich zum Glück nicht. Freue mich auf die V20 und dann auf die T3 mit Anhang.
    Ich habe die V20 auch unter 400€ vorbestellt, aber mal sehen ob das bei Auslieferung noch passst.


    Ne 50erKab ist mein Traum, aber mir fehlen die Finanzen dafür und die 50er passt auch nicht zu meinem Thema.
    Also für mich ist alles gut! :D


    Und zu "Made in Germany", aber Komplett stehe ich auch. Auch wenn es was Teurer ist.
    Wird sich aber in Zukunft realitivieren.

  • Andreas, Du forderst preiswerte Kunststoffmodelle als Bausatz?


    Hmm, mal sehn, was es so gibt:


    Biemo: 4 Typen
    http://www.spurnull-magazin.de…ubschiebedachwagen-biemo/
    http://biemo.de/


    Schnellenkamp: Shop > Schienenfahrzeuge > Bausätze > Güterwagen > Epoche III DB
    Kohlenwagen, Klappdeckelwagen, OOtz 50, SSy 45


    Auch den vierachsigen Kesselwagen und den Kalkkübelwgen gab es als Bausatz.
    http://www.spurnull-magazin.de…uebelwagen-schnellenkamp/
    Und sogar ne Lok, derzeit die Köf 3, für Arge Mitglieder, aber die 60 Euro sind zu verkraften
    Dazu Umbau vorhandener Pola Maxi Wagen und Loks: Kühlwagen, G10, Kesselwagen...


    Beispiele
    http://www.spurnull-magazin.de…pwghs-54-mit-moog-teilen/
    http://www.spurnull-magazin.de…bausatz-lima-gueterwagen/
    http://www.spurnull-magazin.de…-umbau-auf-lenz-kupplung/
    http://www.spurnull-magazin.de…ruestsatz-rivarossi-br80/
    http://www.spurnull-magazin.de…n/messing-fahrwerk-br-80/
    http://www.spurnull-magazin.de…wagen-frisch-aufbereitet/
    http://www.spurnull-magazin.de…b-pola-maxi-industrielok/
    http://www.spurnull-magazin.de…-bauen/fahrwerk-v20-uhde/
    http://www.spurnull-magazin.de…n/umbau-glmms-50-gos-245/
    http://www.spurnull-magazin.de…n/schwerlastwagen-ssy-45/
    http://www.spurnull-magazin.de…-bauen/rmms-663eurotrain/
    http://www.spurnull-magazin.de…ien/oppeln-fahrwerk-moog/
    http://www.spurnull-magazin.de…eckelwagen-lenz-kupplung/
    http://www.spurnull-magazin.de…ellbefestigung-rivarossi/
    http://www.spurnull-magazin.de…efraeste-fahrwerke-addie/
    http://www.spurnull-magazin.de…bonlok-zum-rangierdiesel/
    http://www.spurnull-magazin.de…d-zug-wagen-neue-fenster/


    Nur ein paar Anregungen... hab bestimmt was vergessen
    Also Alarmglocken abstellen und anfangen. Und wenn Du alle Modelle durch hast, haben sich die Preise bestimmt normalisiert. :D


    Gegen die aktuellen Entwicklungen können wir zwar nichts ausrichten, gegen die Auswirkungen aber schon. Geplanten Etat lieber in Freude am Modell investieren, und vor allem Zeit mit der Modellbahn zubringen, nicht mit der Schnäppchenjagd bei Ebay.

  • Hallo Stefan,


    Die Bausatzpreise sind ja nun nicht von schlechten Eltern.


    160 EU für die Schnellenkamp-Tanker oder 265 EU für einen Pola V20 Umbau von Uhde?


    Wo bitte schön ist das besonders Günstig?


    Für das Geld +Dekoder bekommt man auch was Fertiges in ähnlicher Ausführung (MTH oder Lenz) .


    Die Liste ist etwas seltsam als Bekräftigung des "güstigeren Bausatzes"


    PS: ich weiß, Schnelli und MTH waren verschieden Wagen.

    Viel Spaß beim Basteln

    ___________________________________

    Gruß Olli

    Homepage

  • Hallo Oliver


    Nicht sicher, ob das wort „günstig“ in meinem Beitrag entdecken kann, es ging um preis-werte Bausätze. Kann es sein, dass Du billig und günstig und preiswert gleichsetzt? Wer ein billiges Hobby sucht, ist bei der Modellbahn falsch. Wer Modellbahnherstellern in Spur Null Geschäftemacherei mit überhöhten Preisen vorwirft, der hat das Business nicht verstanden, insbesondere nicht, wie es bei Spur Null zugeht. Trotz einiger Parallelen sind Herangehensweise und Anspruch nicht so recht mit den anderen Spurweiten vergleichbar.


    Es ist eine sehr viel persönlichere Community, es gibt viel direkten Austausch und vor allem ein echtes Interesse der Hersteller am Produkt. Kein Manager-Businesses, sondern kleine Firmen, mit viel Herzblut agieren.


    Die meisten Bausätze sind auf Hobby-Level entstanden und jeder, der einen Umbausatz entwickelt und Modellbahnkollegen zugänglich macht, wird schnell etwas über wirtschaftliche Rahmenbedingungen bei kleinen Serien lernen. Und auch über die ach so tollen Margen bei der Modellbahn. Auch die Hersteller der Bausätze wissen, was ein Fertigmodell kostet. Sie bieten aber etwas an, was es nicht als Fertigmodell gibt, oder wenigstens zu der Zeit, als die Bausätze entwickelt wurden.


    Die zurückgelehnte Konsumentenhaltung „nur macht mal, und zeigt mir König Kunden, was es Tolles gibt“ und lautstarkes Anspruchsdenken mag für die Autoindustrie oder Consumer-Elektronik geläufig, in Spur Null ist sie komplett daneben.


    Daher solltest Du Dich auf die Suche nach preis-werten Modellen machen, nach Deinen eigenen Maßstäben. Für den einen ist ein 25 Euro Lima Modell, das sich umbauen und verfeinern lässt, preis-wert, für den anderen ein feiner Messingdampfer für den hundertfachen Preis. Welchen Einfluss hat das darauf, wie viel Freude man mit seinem Hobby haben kann?


    Wer sein Hobby im Schachtelstapeln sucht, der sollte bei anderen Spurweiten bleiben, da kann man höhere Türmchen bauen.

  • Hallo.
    Ich habe gerade einen Messingbausatz für den Rahmen mit Bremsanlage für die Rivarossi-Donnerbüchse Ci 25 auf dem Arbeitstisch, um mich ins montieren einzuarbeiten (Einfachbausatz). Er hat mal 400 DM gekostet, also 200€ plus Rivarossiwagenkasten, Beleuchtung und Dekoder, kommt das Modell auf mindestens 300€. Wenn es um günstig geht, ist die Lenz-Donnerbüchse erste Wahl. Die Detalierung des Lenz-Modells ist besser als die meines Bausatzes. Übrigens, die Dora-Kesselwagenbausätze werden schon höher gehandelt als die Fertigmodelle.
    Gruß gerhard 8|

  • Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben: Hobby ist das was einem Spaß macht und was es einem wert ist. Die finanziellen Grenzen bestimmt jeder selbst!
    Bei den neuen Autos am Markt ist man auch nicht zimperlich und so mancher fährt ein Auto das viel zu groß ist. Aber man hat's ja höre ich immer wieder.
    Laß doch endlich mal das Geseire über Teuer und Preise.
    Wie Stefan schon gesagt hat, Kartonstapeln um mit 150 Kesselwagen anzugeben ist bei Null eigentlich vorbei. Wer sich ein teures Langmodell zulegt sollte schon die entsprechenden Radien haben und nicht den Hersteller in die Pflicht nehmen.
    Jeder darf eine eigene Meinung haben, aber ich kann es nicht mehr hören.
    Gruß und denkt mehr an Euer Hobby!
    Husbert

  • Wer sein Hobby im Schachtelstapeln sucht, der sollte bei anderen Spurweiten bleiben, da kann man höhere Türmchen bauen.

    Lieber Stefan,


    das glaube ich nun wirklich nicht. Primo sind die Schachteln der Spur 0 um einiges größer und voluminöser als die der Halben Null (oder kleineren Maßstabs). Secundo sind die Preise in der nächstkleineren Größe nicht entsprechend proportional kleiner, man kann also nicht entsprechend mehr kaufen. Und schließlich tertio: wieviele Halb-Null-Kaddongs schaffst Du denn aufeinander, ohne dass sie umkippen?


    Ich wette, ich schaffe es mit Null-Kaddongs höher als Du mit Halb-Null. ;)


    Ok, wenn du jetzt gemeint hast, man sollte auf Spur 1 hochklettern… da bezweifele ich, dass man für gleiches Budget genug (gefüllte) Kaddongs bekommt.


    So, das war jetzt alles nicht wirklich ernst gemeint. Aber schließlich geht es hier ums Hobby, und das soll Spaß machen. Dass unser Hobby nicht zu den billigen gehört, wissen wir alle. Und Preissteigerungen erfahren wir fast täglich auch in anderen Lebensbereichen, je nach Branche mal mehr, mal weniger. Wer sich über steigende Preise bei der Modellbahn aufregt, der sollte sich mal mit den Strom- und Energiepreisen beschäftigen und dem Zusammenhang mit (ein beschreibendes Adjektiv schenke ich mir) Subventionen und EEG. Darüber könnte ich mich aufregen, wenn ich mich aufregen wollte.


    Also, nicht aufregen, es kommt noch schlimmer. Wenn nämlich die Eurokraten immer weiter Euros in das schwarze Loch Hellas werfen und Herr Draghi mit seiner EZB immer weiter monatlich Millionen Euro auf den Markt wirft.

  • Hallo in die Runde,


    der Forumteilnehmer ati9568 hat mit seinem Beitrag sicher nicht die vom Chef des Forums angesprochenen Bausätze gemeint, sondern stellte die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, die von den Herstellern angebotenen Fahrzeuge, zumindest Wagenmaterial, nicht auch als Bausatz anzubieten, - zumindest habe ich ihn so verstanden - er möge mich korrigieren, wenn ich mit dieser Vermutung falsch liege.
    Ich kenne die Kalkulationsgrundlagen der Hersteller nicht und kann mir daher kein Urteil anmaßen, zu welchem Preis dann ein solcher Bausatz angeboten werden könnte und ob sich daraus eine entsprechende Ersparnis ergeben würde.
    Der Vorteil der Selbstmontage läge auch darin, dass man dann sein Fahrzeug besser kennt und sich bei kleinen Mängel oder Störungen besser selbst helfen könnte.


    Mit freundlichen Grüßen


    Paul

  • der Forumteilnehmer ati9568 hat mit seinem Beitrag sicher nicht die vom Chef des Forums angesprochenen Bausätze gemeint, sondern stellte die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, die von den Herstellern angebotenen Fahrzeuge, zumindest Wagenmaterial, nicht auch als Bausatz anzubieten, - zumindest habe ich ihn so verstanden - er möge mich korrigieren, wenn ich mit dieser Vermutung falsch liege.


    Du liegst wohl richtig, Paul. Andererseits frage ich mich, was sich z.B. der User "ati9568" so vorstellt, um wie viel "billiger" so ein Bausatz denn sein soll, wenn wir mal von einem Wagenpreis von z.B. 100 Euro ausgehen: Konstruktion und Fertigung ist der gleiche Aufwand, ein großer Teil der vermeintlich eingesparten Montagekosten wird durch die aufwändigere Produktkontrolle auf Vollständigkeit, das Verpacken der einzelnen Bauteile und eine neue Verpackung für den Bausatz wieder draufgehen, da bleibt weniger übrig als man denkt! Wenn es früher in H0 Wagenbausätze gab, so waren diese um 50 Pfennig oder 1 DM günstiger, also ca. 10%. Mehr als diese 10%, maximal 20% würde auch ein aktueller Bausatz nicht "einsparen" helfen, wobei noch die Frage im Raum steht, ob die Wagenteile lackiert und beschriftet sein sollen oder nicht.


    Mein persönliches Fazit: Für Brawa, MBW und Lenz dürften sich Bausätze nicht rechnen, die Wagen sind als Fertigmodell allemal preis-wert! Und dann der Zeitfaktor: Viele sind noch keine Rentner, haben noch Familie, die Kinder sind noch im Haus und der Anlagenbau ruft. Und dann noch jedes Modell tagelang zusammenbauen, um 20 Euro zu sparen? Und wenn ich dran denke, in welcher zusammengebauten "Qualität" ich schon so manchen Biemo-Wagen bekommen habe, von der missratenen Lackierung und Klebstoffresten ganz zu schweigen...


    Gruß, Claus

  • Hallo Claus,


    Super Beitrag, wohl wahr. Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Bausätze billiger seien als Fertigmodelle. Warum? Es braucht aufwendige Verpackung (Teilegruppen), sehr komplexe Teileverwaltung, und vor allem: Enorme Supportkosten, denn der Zusammenbau eines aktuellen Modells ist anspruchsvoll, und Fehler sind vorprogrammiert. Fehlteile kommissionieren, Abwicklung, viiiel Kommunikation, puh. Und am Ende etliche unzufriedene Kunden. Mal einen Anbieter von Bausätzen gefragt, wie oft die nach Fertigmodellen gefragt werden? Und dann beides anbieten, mit NOCH komplexerer Logistik? Dran denken, alles vergleichsweise kleine Firmen.


    Die Kosten für den Zusammenbau in Fernost liegen geschätzt im einstelligen Eurobereich bei Güterwagen. Wie lange kann ein Supportmitarbeiter (der angelernt und ausgelastet sein muss) in Deutschland dafür arbeiten? Was macht das Ganze gegenüber den Gesamtkosten für die Modellbahn aus? Das lohnt hinten und vorne nicht. Und vor allem: Wenn Bausatz und Fertigmodell gleichermaßen angeboten werden, dann wählen 80%-90% der Kunden das Fertigmodell, einfach mal einen Anbieter fragen, der das vergleichen kann. Den hohen logistischen Aufwand für eine vermeintlich kleine Ersparnis und minimale Zielgruppe? Eher nicht.

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