lets talk about "Track"

  • Sicher ein Lieblingsthema von Bahnmeister Klaus!


    Da der eigene Anlagenbau längst überfällig ist, habe ich auf Basis des K-Modul-Gleises von Hassler, Lichtenstein versucht, ein bisschen Oberbau-Theorie in die Praxis umzusetzen. Bahnmeister Klaus zeigt´s euch im Bild...


    Bild 1: Klaus zeigt ein "Gleis 3. Ordnung".



    Bild 2: Klaus zeigt daneben ein Gleis 2. Ordnung. Der Unterschied, sowohl in der Farbe, aber besonders im Schwellenabstand sollte zu sehen sein.




    Vereinfacht ausgedrückt ist ein Gleis 1. Ordnung ein Gleis für Hauptbahnen mit starkem Verkehr und großer Belastung (unabhängig vom Achsdruck). Der Schwellenabstand beträgt i.d. Regel 600 mm. Ein Gleis 2. Ordnung hat einen Schwellenabstand von 650 mm. Es ist geeignet für Nebenbahnen mit weniger Verkehr und weniger starker Belastung gegenüber dem Gleis 1. Ordnung. Alle anderen Gleise werden als Gleise 3. Ordnung bezeichnet. Der Schwellenabstand beträgt hier 850 mm (Quelle: Reichsbahn-Oberbau von 1939, findet man hier ).


    Speziell in unserer Baugröße kann der Unterschied der Gleise relativ leicht herausgearbeitet werden. Neben dem Schwellenabstand, der sich sehr einfach herstellen lässt, habe ich die Schwellen je nach Oberbau-Art unterschiedlich bearbeitet und auch unterschiedlich gefärbt.


    Gleise 1. und 2. Ordnung sind beim Vorbild Gleisanlagen mit stets gutem Unterhaltungszustand. Ein Gleis 3. Ordnung kann z.B. das Gleis an der Ladestrasse, an der Rampe, im BW, etc. sein. Der Unterhaltungszustand ist deutlich schlechter. Das Gleis liegt mit unter schon Jahre lang, was man dem Gleis ansehen kann.


    Für meine Gleisanlagen habe ich jede! Schwelle entsprechend bearbeitet. Dazu habe ich alle Hassler-Schwellen zunächst tiefschwarz vorgebeizt. Für Gleise in guten Unterhatungszustand habe ich im nächsten Schritt die Kanten der Holzschwellen mit einem scharfen Messer leicht gebrochen. Die Textur wurde mit einem Metall-Sägerblatt hervorgehoben. Dabei bin ich der Holzmaserung der Hassler-Schwellen gefolgt. Weiter sind kleinere risse, etc. mit einem Skalpel eingeritzt. Auch hier bin ich der Maserung der Schwellen gefolgt. Beim Gleis 3. Ordnung sind die Schwellen, gesehen durch mein Auge, deutlich verranzt. Es finden sich deutlich sichtbare Risse. So manche Schwelle ist derart verwittert, das sie beim Vorbild ihren Zweck gerade noch erfüllen kann. Dazu habe ich die Kanten deutlich stärker gebrochen. Die Risse in der Oberfläche sind deutlich tiefer.


    Durch die Schnitzereien sind natürlich wieder "blanke" stellen auf dem Holz entstanden. Für ein Gleis 1. und 2. Ordnung habe ich die Farbe wie folg realisiert: um die Imprägnierung der Schwellen dazustellen habe ich die Schwellen mit einer rötlichen Beize behandelt. Nach dem Trocknen wurde "Schwellenimprägnierung" von ASOA aufgetragen. Um die Schwellen noch dunkler zu machen wurde im Anschluss die Schwelle in verdünnte, tiefschwarze Beize getaucht. Für den nächsten Schritt habe ich die Schwellen nicht durchtrocknen lassen. Auf das noch feuchte Holz habe ich weiße Pulver-Farbe im Bereich der Risse und Vertiefungen aufgebracht. Ein Rost-Ton kommt in den Bereich der Kleineisen. Dazwischen etwas schwarze Pulver-Farbe. Diesen Mix habe ich vorsichtig quer zur Maserung eingebürstet. Nach einiger Trockenzeit wurden die Farben, jetzt mit der Maserung schön ineinander gebürstet. Dabei sollte man die hellere Farbe in den Vertiefungen nicht ganz zuschmieren bzw. ausbürsten. Nach dem Durchtrocknen sieht die Schwelle aus, wie das was man auf den Gleisen draußen sieht. Ausblühungen der Imprägnierung habe ich an einigen Stellen mittels schwarzer Pulver-Farbe aufgetupft und leicht verwischt.


    Beim Gleis 3. Ordnung ist der Beiz-Vorgang im Grundsatz gleich. Auf der Oberfläche und in den Rissen kommen jetzt aber deutlich mehr weiße Pigmente zum Einsatz. Die Rostfarbe wird durch einen Sand-Ton ersetzt und schwarze Pigmente nur sparsam verwendet. Wenn das Büsten und die anschließende Trocknung abgeschlossen sind, habe ich ein verwittertes, ausgebleichtes Gleis vor mir. Genau das, was ich mir vorgestellt habe.


    Der Aufbau von 15m- bzw. 30m Gleisjochen und die Farbe der Schienenprofile (Rost ist nicht zwingend rot!) kommt als nächstes...... 8o


    Null-Problemo :thumbup:


    P.S.: schade, das die leicht rötliche Färbung beim rechten Gleis auf dem Bild nicht gut herauskommt. Ich versuch´s bei den nächsten Aufnahmen besser zu machen.... :rolleyes:

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