...im Prinzip ja, wie schon Radio Eriwan wusste. Hier ist mein (nach vielen H0 und 0n30-micros) erster Versuch ein "micro layout" in 0 zusammenzufrokeln. Der Haltepunkt "Krumme Fohre" (jaja...es ist wirklich ein Hp und keine Awanst oder Hst, die Ladegleise sind nämlich Privatanschlussgleise und keine öffentlichen Güteranlagen, schwieriges Thema für Bahnbürokraten
ist durch die Teilung Deutschlands ganz unverhofft zum Endpunkt einer fränkisch-thüringischen Verbindungsstrecke geworden.
...ja, das sind wirklich schon alle Weichen von "Krumme Fohre"...mehr gibt´s nicht...
Der spärliche Alibizugverkehr muss an dem kurzen Schüttbahnsteig wenden, der Güterverkehr beschränkt sich auf die Bedienung der Gleisanschlüsse der Porzellanfabrik "Königlich Tettau". Und das alles ohne Umfahrungsgleis!
...der Blick auf den Fahrplan lohnt, hat doch die Bundesbahn viele kleine "a" (fährt nur werktags außer samstags) versteckt...
Kurz und gut, alle Züge (natürlich nicht die Pto) erreichen den Hp geschoben vom nächstgelegenen Bahnhof... Wer diese Story für abgefahren hält, suche mal im Web nach den ehemaligen Streckenendpunkten Klein Zecher, Nienbergen oder der "Inselbahn" im Tettauer Winkel (Tettau-Alexanderhütte)...sehr informativ ist auch das Buch "Grenze über deutschen Schienen" von Ralf Roman Rossberg.
...wohlgefällig fällt der Blick des Zonengrenzlandwanderers von der Staatsstraße auf den Haltepunkt...
Vor diesem Hintergrund habe ich "Krumme Fohre" als "Inglenook" gestaltet. Für den, der davon noch nichts gehört hat, sei die Seite www.carendt.com empfohlen, wo der - leider zu früh verstorbene - Altmeister der "Micro layouts", Carl Arendt, auch dieses Rangierspiel beschrieben hat. Kurz gesagt, geht es um die Sortierung von Güterwagen zu einem fertigen Zug. Hört sich nicht spannend an? Da die Gleise maximal 2+2+4 Wagen (G 10-Länge) fassen und händische Eingriffe verboten sind, ist die Sache nicht so trivial und kann schon für längeren Rangierspaß (oder -streß) sorgen.
...unten durch geht´s hier mit der V60...noch sorgt die Zonengrenzlandförderung für Güteraufkommen...
Um auf Radio Eriwan zurückzukommen - es geht! Die Einschränkungen sind evident: Keine kreisenden Züge, keine langen Wagen und keine 01. Dafür viel Rangierspaß und an sich kann das ganze Lenz-Pandämonium zum Einsatz kommen, der Schienenbus hat hier sein Biotop, V60, Köf und BR 64 sind passende Partner.
...auch zukunftsorientierte Recyclingwirtschaft findet ihren Platz am Hp...wobei, das Wort war in den 70er wohl noch nicht erfunden...
Die Vorteile der Kleinstraumbahnerei liegen auch auf der Hand: 210 x 45 cm lassen sich noch gut in Wohnräume integrieren (tolerante Mitbewohner vorausgesetzt). Der Kleinstraumbahner wird nicht in den Keller verbannt und auch nicht zur Eisenbahnsklaverei verurteilt - die kleine Fläche kann auch noch von Berufstätigen einigermaßen karriereunschädlich bearbeitet werden. Und die Kosten! Weder muss man sein Jahreseinkommen im Baumarkt für Holz und Schrauben verpfänden, noch erfordert die Anlagenausstattung Hoeneßsche Einkommensstrukturen - eine Bahn für den gebeutelten Mittelstand!
...da sitzt er nun am unfreiwilligen Streckenende und kann nicht anders...heute würde das eine vierstündige Streckensperrung und einen Bundespolizeieinsatz auslösen...
Soviel für heute. Über Baumethoden und betriebliche Erfahrungen gerne später mehr, wenn gewünscht. Wie man sieht, ist ja auch noch genug zu tun in "Krumme Fohre" (die Hst gab´s wirklich mal, allerdings zwischen Kulmbach und Bayreuth).
Bei der Gelegenheit, das war auch mein erster Beitrag in diesem Forum... auf gutes Zusammenleben in der Forumswelt!
Grüße
Alexander