Lenz Otmm 61

  • Hallo,


    danke Eckard für deine Einschätzung.


    Des weiteren neigen einige Wagen anscheinend zum Kippeln, so auch bei einem meiner Wagen - ähnlich wie beim Gmms 60 von MBW. Auch frühere Lenz-Wagen zeigten hin und wieder diese Neigung. Im Betrieb auf ordentlich verlegten Gleisen neigen sie dadurch jedoch keinesfalls zur Entgleisung. Dieses immer wieder auftretende Ärgernis kann letztendlich nur durch eine Dreipunktlagerung (wie bei Biemo-Wagen) oder durch eine Federung (wie bei ex Dora-Wagen) zuverlässig beseitigt werden. Ein Nachrüsten ist allerdings sehr schwierig und es wäre schön, wenn die Hersteller diesem Umstand künftig mehr Beachtung schenken könnten - die Kostenfrage kann ich allerdings nicht beantworten und will deshalb hier keine diesbezüglichen Forderungen aufstellen. Sind halt nur Betriebserfahrungen zum drüber nachdenken.


    Ich hatte bei einem früheren Lenz Wagen einen Versuch gemacht mit einem Umbausatz für gefederte Achsen. Es wurden komplette Achshalter als Messinggussteile einfach von unten eingesteckt. Die Teile kamen meine ich von Moog oder Petau. Ich finde die gerade nicht mehr im Internet. Der Umbau war einfach, auch wenn an den Teilen schon etwas nachgearbeitet werden musste. Einen Nachteil hatte die Sache m.E. . Die Lenz Kupplung lag minimal höher, was für Schraubenkupplungsfahrer egal ist.


    Ist etwas "off toppic", aber mit direktem Bezug zum Beitrag oben.


    Gruß aus dem Süden,
    Bernd

    Schreibt mir ruhig bei Fragen und Anmerkungen. Ich bin meist recht umgänglich... :P

  • Auch ich möchte meine Eindrücke zum Otmm 61 schildern. Ein Modell des Otmm 61 hat dank der Firma Addie seinen Weg zu mir gefunden und musste gleich auf Gleise gestellt werden. Mein iPhone fand wie von selbst den Weg ins Lego-Stativ, so dass ich diesen Wagen gleich vorstellen kann.




    Der erste Blick zeigt, dass das Modell sehr stimmig wirkt. Auch die Bühnenseite an den Bedieneinrichtungen ist sehr gut getroffen.




    Von der Seite besticht das Modell mit sauber angebrachten Anschriften und weiteren Details. Im Gegensatz zum neulich ausgelieferten Talbot-Wagen hat dieser Wagen einen Zettelkasten. Das Gestände zur Bedienung der Schieber ist beweglich und öffnet die Schieber – im folgenden Bild sind beide Bedienhebel umgelegt und die Schieber geöffnet.




    Leider ist das Gestänge anders gefärbt als das restliche Gehäuse – die beiden unterschiedlichen Brauntöne fallen auf und hinterlassen den Eindruck, dass das Gestänge wie nicht lackiertes Plastik wirkt. Weiter fällt auf, dass sich die Schieber einer Wagenseite nicht einzeln bedienen lassen! Damit sind Entladeszenen an der Ladestraße, bei der ein Förderband unter dem Auslauf dazu dient, das Ladegut aus dem Otmm dosiert auf einen Lkw umzuladen, im Modell nicht möglich! Beim Vorbild öffnen die beiden Hebel auf einer Wagenseite jeweils einen Schieber und lassen sich einzeln bedienen. Der Hebel, der zum Aufbau steht, öffnet den naheliegenden Schieber 1 und der äußere Hebel den weiter entfernten Schieber 2. Okay, die Nachbildung der Hohlwelle stand sicher im Widerspruch zur maßstäblichen Umsetzung. Lenz hat sich für die maßstäbliche Nachbildung des Schiebergestänges mit einer teilweise vorbildgerechten Funktion entschieden. Schade, dass die Ladestraßenszene nun leider nicht möglich ist.


    Im oben stehenden Bild sind leider auch deutlich Schlitze zwischen den senkrechten Wagenwänden und dem Trichter sichtbar.



    Im Profil zeigt sich ein kleiner Selbstentladewagen – klein deswegen, weil diese Bauart beim Vorbild deutlich kleiner als der etwas später gebaute und in der Spur-0-Szene recht weit bekannte Ed 90 ist. A propos Vorbild: Der Otmm 61 war kein Neubauwagen, sondern ein Umbau, der in Ausbesserungswerken der DB aus brauchbaren Bauteilen von zerlegten Vorkriegswagen wie bspw. dem Omm 37 entstand. Es wurde keineswegs das Fahrwerk der Spenderwagen weiterverwendet, sondern nur Bauteile aufgearbeitet und mit neuen Bauteilen kombiniert. Die beiden Vorbildbauarten Otmm 61 und Otmm 64 unterschieden sich äußerlich nur durch die unterschiedliche Ausführung der Seilhakenkonsole am Kompfstück. Der Laderaum des Otmm 61 war mit Bitumen beschichtet, während beim Otmm 64 Zinkstaubfarbe zur Anwendung kam. Das vorliegende Modell des Otmm 61 hat leider überhaupt keinen Seilhaken, der Laderaum ist vorbildgerecht Schwarz eingefärbt.




    Der Blick in den Laderaum zeigt die richtige Färbung und darüber hinaus sind auch die Versteifungen (Rohre und Bleche) nachgebildet.


    Auch die Stirnseite ohne Bedienrichtungen ist richtig nachgebildet – leider fällt hier auf, dass die Seilhakenkonsole ohne Seilhaken oder –Schlaufe ist.




    Der obligatorische Blick unter den Wagen zeigt, dass Lenz-typisch alles wichtige nachgebildet worden ist.




    Wenn man näher hinsieht, findet man an jeder Auslauföffnung eine auch im Modell bewegliche Schütte, die sich aus der Ruhelage herausklappen lässt, aber leider nicht weit genug, um das auslaufende Ladegut aus dem Gleisbereich heraus zu leiten. Beim Vorbild kennt diese Schütte nur die Ruhestellung und die im Modell leider nicht erreichte Endlage. Im nachfolgenden Bild ist erkennbar, dass die rechte Schütte in Ruhestellung ist und der Auslauf sichtbar ist. Die linke Schütte ist rausgeklappt, weiter lässt sie sich nicht klappen – also im Modell leider nicht weit genug. Die Schütte soll beim Vorbild dafür sorgen, dass das auslaufende Ladegut nicht in den Schotterbereich läuft – das gelingt mit den Modellschütten leider nicht, sie klappen nicht weit genug.




    Aus den Erfahrungen mit den Wagengewichten heraus habe ich das neue Modell auf die Waage gestellt und herausgefunden, dass es 208 g wiegt. Damit liegt es nahezu exakt auf der NEM-Vorgabe (in diesem Fall 202 g)!




    Mein Fazit:
    Lenz ist mit diesem Modell meiner Meinung nach wieder ein Spitzenmodell gelungen, welches mir sehr gut gefällt. Aber wo viel Licht ist, ist leider auch viel Schatten:

    • Die Schütten an Auslauftrichtern lassen sich zwar ausklappen aber leider nicht weit genug
    • Die Schieber lassen sich nicht einzeln zu öffnen
    • Der Seilhaken fehlt
    • Das Schiebergestänge hat eine andere Farbe als das Gehäuse
    • Es gibt deutlich sichtbare Schlitze an den Ansätzen der einzelnen Aufbauteile
    • Und bei einigen Modellen waren die Bühnengeländer und Leitern verbogen


    Für den Bahnbetrieb auf der Anlage dürften diese Punkte nicht allzu wichtig sein, das Modell ist voll betriebsfähig. Aber durch den Umstand, dass sich die Schieber nicht einzeln öffnen lassen, ist der Spielwert eingeschränkt. Optisch stören die Schlitze am Gehäuse und die abweichende Farbe des Stellgestänges. Der Aufwand, verbogene Bühnengeländer und Leitern "in Form zu bringen", ist bei Vorliegen dieses Umstands nicht zu unterschätzen.



    Soweit meine Einschätzung des neuen Otmm 61 von Lenz.


    Freundlicher Gruß
    Stefan

  • Hallo


    Bei meinem Wagen sind das Bühnengeländer und der Boden auch total verzogen. Ich überlege mir den Wagen zurückzuschicken, da ich nicht herausfinden kann wie man die Trittstufen, das Geländer und den Boden entfernt ohne etwas kaputt zu machen. Bin dankbar für Hilfe.


    Ciao
    Claudio

  • Hallo SpurNuller


    hab mir ebenfalls einen Otmm64 zugelegt und kann alle in diesem Forum dargelegten Mängel nur bestätigen.
    Das mit den verbogenen Geländer oder Leiter ist vielleicht nicht so schlimm (bei der "großen Bahn" ist auch nicht alles neu und durch Betriebsspuren oder kleinere Unfälle
    verbogen), vielmehr stört mich, dass der Wagen zum kippeln neigt und dadurch vielleicht entgleist (z.B. bei Schieben von mehreren Wagen).
    Aber mein Wagen hat noch einen anderen Fehler: Er kuppelt nicht richtig. Der Fallhaken fällt nur in die erste Kerbe, bevor der zweite rastet, ist die Kupplung schon am Anschlag.
    Es ist der einzige Wagen bei mir, bei dem das Auftritt.
    Kann man die Kupplung einstellen und wie geht das ?
    Alles in Allem bin ich, was die Qualität dieses Wagens betrifft, von LENZ etwas enttäuscht. Ich werde das Gefühl nicht los, man wollte auf Biegen und Brechen einen neuen
    Wagen rausbringen (was der LENZschen Strategie widerspricht), oder irgendein Zulieferer hat da Murx gemacht


    Allen Spur Nullern noch einen scönen Abend
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich würde den Wagen nicht akzeptieren. Du hast Anspruch auf ein Modell ohne Mängel.
    Mein Otmm61 ist ohne Mängel. Die Bühne nur ganz minimal verbogen. Damit kann ich leben.
    Also zurück zum Händler und Ersatzlieferung.


    Bei meinem Händler reicht ein Anruf und der neue ist in der Post mit Rücksendeschein für den defekten.


    Schade nur das ich immer 2 Tage warten muss bis der Ersatz da ist ;)


    Lg
    Michael

  • Hallo Alle,


    Ich habe dieselbe Mängel mit meine Otmm 61 als die Vorherigen,


    Die Leiter/Bühne Probleme habe ich gelöst wie beschrieben von Eckhard.


    Das sieht jetzt gut aus aber hat jemend schon ein einfache Lösung gefunden für die zu höhe Kupplungen?


    Rangierbetrieb ist jetzt kaum möglich. Schade.


    Cheers,


    Hendrik

  • Moin ,


    habe auch das Problem mit der Kupplung festgestellt .Die Höhentoleranz ist ,meiner Messung nach,an der Obergrenze .


    Telefonat mit der Fa. Lenz geführt und darauf aufmerksam gemacht .


    Man wollte der Sache nachgehen .


    Gruß ,


    Bernd König

  • Moin ,


    habe das Problem erkannt und für mich gelöst ,indem ich die Kupplung ausgebaut und am Querbalken die kleine schwarze Nase


    entfernt habe .Danach butterweiches Ankuppeln möglich .


    Gruß ,


    Bernd König

  • Hallo Kollegen,
    das Problem mit den verbogenen Bühnengeländern läßt sich dauerhaft mit "Hausmitteln" beheben, wenn man nicht die Petau-Teile einbauen will.
    Ich bin noch etwas weiter gegangen, als es Eckard in seinem Bericht # 21 beschrieben hat:

    • Die Holme der Leiter wurden um die Dicke der Knaggen mit den Zapfen gekürzt.
    • Das Material des Bühnengeländers mit den Leiter ist so elastisch, dass das gesamte Bauteil ohne Bruchgefahr verbogen (gerichtet) werden kann.
    • Von oben werden 0,4 mm Bohrungen in die Holme gebohrt, und in diese 0,4 mm-Drahtstücke eingeklebt.
    • In den oberen Rand des Behälters werden von unten gleiche Bohrungen in entsprechendem Abstand gebohrt. Es ist darauf zu achten, dass diese Bohrungen die gleiche Neigung wie der obere Teil der Leiter haben.
    • Als letztes wird die Leiter mit den neuen Zapfen in die Bohrungen eingesetzt und mit Sekundenkleber gesichert.
    • Das Ergebnis seht Ihr auf den Bildern.

    Gruß
    Jürgen (HH)

  • Hallo zusammen, der Otmm 61 von Lenz ist lieferbar.
    Ich habe gerade die Benachrichtigung von meinem Händler bekommen.


    Grüße
    Stefan


    Und heute kam die Info, das beide Typen bei Lenz ausverkauft sind, so schnell kann das gehen


    Dafür sind die Omm43 unterwegs zum Handel

  • Moin,


    Ein Nachtrag zum Thema Geländer: Paul Petau hat einen preiswerten Bausatz im Angebot, mit dem man Geländer und Leitern noch einen Tick feiner herstellen kann. Und da Messing weniger flexibel ist als Kunststoff, liegt es an demjenigen, der den Bausatz zusammenbaut, ab ob alles gerade wird. Damit das so ist, gibt es von Petau auch eine passende Lehre.



    Mehr dazu:
    http://www.spurnull-magazin.de…gelander-leitern-otmm-64/

  • Hallo,


    bei diesen Wagen ist die Lenz-Kupplung sehr leicht und schnell (im Gegensatz zu den Talbot's) komplett zu demontieren.
    Hier reicht es die inneren Bleche zu entfernen und an der Kinematik die Seiten links und rechts neben dem Magneten zu lösen. Die Kupplung kann dann einfach nach oben entnommen werden. Die Bleche habe ich durch drücken von unten in den Aussparungen der Puffer gut lösen können. Das Ganze dauert noch nicht einmal 1 Minute.


    Gruß Rainer

  • Gutes sollte ja mal erwähnt werden, auch wenn es erst auf den zweiten Blick zu Tage tritt. Der neuaufgelegte Otmm 61 von Lenz steht bei mir auf dem Arbeitstisch und wird nun anlagentauglich gemacht, sprich beladen und gealtert. Zu meiner Überraschung sind die Leitern jetzt nicht mehr verbogen und bedürfen keiner Korrektur mehr. Also nur noch die Seilanker ankleben - ??? - umsonst vorbereitet, auch die sind jetzt serienmäßig dran. Schön zu sehen, dass solche hier im Forum angesprochene Kleinigkeiten bei einer Neuauflage berücksichtigt werden.

    Grüße
    Eckhard

  • Hallo.


    Nun habe ich mal eine Frage zum Otmm 61 von Lenz.Ich suche für mein im Bau befindlichen Landhandel zwei bis drei Schiebedachwagen mit Schwerkraftentladung. Meines erachtens wurde der Otmm von der DB in den 50 igern soweit umgebaut das er mit einen Schiebedach ausgerüstet wurde um Nässeempfindliche Güter zu tranportieren.Ist das Modell eine Grundlage für den Umbau?


    Gruß Hein

  • Hallo Hein,


    ich glaube, da kannst Du drauf warten. Herr Lenz hatte in Nürnberg auf der Messe beiläufig erwähnt, das diese Ausführung ja auch noch möglich währe ....... :whistling:
    Da möchte ich doch wetten, der steht im nächsten Neuheiten-Prospekt 2015.
    Wie sagt der "Kaiser Franz" immer: schaunmermal ! ;)

    Gruß Thomas


    " Damit das Mögliche entsteht,muss immer wieder das Unmögliche versucht werden" Hermann Hesse

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!