Kleiner Umbau an der V36 von Lenz

  • Hallo,


    hier kommt ein kleiner Baubericht zu meiner V36.


    V36.4 - viele Kollegen mögen diese Variante der V36 nicht so besonders und warten schon auf die "normale" V36.1, die ja auch von Lenz angekündigt wurde. Bei mir verhält sich das genau umgekehrt, mein Favorit ist eher die V36.4. Das was ich an der V36-Familie nicht so mag, ist bei der V36.1 noch deutlicher und erst recht bei der V20 zu sehen. Vielleicht liegt es an meiner LGB-Vergangenheit, schließlich "musste" ich von 4-14 mit der LGB spielen, als andere eine H0-Bahn hatten, die dem (Regelspur-)Vorbild doch viel ähnlicher war. Seitdem mag ich Loks nicht so gerne, die etwas spielzeug-mäßig aussehen...V20, BR24, BR80 etc. - egal, kommen wir zur V36.4 zurück. Tolles Modell, aber die Lampen...die Lampen finde ich bei dem Modell von Lenz nicht sonderlich gelungen und ich wollte schon immer eine V36.4 mit Einheitslampen haben. Diese habe ich mir seinerzeit noch von Jürgen Wedekind besorgt, fehlte nur noch die Lok, die mir dann kurz vor Weihnachten ein netter Forumskollege verkauft hat! Danke!


    Nun wird langsam aus der V36 413 eine V36 412, die vor ihrer Zeit bei einer Privatbahn noch die Einheitslampen trug. Frau Simrock hat mir netterweise die Beschriftung geliefert.


    Als erstes habe ich die Versteller für die Kühlerklappen ersetzt. Hier kann man schön sehen, wie es vorher/nachher aussieht:



    Hier noch schnell ein Bild von den angespritzen Türklinken, die ebenfalls ersetzt wurden und die hinteren Halter:




    Nun geht es den alten Lampen an den Kragen. Diese werden bis auf einen kleinen Teil entfernt:



    Hier kann man die späteren Lüftungsklappen vom Dach sehen. Beim Lenz-Modell sind diese auch nur angedeutet. Die neuen Klappen müssen erst noch verlötet werden:



    Bei den vorderen Lampen ist es etwas schwieriger, denn auch hier brauchen wir einen Teil der alten Lampen noch als Träger:



  • Weiter geht's.


    Ich habe lange überlegt, ob ich die nächsten Schritte machen soll oder nicht. Die Dachhaken und die Griffe an den oberen Klappen vom Vorbau sind leider auch nur angespritzt. Diese abzuschleifen würde quasi einen kompletten Umbau des Vorbaus bedeuten, also schleifen, spachteln, schleifen, etc. . Aber jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe.


    Hier ist alles weg:



    Und erst mal grundiert um zu gucken, wie sauber es aussieht:



    Und hier die neuen Dachhaken:




    Weiter geht es mit dem Führerhaus:


    Die V36 412 hatte damals ein Zwei-Ton-Horn. Um diese neue Horn bündig mit dem Dach zu verbinden, habe ich kleinste Spalte mit Grundierung verschlossen. Diese trage ich mit dem Pinsel auf und erspare mir hier eine weitere Verwendung von Nitro-Spachtel.



    Hier kann man schon die neuen Luken der Lüftung sehen:



    Und die Übersicht der neuen Teile auf der Rückseite:


  • Nun kommen die neuen Lampen auf die Reste der alten Lampen:



    Und nun kommt das, was ich vermeiden wollte. Die neuen Griffe auf dem Vorbau sollten möglichst fein sein. Der Vorbau der Lenz-Maschine ist aus Guss und an der Stelle durchaus knapp 5mm stark. Da war es nicht so einfach 0,3er Löcher zu bohren. Also doch 0,5er Messing nehmen? Also 0,5er Löcher gebohrt und dann festgestellt, dass das so richtig schei... aussieht. Also die Löcher wieder verspachtelt und verschliffen und dann in die verspachtelten Löcher schließlich 0,4er Löcher gebohrt und 0,4er Draht genommen. Und das gefällt mir sehr gut! Hat sich gelohnt!



    Um die Griffe sauber und gerade anzubringen, habe ich Draht untergelegt, um die passende Höhe gleichmäßig hinzubekommen:



    Und vor dem Grundieren mit Scheuermilch säubern:




    Und das vorläufige Ergebnis:



    Anpassen der dritten Lichtes vorne. Dabei soll der Kühler weiterhin abnehmbar sein:



    Und als Ausblick auf den nächsten Schritt habe ich schon mal die Beschriftung am Umlauf mit Isopropanol entfernt. Die V36 412 bekommt eine komplett neue Beschriftung inkl. BW/BD/AW Bezeichung.


  • ...und so sieht sie jetzt nach einer dezenten Alterung aus. Es hat eben etwas geregnet, daher die Wassertropfen an der Lok.


    Die Lok hat noch Türklinken bekommen, außerdem habe ich die Halter der kleinen äußeren Scheiben geschwärzt. Ich finde, die Lok sieht mit den neuen Lampen, der Alterung und den kleinen Details ganz anders aus.


    PS: ja, die Lenz-Kupplung stört die Optik. Aber solange meine Kinder immer noch mal fragen, ob wir etwas rangieren, bleiben die noch dran!!! :P






  • Hallo Jörg,


    Dein Pimpen der V 36 gefälltmir wirklich sehr gut, eine schöne und sorgfältige Arbeit! Die etwas plump-unförmigen Lampen haben mich auch schon immer gestört. Ich finde es auch eine gute Idee, die Türklinken der Führerhaustüren zu ersetzen.


    Kannst Du uns noch sagen, wo Deine Superungsteile her sind?
    Wer ist der Hersteller der Lampen, Lüfterlamellenversteller und Übergangsgeländer?


    Grüße
    Jan

  • Hallo Jörg,


    sieht gut aus dein Umbau. Wichtig sind solche Details wie die lackierten Windschutzscheibeneinfassungen. Sowas macht´s aus. Schwärz noch die Trittstufen, dann steigerst du die realistische Wirkung noch mehr. Habe ich bei den letzten V36ern, die ich umgebaut habe auch gemacht. Und nimm evtl. das Makrofon von Schnellenkamp, das ist schicker (kenne den Urmodellbauer...;-) )


    Hallo Jan,


    die Teile stelle ich nicht mehr her.


    Schönen Gruß vom Harzrand,
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    das Makrofon ist von Schnellenkamp...


    Die Sache mit den Trittstufen werde ich noch nachholen.


    Übrigens hat mir Frau Simrock die hintere Nummer nochmal auf eine Breite von 10mm skaliert, denn die passte sonst nicht an die hintere Tür. Auf den Bildern auf Deiner Seite kann man das sehen. Aber wenn man als einer der Letzten so einen Umbau macht kann man gut von den Vorgängern lernen.



    Danke für die Teile - hier hat sich gerade ein Kreis geschlossen...


    Beste Grüße - Jörg

  • Hallo Jürgen,


    habe gestern festgestellt, dass die von mir verbaute und bei Schnellenkamp gekaufte Tröte auch auf meiner Köf III ist. Dann ist die scheinbar von Gebauer. Also mir gefällt sie gut, jedenfalls besser als die von Lenz.

  • Hallo,


    dieser Thread ist schon sehr alt, aber heute gibt es ein Update. Die Teile, die ich 2014 verarbeitet habe, sind am Anfang des Threads gelistet.


    Hier die Änderungen von heute:


    - neue Verglasung (A. Käsemann)

    - neue Trapez-Rangiertritte (M.Krüger)

    - Riffelbleche auf Trittstufen ergänzt (Eigenbau)

    - Lenz-Kupplungen durch Schraubenkupplungen ersetzt

    - Ruhehaken angebracht (Petau)

    - Löcher in den Pufferbohlen verschlossen (Moog + Eigenbau)

    - Untersuchungsdaten an den Pufferbohlen erneuert (Simrock)

    - Alterung aufgefrischt (BR96) :wacko:


    Evtl. bekommt die Lok eines Tages noch einen zeitgemäßen Decoder (ESU).


    Jetzt fehlen eigentlich nur noch neue Räder, da muss ich meinen Freund noch überreden...


    Ich habe mal ein paar Bilder an alter Stelle gemacht:










  • Hallo Jörg,


    sehr schön geworden Deine Arbeit. Und gut in Szene gesetzt. Das wirkt schon sehr authentisch, gefällt mit wirklich gut.


    Habe meine gestern auch mal wieder knattern lassen, zu schön, dieser markante Schiffsdiesel. Setzt sich von den anderen Dieseln gut ab.


    Viel Spaß mit der quasi runderneuerten Lok.

  • Hallo Jörg,

    ja das sieht doch schon mal nach Eisenbahn aus und nicht nach Spielbahn...... ;)

    Zu den Frontscheiben, die ja offensichtlich nicht neu sind: Irgendwo hier hatte ich es schon mal beschrieben; wenn du die Scheibenspritzlinge der Lenz-Loks herausnimmst und mit Ausnahme der eigentlichen Scheibe den Spritzling schwarz lackierst hast du umgehend eine andere Wirkung. Der Lichtleitereffekt entfällt und damit die Glasbaustein-Optik der eingesetzten Scheiben. Habe ich bei zig V160, V36, 64 und anderen Lenz-Loks gemacht....

    Schönen Gruß vom Harzrand, Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    das sieht nur auf den Bildern so aus. Alle Scheiben wurden ersetzt. Ganz ehrlich? Ich habe den Scheibenkleber von BERGSWERK benutzt, der angeblich glasklar austrocknet und der nicht ausblühen soll. Das kann ich so nicht bestätigen. Es geht wohl doch nichts über Microscale Kristal Klear.


    Danke nochmal für die Teile, die die Initialzündung für den Umbau waren.

  • Hallo Roland,


    ich habe da mal ne Frage:


    Du hast bei deiner "Ersatzteilliste " für die Verglasung einen A. Käsemann angegeben. Wer verbirgt sich dahinter?

    Ich baue eine V20 von RaiMo um, und wäre für die Info dankbar.


    Gruß Martin

  • Hallo,


    wie an diesem fast auf den Tag genau 8 Jahre alten Baubericht kann man mal sehen, dass man nie fertig wird bzw. sich ein Modell auch weiterentwickeln kann. Der erste Teil war die Superung mit den Teilen von Jürgen Wedekind (Buntmetaller) - danke für den schönen Teilesatz, Jürgen.


    Im letzten Jahr wurde dann endlich die Lenz-Kupplung entfernt und die Pufferbohlen wurden verschlossen. Dabei die Patinierung noch etwas angepasst. Außerdem gab es neue Tritte von Martin Krüger und eine neue Verglasung von Alfred Käsemann (Regelspur).


    In der Weihnachtszeit gab es dann einen neuen Decoder (ESU Loksound V5). Ich werde noch ein Video bei YouTube hochladen, der Umbau lohnt sich!


    Zunächst war geplant einen ElKo als Puffer einzubauen. Um diesen bei der Programmierung abklemmen zu können, habe ich einen kleinen Schalter außen angebracht, damit die Lok nicht demontiert werden muss (die Kabel sind inzwischen rot lackiert, aber eh nicht zu sehen):




    In diesem Fall sorgt der kleine Pufferspeicher (Nachbau aus UK) für eine Überbrückung von max. 8 Sekunden. Da sich die Spannung halbiert, bleiben leuchten die Lampen zwar weiter, aber eben nicht mehr so hell. ESU hat mir letztes Jahr bestätigt, dass das eben so ist und sich bisher noch kein Kunde beschwert hätte. Um dies zu vermeiden, habe ich einen Spannungsregler eingebaut, der konstant 5V liefert. Jetzt bleibt das Licht konstant hell.



    Hier endet der Bericht, es sei denn, ich kann meinen Freund Holger überzeugen, endlich korrekte Räder für die V36 anzubieten.

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