Frage zu Schrankenposten innerhalb eines Bahnhofs

  • Hallo Foristen,


    eine Frage an die Fachleute: Welche Regelungen existierten in Epoche III, DB, wenn sich innerhalb eines Bahnhofs ein Bahnübergang befunden hat? Wann bekam dieser einen eigenen Schrankenposten? Wann wurde dieser von nächsten Stellwerk bedient?


    Fragt sich

    klaus

    Der frühe Vogel kriegt den Wurm, aber die zweite Maus erhält den Käse

  • Hallo Klaus,


    in dieser Epoche befanden sich meist zwei Bahnübergänge im Bahnhofsbereich (Einfahrsignal bis Einfahrsignal der Gegenrichtung).

    Schon bei etwas größeren Bahnhöfen gab es das Fahrdienstleiterstellwerk an einem Bahnhofskopf und das Wärterstellwerk am anderen.

    Diese Stellwerke bedienten auch die Schranken, sog ortsbediente Schranken.

    Ende der sechziger Jahre kamen fernbediente Schranken dazu. Diese waren mit einer SW-Kamera ausgerüstet und das Bild wurde zum Stellwerk übertragen.

    Der BÜ galt dann als Ortsbedient.


    Gruß Fritz

  • Mahlzeit Klaus,



    ich bin zwar diesbezüglich kein Experte für die konkrete Epoche III aber Du kannst von folgenden Punkten ausgehen die dabei Berücksichtigung finden, ob und wie eine Bahnanlage ausgestattet wird und wie das Personal bemessen wird.


    Ein Extra Schrankenposten dürfte es grundsätzlich dann gegeben haben, wenn die Technik nicht von einem anderen Stellwerk aus bedient werden kann.


    Bei der DR Ost gab es dazu Vorschriften zu bestimmten Stellwerken mit mechanischer SIcherungstechnik. Diese bekamen bei Überschreitung eines bestimmten Abstandes zwischen Stellwerk und EInfahrvorsignal ein Lichtvorsignal um als DIenstposten für Frauen geeignet zu sein. War ein Formvorsignal in zu großem Abstand vorhanden, durfte keine Frau als Fahrdienstleiterin bzw. Weichenwärterin arbeiten.


    Wenn ein Bahnhof geplant wurde, dann wurde dieser so geplant das alle Bestandteile der Sicherungstechnik miteinander harmonierten. Wird heute genauso gemacht.


    Wenn nun die Zugzahl zu hoch ist, damit ein Wärter oder ein Zugmelder den Fdl unterstützen muss, dann kann durchaus auch ein Bahnübergang einen gesonderten Posten bekommen. AUf jeden Fall wurde ein gesonderter Posten vorgesehen wenn die Sicht auf den Bü nicht mehr gegeben war. Allerdings hat man dann auch geprüft, ob nicht gleich ein Weichenwärter sinnvoll ist welcher weitere Aufgaben übernehmen kann.


    Leider habe ich noch keinen neuen Termin fpr unsere nächste Veranstaltung im Lehrstellwerk Kornwestheim, Du hattest Dich ja schon vorab dazu gemeldet. Denn dort könnte man die Frage sogar verdammt gut beantworten, die Antwort auch mit praktischen Beispielen begründen.



    Viele Grüße

    Sebastian Woelk

  • kdkause

    Changed the title of the thread from “Frage zu Schrankenlosen innerhalb eines Bahnhofs” to “Frage zu Schrankenposten innerhalb eines Bahnhofs”.
  • Ein sehr schönes Beispiel, dass es seit etwa 15 Jahren nicht mehr gibt, war der Schrankenposten Ottostraße in Fürth. Mitten in der 5-gleisigen Ausfahrt nach Westen der Strecken Fürth - Cadolzburg, Fürth - Würzburg und Nürnberg - Bamberg. Dort wo das Stellwerk gestanden ist, liegt heute das S-Bahn-Gleis nach Eltersdorf.

    Seit dem Bau des Spurplan-60-Stellwerkes für den Fürther Hbf 1972 war das ehemalige Stellwerk im Westkopf als reiner Schrankenposten übrig geblieben. Eine Einbindung in das Relaisstellwerk war nicht möglich.


    Eine schöne Hommage ist hier zu sehen:

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    An dem Bahnübergang standen wir als Kinder oft mit unserer Oma. Die Unterführung Schwabacher Straße vielleicht 150 m weiter zu nutzen war viel zu langweilig.

  • Dann habt erst mal vielen Dank für Eure Kommentare. Das Fazit ist, das die Bahnschranken vom nächsten Stellwerk mit bedient werden. Ziel war, einen plausiblen Grund für den SNM-Schrankenposten zu finden.


    Gruß

    Klaus

    Der frühe Vogel kriegt den Wurm, aber die zweite Maus erhält den Käse

  • Moin zusammen

    Bei uns im Ort gab es an der Bahnhofausfahrt eine Schrankengesicherten Bahnübergang der, obwohl keine 400 Meter entfernt von Stellwerk Lf (Lengerich Fahrdienstleiter), einen eigenen Posten hatte. Der Bü wurde dann Mitte der 70er durch eine Fußgängerbrücke ersetzt.

    Gruß

    Michael

  • Hi,


    ... des is a schäine Kindheidsärinnärung fiä miech (Translation: Das ist eine schöne Kindheitserinnerung für mich)! Als geborener Nürnberger hatte ich das zweifelhafte Vergnügen in Fürth - oder auch "Fädd" - aufwachsen zu müssen. Wenn mich meine Mutter in den Kindergarten gebracht hat (für Insider - KG war in der "Jahnturnhalle") war ich von der Schranke nicht wegzukriegen. Oft klammerte ich mich an den Schrankenbehang und musste mit sanfter Gewalt beim Öffnen der Schranke unter "zeterndem und brüllendem Kleinkinderprotest " zum Weitergehen bewegt werden.


    Es geht die Familiensage, dass "klein Robert" eher Lok als Mama `rausblubbern konnte ... naja, however.

    Gruss
    Robert
    BTB0e+0

    Edited 3 times, last by BTB0e+0 ().

  • Hallo Klaus,


    das war sicher eine Frage der Einsehbarkeit - letztendlich musste der Bediener sicher stellen können, dass der Bahnübergang frei von Autos oder Fußgängern war bevor wieder Fahrstraßen vom FDL eingestellt oder als frei an diesen zurück gemeldet werden konnten.

    Ein anderer Aspekt ist auch die Zugdichte - ob alle Stunde mal ein MA zu Schrank läuft oder er ... wegen der vielen Züge eigentlich gleich bei der Schranke bleiben kann.

    In Frankfurt Griesheim - eher städtisches Umfelde mit reihumliegenden Anschlüssen - gab es dazu ein Stellwerk, dass direkt neben dem BÜ lag.

    Die Schranken waren in den 1970+ Jahren auch teilweise echt lange zu wenn die Bedienfahrten ( überwiegend Kesselwagen ) in Richtung des Chemie-Werkes der Höchst AG Werk Ffm-Griesheim erfolgten. Mittlerweile wird das Werk Ffm-Griesheim über diese Seite mMn nicht mehr bedient.

    Viele Grüße,

    Stefan

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