Planung und Bau einer V 10 C in 0e

  • Hallo zusammen,


    an dieser Stelle möchte ich die Planung und den Bau einer/meiner V 10 C in 0e dokumentieren.

    An dieser Stelle zunächst ein wie ich denke sehr wichtiger Hinweiß von mir. 8)

    Ich habe eine recht steile Lernkurve wenn ich mich mit Dingen beschäftige die mich interessieren, und die Modellbahn interessiert mich sehr.

    So ist die Idee und das Projekt der V 10 C entstanden.

    Das Gehäuse der V 10 C soll im 3D Druckverfahren hergestellt werden. Hier muss ich mich in die Thematik des 3D Druckes einarbeiten.

    Das Fahrwerk möchte ich mit meiner Fräse selber herstellen. Diese habe ich dafür extra mit einer CNC Steuerung umgebaut.

    Also auch hier gilt es die neuen Fertigungsmöglichkeiten kennen zu lernen und zu optimieren.

    Das ist sozusagen für mich ein Projekt um zu lernen und zu schauen was man hinbekommt. :saint:


    Hier sieht man den aktuellen Stand der 3D Konstruktion aller Einzelteile zusammengefügt.

    Ich denke man kann gut erkennen um welches Modell es sich handelt :D


    Das Fahrwerk ist ebenfalls fertig geplant und wird gerade Stück für Stück hergestellt. Dazu später weitere Details.

    Hier sieht man einige Details:


    Auch hier einen Hinweiß von mir. Ich bin ein Typ der Sachen gern hinterfragt und dann anders macht... oft habe ich damit neue Lösungen gefunden bzw. einen großen Lerneffekt erzielt...

    So auch für mich beim Fahrwerk... Ich möchte versuchten den Antrieb wie im Original nur auf eine Achse zu bringen und die Kraft über die Kuppelstangen zu übertragen.

    Ob das gelingt... werde ich bald feststellen ;) . Ich sehe darin einfach die Herausforderung alles 100% passgenau zu fertigen und auszurichten, was in meinen Augen möglich sein sollte.

    Dazu aber zu späterem Zeitpunkt weiterer Einzelheiten.


    Euch einen schönen Tag

    Gruß Martin

  • Moin Martin,

    das sieht schon sehr gut aus. Kann mann, wenn dein Projekt fertig ist, eine STL Datei erwerben? Der Antrieb über die Kuppelstangen wird glaube ich sehr schwierig. So etwas hatte ich auch schon einmal versucht. Das Projekt ist kläglich gescheitert. Aber vielleicht bekommst du es ja hin.

    Ansonsten freue ich mich auf weitere Berichte der V10C.


    Viele Grüße Dierk

  • Moin,

    ein tolles Projekt, ich wünsche Dir viel Erfolg dabei. Diese Lok wäre auch für meine im Bau befindliche Werkbahn notwendig.

    Mit der Mitnahme aller Achsen durch das Gestänge habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht, allerdings erzeugen meine bastlerischen Fähigkeiten auch gerne mal Zehntel-mm-Toleranzen, während eine klemmfreie Mitnahme aller Achsen offenbar nur wenige Hundertstel verträgt. Ich bin gespannt.

  • Hi.

    Da ich es ja nie ganz so genau nehme, würde ich die Lok, wenn man tatsächlich die STL bekommen könnte, bestimmt auf einem H0 Großserien- Fahrwerk aufbauen, vielleicht wieder auf dem der Roco ML6, mit dem ich schon bei meiner L18H (KS-Bausatz) in 0e gute Erfahrungen gemacht habe.


    DSC_1591.jpg


    Andererseits verstehe ich auf jeden Fall den sportlichen Ehrgeiz auch das Fahrwerk komplett selbst zu konstruieren. Ich wünsch auf jeden Fall dafür viel Erfolg.

  • weiter geht es mit dem Gehäuse:

    Ich habe bereits mehrer Versionen vom Gehäuse von Dienstleistern drucken lassen... hier mal ein Vergleich.

    Links: aktuelle Finale Version, Mitte: erster Testdruck + Testlackierung (Umlauf noch am Oberteil) Rechts: Kaufversion von shapeways

    Bis auf ein paar Stellen bin ich recht zufrieden mit dem Druck, ich muss eher beim Lackieren noch lernen.


    Mein erster Versuch, auch im die Details besser zu erkennen war mit der Dose. Das geht zwar ganz gut, aber der Auftrag ist viel zu dick.

    So sieht das ganze dann aber schon viel besser aus, oder?


    Ich habe sogar eine kleine Inneneinrichtung konstruiert. Diese kann zum einen die Elektronik und den Lautsprecher aufnehmen, dient aber gleichzeitig auch als einfache Version vom Führerstand. Dies war ein Versuch das ganze im Laser Sintern herstellen zu lassen.

    Für Sichtteile leider nicht geeignet, schade eigentlich. Hier sieht man auch die "nicht so perfekte" Lackierung der V 10 C noch einmal... da muss ich noch einmal ran, ich habe aber bereits bessere Hardware hier.


    kleinbahner Dierk, ich habe aktuell noch keine Meinung ob ich das Modell verkaufen möchte. Zunächst möchte ich es erst einmal bauen. Ich werde aber weiter berichten und ihr könnt jederzeit fragen, mitdenken und diskutieren.

    Schwermi Michael, ja das ist in meinen Augen wohl die größte Herausforderung, alles sehr genau herzustellen aber eben auch genau auszurichten.

    Claus60 Claus, die Roco ML6 wäre in der Tat eine "günstige" Alternative für alle die es nicht so genau nehmen. Dafür könnte man den Achsstand bestimmt anpassen... wäre für eine günstige Variante eine gute Alternative. Danke für den Tipp.

    Gruß Martin

  • Hallo Stefan,


    das ist das selber Verfahren wie bei der V 10 C nur ist die L 45 H bereits grundiert und man sieht damit die Details besser.

    Hier mal die V 10 C ebenfalls mit Grundierung... ich habe nichts geschliffen oder gespachtelt oder was auch immer... :)


    Gruß Martin

  • Hallo Martin,


    ich war neugierig, weil Du im Eingangsbeitrag geschrieben hattest ... Du müsstest Dich noch in die Thematik des 3D-Druckens einarbeiten.

    Das Ergebnis bisher sieht aber schon echt super aus.

    Deshalb war ich neugierig wie genau die "finaleren" Lökchen entstanden sind.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Moin Martin!


    Schöne Umsetzung vom Vorbild!


    Viel Erfolg wünschen Martin


    und dirk!


    Martin fällt mit seinen 900mm Spurweite, Treckerlampen und Innenrahmen etwas aus der Reihe …

    Wenn du Detailaufnahmen brauchst: gerne melden

    Modellbahn ist Spaß - und den definiert jeder selbst!

  • Hallo Martin,


    frag doch mal bei Firma Zeunert nach, die können Gehäuse in einer recht ordentlichen Qualität zu einem guten Preis drucken. Denn das weisse Gehäuse bringt deine tolle Arbeit am PC nicht so richtig zur Geltung.


    Gruß

    Kpt. Blaubär

  • Guten Morgen,


    die eigentlich für mich am interessante Arbeit ist das Fahrwerk, hier habe ich den größten Respekt vor der anstehenden Arbeit.

    Folgende 3 Varianten hatte ich zunächst im Kopf.

    1. Wie bei beiden Fahrwerken die ich hier habe alle Achsen mittels Zahnräder verbinden. Das funktioniert gut, hat aber den Nachteil, dass es zw. den Achsen hervorgerufen durch die vielen Zahnräder ein recht großen Spiel gibt. Dies kann man mit großzügigen Bohrungen in den Kuppelstangen in den Griff bekommen.

    2. Ein Antrieb über eine Schneckenwelle über den Achsen. Das würde zumindest das Spiel unter den Achsen vermindern. Die höher gesetzte Achse der V 10 C macht dies aber wieder schwer. Idee wäre hier die Achse auch tief zu setzen und dann aber optisch bei den Kurbeln und den Stangen zu "schummeln"

    3. Antrieb nur auf eine Achse führen und dann die Schubstangen auch als solche zu nutzen. Nachteil: Die Fertigung lässt keine großen Toleranzen zu.


    Natürlich habe ich mich da recht schnell für 3. entschieden... soll dieses Projekt ja auch zum lernen der Fertigung dienen.


    Die gängigen Motoren haben alle eine Drehzahl von 12-14000U/min... was bei einer v_max von 24km/h nicht nur mit einer Schnecke zu erreichen ist.

    Folglich habe ich der Schnecke noch eine weitere Getriebestufe nachgeschaltet, womit ich auf 1:40 komme.

    Das Fahrwerk selber wollte ich gern aus einem vollen Messingblock herstellen.

    So sieht die Planung von unten aus:

    Die Schrauben M1.6 sind noch etwas groß, dass würde ich beim nächsten mal noch ändern. Bis jetzt hatte ich noch nie so kleine Schrauben verwendet noch Gewinde geschnitten... da wollte ich mich erst einmal vorsichtig rantasten. Nach den ersten Versuchen würde ich da aber heute bedenkenlos auf M1.0 gehen... und eventuell auch versenken... :)


    dirk n dirk... mensch der Martin ist aber auch sehr schön :) auch wenn es eine Innenrahmen Maschine ist. Danke dir für dein Angebot. Ich habe die Kleinbahn hier in Freital direkt vor der Tür... da gibt es ja zum Glück auch eine V 10 C und eine L45H... :)

    Kpt. Blaubaer Danke dir für den Tipp, das kann ich in der Tat mal anfragen, zunächst werde ich einen Versuch mit der Lackierung unternehmen...


    Gruß Martin

  • Guten Abend,


    beginnen wir mit der Herstellung des Fahrwerkes... 😎

    Dazu habe mir 10mm Vollmaterial in Messing besorgt und dieses zunächst winklig auf das nötige Maß gefräst.

    In der letzten aufgespannten Position habe ich dann alle Aufnahmen für die Achsen auf Passmaß gefräst und 3 mal geschlichtet.

    Damit passen die Achsen perfekt, drehen sich leicht, aber haben fühlbar kein Spiel, so sollte es sein.

    Auch die Bohrlöcher für das Gewinde werden mit erzeugt.


    Dann wird der Block um 90° gedreht, da ich alles in einer entsprechend angefertigten Lehre mache, bleibt der Nullpunkt bestehen.

    Nun werden die Taschen für die Aufnahme der Ritzel und Arretierung sowie die Befestigungsbohrungen gesetzt und später per Hand Gewinde geschnitten.

    Bisher hatte ich noch nie so kleine Gewinde verarbeitet, hier habe ich mich für M1.6 entschieden.. noch etwas groß wie ich finde.


    Die Platte zum Abdecken und Halten der Achsen wurde aus einem 2mm Messingstreifen gefertigt, das war recht simpel und schnell erledigt.

    Mit der Oberfläche muss ich noch etwas üben, die ist noch nicht perfekt.


    Allen ein schönes Wochenende

    Gruß Martin

  • Moin Martin,


    das ist eine super Arbeit, ich bin schon auf deine weiteren Baufortschritte sehr gespannt.

    Bleib(t) gesund !


    Viele Grüße aus der Hildesheimer Börde


    Martin


    Feld- und Waldbahnmodelle 1:45, 0e, 16,5 mm

    DelTang R/C-Funkloks

  • Guten Morgen,


    da ich gefragt worden bin was ich für Bauteile für den Antrieb ausgewählt habe, hier die Auswahl einmal zusammen gestellt.


    Als Motor habe ich einen 1620 Glockenanker vorgesehen. Dieser wird per M2 Schrauben direkt mit dem Fahrwerksblock verbunden. Auf diese Seite der Motorwelle kommt die Schnecke in Modul 0.4. Auf der gegenüberliegenden Seite habe ich sogar die Möglichkeit eine Schwungmasse zu platzieren, Bauraum ist im Gehäuse vorhanden.

    Ich habe mich bewusst an dieser Stelle für ein richtiges Schneckenrad entschieden wo Schnecke und Schneckenrad perfekt ineinander fluchten.

    Und dann kommt die zweite Getriebestufe aus ebenfalls Zahnrädern in Modul 0.4 auch in Messing. Wenn die Geräuschentwicklung zu stark ist kann ich hier auch bei einem Rad auf Plaste wechseln.

    Weiterhin sieht man hier auch die Aufnahmen für die Schleifer welche ich aus einer Leiterplatte gefräst habe.

    Die Wellen für Zahnräder und Räder sind Passstifte in Edelstahl.


    Euch allen einen schönen Sonntag

    Gruß Martin

  • Guten Abend zusammen,


    die dritte und damit letzte Seite vom Fahrwerk ist fertig.

    Die mittlere Tasche ist auf dem Foto noch nicht gesäubert, die Oberfläche sieht nicht so "schlecht" aus. Das habe ich auch erst auf dem Foto so gesehen...

    Ich habe die Tasche für den Motor 4/10 mm größer wie den Motordurchmesser ausgeführt um beim Einstellen der Schnecke etwas Spiel zu haben. Dies werde ich beim nächsten mal nicht mehr machen, da dies nicht benötigt wird.


    Jetzt kann ich zum ersten Mal alle Komponenten provisorisch in das Fahrwerk einsetzen.


    Bei den Ritzeln habe ich mich an die Vorgabe gehalten 2/10 mm zusätzliches Spiel vorzusehen. Per Hand läuft so alles sehr weich, mir persönlich ist das aber etwas zu viel Spiel. Ich denke beim nächsten Fahrwerk werde ich hier auf 1/10 mm gehen...😎


    Einen schönen Abend.


    Gruß Martin

  • Guten Morgen zusammen,


    ich habe alle Ritzel befestigt und entsprechend auf Spiel bearbeitet und eingebaut.

    Und hier nur ein erstes Video zum Lauf des Getriebes.

    Video

    Schon bei weniger wie 2V läuft das Getriebe sauber und langsam los. Ich drehe im Video bis 12V hoch.

    Hört sich live sehr leise an, man hört eher den Motor wie das Getriebe.


    Ich denke das passt so prima.

    Euch einen schönen Tag

    Gruß Martin

  • Hallo zusammen,


    der Grundkörper und der Antrieb ist soweit fertig gebaut, also geht es weiter mit den Kurbeln.

    Diese habe ich in einem Arbeitsgang aus 3mm Messing gefräst. Das Program habe ich entsprechend optimiert, dass ich für eine Kurbel auf ca. 12min Fräszeit komme. An dieser Stelle ein kleiner Abstecher in das Fräsen... ich habe bzw. hatte bis hierher davon wenig Ahnung/Erfahrung und habe mich zunächst an Vorgaben die man so im Netz finden kann orientiert... damit ging das Fräsen, keine Frage, optimal war das in meinen Augen nicht.

    Ich habe das Bauteil mit einem 1,5mm Zweischneider bearbeitet, mit einer Tiefenzustellung von 1,5mm und einer seitlichen Zustellung von 0,15mm und 20000U/min bei einem Vorschub um die 1000mm/min. Der erste Versuch sah schon sehr positiv aus:


    Die fertigen Kurbeln... schon fast eine Kleinserie..hehe


    Euch einen tollen Tag

    Gruß Martin

  • Hallo Martin,


    ich finde es gut, dass Du auch die Fräsdaten angibst. Ich habe auf meiner Kleinen Kosy vor einiger Zeit Kurbeln für Fahrwerke von GK-Modellbau gefräst (Ns4, Ns3, Ns2, LH18, VL5 und HF200) Dabei habe ich folgende Fräsdaten genutzt.

    Fräser: Dreischneider Durchmesser 1,0 mm
    Vorschub: 15...20 mm/sec
    Tiefenzustellung 0,4 ...0,5 mm (max halber Durchmesser des Fräsers

    Blechstärke 1,5... 2 mm.

    Die Kurbeln habe ich vollständig gefräst, d.h. ohne Stege. Dabei gab es bei meinem nur aufgeklebten Fräsblech keine Problme.


    Grüße aus Erfurt

    Wolfgang

  • Hallo Wolfang,


    klar warum auch nicht... kann man ja nur daraus lernen. Ich selber war zu Beginn immer viel zu langsam unterwegs und habe gerieben und nicht geschnitten.

    Weiterhin war ich auch in der Tiefe viel zu "ängstlich" und habe sozusagen fast alles nur mit den vorderen Schneiden bearbeitet.... jetzt nutze ich die seitlichen Schneiden viel mehr und kann damit auch schneller fahren und erzeuge wunderbare Späne.

    Hab sogar noch ein kleines Video von den Kurbeln... wo man es gut erkennen kann.

    Video


    Ja die Haltepunkte ärgern mich auch immer wieder... kleben muss ich einmal testen.


    Gruß Martin

  • Hallo Martin,


    danke für Dein Video. Dabei ist mir aufgefallen, dass Du beim Fräsen von Taschen (seitliche Zustellung) wesentlich vorsichtiger bist als ich. Bei meinem Fräsprogramm ist hier die Überschneidung anzugeben. Ich nehme in der Regel den halben Fräserdurchmesser (bei 1 mm Fräser also 0,5 mm). Die Eingabe des Wertes erfolgt als Prozent-Angabe.

    Kurz zum Aufkleben: Ich klebe in der Regel ein Blechstück von 20...30 cm x 10...15 cm mit doppelseitigem Klebeband (Tesla) auf eine glatte beschichtete Mobelplatte 19 mm stark. Daraus fräse ich bei Bedarf die einzelnen Teile. Verschiebungen des Bleches, was eine Gefahr bei kleinen Stücken ist, gibt es so

    nicht.

    Weiter viel Erfolg beim Fräsen.


    Gruß Wolfgang

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