Persönliche Inkonsequenz, ungeplant-geplanter Zugang einer Lenz-50 zu Weihnachten und unerklärliches Digitalverhalten

  • Moin,


    wünsche Euch allen frohe Festtage gehabt zu haben und gut ins neue Jahr gekommen zu sein!


    Bei mir gab es einen Neuzugang zu Weihnachten.

    Entgegen meinem festen Plan, keine weiteren Loks oder wenigstens nur eine sehr kleine, aber ganz gewiss nur Diesel und niemals eine Dampflok, schon gar nicht mit Schlepptender, da viel zu groß, in Spur 0 zu kaufen, stand nun die 50 1917 unter dem Baum.


    Wie konnte das nur so kommen?


    Angefixt durch das Video aus Lejonthal zu Lenz 50, in dem auch der grundsätzliche Wert des konsequenten Durchhaltens einmal gefasster Vorsätze thematisiert wurde, habe ich Mitte des Jahres begonnen, mich nach einer 50 umzusehen. Eine DB-Lok sollte es sein, so un-reichsbahnig wie irgend möglich, auf jeden Fall ohne Schürze und am besten mit Kabinentender. Kurz vor dem Urlaub hat dann ein User hier eine ebensolche zum Verkauf eingestellt, praktischerweise von mir nur drei Dörfer entfernt. Der Deal ging dann einen Tag vor Abfahrt in den Sommerurlaub über die Bühne. Offiziell war ich nur kurz beim OBI in Elmshorn, da war ich sogar tatsächlich, aber eben nicht nur - wenn man eigentlich das Auto packen soll, ist keine Zeit für unnötige Grundsatzdiskussionen. Um diesen Kauf im Nachhinein irgendwie zu rechtfertigen, haben meine Frau und ich dann gemeinsam beschlossen, dass ich die Lok nicht sofort bekomme, sondern erst zu Weihnachten. OK, das war eigentlich ein Kompromissangebot von mir - leider ist sie darauf eingegangen.


    Und so stand sie dann da.

    Mein Fazit, ein wirklich schönes Modell. Das meiste, was man über das Modell wissen muss, stand ja hier im Forum. Was mich immer noch ratlos hinterlässt, ist die Auspackanleitung. Ich hätte vor allem eine Einpackanleitung gebraucht, aber hey, die Stellung der Windleitbleche wollte ich ohnehin korrigieren und das Bremsgestänge ist schnell wieder eingehängt. Ein weiteres Problem ist die unvollständige Dokumentation des Decoders, wieso bekommt man die vollständigen CVs der Werkseinstellung nicht mit? Wenn ich einen Decoder kaufe, ist das selbstverständlich...


    Leider hat sich die Lok durch einen Kurzschluss an einem Schienenstoß(?) offensichtlich selbst resettet, so dass außer dem Betriebsgeräusch, Pfeife und Glocke alle Soundfunktionen weg sind - dafür segelt sie plötzlich sehr schön, was sie vorher gar nicht tat. Da ich seit Digitaleinstieg wirklich alles mit der MultiMaus mache, ist das mit der mangelnden Dokumentation nun sehr ärgerlich, da ich nicht auslesen kann, was gerade eingestellt ist. Ich werde mir deshalb nach über 70 erfolgreich "blind" mit der Multimaus eingestellten und umgemappten H0- und 0-Decodern jetzt aber keine "richtige" Zentrale kaufen, sondern die CV nach eigenem Gusto und den Anleitungen hier im Forum und in Heft 31 neu setzen.


    Die Lok reagiert im Vergleich zu meinen Lenz-Dieselloks zickig auf mangelhafte Stromversorgung, was bei der Teppichbahn mit einem Mix aus Lenz Peco- und Chinagleis problematisch sein kann und zu Ton- und Lichtaussetzern führt. Kenne ich sonst so nur von der Köf und von H0, wahrscheinlich sollte ich auch die Schienen mal wieder säubern. Probleme mit der Lok-Tender-Kupplung gibt es bei mir keine, obwohl man mich davor explizit gewarnt hatte. Kuppelt problemlos, kein Knacken aus den Lautsprechern usw.


    Mittelfristig: zwei Teile fehlen der Lok - eine Griffstange am Tender, ein Bahnräumer - und müssen nachgebaut werden. Die Windleitbleche sollen senkrecht gestellt werden, damit die Lok nach DB aussieht. Dann soll sie künftig in der Epoche IV fahren, dazu braucht es neue Schilder und beidseitig INDUSI. Gittertritte und ein enger Schlot wären schön (für Epoche IV eigentlich sogar ein Muss), aber die Teile scheint es nicht mehr zu geben. Kommt Zeit, kommt Rat.


    Noch unklar ist die künftige Loknummer - eine Lok der BD Nürnberg, die möglichst spät ausgemustert wurde, damit sie schwere Schotterzüge ziehen kann, die meine Bamberger 211 und 280 nicht schaffen - die zurechtgelegte Begründung, warum ich so einen Kawenzmann auf der Nebenbahn unbedingt brauche und tatsächlich historisch einigermaßen plausibel, gab es doch keine festen Umläufe mehr für die letzten BR 50. Meine Favoritin bisher stammt aus Kirchenlaibach, bei ihr ist tatsächlich nur der Rauchkammersattel abweichend, sie bräuchte einen offenen, den es bei Lenz zwar gibt, die 50 1917 aber völlig zu Recht nicht hat. Irgendein Detail - Domanordnung, Einströmrohre, Rauchkammertür oder Rauchkmersattel - ist zwischen den Loks immer anders. Egal, auch das findet sich, erstmal ordentlich spielen.


    Soviel zu meinem Neuzugang. Und damit ist das Thema Dampflok in 0 für mich wieder geschlossen, und diesmal endgültig.

    ...


    OK, bei einer Neuauflage der Lenz-50 mit 52er Sandkasten und ÜK-Bude würde ich eventuell schwach werden.

    Aber eben nur eventuell - dafür dann ziemlich sicher, versprochen.


    Gruß,

    Schlußscheibe

  • Erstmal Glückwunsch zur 50er - feines Teil!

    Hast Du diese Anleitung? Habe ich vor knapp vier Jahren mal bei Lenz heruntergeladen. Da sind alle CV-Werkseinstellungen drin.

    Ich weiss nicht, ob man das aktuell noch bei Lenz findet. Wenn nicht, kann ich Dir die Datei schicken (ist doch legal?); ist eine PDF-Datei.


    Gruss

    vom Berner Bär

    Decoder_BR50_V5_Seite_01.jpg

  • Offiziell war ich nur kurz beim OBI in Elmshorn, da war ich sogar tatsächlich, aber eben nicht nur - wenn man eigentlich das Auto packen soll, ist keine Zeit für unnötige Grundsatzdiskussionen. Um diesen Kauf im Nachhinein irgendwie zu rechtfertigen,...

    Das erinnert mich an eine selbst erlebte kleine Geschichte, die ich vor Jahren hier einmal erzählt habe ;)

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