Nachbearbeiten von STL-Dateien in CAD

  • Moin moin in die Runde ...


    da ich für einen guten Kurs eine Kaelble Zugmaschine erwerben konnte, stellte sich die Frage ... "Watt hängste dran ?"

    Relativ schnell war ich dann bei einem Culemeyer Strassenroller. Da die Ergebnisse der Suche recht ernüchternd waren, irgendwas fertiges zu bekommen, habe ich mal die Suche auf Foren aller Art erweitert ...

    Darauf hin fand ich einen, leider toten, Link zu Thingiverse ... also wieder Ernüchterung ...

    Und dann fiel mir ein, dass ein Bekannter eben diesen Culemeyer damals mal dort runtergeladen, skaliert und auch in Teilen gedruckt hatte ...

    Zwar Spur 1, aber das kann man ja skalieren ... kurz telefoniert, nachgefragt, ob er die Dateien noch hat ... und schwups diese per mail erhalten ...


    Da mir beim skalieren im Slicer schon aufgefallen war, dass da iwas nachher beim Druck nicht zusamen passen wird, habe ich mal versucht, die STL Daten in meinem CAD zu öffnen, was auch zu meiner Freude geklappt hat. So konnte ich noch ein paar andere Sachen anpassen, die sonst auch viel

    Nacharbeit gekostet hätten.


    Herausgekommen ist dann das folgende:



    mit ein bisschen Farbe und Liebe ist dann das entstanden ...



    Zugmaschine von NZG (deswegen leider 1:50), Culemeyer gedruckt und der Waggon ein Bausatz von BieMo.


    Jörn.

    EFKR - Eisenbahnfreunde Kölln-Reisiek - für die kleine Große ...

    DEV - Deutscher Eisenbahn Verein - für die große Kleine ...

  • Hallo Jörn,


    Mich würde interessieren wie du die STL-Dateien im CAD nachbearbeiten konntest? Ich habe das auch schon mal versucht, leider erfolglos. Wenn ich die STL in Fusion 360 importiere und das Netz dann in einen Körper umwandle der bearbeitet werden kann funktioniert es entweder gar nicht (PC hängt sich auf) oder es entstehen Löcher in der Außenhaut des Modells die sich dann nicht schließen lassen.

    Kannst du bitte kurz beschreiben wie du vorgegangen bist?


    Gruß

    Tim

  • Moin,


    eigentlich lässt sich da nicht viel zu sagen.

    Bis zu einer gewissen Grösse lassen sich in SolidWORKS STL Dateien problemlos öffnen und bearbeiten.

    In diesem Fall hat es eben geklappt.

    Das ist alles, was ich dazu sagen kann.


    Jörn

    EFKR - Eisenbahnfreunde Kölln-Reisiek - für die kleine Große ...

    DEV - Deutscher Eisenbahn Verein - für die große Kleine ...

  • Moinsen!

    Bis zu einer gewissen Grösse lassen sich in SolidWORKS STL Dateien problemlos öffnen und bearbeiten.

    Was heißt denn "bearbeiten" in diesem Fall konkret?


    Gruß


    Thomas


    Betriebsleitung der Werkelburger-Industriebahn



    _____________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Mich würde interessieren wie du die STL-Dateien im CAD nachbearbeiten konntest?

    Hallo Tim,


    keine Ahnung, wie der freundliche Hobbykollege das macht, aber bei mir (im TurboCAD) sieht das so aus:


    1.) STL skalieren, also größer oder kleiner in XYZ-Richtung oder beliebiger Richtungskombination: Kein Problem

    2.) STL-Oberfläche partiell verändern: Nun ja, man kann versuchen "an den Knoten zu zupfen", aber Spaß macht das nicht! Bei komplexen, hochaufgelösten STLs geht meinem Rechner auch schnell die Puste aus.

    3.) STL ergänzen: Ja, das funzt ganz passsabel, d.h. überall da, wo Wände zu dünn sind, "einfach" einen 3D-Quader reinsetzen. Keine planaren Objekte, siehe Punkt 2

    4.) Dünne Wände/Stellen automatisert von externen Tools bereinigen lassen: Keine brauchbaren Ergebnisse,


    Mein Standardvorgehen mit STLs aus anderen Maßstäben bzw. mit nicht für den 3D-Druck geeigneten Daten: Saubere Neukonstruktion, STL liegt nur "Hintergrund".

    Weils an anderer Stelle aktuell auch schon thematisiert wurde, mal grundsätzlich: STL ist das dümmste aller 3D-Formate, mit allen Vor- (von fast jeder Software unfallfrei lesbar, kein Abfluss von Konstruktionswissen über die Daten) und Nachteilen (partielle Änderungen an den Daten schwierig, mitunter auch schlicht sinnlos).


    Wenn irgendwer eine Software hat, die erfolgreich aus einem STL die ursprünglichen Konstruktionselemente (oder wenigstens was halbwegs ähnliches) wiederherstellen kann: Her damit! Die darf auch gerne richtig Geld kosten ;) ...

    Viele Grüße aus Südhessen


    Alexander

  • Moin,


    bearbeiten heisst, das du an dem Teil ganz normal rummodellieren kannst … so wie es in einem 3D Volumen-Modellierer, wie es SolidWORKS ist, der Fall ist … Bis zu einer gewissen Grösse (Anzahl der Dreiecke) öffnet SolidWORKS eben STL Daten und wandelt sie autom. in ein Volumenmodell und das war bei dem Culemeyer der Fall.


    Jörn

    EFKR - Eisenbahnfreunde Kölln-Reisiek - für die kleine Große ...

    DEV - Deutscher Eisenbahn Verein - für die große Kleine ...

  • Bin immer wieder begeistert, von solchen Zauberkunststückchen zu lesen. Wenn das 3D-Volumenmodell in .STL umgewandelt wird, werden sämtlichen inneren Strukturen unwiederbringlich gelöscht und entfernt. Zurück bleibt nur die äußere Hülle wie bei einer Seifenblase; diese wird dann mit einer Wolke von Dreiecken gefüllt, bei AutoCAD kann die Größe des Füllstoffs mit dem Befehl FACETRES beeinflusst werden. Ende Gelände. Rückwärts geht das nicht! Was gelöscht ist, kann man nicht mehr bearbeiten, oodddrrrr


    Norbert

    Beste Grüße aus dem Odenwald - seit 2004 UNESCO Naturpark

    norma

  • Moinsen!


    Dank der kryptischen Aussagen von Jörn bin ich dann mal selber auf die Suche gegangen. SolidWorks kann stl-Dateien bis zu 500.000 Facetten für Flächen- und Volumenkörper konvertieren. Nachzulesen hier: >> KLICK


    Bei einem Preis von rund 1500€ für das Programm bleibt natürlich die Frage offen, ob es einem das Wert ist. :/

    Mein Standardvorgehen mit STLs aus anderen Maßstäben bzw. mit nicht für den 3D-Druck geeigneten Daten: Saubere Neukonstruktion, STL liegt nur "Hintergrund".

    So sieht es aus! Wesentlich kostengünstiger und etwaige Detailfehler kann man auch gleich beheben.


    Gruß


    Thomas


    Betriebsleitung der Werkelburger-Industriebahn



    _____________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Moin,


    Wenn SolidWORKS diese Punktewolke als geschlossenes Objekt erkennt, kann man ein Volumen drauss machen ... egal wie das konstruiert worden ist.

    Wenn es nicht ginge, hätte ich den Culemeyer nicht bearbeiten können ...


    Den Grossteil meiner Drucke stricke ich mir eh selber, weil ich dann weiß, was ich habe und es gleich dementsprechend konstruieren kann.


    Hätte das beim Culemeyer nicht funktioniert, hätte ich ihn auch schnell selbst gemacht ... das längste ist immer die Suche nach entsprechenden Maßen und Skizzen / Bildern.


    Jörn

    EFKR - Eisenbahnfreunde Kölln-Reisiek - für die kleine Große ...

    DEV - Deutscher Eisenbahn Verein - für die große Kleine ...

  • Nabend!


    Vielleicht sei noch erwähnt, dass die meißten CAD Werkzeuge NURBS Geometrie erzeugen.

    Diese bleibt ja auch quasi vollständig prozedual, Radien können noch nachträglich verändert werden etc..


    STL Daten sind aber Polygonale Modelle, und dazu noch bestehend aus Triangles.

    Das ist aber halt eine andere Welt der 3D Modellierung.


    Ein Konvertieren von Polygon-Modellen in NURBS ist da schon keine leichte Aufgabe für die Software.

    Da bietet sich doch stattdessen an, eher die STL Daten mit Blender weiter zu bearbeiten, dass eben ein Polygon basierendes 3D Programm ist.

    Kostenlos ist es zudem auch noch.


    Klar, wieder ein weiteres zu erlernendes tool... leider.



    Grüße

    Christian

  • Bin immer wieder begeistert, von solchen Zauberkunststückchen zu lesen. Wenn das 3D-Volumenmodell in .STL umgewandelt wird, werden sämtlichen inneren Strukturen unwiederbringlich gelöscht und entfernt. Zurück bleibt nur die äußere Hülle wie bei einer Seifenblase; diese wird dann mit einer Wolke von Dreiecken gefüllt, bei AutoCAD kann die Größe des Füllstoffs mit dem Befehl FACETRES beeinflusst werden. Ende Gelände. Rückwärts geht das nicht! Was gelöscht ist, kann man nicht mehr bearbeiten, oodddrrrr


    Norbert

    Moin,


    ich denke, ich kann das "Zauberkunststückchen" wie du es so nennst hier auflösen ...

    Mit den Inneren Strukturen meinst du sicherlich die Arbeitsschritte, wie das Ursprüngliche Modell konstruiert wurde. Bei SolidWORKS ist das der

    Feature-Manager. Da gebe ich dir Recht, die Schritte sind verloren. Da man ein importiertes Volumen aber auch ohne diese ursprünglichen Schritte bearbeiten kann, ist das dann egal.

    Und bei meiner Bearbeitung des Culemeyers war es in erster Linie die Vergrößerung von Bohrungen/Taschen und Verkleinerung von Zylindern/Zapfen,

    damit diese nach dem Druck quasi ohne Nacharbeit zusammenpassen.

    Wandstärken wie bspw. bei Gehäusen hat es da nicht, so dass man das alles vernachlässigen konnte (aber auch das wäre problemlos möglich).


    Hoffe nun damit alle Missverständnisse ausgeräumt zu haben.


    Jörn.

    EFKR - Eisenbahnfreunde Kölln-Reisiek - für die kleine Große ...

    DEV - Deutscher Eisenbahn Verein - für die große Kleine ...

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!