STL Datei die Größe ändern ?

  • Hallo zusammen,


    eine Frage an die Druck Profis.

    Da ich blutiger Anfänger im 3 D Drucken bin.

    Ich habe eine STL Datei (viele Einzelteile) von einem Fahrzeug in 1/14.

    Kann man diese Datei auf 1/43 runter Skalieren ?


    Schon einmal vielen Dank für eure Antworten:)

    Wünsche immer Spaß beim basteln :thumbup:

    Falls jemand meine Sachen die ich hier zeige nachbauen möchte,

    meine Erlaubnis hat er. :)



    Gruß Frank

  • Moinsen!


    Die Antwort ist ein klares Jein! ;)


    Natürlich kannst du die Datei im Slicer entsprechend skalieren, allerdings skalierst du damit auch die Materialstärken. Unter Umständen könnte es also sein, dass dein Drucker Teile des Objekts nicht mehr oder nicht mehr ausreichend stabil abbilden kann. Stl-Dateien sind zudem so gut wie nicht bearbeitbar, da sämtliche Flächen aus kleinen Dreiecken gebildet sind und das komplette Objekt als eine "Datenwolke" behandelt wird. Es ist also nicht möglich einzelne Baugruppen oder -teile nachzubearbeiten.


    Letztendlich ist der einfachste Weg es einfach auszuprobieren, die Chancen dass es klappt stehen immerhin 50:50 ... ^^


    Gruß


    Thomas


    Betriebsleitung der Werkelburger-Industriebahn



    _____________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Hallo Thomas,

    OK das verstehe ich.

    Das Fahrzeug besteht aus vielen Einzelteilen, da könnte es ja seien das es klappt.

    Wie Skaliere ich es den von 1/14 auf 1/43 ?

    Wünsche immer Spaß beim basteln :thumbup:

    Falls jemand meine Sachen die ich hier zeige nachbauen möchte,

    meine Erlaubnis hat er. :)



    Gruß Frank

  • Moinsen!

    Wie Skaliere ich es den von 1/14 auf 1/43 ?

    Also, der Skalierungsfaktor wird berechnet in dem die beiden Maßstäbe ins Verhältnis setzt, in diesem Fall also 14 durch 43 teilt. Heraus kommt ein Faktor von 0,3256.

    Im Slicer gibt es normalerweise eine Option das Druckobjekt zu skalieren, dort wird der Skalierungsfaktor eingetragen. Wenn dieser mit Prozenten arbeitet wird der Wert 32,56% eingetragen (0,3256 x 100%), arbeitet der Slicer mit einer 1 (für 100%) wird der oben errechnete Skalierungsfaktor eingesetzt.


    Drucken musst du jetzt aber wirklich selber ... ^^



    Gruß


    Thomas


    Betriebsleitung der Werkelburger-Industriebahn



    _____________________________________________________________________________________________________________________________________________


    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Wie Skaliere ich es den von 1/14 auf 1/43 ?

    Hallo Frank,


    Das Grössenverhältnis ist grob gesehen ein Drittel, ca. 0,3333 also 33,33%

    Genauer gesagt, ist es 14 / 43 = gerundet 0,3256 also 32,56%

    Die Verkleinerungswerte müssten im Slicer-Programm für alle drei Koordinatenrichtungen gleich gross eingegeben werden, um Modellverzerrung zu vermeiden.

    z.B. in Cura wählt man zuerst das Objekt in der Mitte und das Vergrösserungssymbol unten. Dann die Skalierungswerte mit Dezimalpunkt eingeben, wobei evtl. die Werte automatisch gerundet werden.

    Die Wandstärke und die Details werden dementsprechend extrem dünn gedruckt.


    Gruss,


    Johannis

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Das sollte ich jetzt hin bekommen.

    Wenn ich Ergebnisse habe werde ich mich melden.

    Wünsche immer Spaß beim basteln :thumbup:

    Falls jemand meine Sachen die ich hier zeige nachbauen möchte,

    meine Erlaubnis hat er. :)



    Gruß Frank

  • Da ich blutiger Anfänger im 3 D Drucken bin.

    Hallo Frank,


    das waren wir doch alle ;) , aber mal noch so als Tip (ich kenne deine Arbeitsweise und Ausstattung nicht):

    Wenn du dein STL auf den eigenen Drucker loslassen willst (bzw. umgekehrt), kannst du die Datei auch vorher erst mal z.B. bei Shapeways hochladen und deren Prüfroutinen draufschauen lassen. Das kostet nichts (außer etwas Zeit) und die zeigen dir - in Abhängigkeit von gewählten Material - die "Schwachstellen" (insbesondere mangelnde Materialstärken!) in deinen STL.

    Für die ersten eigenen Druckversuche ist es nicht unbedingt ratsam, gleich an die Grenzen von Verfahren und Drucker zu gehen, weil das schnell frustrierend werden kann.

    Ansonsten: Viel Glück! Naja, oder besser noch: Viel Spaß und Erfolg!

    Viele Grüße aus Südhessen


    Alexander

  • Hallo Leute,


    Hier ist nochmal meine überarbeitete (aber noch unvollständige) Tabelle mit den Skalierungsfaktoren, die mit 100 multipliziert werden müssen, um die Prozentwerte für die Slicer-Software zu errechnen.



    Oberhalb der in dunkelgrau gestuften Diagonale dieser Tabelle sind die Vergrößerungen und unterhalb die Verkleinerungen.

    Der Gartenbahnmaßstab ist nicht ganz festgelegt und es können zu starken Längenreduzierungen bei langen Fahrzeugen kommen, die nicht in die engen Kurven (bzw. kleine Kurvenradien) passen.

    Auch bei der Spur 0 kann es zu minimalen Abweichungen kommen, hier ein theoretisches Beispiel:

    1:1 Länge=20000mm Breite=2880mm

    1:43,5 Länge=460mm Breite=66mm

    1:45 Länge=444mm Breite=64mm

    Wer von euch eigene Modelle für mehrere Maßstäbe selber konstruiert, sollte Wandstärke und empfindliche/zerbrechliche Details dynamisch und parametrisierbar in der CAD-Software kontrollieren. Also das einmal entworfenes Modell wäre gleich für mehrere Maßstäbe anwendbar.

    Ich hoffe, diese Erfahrung wäre nützlich, auch beim Herunterladen von Thingiverse-Dateien anderer Maßstäbe.


    Gruß,


    Johannis

  • Hallo Johannis und weitere Mitleser,


    danke schonmal für Deine Skalierungstabelle und Erklärungen rund ums 3D - Zeichnen.


    Ich zeichne bislang mit FreeCAD 0.18 überwiegend nur kleinere Bauteile / Ersatzteile.

    Zur eigentlichen Frage: Ich habe eine stl.-Datei mit 25MB Datenmenge eines Triebwagengehäuses in Spur 1 bekommen. Die Wandstärken sind mit 1,5mm so schon ausreichend dünn.

    Ich würde gerne diese Datei auf Spur 0 - Format (1:45 oder 1:43,5) verkleinern, aber die Wandstärken beibehalten.

    Bevor ich das Gehäuse drucken lassen kann, muß ich auch noch ein paar Maße kontrollieren und kleinere "Fehler" beseitigen.


    Eine stl.-Datei kann ich mit FreeCAD nicht bearbeiten, auch nicht skalieren. Zumindest habe ich da noch keine Funktion dazu gefunden.

    Die Datei muß also vermutlich zunächst in ein anderes Format konvertiert werden, welches eine Bearbeitung zulässt.

    Mit einem teuren Programm wie Siemens Inventor oder Solid Works wär`s evtl. ein Leichtes - oder?


    Was wäre Deine Vorgehensweise, um die vorhandene Spur 1 - stl.-Datei zu skalieren und kleine Änderungen dran vornehmen zu können?


    Viele Grüße aus`m Allgäu

    Norbert

  • Hallo Norbert,


    Es gibt keine goldene Lösung zu dieser Herausforderung. Allgemein empfehle ich kostengünstige Hybridlösungen, z.B Slic3r + OpenSCAD + Cura, und eine schrittweise Arbeitsmethode. Zur Not ginge es auch nur mit Slic3r + Cura, aber das nur bei primitiven Objektformen. Speziell in deinem Projekt sehe ich drei Problematiken: Dateigröße, Wandstärke und Korrekturen.


    Als allererste Problematik sehe ich die riesige Dateigröße des Spur-1-Gehäuses. Entweder wurde die STL-Datei in sehr hoher Oberflächenauflösung mit vielen Dreiecken bzw. Nurbs von der CAD-Software oder mit Hilfe eines 3D-Scanners erzeugt. Falls möglich, sollte die Auflösung und somit die Dateigröße mit Hilfe von Slicer-Software (Slic3r, MatterControl, MeshMixer, 3D-Builder, usw.) um einiges reduziert werden, um die Rechenzeit der Nachbearbeitung zu beschleunigen.


    Zweitens betrachten wir die Wandstärke als getrennte Problematik, die irgendwie halbwegs zufriedenstellend zu lösen ist (Warnung: für einige Leser wird es hier zu akademisch). Das Größenverhältnis zwischen Spur 1 (1:32) und Spur 0 (1:45) wäre 140,6% oder um den Faktor 1,406 größer. Umgekehrt das Größenverhältnis zwischen Spur 0 (1:45) und Spur 1 (1:32) wäre 71,1% oder um den Faktor 0,711 kleiner. Folglich beim Verkleinern des Objektes würde auch die Wandstärke auf ca. 1,1mm schrumpfen, was man ja vermeiden will. Ein hypothetisches zylindrisch-förmiges Objekt mit den externen Abmessungen in der Spur 1 von L=100mm B=80mm H=60mm W=1,5mm würde in der Spur 0 L=71,1mm B=56,9mm H=42,7mm W=1,1mm ergeben. Wir benötigen ein weiteres reduzierteres Hilfsobjekt mit L=70,7mm B=56,5mm H42,5mm, um durch Ineinanderverschachtelung die Innenwände mit 0,2mm in jeder Richtung zu verstärken. Das zu reduzierede Hilfsobjekt müßte in alle Richtungen unterschiedlich vom Originalobjekt verkleinert werden und zwar X=70,7% Y=70,6% Z=70.8%. Aber zur Vereinfachung verkleinern wir in alle Richtungen gleich (70,8%), um einige Mikrometer dickere Wandpolsterung zu erreichen. Zur Wiederholung: die 71,1% sind zur Verkleinerung der Außenabmessungen und die 70,8% zur Verkleinerung der Innenabmessungen (bei 70% wäre die innere Wandposterung noch dicker) um die Wandstärkeverluste zu eliminieren. Die unangenehme evtl. vernachlässigbare Nebenerscheinung wären die verjüngten Fensterrahmen des reduziereden Hilfsobjektes. Alle obigen Beispielwerte sind gerundet, um lange Dezimalstellen zu reduzieren. Das Problem der Gehäuseform ist naturbedingt, denn der Boden fehlt (also eine Öffnung in negativer Z-Richtung) und Schürzen sind unten seitlich und/oder frontal angebracht. Bei senkrecht exzentrischer Ineinanderverschachtelung mit Slic3r würde wohl im Schnitt etwa so aussehen (beide ineinanderverschachtelten Objekte sollten horizontal konzentrisch zueinander liegen)...


    Die dritte gravierende Problematik sind die Fehlerkorrekturen (das Hinzufügen und/oder das Entfernen von Material) am Spur-1-Originalobjekt. Deshalb sehe ich OpenSCAD als einzige Lösung, um einerseits exzentrische Wandverstärkung zu erzielen und anderseits sonstige Fehler zu bereinigen. Im OpenSCAD-Thread werde ich konkretere Lösungsansätze zu dieser Problematik beschreiben.


    Andere Mitforisten werden sicherlich die STL-Datei in STEP-Datei umwandeln und dann das OriginalObjekt in konventionellen/lizensierten CAD-Programmen mit etwas Maus-/Trackball-/Joystick-Akrobatik weiterbearbeiten.


    Gruß,


    Johannis

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!