Verschlagwagen Vwh Altona nach Musterblatt IIc 1b

  • Hallo,


    jetzt kommen die Arbeiten für Lupe und ruhige Hände. Und ganz wichtig, es ist eine gut greifende Pinsette erforderlich. Gegebenenfalls eine Pinsette entsprechend anschleifen. Sie sollte vorn gut schließen und innen Flächen aufweisen, beide Spitzen müssen genau übereinander fluchten. Ich habe eine uralte Uhrmacher-Pinsette geerbt, diese greift die kleinen Teile hervorragend, ohne dass sie die Flucht antreten können.


    Zunächst wurden die Scharniere der Klappen aufgeklebt, indem ein kleiner Tropfen Lack an die betreffende Stelle der Klappe aufgebracht und dann das Scharnier aufgesetzt wird.

    Ebenso wird dann mit den Aufreibern verfahren, wobei dort der Niet nach unten zeigen soll.

    Wer die Klappe göffnet darstellt, lässt die Scharniere weg (sind ja dann verdeckt) und bringt nur die Vorreiber an der Stelle am Wagenkasten an, wo er sich bei geschlossener Klappe befinden würde.


    Um geöffnete Klappen zu halten, befinden sich oberhalb der Klappen ebenfalls Vorreiber. Wegen der Haltbarkeit werden diese aus 0,3er Messing-oder Kupferdraht angefertigt. Dazu wird ein 2mm langes Stück am Drahtende flachgedrückt und abgewinkelt. Auf das runde Ende des so entstandenen Winkels wird einer der kleinen Würfel mit der Bohrung aufgeschoben und in das Loch im Brett über der Klappe eingesteckt. Danach mit Lack fixieren und ausrichten. Die Vorreiber müssen nicht akurat gerade nach unten zeigen, so bekommt der Wagen Leben.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    bevor nun die Griffstangen eingesetzt werden, sollten erst einmal die überstehenden Profile vor abknicken gesichert werden. Dazu liegen dem Bausatz Wagenkastenstützen bei. Diese also ankleben.


    Um das Gehäuse mit den angebrachten Wagenkastenstützen noch aufsetzen zu können, müssen an den Langträgern die oberen Kanten ausgespart werden.


    Vor dem Einstecken der Griffstangen wurden alle Bohrungen mit einem 0,4mm Bohrer nachgebohrt.

    In die senkrechten Profile neben den Türen werden dann 9mm lange Griffstangen aus 0,33mm dickem Neusilberdraht eingesetzt.


    In die Schiebetore werden 8mm lange Griffstangen aus 0,33mm dickem Neusilberdraht eingesetzt.


    In die Stirnwände wurden Griffstangen aus 0,4mm dickem Messingdraht eingesetzt. Die unteren Rangiergriffe wurden nach Abbindung des Klebers etwas nach außen gebogen.


    Die oberen Griffbügel entstanden ebenfalls aus 0,4er Messingdraht. Zuerst wurde die Rundung mittels Rundzange auf eine Radius von 3mm gebogen. Mittels eines 6mm Bohrers kann man das gut prüfen, ob es gelungen ist. Ein Bein wird gemessen von Oberkante Bogen nach 8mm und zweite Bein nach 12 mm abgewinkelt. Das kürzere Bein wird in die innere Bohrung, das längere in die äußere Bohrung gesteckt und so mit Kleber gesichert, dass der Dachüberstand noch gewährleistet wird.

    Diese Griffbügel werden nur auf der Seite mit den Trittstufen bis zum Dach eingesetzt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • ... jetzt kommen die Arbeiten für Lupe und ruhige Hände. Und ganz wichtig, es ist eine gut greifende Pinsette erforderlich. Gegebenenfalls eine Pinsette entsprechend anschleifen. Sie sollte vorn gut schließen und innen Flächen aufweisen, beide Spitzen müssen genau übereinander fluchten. Ich habe eine uralte Uhrmacher-Pinsette geerbt, diese greift die kleinen Teile hervorragend, ohne dass sie die Flucht antreten können.


    Zunächst wurden die Scharniere der Klappen aufgeklebt, indem ein kleiner Tropfen Lack an die betreffende Stelle der Klappe aufgebracht und dann das Scharnier aufgesetzt wird.

    Ebenso wird dann mit den Aufreibern verfahren, wobei dort der Niet nach unten zeigen soll.

    Ich hake hier noch einmal nach, weil ich die Montage dieser Winzteile auf andere Art und Weise vornehme; David tom Wörden, der einige Konstruktionen für Jaffa 0m beigesteuert hat, hat dieses Verfahren kreiert, von dem ich inzwischen überzeugt bin.

    Wie gut auch immer die Pinzette sein mag, die einem zur Verfügung steht: Die Gefahr, dass einem diese Teile von 2x2 oder auch nur 2x1 mm Größe wegflutschen, ist dennoch sehr groß. Deshalb montiere ich diese Teile mit Weißleim/Bastelkleber und einem Zahnstocher: Mit dem Zahnstocher wird auf der Klebestelle des aufnehmenden Baukörpers ein winziger Tropfen Kleber aufgebracht, mit der noch leicht klebrigen Zahnstocherspitze nimmt man den zu montierenden Beschlag auf und positioniert ihn an der richtigen Stelle. In mehr als 90 Prozent aller Fälle muss ich nicht einmal mehr mit dem Skalpell die Position korrigieren.

    In weiser Voraussicht enthält der Bausatz ein paar dieser Kleinteile als Reserve. Meine Empfehlung wäre es dennoch, einfach einmal beide Verfahren zu testen.


    Ansonsten: Eine tolle Baudokumentation von Roland! So detailliert sind meine Montageanleitungen, die ich selbst mache, bei weitem nicht!


    Gruß --- Jürgen

  • Hallo,


    das Wagenende mit den 8 Aufstiegen erhält Schlußlaternenhalter. Diese gibt es bei den bekannten Kleinteileanbietern, es sind die gekröpften zu verwenden.


    Für unseren Wagen müssen die Halter mittels einer Flachzange um 180° gedreht werden.


    Bei den von mir verwendeten Schlußlaternenhaltern mussten die Löcher am Wagenkasten auf 1,1mm aufgebohrt werden.


    Jetzt kommt die Sache für gute Nerven und ruhige Hände. Die Verriegelungen der Stirnwandtüren.

    Benötigt wird dafür Kupferdraht Durchmesser 0,5mm und einer Länge von 12,5mm, dessen Ende auf einer Länge von 5,5mm im Schraubstock flach gedrückt wird. Das flachgedrückte Drahtstück sollte dann ca. 1mm breit sein. Einen Millimeter vom flachgdrückten Ende aus wird ein 0,4mm Loch gebohrt. Durch diese Loch wird ein Stück 0,3mm Draht geschoben und damit dann der Griff im Loch des Türschlosses befestigt. (vereinfachte Alternative: abgewinkelten Draht von 12mm Länge in die Bohrung einkleben)

    Für die Griffsicherung wird aus 0,4mm Messingdaht ein Bügel von 6mm Länge gebogen. In der Rundzange wird dem Bügel dann eine Rundung angebogen, soweit, dass dann der Abstand der beiden abgewinkelten Beinchen 5mm beträgt. Diese Teil dann in die beiden Bohrungen in der Türfläche einsetzen und verkleben.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    jetzt fehlt noch die Kleinviehkiste. Deren Zusammenbau ist an den folgenden Bildern zu erkennen:




    Da der Wagen recht leicht wird, sollte ein Gewicht eingebaut werden. Verwendung fanden bei mir 1mm dicke Walzbleistücke in der Größe 25mm x 35mm. Eine Platte wiegt etwa 20g. Da es in 0 üblich ist, den Wagen so schwer zu machen wie er in Millimetern lang ist, habe ich das Gewicht aus 4 Bleiplatten angefertigt.


    Blei lässt sich schlecht kleben, also wurde es mit Klebeband umwickelt.


    So lässt es sich gut einkleben.


    Jetzt fehlen an der Kiste noch die Scharniere und die Verriegelung. Als Scharniere werden die aus dem Bausatz mit den 6 Nieten verwendet, die Verriegelung entsteht wieder aus einem 8mm langen, am Ende flach gedrückten und mit einer Bohrung versehenen Kupferdraht.


    Als nächstes erfolgte die Lackierung. Dazu wurde der Wagenkasten mit Stücken von Haushalttüchern aufgefüllt, um so den inneren grauen Anstrich zu schützen. Der Wagenkasten, die Schiebetüren und die Kleinviehkiste wurden mit einer 0,2er Düse gespritzt. Beim DRG-Modell sind dann noch die Metallteile schwarz abzusetzen.

    Die Kleinviehkiste wurde dann unten ans Fahrgestell geklebt. Dabei zeigte es sich, dass die Knotenbleche der mittleren Quertraverse des Fahrgestells etwas zurück geschnitte werden musste. (also am besten gleich einkürzen, bevor die Quertraverse eingebaut wird) In der Mitte wurde die Kleinviehkiste noch zusätzlich mit zwei 7mm breiten abgewinkelten Pappstreifen an den nächstliegenden Quertraversen verklebt.


    Lackiert noch ohne Dach und Schiebetüren präsentiert sich der Wagen nun schon mal so:


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo Epoche 2 Fans.

    Auf den Fotos der DRG Güterwagen Ep.2 ist über dem schwarzen Feld für Kreideanschriften eine Leiste zu erkennen. Sie diente wahrscheinlich dazu, die Kreideanschriften vor herrunterlaufendem Regenwasser zu schützen. Auf den Ep. 1 und Ep. 3 Fotos findet man die Leiste nicht.

    Rolands Wagen hat Stangenpuffer und ist somit ein Ep. 1 oder sehr früher DRG Wagen und benötigt die leiste nicht. Wer den Wagen mit Hülsenpuffern als Epoche 2 Modell baut kann das noch berücksichtigen.

    Gruß Gerhard

  • Hallo,


    weiter geht es mit der Komplettierung. Der Wagen hat 6 Rangiertritte, 2 waren bei meinem Fahrgestell dabei. Die fehlenden 4 Stück habe ich bei Herrn Dora bestellt.

    Je 2 Rangiertritte werden an der Pufferträgern.....


    ...und je einer am Langträger befestigt. Bei Verwendung der "Dora"-Tritte muß ein kleiner Distanzklotz zwischen Langträger und Tritt angebracht werden.


    Dann wurde noch das leicht vorgebogen und aufgeklebt. Nach dem abbinden des Klebers/Lack wurde das Dach noch mit einer Lage Papiertaschentuch beklebt. Dies erwies sich hier etwas schwieriger, da das Material des Daches den Kleber sehr schnell aufgenommen hat, wodurch sich das Papiertaschentuch nur noch schlecht korrigieren ließ, was zu kleinen Fältchen und Bläschen führte. Ist aber meiner Meinung gerade noch vertretbar als gealtertes Dach.


    Mit zwei Treibschrauben wurde dar Wagenkasten an das Fahrgestell angeschraubt. Und so sieht er dann fertig aus:



    Die DRG-Beschriftung habe ich bei Herrn Nothaft bestellt. Wer ihn in Epoche II macht kann diese also dort bestellen.

    Im anfangs erwähnten Buch ist auch die komplette Anschrift für Epoche I enthalten, wer diese Anschrift benötigt und dieses Buch nicht hat, dam kann ich ein Foto per PN schicken.

    Zu Epoche-III-Anschriften habe ich keine Unterlagen, aber in H0 und N gab/gibt es diesen Wagen als Modell.


    Was die Speichenräder und Stangenpuffer angelangt, so ist es nicht auszuschließen, dass von diese Wagen einige noch bis zur Ausmusterung in den 50er Jahren so gelaufen sind. Bei der DRG wurden vorrangig wichtige Güterwagen, wie O-und G-Wagen der Verbandsbauarten, umgerüstet. Wagen bei denen eine baldige Ausmusterung zu erwarten war, wurden hinten angestellt.


    Fazit,

    mit Geduld lässt sich aus diesem Material sehr gut auch ein Waggon bauen. Optisch steht er Wagen aus anderen Materialien nicht nach. Was die Stabilität anbelangt, so ist er etwas vorsichtiger als ein Kunststoffwagen zu handhaben. Abstürze dürften wie bei Messingmodellen mit einem Totalschaden enden.


    Vielleicht kann ich Jürgen zu weiteren Projekten überreden, wie z.B. Bassinwagen oder Pferdetransportwagen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo Roland,


    ganz herzlichen Dank für das "Bohren" bei Jaffa und natürlich besonders für den Baubericht! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Auf meinen bereits bestellten Bausatz freue ich mich schon und wie schon oben bei #12 einmal erwähnt, wäre auch ein "Brot- und Butter-Modell" wie der Gw 01 / Magdeburg ein schönes Einsteigermodell zum Üben. Eventuell auch mal mit passendem Fahrgestell, so aufgebaut wie bei den tollen 0m-Güterwagen.


    Ich wäre dabei! :)


    beste Grüße aus dem Bergischen


    Michael

    Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.


    www.vauhundert.de - Bergische Eisenbahngeschichte und mehr, wie die Marscheider Industriebahn in Spur 0, einer Stütze des wirtschaftlichen Erfolges in diesem idyllischen Bachtal.

  • Hallo Roland.

    Bei den bei der DRG und der DB verwendeten Puffern muß ich dir leider wiedersprechen. Laut Stefan Carstens Güterwagen 1.1 hat die DRG die Wagen mit Hülsenpuffern und Gleitlagerradsätze der Verbandsbauart ausgerüstet, weil die Wagen auch in Reisezügen eingesetzt wurden. Die passenden Radlager hat der Wagen schon. Fehlen nur noch die Hülsenpuffer. Auch zu sehen auf dem Foto Seite 48 Oben und der Zeichnung Mitte Seite 49 im Güterwagenbuch 1.1.

    Gruß Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    ich habe jetzt den Bericht im Buch von Stefan Carstens zu den Wagen zweimal durchgelesen. Darin sind nur die Entwicklungen der Wagen beschrieben, nachträglichen Umbauten am Fahrwerk und den Puffern wurden nicht beschrieben.

    Die Zeichnungen in diesem Buch stellen meist die Idealform des Wagens dar, also so, wie sie ausgeliefert wurden und so wie sie vollständig überarbeitet wurden. Und das zeigt er mit der Zeichnung eines vollständig modernisierten Wagens (wo er auch auf die Änderungen verweist). Das sagt aber nicht aus, ob alle Wagen so umgebaut wurden und das behauptet er auch nicht.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Guten Morgen,


    Roland hat die Dateien prinzipiell für gut befunden und freigegeben.


    Er hat zusätzlich noch die Anregung gemacht, die Verriegelungsgriffe, die er aus flachgeklopftem Kupferdraht gemacht hat, aus 0,5-mm-Kraftplex gelasert dem Bausatz beizufügen (4-mal für die Türen der Stirnseiten, 2x für den Unterflurkasten). Das werde ich machen, dann kann die Produktion beginnen.


    Ich werde die erste Serie entsprechend der bisherigen Bestellungen auflegen. Wer noch dabei sein möchte, sollte bis Donnerstag bestellt haben.


    Gruß --- Jürgen

  • Hallo Jürgen.

    Die DRG Güterwagen hatten über dem schwarzen Feld für die Kreideanschriften eine Leiste. Nach meinen Rescherschen waren sie so tief wie die Seitenwandprofiele. Also so tief wie deine Profiele. An den Petaumodellen sind sie 0,7mm hoch. Es gibt auch Fotos, auf denen ist die Leiste deutlich höher. Wäre schön wenn du sie deinem Bausatz beifügen könntest. Die Anbringung bleibt dann dem Modellbauer selbst überlassen. Die EP.1 Wagen hatten die Leiste noch nicht und bei der DB ist sie wieder entfallen. Als Anhang ein Detaifoto eines Petau G 02.

    Gruß Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    zwei kleine Leistchen aus dem 0,8er Material sind jetzt mit auf der Platte. Da du das Beschriftungsfeld erwähnst: Auf einigen Abbildungen sehe ich da auch einen Zettelkasten. Von dem war bisher nicht die Rede. Den hatte ich bereits für einen anderen Bausatz angefertigt. Für die Besteller der ersten Serie – wie gesagt: Bestellung bis Donnerstagabend – liegen auch die Teile für zwei Zettelkästen bei. Danach kann man sie – wenn gewünscht – dann für 2,00 € zusätzlich ordern.


    Der Laser läuft bereits seit gestern Abend. Kommende Woche kann der Versand beginnen.


    Gruß --- Jürgen

  • Hallo,


    den Zettelkasten hatte ich bisher nicht erwähnt, weil dieser erst nach anbringen der Anschriften aufgebracht werden sollte. Zumindest bei den DRG-Anschriften ist ein aufgedruckter Zettelkasten dabei. An dieser Stelle kann dann der gelaserte Zettelkasten aufgeklebt werden.


    Wer also DRG macht, kann die passende Beschriftung bei Herrn Nothaft bestellen, sobald diese bei ihm gelistet ist. Den Prototyp hatte er mir zur Begutachtung geschickt und er entspricht der im Buch gezeigten Beschriftung.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!