Kleinbahn Leer Aurich Wittmund: Fahrradwagen 28
Die LAW hatte mehrere Fahrradwagen, die an die Personenzüge angehängt wurden. Es handelte sich um Flachwagen mit einem aus Rohren zusammengeschweißten Geländer, auf denen Fahrräder vor allem von Pendlern mitgenommen werden konnten. Hier eins der wenigen überlieferten Bilder:
Maße der Wagen sind nicht bekannt, sie können lediglich aus den Fotos abgeleitet werden. Die Breite des Wagens 28 entspricht nach den Fotos ziemlich genau der Pufferbohlenbreite des T 65. Das passt auch zur Länge der darauf abgestellten Fahrräder. Die von mir angenommenen Maße stehen also unter Vorbehalt:
Die Rohre des Geländers hätten im Modell einen Durchmesser von 0,5 mm. Aus Stabilitätsgründen wollte ich die waagerechten Streben aus 0,5 mm Ms-Draht nachbilden und die Pfosten aus 1 mm Recheckprofilen fräsen. Im 3D-Cad gezeichnet wirken die Pfosten aber viel zu kräftig.
Alternativ könnte man Pfosten aus 1 mm MS-Rohr vorsehen.
Nach meinem Empfinden sehen die runden Pfosten deutlich realistischer aus.
Nach dem Buch über die Kleinbahn sollen auf der Ladefläche Blechtaschen zur Aufnahme der Fahrräder montiert gewesen sein. Das lässt sich aus Bildern nicht nachvollziehen. Dort wo die Details der Ladefläche zu erkennen sind, sieht man vielmehr solche Lattengestelle wie im 3D-Cad dargestellt, auf denen Fahrräder abgestellt werden konnten.
Als Erstes habe ich versucht, die Pfosten mit den erforderlichen Bohrungen zu versehen.
Zunächst wurde eine Schablone gefräst, in der grob abgelängte Stücke Ms-Rohr sicher fixiert werden können, um sie mit der CNC-Fräse auf exakte Länge zu bringen und zu bohren. Besonders herausfordernd sind die Eckpfosten, die mit um 90º versetzten Bohrungen versehen werden müssen.
grob abgelängte Pfosten eingelegt
sicherheitshalber mit Malerkrepp fixiert und gebohrt.
Die 4 Eckpfosten und die 4 Pfosten neben den Einstiegen werden nur einseitig, die übrigen durchgebohrt.
abgelängt
Die Eckpfosten müssen jetzt für die 2. Bohrung um 90º gedreht werden. Sie werden aus der Schablone entnommen. In eine Bohrung wird ein Stück 0,5 mm Ms-Draht eingesteckt und beide zusammen in die Schablone eingelegt. Für den Ms-Draht sind Rinnen gefräst. Dadurch liegt der Pfosten wieder in derselben Y-Position. Die Rinnen für den Draht sind um die Materialstärke der Pfosten weniger tief als die der Pfosten, damit der Draht exakt waagerecht liegt und der Pfosten um 90º gedreht ist.
gebohrt
1 Satz Pfosten ist fertig, rechts unten liegen die 4 Eckpfosten:
An 2en sind die um 90º versetzten Bohrungen gut zu erkennen.
Damit scheint das Geländer mit Pfosten aus 1 mm Rundmaterial realisierbar. Morgen werde ich die Teile für den Rahmen fräsen.
Gruß Andreas