Kleinbahn Leer Aurich Wittmund: Schlepptriebwagen T 47

  • Hallo zusammen,


    hier kommt der angekündigte Baubericht des T 47 der Kleinbahn Leer Aurich Wittmund.


    Nachdem ich mit dem T 65 ein Fahrzeug für den Personenverkehr der LAW gebaut hatte, musste auch der Güterverkehr abgedeckt werden. Den verrichtete in den 50er und 60er Jahren hauptsächlich der Schlepptriebwagen T 47 und später auch die D 8, eine vierachsige MAK-Lok, aus der die Baureihe V 51 / V 52 abgeleitet wurde.


    Der T 47 erschien mir leichter realisierbar, zumal hier neben einer einfachen Skizze mit den Hauptmaßen auch eine Vielzahl von Fotos vorhanden sind, aus denen die übrigen Maße bestimmt werden können.

    Hier zwei schöne Beispiele:

    T 47 in der ursprünglichen Lackierung in weiß/rot

    T 47 in der späteren Lackierung in grün


    Er wurde 1955/56 aus einem alten 4-achsigen Personenwagen in der Auricher Werkstatt der LAW gebaut. Er erhielt einen Büssing Unterflurmotor mit 150 PS und ein Diwabus Getriebe. Er konnte 8 aufgebockte Güterwagen ziehen und arbeitete zur vollen Zufriedenheit seiner Erbauer. Vor allem war er auch für den schlechten Oberbau auf dem Streckenzweig nach Esens geeignet. Er zog 1969 den letzten Zug der Kleinbahn und wurde 1972 verschrottet.


    Als Erstes wurde eine Zeichnung als Basis des Modells erstellt.



    Im Großen und Ganzen sollte die Umsetzung ins Modell keine Probleme machen. Schwierig erschienen mir lediglich die 2-dimensional gekrümmten Eckrundungen und die Dachform. Deshalb habe ich mit diesen Teilen begonnen. Nach langem Knobeln habe ich sie in Openscad konstruieren können. Heute würde ich das wesentlich einfacher in FreeCAD erledigen.


    Die Eckrundung musste in 4 Teile zerlegt werden, um sie aus mehreren Schichten Polystyrol fräsen zu können.



    Obendrauf wurde eine Anlegekante für die Eckfenster vorgesehen, vorne eine für die Front- und hinten für die Seitenteile.

    Die eigentliche Eckrundung wurde 3D-gefräst:



    Auch das Dach musste mehrschichtig aufgebaut werden. Die 2 unteren erhielten Ausschnitte für die Lautsprecher Visaton BF 32 8Ω und einen Kabelkanal. Der wird bei aufgesetztem Dach nach unten durch die Gehäusedeckplatte verschlossen. Zusätzlich werden zwei Futterstücke gefräst, weil die Dachhöhe für die Lautsprecher nicht ausreicht. Dass die Lautsprecher dadurch nach unten aus dem Dach herausschauen, ist unschädlich, weil sie im geschlossenen Gehäuse nicht sichtbar sind (auch nicht bei offenen Laderaumtüren).



    Die 3 Schichten werden exakt aufeinander geklebt und der entstandene Block mit den Öffnungen nach unten auf dem Frästisch plaziert.


    Beim Fräsen wird zunächst ein grobes Schichtmodell in 0,5 mm Schritten gefräst,



    Im nachsten Schritt wird in 0,2 mm Schritten die Form geschlichtet.



    nach 2 Nachmittagen fräsen werden die Gewinde in die Schraubbohrungen für die Lautsprecher geschnitten, der Auspuff und die Lautsprecher montiert.




    Demnachst geht es mit dem Antrieb weiter.


    Gruß Andreas

  • Hallo,


    Der T 47 sollte eine ähnliche Antriebskonzeption erhalten wie sein Vorbild: Zentralmotor und -getriebe mit Kardanwellen zu den Achsgetrieben.


    Verwendet werden sollte ein Tatzlagerantrieb, den ich entworfen habe, als es Lieferprobleme beim Fauhaber 2020B gab.


    Dafür hatte ich den Faulhaber 2607 vorgesehen. Er hat bei 12 V eine Leerlaufdrehzahl von 5.900 U/min. Der Triebwagen hatte einen Raddurchmesser von 800 mm. Mit einer Untersetzung von 1 : 22,5 erreicht das Modell theoretisch knapp über 40 km/h, die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 30 km/h wird er dann auch unter Last erreichen.

    Eine Untersetzung von 1:22,5 wird mit 4 Untersetzungsstufen 10/15, 10/20, 10/25, 10/30 erreicht.


    Den Motor gibt es mit einer quadratischen Befestigungsplatte, z.B. bei SB-Modellbau:




    Das Getriebe wird aus 2 Lagerplatten und 4 Distanzhülsen aufgebaut, dazu Zahnräder und Ritzel Modul 0,4.



    Die Naben der Zahnräder erhalten M2-Gewinde und werden mit M2-Stiftschrauben auf der Achse festgesetzt. Die Stiftschraube in dem Zahnrad mit 15 Zähnen ragt in die Zahnausschnitte hinein und kollidiert mit dem Ritzel auf der Motorwelle. Sie wird mit der Feile bearbeitet, bis sie ohne zu haken am Ritzel vorbeiläuft.


    Die Ritzel werden mit einer Achsbohrung von 1,5 mm geliefert, die Zahnräder mit einer von 2 mm. Also müssen 3 Ritzel aufgebohrt werden (die Motorachse hat ebenfalls 1,5 mm Achsdurchmesser). Zum Einspannen der Ritzel in das Dreibackenfutter der Drehbank wollte ich Stufenspannzangen von Fohrmann verwenden .



    Allerdings ist es mir zunächst nicht gelungen, das Ritzel (4,8 mm Kopfkreisdurchmesser, 4 mm Länge) und die Spannzange sauber in das 3-Backenfutter der Drehbank einzusetzen. Ich habe schließlich die Spannzange in das Dreibackenfutter eingesetzt und das Dreibackenfutter nur leicht angezogen. In das Reitstockbohrfutter habe ich einen Bohrer mit dem Achsdurchmesser des Ritzels eingespannt und das Ritzel aufgefädelt. Es ließ sich so problemlos zentrisch in die Spannzange schieben und einspannen.



    Der Rundlauf wurde kontrolliert und anschließend das Ritzel auf 1,9 mm aufgebohrt.



    So wurden 3 Ritzel behandelt. Anschließend wurden die 3 Achsbohrungen mit einer 1,99 mm Reibahle (Fohrmann) aufgerieben und auf die Achsen aufgepresst. Nachdem auch die zugehörigen Zahnräder auf die Achsen aufgesetzt wurden, konnte das Getriebe montiert werden.


    Untere Deckplatte und Distanzhülsen werden auf die Befestigungsplatte geschraubt,



    die Zahnradpaare eingesetzt



    und die obere Deckplatte aufgesetzt und verschraubt.



    fertig.



    Anschließen, Regler aufdrehen, läuft :)


    Für den reinen Bau habe ich ca. 6 Stunden benötigt.


    Nach der genaueren Planung muss die Form des Antriebes leicht gestreckt werden, damit der Motor auf der Grundplatte stehen kann, die Ausgangswelle aber unter Bodenplatte liegt. Dazu und den Achsgetrieben demnächst mehr


    Gruß Andreas

  • Hallo,


    Hier die gestreckte Form des Antriebs:



    Damit der Innenraum des T 47 nicht von herumspritzendem Öl verschmutzt wird, habe ich noch ein Getriebegehäuse aus 2 Schichten Polystyrol geffäst.



    Die Achsgetriebe sollen für Wartungszwecke bei eingebauter Achse zu öffnen sein. Weiter sollen sie die Stromabnehmer tragen. Wegen der geringen Bauhöhe des erforderlichen Gehäuses wollte ich Kegelräder verwenden.


    Bei Mädler habe ich Kegelräder Modul 0,5 mit 15 Zähnen gefunden und Mädler gibt im Gegensatz zu anderen Anbietern für seine Kegelräder auch den Abstand Achsenschnittpunkt – Nabenbasis an (Maß E in der Maßskizze, s. http://www.maedler.de/product/1643/1619 ... -11-bis-41). Mit diesen Zahnrädern kann ein Achsgetriebe mit knapp unter 18 mm Gehäusebreite gebaut werden, wenn 1 mm Messingblech für das Gehäuse verwendet wird. Das reicht für 0m-Radsätze.



    Die Gehäuseteile sind aus 1 mm Messing gefräst und miteinander verzapft.



    Damit die Gewindehülsen die Demontage unter dem Fahrzeug nicht blockieren, müssen sie auf beide Gehäusehälften verteilt werden.



    Die Schrauben müssen lediglich ein Auseinanderschieben der Gehäusehälften in Fahrzeuglängsrichtung verhindern. Im zusammengeschobenen Zustand sind sie in vertikaler Richtung durch die Verzapfung und die Radsatzachse fixiert. Hierfür reicht eine Schraube, zukünftig kann eine der Gewindehülsen entfallen.


    Die Bodenplatte besteht aus 1,5 mm Messing. Sie ist 197,5 mm lang. In dieser Materialstärke hatte ich eine Messingplatte von 200 x 200 mm, d.h. wenig Spielraum, ich musste schon genau zirkeln, um das Teil korrekt zum Maschinennullpunkt aus zu richten.



    Einige Kleinteile wie Konsolbleche, Achslagerhalter und Federböcke wurden gefräst. die letzteren beiden sitzen in Schlitzen im Bodenblech, auf dem Foto nur gesteckt.





    Die Querschlitze zwischen den Achslagerhaltern nehmen später Zapfen der Führerstandsrückwände auf. In dem großen Ausschnitt wird der Antrieb sitzen.

    Später habe ich auf Bildern von den Fahrzeugseiten erkannt, dass beide Türen zu der kürzeren Aufbauhälfte hin öffnen und die Türführungen entsprechend korrigiert. Die Querschlitze an den Fahrzeugseiten nehmen die Träger der Luftkessel und der Motorattrappe auf.


    Morgen geht es mit den Kuhfängern weiter.


    Gruß Andreas

  • Moin Andreas,


    vielen Dank für deinen spannenden Baubericht dieses tollen Fahrzeugs!


    Darf ich fragen, welche Drehmaschine du nutzt? Ich lerne gerade an einer Paulimot SC 10 und stoße dort aufgrund der Feinheiten der Spur 0m an meine Grenzen...


    Danke dir und gerne mehr!


    Viele Grüße,

    Julian

  • Hallo,


    die Kuhfänger sind wie beim Vorbild aus U-Profilen zusammengesetzt:

    auf die Pufferbohle oben sind 4 senkrechte Profile aufgeschraubt. Vor die senkrechten Profile ist der gekröpfte untere Querträger gesetzt, In der Mitte der Pufferbohle sitzt der Kupplungsträger.

    Auch diese Teile wurden gefräst.

    Als die Teile vor mir lagen, musste ich erstmal den Lötkolben anheizen. Hier das Ergebnis:




    Die ovalen Öffnungen im unteren Querträger hat der T47 erst im Laufe seiner rot-weißen Zeit erhalten, auf frühen Aufnahmen sind sie noch nicht zu sehen.

    Trotz der kongruenten Bohrungen in Pufferbohlen und senkrechten Profilen sowie den Auskehlungen in den unteren Querprofilen war es ganz schön fummelig, die Teile zusammen zu setzen. Aber die fertigen Teile motivieren zum Weiterbau.


    Die unterschiedlichen Bohrungen in den Kupplungsträgern sind durch Vorbildfotos belegt. Die Bohrungen mit dem größeren Durchmesser nahmen zunächst die Bremsluftleitungen auf. (Später, nach 1963, wurden die Bremsleitungen nach oben in den Bereich der Normalspurpuffer verlegt, die unteren Bohrungen blieben offen.)


    Daß eine Seite 2 Bohrungen trägt, interpretiere ich als Irrtum des Werkstattpersonals. Sie haben zunächst auf beiden Seiten die Bohrung in Fahrtrichtung rechts angebracht. Die Bremsleitung verlief aber auf einer Fahrzeugseite, sodaß an einer Front eine zusätzlichen Bohrung in Fahrtrichtung links angebracht werden musste.


    Die Kuhfänger müssen um die Stärke der Gehäusewand über die Bodenplatte überstehen. Es wurden Schablonen gefräst, die Kuhfänger und Bodenplatte in der korrekten Position zueinander fixieren.



    Dann wurden die Langträger in die Pufferbohlen eingesetzt, seitlich ausgerichtet und in der Mitte mit etwas Lot fixiert.



    Jetzt konnte jeweils eine Schablone abgenommen und die Pufferbohle an der zugehörigen Ecke fixiert werden. Nachdem so alle Ecken fixiert waren, konnten Pufferbohlen, Langträger und die übrigen Teile durchgehend mit der Bodenplatte verlötet werden.




    Auf der linken Fahrzeugseite wurden der Kühler, Luftkessel, Trittbretthalter und 2 komische Gebilde, die aussehen wie Auspufftöpfe angelötet. Deren Funktion habe ich bisher nicht geklärt.



    Auf den Vorbildfotos kann man tatsächlich zwischen Langträger und Trittbretthaltern durchgucken. Die Trittbretthalter wurden in den Langträger geklemmt und dann mit den waagerecht liegenden Teilen des Langträgers verlötet.


    Von der rechten Fahrzeugseite existieren nur wenige Bilder, die die dortigen Aggregate auch nur schlecht erkennen lassen. Am meisten gibt dieses Bild her.


    Rechts neben den Trittstufen hängen der Luftfilter und daneben die Motorabdeckung, sodass von dem Motor wenig zu erkennen ist. Der Motor des Minichamps Modell des Büssing LU 11 entspricht einem nur geringfügig jüngeren Büssingmotor als der, der im T 47 eingebaut war. Nach diesem Modell habe ich die Zylinderköpfe mit Ventildeckeln, Ansaug- und Auspuffkrümmer sowie Luftfilter des Motors in 3D-gezeichnet und im 3D-drucken lassen.



    Der Raum links von den Trittstufen war für mich zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Deshalb geht es demnächst erstmal mit dem Gehäuse weiter.


    Gruß Andreas

  • Hallo,


    Wegen der in 2 Dimensionen gebogenen Rundungen am Übergang von Front zur Seitenwand habe ich erstmalig ein Gehäuse aus Polystyrol gebaut. Das Dach wurde gegenüber der früher gezeigten Form noch einmal geändert.



    Die Führerstandsfenster waren beim Vorbild wie früher beim Käfer von außen mit einem Dichtungsgummi eingesetzt.

    Dafür wurden in den 3 Frontfenstern von außen entsprechende Taschen gefräst:



    Aus schwarzem Polystyrol wurden die Rahmen gefräst. Sie haben auf der Rückseite Taschen, in die die Scheiben aus klarem Polystyrol eingesetzt werden.



    Das Zeichnen der Teile ist sehr einfach. Der Schreck kommt, wenn die Teile gefräst vor einem liegen. Die Auflage für die Scheiben ist 0,3 mm breit. Wie soll ich hier den Kleber auftragen? Wie soll ich verhindern, dass Kleber auf den sichtbaren Teil der Scheibe gelangt?

    Die Lösung fand ich in Contacta clear, einem glasklar auftrocknenden Kontaktkleber von Revell. Mit einer feinen Schraubendreherklinge konnte er in den Winkel der Tasche gebracht werden. Die Seitenkanten der Scheiben wurden ganz leicht an der Seite des Pinsels aus der Contacta-Flasche entlang geführt. Beide Teile 10 min. trocknen lassen und zusammenfügen und auf einer ebenen Fläche zusammenpressen, mit 2 Messingprofilen oder Linealen auch von den Seiten her. Aber nur mit Gefühl, damit sich die Scheiben unter dem Druck nicht nach oben wölben.



    Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, vor allem das auch die Eckfenster exakt sitzen. Den Anlegekanten auf den Eckrundungen (s. #1 dieses Fadens) sei es gedankt. Das Bild zeigt allerdings, wie hartnäckig die Polystyrolspäne sind. Identische Anlegekanten habe ich auch unter die Deckplatte gesetzt (mangels Foto ein Screenshot aus dem 3D-CAD).



    Durch die Aufdoppelung der Deckplatte über dem Führerstand wird die Rundung der Außenhaut über den Fenstern nachgebildet und die Front kann als flaches Teil eingesetzt werden.


    Die vorherigen Bilder vom Modell zeigen gnadenlos einige unbefriedigende Stellen wie z.B. die Rundung über dem Fenster. Deshalb mag ich solche Fotos. Da musste ich einige Stellen nochmal nacharbeiten.


    Um die schrägen Flanken der Verstärkungen an der Führung der Kupplungshaken nach zu bilden, mußten zunächst 3-dimensional Pyramidenstümpfe als Grundkörper gefräst werden:



    Dann wurden jeweils 4 Taschen bis auf 0,5 mm Materialstärke abgefräst.



    Schließlich kamen noch die Befestigungsbohrungen und der Ausschnitt für den Kupplungshaken hinzu



    Nun musste nur noch der Umriss gefräst werden



    fertig.



    Demnächst geht es weiter

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    das Kupplungsmaul wäre aber auch gut über 3d-Druck zu realisieren. Ansonsten toller Modellbau den Du uns hier zeigst. Besonders die Kupplung gefällt mir gut.


    Gruß

    Klaus

    Der frühe Vogel kriegt den Wurm, aber die zweite Maus erhält den Käse

  • Hallo,


    Der T47 war zunächst rot mit weißem Fensterband lackiert. Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde er hellgrün mit rotem Fahrgestell lackiert. Die Fronten wurden später noch mit einem weißen V verziert. Auf den schwarz-weiß Bildern wirkt er in dieser Lackierung relativ dunkel, die wenigen erhaltenen Farbbilder zeigen aber das gleiche helle Grün wie bei den übrigen damals noch im Betrieb befindlichen Dieselloks.


    Für die V‘s habe ich mir eine Schablone gefräst, die durch die Puffer in den Pufferbohrungen in exakter Position gehalten wird:



    Durch die Ausschnitte kann die Schablone überall nahe des V mit Klebeband auf der Gehäuseoberfläche festgeklebt werden.

    Für die umlaufende Deckleiste wurde ein Nut eingefräst.




    Deutlich erkennbar: die Schablone liegt nicht sauber auf der Gehäuseoberfläche auf. Wird das nicht erkannt und korrigiert, sieht das Ergenbis so aus:




    und muss aufwendig nachgearbeitet werden.


    Hier liegt die Schablone überall sauber auf. Zusätzlich ist das gesamte Gehäuse eingepackt. Man staunt, wo sich der Sprühnebel in der Spritzkabine mit Absaugung alles niederschlägt:



    Ergebnis:



    an der unteren Gehäusekante war die Abklebung undicht. Das ließ sich einfach mit dem Pinsel korrigieren genauso wie die Begradigung der fräserbedingten Rundungen an den oberen Enden des V:



    Und jetzt mal alles, was bis jetzt fertig ist, zusammengesetzt:



    Der Grund für die Lücke zwischen Fahrgestell und linker vorderer Gehäuseecke ist gefunden und eliminiert. Das Gehäuse sitzt jetzt lückenlos auf dem Fahrgestell.



    Eigentlich wollte ich die kleinen Scheinwerfer verwenden, die ich mir für den VT 165 (das ist der T 65 der LAW nach Rückbau auf Regelspur) habe gießen lassen:



    Aber selbst der obere kleinere ist mit 4,3 mm Durchmesser zu groß. Die Scheinwerfer des T 47 hatten offensichtlich lediglich ca. 130 mm Durchmesser und entsprechen damit den Halogen-Fernscheinwerfern, die ich 1969 an mein erstes Auto angebaut habe. In 1 : 45 sind das nur knapp 3mm. Also habe ich mir entsprechende Scheinwerfer im 3D-Druck herstellen lassen.



    Geplant war, die Scheinwerfer wie die des VT 165 mit SMD-LEDs zu beleuchten. Nach dem Einsetzen der Scheinwerfer in die Sockel habe ich aber Zweifel, ob mir das gelingt. 3mm sind doch wesentlich kleiner als 4,3mm und auch mit einer hochwertigen Pinzette nur schwer zu fassen (zumindest für mich).



    Ich würde aber eher auf die Beleuchtung verzichten als größere Scheinwerfer verwenden. Das Bild des T 47 wird doch sehr stark von
    den kleinen Scheinwerfern beeinflusst. (Hier könnt Ihr sehen, dass mir die Beleuchtung der Scheinwerfer doch gelungen ist, dazu später mehr.)


    Der in den Kuhfänger
    gesteckte Bremsschlauch ist durch Vorbildfotos belegt:).


    Bis demnächst

    Andreas

  • Hallo,


    nachdem mir ein Freund die passenden Radsätze geliefert hatte, ging es an den Antrieb.

    Motor und Getriebe laufen sehr ruhig und leise. Der Antrieb wurde an der vorgesehenen Stelle auf der Bodenplatte montiert.



    Eingebaut ins Modell freute er sich über den Resonanzboden in Form der 1,5 mm Bodenplatte und machte ordentlich Rabbatz. Der Einbau von Schwingungsdämpfern aus Gummi schaffte hier Abhilfe.




    Und hier die gesamte Mimik von unten:




    Eigentlich wollte ich die guten alten H0-Kardangelenke von Günther verwenden. Weinert hat dieses Programm seinerzeit übernommen. Mittlerweile sind die Teile sind aus Kunststoff.



    Ich hatte Zweifel an der Stabilität und habe deshalb eigene Teile angefertigt.


    Wegen der 7 mm hohen Gummipuffer stand das Getriebe jetzt 7 mm höher und Getriebe mußte noch einmal angepasst werden.




    Die Zahnradachsen liegen jetzt in einer Linie, sodass das Getriebe die für diese Zahnradkombination maximale Länge erreicht. Das reichte aus, um die höhere Lage des Getriebes aus zu gleichen.


    Bereits ohne weiteren Ballast schiebt das Fahrgestell einen Zug mit 8 2-Achsern auf Rollböcken, was der beim Vorbild zulässigen Zuglast von 200 t nahe kommen dürfte.


    Unter der Bodenplatte ist links neben der Motorattrappe noch eine leere Stelle. Dort müssen sich beim Vorbild das Diwabus-Getriebe und die Bremsanlage befunden haben. Über einen Freund aus der Arge habe ich einen Prospekt mit vermaßter Skizze des Diwabus-Getriebes erhalten, dass wahrscheinlich im T 47 eingebaut war. Nach der Skizze und den Abbildungen habe ich dieses 3D-Modell gezeichnet.





    und ein Modell im 3D-Druck herstellen lassen.




    Bei der Gelegenheit wurden auch die Bedienelemente für den Führerstand mitgedruckt, dazu später mehr.

    Um Getriebe und Bremsanlage an der Stelle unterzubringen, fehlten wenige Millimeter. Also wurde ein modifiziertes Modell mit kürzerer Verbindung zwischen Motor und Getriebe gedruckt. Hier die Stellprobe:



    Jetzt scheint die Westinghouse-Bremse von Petau dahin zu passen.


    Bis demnächst Andreas

  • Hallo,


    der T 47 braucht noch Führerstände. Auf den veröffentlichen Bildern ist davon wenig erkennbar. Lediglich Bremsventile sind durch alle 4 Eckfenster zu sehen. Damit ist zumindest sicher, dass der T 47 von beiden Führerständen auf beiden Fahrzeugseiten gesteuert werden konnte.

    Bei der Umsetzung habe ich mich am Führerstand der V 230 41 der OHE orientiert, die ich mit einem befreundeten Modellbauer 2011 im BW der OHE in Celle vermessen habe.




    Die Bedienelemente habe ich im 3D-CAD gezeichnet und von Martin Zeunert drucken lassen. Nach dem Einfärben wurden sie auf dem Fahrpult montiert.



    Erstaunlich, wieviel davon zu erkennen ist, wenn das Fahrpult im Fahrzeug eingebaut ist:




    Gruß Andreas

  • Hallo,


    Für die Stromabnahme verwende ich bevorzugt die ehemaligen Günther-Stromabnehmer, die heute von Weinert vertrieben werden.



    Sie arbeiten mit sehr geringem Federdruck und erzeugen dementsprechend nur geringe Reibung.

    Sie wurden in die Achsgetriebe integriert.



    Die häufig verwendeten ehemaligen AMZ-Stromabnehmer können wegen der Einbautiefe bei Meterspurmodellen nur verwendet werden, wenn sie versetzt eingebaut werden können wie hier im Drehgestell des T 65.



    Das Aussehen des T 47 wurde mitbetimmt durch weiße Pufferringe. Damit sie schön gleichmäßig rund ausfielen, habe ich einen feinen mit weißer Farbe getränkten Pinsel in den Werkzeughalter meiner Drehbank eingeklemmt, den Pufferteller im Dreibackenfutter eingespannt, den Pinsel von außen an den Puffer herangeführt und das Dreibackenfutter mit der Hand gedreht. Der Pinsel wurde dann langsam weiter nach innen geführt, bis die gewünschte Breite des Ringes erreicht war.




    Im Vergleich mit Vorbildfotos wirkten die Puffer zu groß, ganz offensichtlich hatte der T 47 Puffer mit 370 mm Tellerdurchmesser. Also wurden die Puffer von 10 auf 8,2 mm Durchmesser abgedreht.



    Die Scheinwerfer sind mit bedrahteten SMD-Leds 0201 beleuchtet.



    In der grünen Lackierung war der T 47 sehr sparsam beschriftet. Es gibt ein Bild, auf dem sie komplett lesbar ist. Weil ich den Autor nicht kenne, veröffentliche es hier nicht, um keine Urheberrechtsverletzung zu begehen. Auf diesem Bild ist zumindest die Plazierung auf der Seitenwand gut zu erkennen.

    Die Beschriftung für das Modell hat Frau Simrock geliefert.



    Zum Abschluss die Ansicht der beiden unterschiedlichen Seiten des Triebwagens.




    Hier findet Ihr einige Bilder des T 47 im Einsatz.


    Gruß Andreas

  • Hallo zusammen,


    zum Abschluss dieses Bauberichtes kommen hier noch 2 Bilder vom T 47 vor einem Zug mit 8 Regelspurwagen auf Rollböcken. Ich finde, es hat schon was, wenn so ein Zug über die Drehbücke rollt. law_grossefehn und law_popens schauen sich das Ganze jedenfalls intessiert an.





    Demnächst geht es mit dem Baubericht des Fahrradwagens 28 weiter.


    Gruß Andreas

  • Hi Andreas


    zum Abschluss dieses Bauberichtes kommen hier noch 2 Bilder vom T 47 vor einem Zug mit 8 Regelspurwagen auf Rollböcken. Ich finde, es hat schon was, wenn so ein Zug über die Drehbücke rollt.

    ... das würde sich bestimmt auch als kleines Video gut machen ...

  • Hallo zusammen,


    Hespertalbahn vielen Dank für die Blumen wie auch vielen Dank an all die Daumenheber und Pokalüberreicher. Es freut mich, dass der T 47 bei euch offensichtlich so gut ankommt.


    Reinhold dann werde ich mich in das Manual meiner Kamera vertiefen. Video kommt, dauert aber ein bisschen.


    viele Grüße Andreas

  • Hallo zusammen,


    nach einigen frustranen Versuchen mit meiner Canon DSLR, sie fokussierte im Videomodus immer wieder die falschen Objekte, habe ich es mit meinem Android-Smartphone versucht. Das ging dann deutlich besser und mit KDEnlive konnte ich die aufgenommenen Clips recht einfach bearbeiten.

    Das Ergebnis könnt Ihr hier ansehen, stellt die Qualität möglichst auf 1080p.


    Viel Spaß beim Schauen Andreas

  • Hi Andreas,


    ich bin begeistert von dem Clip, vielen Dank (kommt mir so vor, als wäre er ausschließlich für mich gedreht)! So kommen Module und Modelle richtig zur Geltung! Schon der Baubericht über die Drehbrücke hatte mich sehr gefesselt, Stahlbrücken, auch bewegliche, gehörten zu meinem beruflichen Metier. Und zum Schlepptriebwagen ist ja mit "perfekt und "wunderbar alles gesagt. Erstaunlich aber, was das kleine Fahrzeug schleppt, sowohl als Vorbild wie auch im Modell!


    p.s.: Sorry für die Namensverwechslung!

  • Hallo,


    Reinhold kein Problem, ich habe mich ja angesprochen gefühlt.


    Die Zugkraft ist trotz fehlender Haftreifen in Baugröße 0 kein Problem. Die D 221 (Orenstein & Koppel RL 11, Fabrik-Nr. 20683, 1936), die ich Ende des letzten Jahrtausends gebaut habe, zieht mit einem Reibungsgewicht von 480 g einen entsprechenden Regelspurzug ohne Probleme.



    Sie lief nach dem Krieg zunächst bei der LAW und wurde später an die Kleinbahn Ihrhove Westrhauderfehn verkauft. Auf dem Bild wird sie bereits umgezeichnet und frisch lackiert von Aurich nach Leer transportiert.


    Der T 47 wiegt ohne zusätzlichen Ballast 640 g und setzt ohne Probleme einen Zug mit 6 aufgebockten Regelspurgüterwagen in Bewegung. Rollbockzüge haben offensichtlich durch die doppelte Anzahl Achsen einen höheren Rollwiderstand als Regelspurzüge.


    Damit der T 47 den 8-Wagen-Zug in Bewegung setzt, musste ich die Schienen mit Waschbenzin von jeglichen Schmierstoffen befreien und noch 180 g Blei im Laderaum des T 47 auf den Milchkannen verstauen.


    Auch wenn die Rollböcke eigentlich recht leicht laufen, werde ich versuchen, einige Rollbockpaare mit Kugellagern zu bauen, wenn ich mal viel Zeit habe. Mal schauen wiewiet das den Rollwiderstand reduziert.


    Viele Grüße Andreas

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