Hallo zusammen,
hier kommt der angekündigte Baubericht des T 47 der Kleinbahn Leer Aurich Wittmund.
Nachdem ich mit dem T 65 ein Fahrzeug für den Personenverkehr der LAW gebaut hatte, musste auch der Güterverkehr abgedeckt werden. Den verrichtete in den 50er und 60er Jahren hauptsächlich der Schlepptriebwagen T 47 und später auch die D 8, eine vierachsige MAK-Lok, aus der die Baureihe V 51 / V 52 abgeleitet wurde.
Der T 47 erschien mir leichter realisierbar, zumal hier neben einer einfachen Skizze mit den Hauptmaßen auch eine Vielzahl von Fotos vorhanden sind, aus denen die übrigen Maße bestimmt werden können.
Hier zwei schöne Beispiele:
T 47 in der ursprünglichen Lackierung in weiß/rot
T 47 in der späteren Lackierung in grün
Er wurde 1955/56 aus einem alten 4-achsigen Personenwagen in der Auricher Werkstatt der LAW gebaut. Er erhielt einen Büssing Unterflurmotor mit 150 PS und ein Diwabus Getriebe. Er konnte 8 aufgebockte Güterwagen ziehen und arbeitete zur vollen Zufriedenheit seiner Erbauer. Vor allem war er auch für den schlechten Oberbau auf dem Streckenzweig nach Esens geeignet. Er zog 1969 den letzten Zug der Kleinbahn und wurde 1972 verschrottet.
Als Erstes wurde eine Zeichnung als Basis des Modells erstellt.
Im Großen und Ganzen sollte die Umsetzung ins Modell keine Probleme machen. Schwierig erschienen mir lediglich die 2-dimensional gekrümmten Eckrundungen und die Dachform. Deshalb habe ich mit diesen Teilen begonnen. Nach langem Knobeln habe ich sie in Openscad konstruieren können. Heute würde ich das wesentlich einfacher in FreeCAD erledigen.
Die Eckrundung musste in 4 Teile zerlegt werden, um sie aus mehreren Schichten Polystyrol fräsen zu können.
Obendrauf wurde eine Anlegekante für die Eckfenster vorgesehen, vorne eine für die Front- und hinten für die Seitenteile.
Die eigentliche Eckrundung wurde 3D-gefräst:
Auch das Dach musste mehrschichtig aufgebaut werden. Die 2 unteren erhielten Ausschnitte für die Lautsprecher Visaton BF 32 8Ω und einen Kabelkanal. Der wird bei aufgesetztem Dach nach unten durch die Gehäusedeckplatte verschlossen. Zusätzlich werden zwei Futterstücke gefräst, weil die Dachhöhe für die Lautsprecher nicht ausreicht. Dass die Lautsprecher dadurch nach unten aus dem Dach herausschauen, ist unschädlich, weil sie im geschlossenen Gehäuse nicht sichtbar sind (auch nicht bei offenen Laderaumtüren).
Die 3 Schichten werden exakt aufeinander geklebt und der entstandene Block mit den Öffnungen nach unten auf dem Frästisch plaziert.
Beim Fräsen wird zunächst ein grobes Schichtmodell in 0,5 mm Schritten gefräst,
Im nachsten Schritt wird in 0,2 mm Schritten die Form geschlichtet.
nach 2 Nachmittagen fräsen werden die Gewinde in die Schraubbohrungen für die Lautsprecher geschnitten, der Auspuff und die Lautsprecher montiert.
Demnachst geht es mit dem Antrieb weiter.
Gruß Andreas