Free-Lance Triebwagen (oder Steuerwagen) aus Lima-Wagen

  • Hallo,


    beim Kauf eines Bastelkonvolutes hier im Forum war ein Lima-Reisezugwagen dabei. Da ich aber nun Epoche II fahre nützt der mir eigentlich nichts. Trotzdem werde ich ihn einer Verwendung zu kommen lassen, und wenns später vielleicht auch auf einer mir unbekannten Anlage sein sollte.


    Ausgangsbasis:


    Erst einmal erhielten die Drehgestelle einen Hilfsrahmen für die jeweilig innen liegende Achse aus Leiterplattenmaterial. Auch ein Zahnrad wurde auf dieser Achse aufgebracht.


    Der Wagenkasten erhielt auf der Unterseite zwei Messingstreifen zur Stromübertragung.


    In die Drehgestelle wurden Bronzeschleifer zur Stromabnahme eingebaut. (jetzt könnte er schon mal zum Steuerwagen werden)

    Da die Räder brüniert sind, mußten die Laufflächen mit dem Glasradierer gereinigt werden, um eine saubere Stromabnahme zu gewährleisten.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo Markus,


    in das Zahnrad soll eine Schnecke eingreifen, welche mittels Kardanwelle dann vom in der Mitte des Triebwagens liegenden Motor angetrieben wird.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • guten Morgen Rollo,


    da bin ich auch gespannt, wie Du Deinen Freelancer gestalten wirst.


    Darf ich Dir einen Hinweis zu den Schleifkontakten geben. Seit vielen Jahren beschäftigt mich beim Bau meiner Schmalspurmodelle die Frage "wie wird die sichere Stromabnahme gewährleistet?". Dabei ist mir aufgefallen, daß die Kontaktaufnahme durch die Schleifer an den Radinnenseiten deutlich weniger Schaden anrichtet, wie die punktuelle Stromabnahme auf der Rundung der Laufflächen.


    Ein ganz extrem negatives Beispiel habe ich beim Bau meines ET85 von Hübner gesehen. Bei diesem Modell hat Hübner einen fertigen Schleifersatz entwickelt, der aus einem in ein Kunststoffteil eingeschweißten Bronzedraht besteht, der wiederum von oben punktuell auf die Laufflächen drückt. Da die Achsen gefedert sind, mußte der Draht so weit gebogen sein, daß auch bei ausgefedertem Zustand der Kontakt vorhanden ist. Entsprechend stark war dann der Druck in eingefedertem Zustand. Die originalen Räder beim Hübner Bausatz sind aus brüniertem Messing.


    Bei der Recherche zum Bau meines ET85 habe ich auf Ausstellungen und im Internet verschiedene Fertigmodelle gesehen, die zum Kauf angeboten wurden. Sie hatten alle einen großen Mangel: die Kontaktdrähte aus Bronzedraht haben in die Lauffläche Rillen eingeschliffen. Jeder kann sich vorstellen, warum diese Fahrzeuge jetzt zum Kauf angeboten wurden. Da die Räder an Deinen Drehgestellen ebenfalls brüniert sind, ist die Radscheibe vermutlich auch aus Messing, also aus weichem Metall. Die etwas härteren Bronzedrähten werden sich auch bei Deinen Rädern mit der Zeit einschleifen, da sie punktuell immer an die gleiche Stelle des Radius der Lauffläche andrücken.


    Bei Verwendung von Edelstahlrädern wäre die Gefahr des Schadens wesentlich geringer, da dieBronzedrähte weicher sind. In Deinem Fall würde ich, wie schon geschrieben, die Bronzedrähte von innen gegen die Radscheiben pressen. Damit hast Du eine flächige Auflage und es passiert überhaupt nichts. Die beste Lösung wären nach meinem Empfinden, wenn Du die Schleifkontakte von Schnellenkamp mit den weichen Federn einbauen würdest.


    Grüße aus VAI

    Armin.


    Beispiel eines eingelaufenen ET85 Rades


    Rad%20ET85.jpg

  • Hallo,


    die Seitlichen Öffnungen wurden nun durch zweiteilige Schiebetüren für das Gepäck- und Postabteil verschlossen. Die Türen entstanden wieder aus Polystyrol.


    Ein Gesicht aus Polystyrol hat der Triebwagen nun auch erhalten. Orientiert habe ich mich dabei an den älteren Berliner S-Bahnwagen (ET 167).


    Die Inneneinrichtung wurde entsprechend angepasst und ein Sitzabteil und eine Toilette für den Gepäckraum entfernt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo Jürgen,


    irgend einer Aufgabe musste ich den Wagen ja zu führen. Da er nun mal Metallradsätze hatte, bot es sich direkt an, ihn zu motorisieren.


    Da mir noch einige Teile fehlten, habe ich mich erst einmal mit der weiteren Farbgebung befasst.


    Unklar ist noch, ob er Puffer oder Scharfenbergkupplungen bekommt, beides ist vorrätig.


    Nachdem das noch fehlende Material zur Fertigstellung der Antriebe eingetroffen ist, konnte dieses verarbeitet werden.

    Links oben sind die zwei Kardanwellen, welche 10mm Längenspiel haben. Daneben die Lager zur Aufnahme der Schneckenwellen. Die Platine ist für die Beleuchtung und der gebrauchte Decoder wurde geprüft und funktioniert.


    Ebenfalls angekommen sind die 4 Kardangelenke.


    Beleuchtet wird der Triebwagen mit 6 weißen und 4 roten SMD. Da ich keine roten SMD da habe, wurden einfach 4 weiße SMD mittels roten Glühlampentauchlack rot gefärbt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hoi Roland


    Finde das einen echt kreativen Ansatz und so wie es aussieht, wird ein Schuh draus; gefällt mir sehr.


    Was die Kupplung angeht, würde ich jetzt eher auf Puffer gehen. Das immaginäre Vorbild wäre ja wohl irgend eine private Kleinbahn, die mit dem TW auch mal einen Güterwagen/Ausflugwagen/Gleisunterhaltszug etc. befördern will. Meist wird der Triebwagen ja wohl solo verkehren und da nur eine Strecke bedient wir, entfällt die Notwendigkeit, Flügelzüge rasch an und abkoppeln zu können...ist aber nur meine ganz persönliche Ansicht.


    Gruss Barni

  • Hallo,


    Barni hat´s auf den Punkt gebracht, der Triebwagen sollte gegebenenfalls auch mal einen Güterwagen überführen können, er bekommt also Puffer und Schraubenkupplungen.


    Erst einmal wurden die Schneckenwellen in die Drehgestelle eingebaut. Deren Lager wurden mit 1,2er Schrauben befestigt. Diese Schrauben sichern auch die zuvor nur eingeklebten Hilfsradsatzlager. (die Drehgestelle bestehen aus einem nur unsicher verklebbarem Material)

    Zum Schmieren der Lager verwende ich seit 1990 das Getriebefett von Trix, welches an die Lager und die Schnecken gegeben wurde. (Das Zeug hält fast ewig, denn bei N-Loks, welche über 10 Jahre in der Vitrine verbrachten hatten, war das Fett immer noch geschmeidig)


    Dann wurden die Kardanwellen auf die richtige Länge durch 2mm Rundmaterial verlängert und eingebaut. Die Verlängerung wurde mit Wellenkleber eingeklebt.

    Im geraden Zustand:


    Und im Gleisbogen R1:

    Einen Sounddecoder brauche ich nicht einzubauen, die Kardanwellen sind zu hören, damit hätte ich schon mal einen Sound ;) .

    Als Motor findet ein Glockenankermotor Durchmesser 16mm, Länge 20mm Verwendung. Anfangs war ich etwas skeptisch ob dessen Leistung auch reichen würde, die Fa. Fleischmann hat mir da aber Mut gemacht. Ich hatte neulich eine BR 98.8 in N zur Reparatur da, in dieser war ein Motor von 7mm Durchmesser verbaut. Probefahrten mit dieser Lok und 8 angehängten Wagen auf einer 4% Steigung überzeugten mich, die kleinen Motore haben erstaunliche Kräfte. Mein Triebwagen wird höchstens mal 2 Güterwagen ziehen, das wird dieser kleine Motor sicher dann auch schaffen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hi.

    Spannendes Projekt, welches ich vielleicht mal abkupfern werde. Schlummern doch noch 3 Lima D-Zug Wagen in meinen Vorräten. Ursprünglich wollte ich daraus mal für meine V200 EIlzugwagen bauen (der bekannte Umbau halt), aber so ein Triebwagen hätte auch was.

    Zum Motor. Mein Haupt- Augenmerk liegt ja auf Spur 0e. Dort verwende ich meistens 1015er oder 1020er Glockenanker- Motoren. Diese Winzlinge mit 10 mm Durchmesser haben für 0e mehr als genug Kraft. Ich könnte mir gut vorstellen, das selbst so ein 10 mm Motor für einen Spur 0 Triebwagen mit 2 angehängten Güterwagen ausreicht. Da sollte dein 16mm Motor locker mehr als genug Kraft haben.

  • Hallo Andreas,


    noch einmal etwas genaueres zur Kardanwelle.


    An Material wurde verwendet:

    -2mm Rundmaterial

    -3mm Rohr, Innedurchmesser 2mm

    -4 mm Rohr, Innendurchmesser 3mm

    -Messingvierkant 0,5mm x 1,5mm


    In ein Stück 2mm Rundmaterial wurde ein 1,5mm tiefer Schlitz eingeschnitten und das Vierkantprofil quer eingelötet.

    In das 3mm Rohr wurde ein ca. 10mm langer Schlitz eingeschnitten, und zwar so breit, dass das Vierkantprofil dann darin leicht gleiten kann.

    Dann das 2mm Rundprofil in das 3mm-Rohr einschieben. Muß leicht hin und her zu bewegen gehen.

    Vom 4 mm Rohr wird eine kleine Scheibe abgeschnitten und dann auf das geschlitzte Ende des 3mm Rohres aufgeschoben und verklebt.



    Beim Lima-Wagen im Radius 1 schiebt sich die Welle etwa 5mm hin und her. Bei längeren Drehzapfenabstand wird es etwas mehr sein.

    Diese Miemik möglichst nah zum Motor-Kardangelenk verschieben, damit ein ruhigerer Lauf erreicht wird. (bei meinem Triebwagen hätte ich es auch besser machen können)


    Heute wurde die Elektrik eingebaut.

    In der weißen Kiste steckt der Decoder, die Platine wird noch durch "Motoraggregate" abgedeckt. Zumindest läuft jetzt erst einmal alles wie gewünscht. Jetzt gehts an die Detaillierung.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    jetzt gab es erst einmal einen Rückschlag. Das mit Kardanlösung funktioniert nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Er läuft einfach zu laut. Die Ursachen sind, dass die Kardangelenke zu viel Spiel haben und meine selbst gebaute Welle nicht 100%ig ausgewuchtet ist. Also eine weitere Variante probiert. Statt der Gelenke habe ich mal Silikonschlauch genommen, funktioniert aber auch nicht sauber, da meine Welle immer noch ganz schöne Schwingungen verursacht. Die dritte Variante ist jetzt im Bau. Dazu verwende ich jetzt Kardanwellen aus der alten Gützold/Piko V180. Alle weiteren Teile wie die Aufnahmen der Kardanwellen werden aus Polystyrol angefertigt, um möglichst wenige Unwucht zu bekommen.


    Mittlerweilen sind die Lampengläser einschließlich der Lampenringe getrocknet. Diese entstanden aus um einen Bohrerschaft gebogenen und verlöteten Kupferdraht und einem Stück ausgestanztem dünnen farblosem Kunststoff aus einer Verpackung. Für die roten Lampen wurden die Scheiben noch mit rotem Glühlampentauchlack eingefärbt. Verklebt wurden die Scheiben mit den Lampenringen mit farblosem glänzendem Revelllack.


    Ebenfalls mit diesem Lack wurden die Lampenringe dann auf das Gehäuse geklebt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

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