3D-Druck vom Anfänger

  • Vermutend das es euch wenig hilft, da ich einen Form2 benutze: Wenn bei mir solche krummen Ecken entstehen liegt es meisst daran, daß der Lichtweg verschmutzt ist. Also Staub auf den Spiegeln oder der Tank verschlissen - milchig - geworden ist.


    George

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich die letzten Tage am Drucker einigermaßen verzweifelt bin, möchte ich den Auch-Anfängern von meinen Erfahrungen berichten. Der ein oder andere "Profi" wird sich ein Schmunzeln oder gar ein derbes Lachen nicht verkneifen können.


    Nach einigen Versuchen mit meinem Phrozen Resin Blue und den weiter oben geschilderten Problemen, hab ich ein neues Resin bestellt und damit weitere Versuche angestellt. Der erste Druck waren Spurlehren für meinen Gleisbau, welche auch ganz gut gelungen sind. Die Maßhaltigkeit ließ noch zu wünschen übrig, also zurück an den "Zeichentisch" und das Modell entsprechend geändert. Der Druck lief anfangs problemlos, im zweiten Drittel änderte sich das typische Schmatzen beim Losreißen des Drucks von der Folie. Die Ursache war ganz simpel. Ich hatte beim Tausch der FEP-Folie die beiden Schutzfolien nicht abgezogen und die obere Schutzfolie ist teilweise abgerissen :wacko:.



    Ob Anfängerfehler oder Dummheit, ich tendiere zu Zweiterem, die ersten sicher 5 Drucke verliefen zu meiner Zufriedenheit. Auch Öfchen und Kabeltrommel sind mit der "geschützten" Folie recht gut gelungen.



    Also Folie aus dem Rahmen genommen, Schutzfolien abgezogen, Folie wieder in den Rahmen montiert und siehe da, nun war die FEP-Folie auch wieder klar :/ :).


    Nach dieser Erfahrung hab ich dann gleich noch einen RERF-Test gemacht und festgestellt, die optimalen Belichtungszeiten für das neue Resin liegen bei 3s. Zeiten im Slicer geändert und munter ans Werk. Dabei die Objekte direkt auf der Build Plate positioniert und beim Versuch sie von da zu lösen, Plastikspachtel und Modelle komplett zerstört. Für den Tag war mal Schluss.


    Heute Morgen frisch ans Werk, die Belichtungszeiten der Bodenschichten von 40s auf 20s geändert und aus meiner Sicht fast perfekte Drucke erzeugt. Die Nachbearbeitung hab ich noch nicht ganz beendet, man kann aus meiner Sicht aber klare Fortschritte erkennen. Und das nicht nur, weil ich mit transparentem Resin gedruckt habe :P.





    Grüße, Heiko

  • Hallo zusammen,


    mein Drucker hat wieder gezaubert. So kommt es mir jedenfalls immer wieder vor, wenn ich die Modelle quasi aus der Ursuppe erscheinen sehe.

    Naja, einige Vorarbeit seitens der Konstrukteure, Zeichner und teilweise Künstler war schon nötig. Dafür nochmal lieben Dank.


    Während des Figurendruckes (Vorlagen Arnold), hab ich mal ein Weichenspannwerk bemalt. so kommen die Details noch schöner raus. Auch den Arbeiter an der Kurbel möchte ich euch nicht vorenthalten. Er ist bereits unter dem UV-Licht gewesen und wurde grob gesäubert.



  • Hallo zusammen,


    ich bin absolut Neuling in der 3D Druck-Scene ! Welchen Drucker empfiehlst Du für einen Anfänger?? Mit welcher Software?


    Ich sehe die Ganzen Modellbau- Utensilien und habe keinen der so ein Drucker hat! Also muss ich mir selbst einen zulegen .

    Oder gibt es Dienstleister die so etwas machen???


    Gruß und Dank


    Martin

  • Hallo Martin!


    Software ist zu unterscheiden zwischen Konstruktion der Modelle und dem tool, dass die Druckdaten aufbereitet.


    Verbreitet für die Konstruktion ist Autodesk FUSION.

    Generell für 3D modeling und dabei völlig offen open source und somit defintiv dauerhaft kostenlos: Blender.


    Als Slicer ist ChituBox vermutlich bei jedem installiert mit resin print.

    Alternativ gibts auch noch Lychee.



    Die Drucker unterscheiden sich primär in der Display Auflösung und somit dem Detailgrad des Druckes.

    Aktuelle Modelle haben 4 oder ganz neu 8k Auflösung.

    Der Preis spiegelt dann oft die mechanische Beschaffenheit wieder, hochwertigere Geräte bieten auf den ersten Blick keinen Vorteil, sidn aber einfach robuster gebaut bei der Führung - sprich statt schlabber Plaste eben Metall.


    Zu überlegen ist dann, welchen Bauraum man haben möchte. Umso größer umso gröber wird der Druck, da die Display Pixel sich eben entsprechend zur Druckfläche verteilen. Nimmt man die 8k Geräte ist man aber immer weit vorn, mehr geht halt aktuell nicht (außer mit Laser).


    Entscheidend ist aus meiner Sicht dann das Resin selbst. 1.000 "Experten", 1.000 Meinungen.



    Grüße

    Chris

  • Mahlzeit Martin,



    ich hätte auch gerne verschiedene Dinge aus dem 3D-Drucker. Wie Christian schon geschrieben hat, die Aufbereitungssoftware ist das eine, die Konstruktionssoftware das andere. Da ich selbst voll berufstätig bin, dass dazu als Lokführer im Wechseldienst, habe ich nur eingeschränkt Zeit mich mit der Software zu beschäftigen. Ich kann Dir nur empfehlen, probiere zunächst die Konstruktionssoftware aus, finde die, welche für Dich am besten ist. Hierzu gibt es im Forum schon Beiträge, da kannst jederzeit nach den Erfahrungen der anderen schauen. Kannst auf den Erfahrungen der anderen Deine Suche aufbauen. Erste Probedrucke kannst Du zum Beispiel über die Plattform http://www.shapeways.de oder http://www.meltwerk.de ausdrucken lassen. Wenn diese Ergebnisse Fein Gefallen finden, dann lohnt sich die Investition in einen 3D-Drucker.


    Sollte dieser Lernprozess bei Dir länger dauern, weil du z.Bsp. so wie ich, wenig Zeit hast, dann kannst Du Dir auch in 2 oder 3 Jahren ein dann aktuelles Modell eines 3D-Druckers zulegen.


    Aber so lange bis Du wirklich konstruieren kannst, könntest Du lediglich die Dateien drücken welche u.a. hier im Forum eingestellt werden.


    Letztendlich musst Du entscheiden, ob Du nur Dateien drucken möchtest die andere zur Verfügung stellen oder ob Du auch eigene Dinge konstruieren möchtest. Und Du entscheidest auch alleine ob Du eine von Dir konstruierte Datei hier im Forum bereitstellst.


    Ich wünsche Dir bei Deinen Versuchen aber viel Erfolg!



    Viele Grüße

    Sebastian Woelk

  • Hallo Martin,


    eine recht ausführliche Antwort auf deine Fragen zum 3D-Druck hast du ja von Chris schon bekommen. Dazu vielleicht ergänzend, wie es bei mir angefangen hat.


    In den HP1-Heften von Willy Kosak bin ich immer wieder über sehr detaillierte Zeichnungen alter Bahngebäude gestolpert und habe mir die für mich umsetzbar erscheinenden Modelle markiert. Beim Stöbern im Netz bin ich dann über die YouTube-Videos der Modellbahn Gleiswüste und einen, schon im 3D-Druck kundigen Arbeitskollegen mit dem FDM-Druck in Berührung gekommen. Interessant fand ich das Thema ja schon länger, hab mich aber auf Grund der anfangs sehr hohen Preise mit solcherlei Gerät nicht näher befasst.


    Der Ersteller der Videos auf o.g. YouTube-Kanal benutzt für seinen Gebäudebau die freie "Konstruktionssoftware" Tinkercad und erklärt die wichtigsten Schritte zur Bedienung auch gut nachvollziehbar. Die Software ist intuitiv erlernbar und man kommt mit etwas Geduld sehr schnell zu ersten Ergebnissen. Mein erster Versuch war ein Abort-Häuschen, wobei die Gebäudehülle in einem Stück gezeichnet und gedruckt wurde, Dachstuhl und Dachsteine mit Regenrinnen und Firststeinen sind dann schon im Resindrucker entstanden.





    Und für den Anfang gibt es auch viele Modelle die als Download frei verfügbar sind. Wie ich finde eine tolle Möglichkeit, schon mal die "Grenzen" seines Druckers auszuloten. Momentan bin ich auch beim Erlernen von CAD-Zeichnen, aber ganz ohne einen Probedruck zwischendurch verliert man vielleicht auch die Lust an der Sache. Die individuellen und selbst konstruierten Teile kommen nach und nach, weil mit jedem gelungenen Druck auch der Anspruch an sich selbst steigt. So ist es jedenfalls bei mir, sicher gibt es hier auch andere Erfahrungen.


    Wenn du dir dann eine dir lohnenswert erscheinende Datei heruntergeladen oder sogar selbst z.B. mit o.g. Tinkercad erstellt hast, öffnest du diese im sogenannten Slicer, bei mir auch das kostenlose Programm Chitubox, in dem sie für den Drucker in Scheiben geschnitten und mit sogenannten Supports, also Hilfsstützen versehen wird. Hier kannst und musst du auch die übrigen Einstellungen wie Belichtungszeit, Verfahrgeschwindigkeit der Build Plate usw. vornehmen. Auch ist die Positionierung des Modells auf der Build Plate wichtig.


    Das hört sich am Anfang alles ungeheuer kompliziert an, mit der Zeit und einige Fehldrucke später 8o weißt du schon, an welchen Einstellungen du schrauben musst. Und nicht zuletzt gibt`s YouTube mit unzähligen überflüssigen, aber auch einigen wichtigen Videos, die du dir anschauen solltest.


    Also kurz zusammengefasst, bei mir gings gleich mit dem Drucker los. Ich muss einfach zwischendurch immer was ausprobieren. Nur Konstruieren und/oder die Bedienung einer CAD-Software erlernen wäre mir zu trocken. Das kann bei dir schon wieder ganz anders sein, die Entscheidung über den Weg zum Ziel musst du für dich selbst finden. Tipps und Anleitungen findest du im Netz zu Hauf. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren und Erfahrungen sammeln.


    Grüße, Heiko

  • Hallo zusammen,


    das Wochenende steht vor der Türe und es gibt hier im Süden MoBa-Wetter.


    Hab mal Stahlblechabdeckungen für die unterirdische Leitungsführung der Seilzüge in Tinkercad gezeichnet und sie im Slicer zum Drucken vorbereitet. Ergebnisse zeige ich später auch hier, nur kurz zum Zeichenprogramm. Komplexe Modelle mit diesem Programm zu erstellen ist schwierig bis unmöglich. Ich gehe immer so vor: Grundformen zeichnen und dranstückeln oder wegschneiden. Hab unten mal versucht, die einzelnen Arbeitsschritte mit Screenshots darzustellen. Sicher geht es einfacher, für Tipps bin ich immer dankbar.



    Im Bereich der transparenten Körper wird das "Fleisch" der gruppierten Körper unsichtbar gemacht.



    Etwas mühsam kommt man so ans Ziel.




    Und so wird das Ganze im Slicer wiedergegeben.



    Gerne anregen oder fragen.


    Grüße, Heiko

  • Hallo zusammen,


    für den Anfang habe ich Abdeckungen in der Größe I für 1-2 Doppelleitungen und Größe IV für 7-8 Doppelleitungen gedruckt. Auf Grund des geringen Volumens sind die Modelle nicht ausgehöhlt, da selbst bei einer Wanddicke von nur 0,5mm keine nennenswerte Einsparung von Resin durch Hohldruck möglich gewesen wäre.




    Um die Sicken etwas mehr hervorzuheben, unten die gleichen Kanäle mit einer wässerigen Farbe behandelt.



    Da ich die Teile nicht einzeln drucke, werden ein paar über bleiben. Wer Interesse hat, gerne über Konservation.


    Jetzt geht es ans Zeichnen der verschiedenen Ablenkungen, Rollenhalter usw., wobei die MIBA-Reportbücher "Mechanische Stellwerke" eine wertvolle Hilfe sind.


    Grüße, Heiko

  • Hallo zusammen,


    die erste Ablenkung ist gezeichnet und gedruckt. Mit der Riffelblechabdeckung hatte ich zu kämpfen, Tinkercad ist da wie schon beschrieben etwas umständlich in der Handhabung. Da die "Riffel" im Original sehr flach sind, kommen die am Modell nicht so gut raus, vielleicht ändere ich hier nochmal was und mache das etwas grober.



    Wobei die Rippen 0,2mm breit und hoch sind, die Abstände, zumindest in der Zeichnung, 0,4mm betragen. Da ist sicher noch was rauszuholen, zumal die Abdeckung bei größeren Abmessungen wie z.B. bei Gruppenablenkungen auch mehr ins Auge fällt.


    Werde weiter berichten, Heiko.

  • Hallo,


    da ich für mein Selbstbaugleis jetzt alle Materialien zusammen habe, wird es ab nächster Woche wieder verstärkt an den Unterbau der Anlage gehen. Parallel werde ich wohl auch immer wieder einzelne Sachen drucken. Die fehlenden Rippenplatte für die Doppelschwelle sind mir nach einigen Anpassungen nun auch gelungen.



    Djodje, vielen Dank für deine Aufmunterung. Die Zeichnung ist zwar nicht so perfekt wie deine, kann sich aber, wie ich meine, auch sehen lassen. Am Modell sind die Unterschiede deutlich zu sehen, vor allem im Bereich der Verschraubung auf der Klemmplatte. Man braucht zwar eine Lupe, aber ich weiß, dass die Sechskantmutter zu erkennen ist :P.



    Als nächstes werde ich ein Stück gerades Gleis bauen, mir kribbelts schon in den Fingern. Eine Woche fleißig in die Arbeit zum Geld verdienen und dann ran an Lötkolben und Kreissäge. Über den Bau werde ich in meinem anderen Thread "Endlich Zeit für die MoBa" berichten.


    Grüße, Heiko

  • N`Abend allerseits,


    bei mir hat sich einiges getan in Bezug auf CAD-Software. Wenn Tinkercad für den Anfang auch vieles möglich gemacht hat, wollte ich doch immer schon in Richtung "professionelles" Zeichenprogramm gehen. Ich hatte mich früher schon mit den Lite-Versionen einiger CAD-Programmen versucht und bin jetzt bei "Turbocad Pro Platinum" hängen geblieben. Wenn man eine ältere Version nimmt, ist auch der Preis mehr als in Ordnung. Hab jetzt für die 20/21er Version 180,-€ gezahlt und das ist aus meiner Sicht für den Leistungsumfang mehr als gerechtfertigt. Das Programm ist komplett auf deutsch und es gibt ein sehr ausführliches Handbuch. Wenn ich es richtig gesehen habe, arbeitet Werkelburger auch damit.


    Also ran an den Rechner und üben, die Rippenplatten sollten auch nochmal überarbeitet werden und hier ist das Ergebnis.



    Das Ganze als stl-Datei gespeichert und mit Chitubox druckfähig gemacht



    und der Drucker kann die Datei nicht lesen. Fehlersuche war angesagt und nach einigen verzweifelten Stunden hab ich den anderen Rechner mit einer älteren Version von Chitubox hochgefahren und siehe da,



    geht doch. Wieso, weshalb, warum kann ich mir als Computerlaie nicht recht erklären. Sei`s drum, dann wird es halt ein wenig umständlicher, gibt aber schlimmeres.


    Jetzt geht`s an das Zeichnen der anderen Kleineisen und sonstigen druckfähigen Teile wie Verbindungslaschen, Radlenkern usw.. Das ist das Tolle an unserem Hobby: viele unterschiedliche Interessen treffen hier aufeinander und können ausgelebt werden.

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