Endlich Zeit für die MoBa

  • Hallo Heiko,

    danke, jetzt kann ich die Bilder auch sehen.

    Sieht vielversprechend aus.

    Werde deine Berichte gespannt verfolgen.

    Meinen Nutzernamen habe ich von jk_wk geändert auf 0topia, weil ich zeigen möchte, dass mein Traum von meiner Spur 0 Anlage keine reine Utopie ist, sondern Stück für Stück in Erfüllung geht.


    Gruß aus dem Bergischen Land

    Jürgen (K)


    Nicht grübeln - mach es einfach, aber mach es einfach


    In meinem Vorstellungs-Thread habe ich Verweise auf meine bisher im Forum veröffentlichten Projekte hinterlegt.

  • Servus Heiko,


    mir gefällt dein Projekt grundsätzlich sehr gut. Ob mit oder ohne Gleiswendel ist eine Frage der persönlichen Vorlieben. Sie hat eine Reihe von Vorteilen, braucht aber ziemlich viel Platz. Die einzige Wendel, mit der ich Erfahrung habe, ist die auf der H0-Anlage eines Freundes, wobei der Radius im äußeren Gleis "nur" 81 cm beträgt. Und die ist ein ganz schönes "Trumm", das dort teilweise unter der sonst nicht nutzbaren Dachschräge verschwindet. Dir schwebt offenbar vor, die Wendel auch zerlegbar auszuführen, um den Raum auch als Werkstatt nutzen zu können? Das bringt halt einigen zusätzlichen Aufwand beim Bauen mit sich, denn die vielen Trennstellen im Gleis müssen perfekt zusammenpassen. Wenn der Ab- und Aufbau zu kompliziert wird, vergeht leider schnell die Lust.


    Einen möglichen Problempunkt sehe ich auch bei der Überwerfung der beiden Gleise vor der Einfahrt in die Wendel. Hier braucht es eine ausreichende Durchfahrtshöhe, wobei nach dem Bahnhof zunächst eine entsprechende Ausrundung zur Steigung erforderlich ist. Das braucht alles Platz. Als zusätzliches Hindernis könnte sich der Industrieanschluss erweisen, denn selbst wenn die Abzweigweiche in der Neigung liegt, braucht es wieder eine Ausrundung. Ausserdem vermisse ich dann eine Schutzweiche, die ein Entrollen auf die Strecke verhindert.


    Verbesserungsbedürftig ist auch die Gleisanlage im oberen Kopfbahnhof. Das längste Gleis ist derzeit das vorderste Stumpfgleis. Ich würde hingegen das Ausweichgleis so lange wie möglich ausführen. Wie kommen sonst all die Wagen in den Bahnhof, die auf dem langen Stumpfgleis im Vordergrund Platz finden? Auch betrieblich finde ich die beiden Stumpfgleise im Vordergrund nicht optimal, weil sie den Zugriff auf das Haupt- sowie Umfahrgleis behindern. Wenn Du mit den Lenz-Kupplungen fahren willst, ist das vielleicht verschmerzbar, aber überlege dir, ob du nicht auf eines der beiden Stumpfgleise verzichten kannst. Welche Funktion haben die überhaupt?


    In welcher Region und in welcher Epoche soll die Anlage angesiedelt sein? Auch das sollte aus meiner Sicht berücksichtigt werden, denn die verschiedenen Bahnen hatten bei der Ausgestaltung der Gleisanlagen der Bahnhöfe durchaus unterschiedliche Gebräuche. Ich finde es immer schön, wenn das im Modell berücksichtigt wird und der Gleisplan nicht danach aussieht, dass der Erbauer bloß möglichst viele Gleise unterbringen wollte. Wenn dann die längste gebräuchliche Reisezuggarnitur nicht nur mit Ach und Krach gerade noch in den Bahnhof bzw an den Bahnsteig passt, dann sieht die ganze Anlage - zumindest für mein Empfinden - gleich viel realistischer aus.


    In diesem Sinne viel Freude beim Planen und Bauen!

    Albert

  • Hallo Albert,


    vielen Dank für deine Anmerkungen.


    Die Wendel soll im Nebenraum aufgestellt werden, der ansonsten nicht genutzt wird. Wenn ich eine Bastelphase habe, was wohl die meiste Zeit der Fall sein wird, ist sie abgebaut "in der Ecke" verstaut. An Fahrtagen brauche ich die Werkstatt nicht, komme notfalls aber immer noch an die Werkbank für kleinere Arbeiten. Am Boden in 1:1 ausgelegt nimmt sie schon sehr viel Raum ein, stört mich aber nicht. An den stabilen und fluchtenden Gleisverbindungen arbeite ich noch, das wird sicher eine Herausforderung.


    Laut NEM 102 brauch ich in der Höhe 109mm. Das will ich nicht ausreizen und gebe einen Zuschlag. Die Überführung soll als Flachträgerbrücke ausgeführt werden, die baut nicht so auf. Für die Überwindung der Höhendifferenz stehen ca. 700cm Gleislänge zur Verfügung. Die Ausrundungen brauchen natürlich Platz, aber meine Zuggarnituren werden eher nicht so lang, da kann die Steigung in den "geraden" Gleisabschnitten auch mal 3% betragen. So meine ich kann das funktionieren. Über den Flankenschutz wegen abrollender Wagen hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht und wollte lediglich eine Gleissperre einbauen. Sollte eine Schutzweiche nötig sein, nimmt das natürlich Platz weg, wäre aber auch ein schönes Bauprojekt und eine Bereicherung. Da muss ich mich nochmal einlesen oder weiß hier jemand was genaueres?


    Das vorderen beiden Stumpfgleise im Endbahnhof sollen Freiladegleise werden, die kommen oftmals zu kurz wie ich finde. Vorbild ist hier der Bahnhof Sulzburg an der Münstertalbahn. Der hat einiges mehr an Lokbehandlung, was mir aber etwas überladen aussah. Die Freiladegleise waren dort in etwa so wie in meinem Plan dargestellt. Nachzulesen in HP1, Heft 6 ab Seite 50.


    Hier ein Entwurf mit den beschriebenen Lokbehandlungsanlagen:



    Das beantwortet auch schon die Frage nach Epoche und Verortung. Hab mich wie viele auf Epoche III festgelegt und das Ganze wird im Südwesten Deutschlands beheimatet sein. Der Durchgangsbahnhof hatte sein Original zwar an der mittlerweile stillgelegten Staudenbahn westlich von Augsburg, aber so oder ähnlich gibt es den sicher auch an anderen Orten. Nachzulesen, wunderbar bebildert und beschrieben von Dieter Rothenfusser in HP1, Heft 25 ab Seite 80.

  • Hallo Heiko,


    ich würde mich Alberts Meinung anschließen und die dritte Weiche (von der Wendel aus gezählt) zugunsten von Gleis 1 nach innen in das Stumpfgleis legen. Falls Du Angst um Abstellplatz hast, könnte Gleis 3 noch etwas verlängert werden.


    Viele Grüße, Bodo

  • Moin Heiko,


    über den kurzen 35cm-Gleisstummel oben links wirst du dich irgendwann ärgern. Mehr als eine V160 wird da nicht umsetzen können und einen kurzen Wagen abziehen geht nur mit T3 oder Köf. Mit mehr Gleislänge hättest du dort mehr Optionen. Ich habe mal copyrightverletzend in deinem Bild herumgemalt (wenn unerwünscht, lösche ich das Bild selbstverständlich), wie es ohne zusätzlichen Platzbedarf mit einer Dreiwegeweiche möglich wäre. Den Bahnsteig würde ich rechts noch etwas in die Kurve hinein verlängern.


    edit: nachträglich Bodos Anmerkung (#44) eingezeichnet



    Viele Grüße,

    Carsten

    Edited 2 times, last by Mö_ ().

  • Hallo Stefan,


    warum bin ich nicht auf die Idee gekommen, der Holzhammer hilft ab und zu


    Einfach ist das nicht wegen einer Luke zum Öltanklager, aber die ist ziemlich hoch. Also Meterstab in die Hand und ab in den Keller.

  • Hallo Heiko,

    jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazudrücken! Hellwach bin ich bei dem Wort "Sulzburg" geworden. Dieser Bahnhof ist für jeden Neben-Privatbahner betrieblich ein Traum gewesen! Um etwas Klarheit in die Funktion der verschiedenen Bahnhofsgleise zu bringen, möchte ich für alle nicht Ortskundige erklären, daß Sulzburg für einige Bahnen in der Umgebung (Südliches Baden) die Hauptwerkstatt war. Deshalb auch die von dir so richtig empfundene Überbetonung der Lokbehandlungsanlagen. Die Gleise 4+5 dienten nicht als Freiladegleise, sondern waren Werkstattgleise! Freiladegleis war das Gleis 3, dort wurde vor allem Holz auf die Bahn verladen.

    Der große Vorteil dieser Werkstattgleise liegt darin, daß man sie mit allerhand Fahrzeugen vollstellen kann, die mit der Nebenbahn eigentlich nichts zu tun haben. Die sind zur Reparatur oder Fristarbeiten hier! Diese doch etws ungewöhnliche Situation kommt allen Modellbahnern entgegen, die gerne einen etwas "gemischteren" Fahrzeugpark sich aneignen wollen. Die Bemerkung zur Gleislänge des Ziehgleises (Gl1) ist auch richtig, aber es fuhren auf dieser Bahn nur kurze Triebfahrzeuge. Die Verlängerung um einige Zentimeter wäre eine Investition in die Zukunft. Vielleicht findet ja ein Hersteller Gefallen an einem Esslinger-TW oder NE 81 - der MAN Schienenbus ist ja schon angekündigt.

    Ich wünsche dir weiter viel Spaß mit der Planung und dem Bau der Anlage,

    Viele Grüße aus dem sommerlichen Trockenschwarzwald

    Dieter

  • Servus Carsten,


    da ich den oben gezeigten Bahnhof nicht im Original nachbauen möchte, wenn es auch reizvoll wäre, viele verschiedene Loks vor der Werkstatt stehen zu haben, wie Dieter richtig anmerkt, wird die von dir vorgeschlagene Doppelweiche eher nicht zum Einsatz kommen, wohl aber die Verlegung der ersten Weiche für das vordere Freiladegleis. Die Idee find ich klasse. Das Umfahrgleis wird länger, die Weiche verschwindet aus dem Hauptgleis und der Stummel am Ende von Gleis 1 kann durch eine Verlängerung ordentlich genutzt werden.


    Die Bahnsteigverlegung weiter in den Bogen hinein bringt dann die verlorene Länge wegen Verlegung der hinteren Weiche von Gleis 1 zurück.


    Lange Rede, kurzer Sinn: morgen Abend geht's wieder an den Planungstisch.

  • Hallo zusammen,


    hat heut den ganzen Tag in den Fingern gekribbelt, hier nun der Entwurf mit den Verbesserungen.


    Geändert ist die Geometrie der Wendel. Wie von Stefan vorgeschlagen, verläuft das Gleis jetzt an der Wand entlang. Positiver Nebeneffekt: der starre Kreis ist aufgebrochen durch (wenn auch) kurze Geraden. Das sollte der Fahrdynamik eigentlich entgegenkommen oder sehe ich das falsch?



    Die Schutzweiche beim Industrieanschluss ist ebenfalls eingefügt.


    Beim Kopfbahnhof, Endbahnhof ist es ja wegen der fehlenden Lokbehandlung keiner, hab ich auf Grund eurer Anmerkungen auch einige Änderungen vorgenommen. Das Stumpfgleis an Gleis 1 ist länger und auch das Umfahrgleis hat etwas gewonnen, nicht zuletzt durch die Verlegung der Weiche für Gleis 3. Die Nutzlängen der einzelnen Gleise hab ich in den Entwurf eingefügt.


    Da die Lok vor dem Zug an Gleis 1 umgesetzt wird, bleibt am Bahnsteig zwischen den Grenzzeichen Platz für 3 Donnerbüchsen. Ein höheres Passagieraufkommen wird es in "Salzberg" (in Anlehnung an das Vorbild Sulzburg) wohl nicht geben.




    Morgen geht`s zum Holzhandel, am Wochenende möchte ich die Wendelsteigung mit verschiedenen Zuggarnituren testen. Die Viertelkreise kann ich später wieder nutzen, die geraden Zwischenstücke und die Stücke für die Weichen zum Ausfädeln werden erst im Raum angepasst.

  • Moin Heiko,


    wenn ich richtig gelesen habe willst du die Gleise und Weichen selber bauen? Wie dem auch sei, auch unter Verwendung von Industriematerial würde ich bspw. die beiden Bogenweichen der Einfahrt zusammenfassen zu einer Dreiwegweiche. Weiterhin, und so habe ich es auch gemacht, habe ich so gut wie keine Weiche in unverändertem Zustand eingebaut. Fast alle Weichen haben bei mir Kürzungen oder Radienänderungen nach den Herzstücken über sich ergehen lassen müssen.

    Zum Einen lockert es das sonst sehr statische Gleisbild erheblich auf und es bringt unterm Strich mehr Nutzlänge.


    Gruss, Dirk

  • Servus Dirk,


    in meiner Entwurfsplanung verwende ich wie viele hier im Forum das Programm AnyRail in der Demoversion. In den Gleisbibliotheken stehen halt nur die meisten aktuell verfügbaren Industriegleise zur Verfügung. Gleise und Weichen werden aber selbst gebaut, wobei dann die Geometrie auch etwas freier wäre.


    Im Entwurf unten habe ich deinen sehr guten Hinweis bezüglich Einbau Doppelweiche aufgegriffen und eine Lenz-Innenbogenweiche mit einer Peco-Innenbogenweiche gekreuzt. Das ist zwar nicht so ganz genau, da Innenradius Peco nicht dem Außenradius der Lenz entspricht, für die Übersicht und grobe Planung sollte es aber ausreichend sein.


    Dadurch gewinnen Gleise 1 und 2 erheblich an Nutzlänge und bautechnisch sollte die Weiche kein Problem darstellen.


  • Hallo Heiko,


    das sieht doch schon gut aus, jetzt noch die Weiche 4 durch eine Normalweiche ersetzen und auch diese Ecke ist ok. In Nebengleisen baute man keine in der Unterhaltung teurere Bogenweichen ein. Alternativ könnte man auch anschliessend an die Weiche 2 eine Gegenweiche mit Kreuzung zum Viehverladegleis einbauen.


    Nachdenkenswert und wichtig wäre noch; fährst du Schraubenkupplung oder mit den Lenz Kupplungsköpfen. Die Lenz Köpfe mögen nur in der Geraden sicher Kupplen und Entkuppeln, einen sehr grossen Radius vertragen sie auch noch, darüber hinaus ist immer händisches Eingreifen erforderlich.


    Gruss, Dirk

  • Hallo zusammen,


    der Aufbau der Probewendel war doch etwas aufwendiger als gedacht, zumal die Holzzuschnitte weiterverwendet werden sollen, wenn fahrdynamisch nichts gegen Radius und Steigung spricht.



    Ergebnis des Tests: mein Fuhrpark ist für den Wendelbetrieb geeignet. Auch die Lenz T3 schafft in Fahrstufe 1 ohne Schleudern der Räder 3 Umbauwagen 3yg und 2 preuß. Abteilwagen. Die V100 zieht einen Güterzug mit 10 teilweise schweren Wagen, wie er auf meiner Anlage nie verkehren wird.




    Damit ist zumindest bei mir die Entscheidung zu Gunsten der Wendel im Nebenraum zur Verbindung der beiden Ebenen gefallen.

    Danke für die vielen Hinweise und Ratschläge, die ich, wie man hoffentlich erkennen kann, angenommen und größtenteils eingearbeitet habe. Das Forum ist ein fast unerschöpflicher Ideengeber und daher gerade für Neueinsteiger sehr hilfreich.

  • Nächster Schritt wird die Unterkonstruktion der unteren Ebene sein, wobei ich hier noch am Überlegen bin, wie ich den ausführe. Der Bahnhofsbereich an der langen Raumseite wird wohl auf einer durchgehenden Multiplexplatte aufgebaut. Hinter den Weichen dachte ich eher an Rahmenbauweise, nicht zuletzt wegen der Steigungen in Richtung Wendel. So lässt sich auch die Landschaft freier gestalten wie z.B. bei Geländeeinschnitten oder Böschungen.


    Für Tipps bin ich wieder sehr dankbar.

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