Lenz E 41 als Dummy?

  • Hallo miteinander,


    an anderen Stellen in diesem Forum wird über die neue Lenz E 41 sowie über die zumindest schwierige Frage des vorbildgerechten Einsatzes der Pantographen und der Beschaffung bzw. Installation einer betriebstauglichen Fahrleitung diskutiert. Dabei tauchte auch die Ansicht auf, dass diese Probleme viele Modellbahner, die an sich an einer Ellok interessiert wären, von einem Erwerb von Ellok-Modellen im allgemeinen und der Lenz E 41 im besonderen abhalten könnten. Auch wurde kritisch angemerkt, dass viele Modellbahner einfach Elloks vorbildwidrig ohne Oberleitung fahren lassen würden.


    Dabei gibt es eine Möglichkeit, die Probleme mit der Oberleitung zu vermeiden und Ellok-Modelle auch ohne Fahrdraht vorbildgerecht einsetzten zu können: Nämlich mit abgebügelten Pantographen hinter einer Dampf- oder Diesellok, die einen an sich planmäßig mit Ellok bespannten Zug über eine (kurze) Lücke in der Oberleitung oder über eine fahrdrahtlose Umleitungsstrecke schleppt.


    Bei diesem Szenarium ist es im Modell natürlich egal, ob eine der beiden Lokomotiven ohne eigenen Antrieb ist, also die Ellok bzw. die Dampf- oder Diesellok ein Dummy-Modell ist, wie Lenz es für die BR 94 bereits verwirklicht hat.


    Wenn Lenz sich entschließen könnte, seine E 41 und ggf. später seine E 94 ebenfalls als Dummy auf den Markt zu bringen, entstünden weitere Möglichkeiten, dieses Szenarium umzusetzen. Gleichzeitig könnte Lenz seine Elloks auch an Kunden verkaufen, die mangels vorbildentsprechender Einsatzmöglichkeiten auf ihren Erwerb bislang notgedrungen verzichtet haben.


    Was haltet Ihr davon, die Anregung der Produktion einer Dummy-E 41 an Lenz heranzutragen?


    Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!


    Beste Grüße

    Stephan

  • Hallo,

    In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auf die Aussagen der Hersteller auf der Podiumsdiskussion anlässlich eines ähnlichen Themas (irgendeine Dampflok😏) während der Spur Null Tage zu verweisen: Sonderwünsche lohnen sich nicht, zu großer Aufwand, viel zu wenig Nachfrage.

    Grüße aus Berlin

    Mark

  • Hallo Zusammen,


    als Vorschlag für die, die unbedingt ein nicht funktionieres Modell brauchen, kauft das vollständige Modell und baut alles aus, dass nicht benötigt wird... und verkauft die Komponenten ....


    Eben als selbstgebaute Spezialanfertigung wie bei allen Modellen, wo es keinen Markt gibt. Wie wäre das?


    Viele Grüße,

    Stefan

  • ...hmm...hat Lenz doch auch bei der 94 und der V100 gemacht.


    Ich habe keine Oberleitung und (zuhause) auch nur eine paar Module. Trotzdem hat so eine E-Lok ihren Reiz. Meine mit allem Pipapo (ESU, neue Räder, Messing-Teile, Servo-Steuerung der Pantos, etc.) umgebaute E94 kommt aber ab und zu von der Vitrine auf's Gleis. Es ist einfach eine völlig andere Geräuschkulisse und der Sound ist so sonor, dass die Straßenbeleuchtung anfängt zu flackern...


    Da ich konsequent auf 1:45 setze, kommen die schönen Modelle von KISS (E18, E44.x) für mich nicht in Frage.


    Deshalb freue ich mich auf eine blaue E41.

  • Hallo Forum,


    so dumm find' ich die Idee vom Stephan nicht. Eine gezogene E-Lok ist sogar auch heute noch üblich, wenn Züge mit E-Lok zugestellt werden in einen Bereich, wo es keine Oberleitung gibt. Z. B. in einem Hafen, in einem Container-Terminal, ... !


    Für die Drehgestell-Blenden eine Art 'Wagon-Drehgestell' entwickeln - ohne Stromabnahme. Innen radikal Platine, Verkabelung, Motor, Beleuchtung, Bügel-Heber, Kipp-Lokführer, ... weglassen. Allein, eine andere Betriebsnummer wäre chic, nicht nur für unsere Doppeltraktions-Fahrer.


    E-Loks waren ja bisher bei mir nicht im Focus. Einfach weil dort wo ich fahre, keine OL eggsistiert! Jedoch so ein 'Gespann' wär' auch für mich denkbar.


    LG vom Rantanplan

    Edited once, last by Rantanplan ().

  • Mein Senf dazu:


    Generell von jedem produzierten Loktyp sollte es auch eine unmotorisierte Version für folgende Anwendungen geben:

    a.) Vitrinen

    b.) Dioramen

    c.) gezogen im "idle"-Zustand mit eingzogenen Pantographen auf Modulanlagen

    d.) als zweite "fake"-Lok mit quasi ausgefahrenen Pantographen in Doppeltraktion auf Modulanlagen

    ...aber die Hersteller verdienen ja nicht viel an leeren Lokgehäusen, denn die hohen Entwicklungkosten stecken geraden im Design&Testen der Innereien, somit gibt es keine grosse Motivation für "dummy"-Loks in dieser Geschäftssparte.


    Gruss,


    Johannis

  • Allerdings würden nur der Motor und ein paar Antriebsteile gespart; die Elektronik wird ja mindestens für die Beleuchtung benötigt. Dafür wäre dann eine eigene Bestellnummer, ein eigener Karton etc. erforderlich, was für Hersteller und Händler zusätzliche Umtriebe und Kosten mit sich bringt, wodurch der ohnehin nicht große Preisvorteil noch ein wenig relativiert würde. Es fragt sich, ob das für den Hersteller sinnvoll wäre.


    Herbert

  • Dafür wäre dann eine eigene Bestellnummer, ein eigener Karton etc. erforderlich, was für Hersteller und Händler zusätzliche Umtriebe und Kosten mit sich bringt, wodurch der ohnehin nicht große Preisvorteil noch ein wenig relativiert würde.


    Genau das hatten die Hersteller während der Podiumsdiskussion auch gesagt. Damit ist es doch auch absolut nachvollziehbar, weshalb es keine „Dummies“ geben wird.

    Es hat also weniger mit dem Weglassen von Komponenten als viel mehr mit dem Produktionssablauf zu tun.

    Grüße

    Mark

  • Die Kalkulation der Hersteller kenne ich nicht, aber wenn ich schon einmal Ersatzteile besorge, stelle ich fest, daß für Antriebskomponenten maximal zweistellige Preise aufgerufen werden, und deren Vermarktung kostet ja auch Geld. Die Idee ist übrigens nicht neu, genauso alt ist auch die Antwort der Hersteller.


    Herbert

  • Hallo Leute,


    es sei mir erlaubt, die drei Kosten-Komponenten, bei so einer Lok grob aufzuteilen:

    1. Entwicklungs-/Fertigungskosten (Projektierung, Industrialisierung (Gehäuse!-Werkzeug), ...)
    2. die Kosten für Innereien (Elektronik, Motoren, Beleuchtung, KlappMännchen, ..)
    3. die Montage-Kosten (Vorrichtungen, Arbeitsplätze, Arbeitszeit, ...)

    Sehr dominant sollten nach wie vor die Aufwendungen für Punkt 1 für die Werkzeuge fürs Gehäuse und Drehgestellblenden sein. Wenn sich nun die Werkzeug-Kosten auf mehr gebaute Einheiten verteilen, macht es das Ganze für den LENZ wirtschaftlicher - keine Frage! Und bei einem Dummy sollte Punkt 2 Innereien evtl. ganz wegfallen, und Punkt 3 Montage auch zu einem guten Teil.


    Ob für den LENZ UND Unsereins so ein Geschäft interessant sein könnte, bleibt die Frage und das Risiko.


    LG vom Rantanplan

  • Hallo,


    ich behaupte mal, wenn der Markt ernsthaft danach verlagen würde, würden die Hersteller das auch realisieren. Nur weil eine Handvoll Modellbahner schöne Ideen für gezogene E-Loks haben, ist es für die Hersteller nicht besonders interessant. Die BR 94 von Lenz ohne Antrieb scheint auch nicht so häufig verlangt zu werden. Die steht immer noch als einzige BR 94 lieferbar in der Preisliste.



    Gruß

    Thomas

  • Hallo in die Runde,
    ich denke, daß die meisten Interessenten, die einen Dummy kaufen würden, von den potenziellen Käufern des komplette Modells abgezogen werden müssten. Insofern "kannibalisieren" sich die beiden Artikel in gewissen Maße gegenseitig. Es ist also sehr wahrscheinlich nicht so, daß sich die Gesamtauflage der Lok dadurch deutlich erhöhen würde, und das auf Kosten der Wirtschaftlichkeit.


    Ich denke aber auch, daß die weitere Diskussion dieses Themas müssig ist...

    Gruß
    Rüdiger

  • Hallo Forum,


    nun, als Techniker lote ich gerne die Möglichkeiten aus, die in einem Produkt stecken.


    Tatsächlich werden wohl viele solcher 'Projektierungen' ins Leere laufen, bis eine mal Erfolg verspricht - ist so.


    Jedoch ohne Möglichkeiten ausgelotet zu haben, wirds auch keine weiteren Erfolge geben können.


    meint der Rantanplan

  • Hallo Rantanplan,
    als Techniker kann man sicher (fast) alles realisieren. Das muss dann aber auch wirtschaftlich umgesetzt werden können.
    Ich weiß, wovon ich spreche: In meinem langjährigen Berufsleben stand ich immer wieder zwischen Vertrieb (Kundenseite)
    und Produktion (Technikseite). Leider interessierte sich der Vertrieb zu wenig für die technische Seite.

    So, und jetzt halte ich mich da endgültig zurück. Wie gesagt: Diese Diskussion ist aus meiner Sicht vollkommen müssig...


    meint Rüdiger aus Kaltental

  • ähhh...

    Lenz hat doch schon mal die 94 Dampflok als antriebslosen Dummy angeboten. So abwegig scheint mir das nicht. Und da die "Innereien" einer heutigen Lok (Antrieb/Decoder/Sound/diverse Lichter/ggf. irgendwelche Rauchschwaden) sehr hochwertig sind und einiges an Geld kosten, könnte eine antriebslose Variante für beide Seiten (Anbieter/Käufer) interessant sein. Dann wird die Ellok mal über eine nichtelektrifizierte Umleitungsstrecke gezogen oder überführt...


    Gruß

    Kallisto

  • Ähhh... Kallisto,

    einfach mal nach dem wirtschaftlichen Erfolg fragen . . . oder den Tread aufmerksam lesen... ;) 8) :)

    Viele Grüße, Moritz

    Weniger ist (nicht) mehr ;) - schwer müssen sie sein - Stahlbahn Ep. V und drumherum...

  • Hallo Zusammen,


    wie wäre es denn, wenn Lenz Austausch-Achsen ohne die Antriebszahnräder anbieten würde. So dass durch eine sicher verschmerzbare kleine Zusatzinvestition ein Umbau in einen Roll-fähige und damit Antriebslose Lok möglich wäre?


    Alternativ die Radsätze als Ersatzteil beschaffen und umbauen lassen?


    Wem das Modell in der Variante so wichtig ist wird diesen Zusatzaufwand doch nicht scheuen ... oder?


    (Vor allem wenn man sieht was einzelne für einen Aufwand betreiben ein für sie speziell wichtiges Modell zu bauen, zu beschriften, zu Löten etc ... )


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Einen wunderschönen guten Tag


    Mal eine Frage, wann fährt ( gezogen von einer Dampf/ Diesellok ) den eigentlich eine E Lok abgebügelt beim Vorbild durch die Gegend.

    Im Normalfall doch nur bei Zügen welche wegen einer kurzzeitigen Streckensperrung auf Strecken umgeleitet werden welche nicht mit Oberleitung versehen sind.

    Dafür also braucht man den Dummy , so als Alibi sich bei nicht vorhandener Oberleitung eine E Lok zukaufen.

    Aber da könnte man sich doch auch eine normale E41 kaufen , den solche Züge sind doch nicht die Regel.


    Mit freundlichen Grüßen


    Lothar

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