Notbremse?

  • Hallo Leute,


    wer von Euch hat denn Erfahrung mit Steigungs-/Gefällestrecken? Meine Frage hierzu wäre: was macht Ihr, wenn Euch der Zug 'abhängt' und dann 'abrauscht'? Weil wenn der Zug dann entgleist und/oder wo dagegen fährt, gibts ruck zuck Metall/Plastikschrott für sehr viel Geld. Wäre jetzt nicht meine Zielsetzung!


    Entsprechend wäre es fein, in dem ein oder anderen Wagon eine 'Rücklaufsperre' einzubauen, damit genau das nicht / nicht so heftig passieren kann.


    Gibt es so was? Bzw. hat jemand von Euch so eine 'Notbremse' schon mal technisch umgesetzt?


    Danke für Eure Ideen und Infos!


    LG vom Rantanplan

  • Hallo Rantanplan,


    wenn Du auf der Hochebene nicht gerade eine Kehrschleife einbaust, würde eine "Rücklaufsperre" dafür sorgen, dass Du die Wagen ohne manuellen Eingriff (Ausschalten der "Sperre") nicht wieder über die Gefällestrecke runter bekommst. Insofern halte ich eine Rücklaufsperre für nicht sinnvoll.


    Freundlicher Gruß

    EsPe

  • Hallo Rantanplan,


    es gibt zig Möglichkeiten der Fragestellung zu begegnen - wie wäre einen Orientierung am Vorbild?

    • Steilstreckentaugliche Loks.
    • Geschobene Züge.
    • Moderate Steigungen.
    • Moderate Zuglängen.
    • Große Radien.
    • Schutzweichen.
    • Sandgleise.
    • Bremsprellböcke.

    Und vielleicht noch den einen oder anderen "Fangzaun" ...?!


    Was für mich Vorstellbar wäre - du könntest via Funkfernsteuerung bestimmt auch Wagen mit einer "Handbremse" ausstatten.

    (RC-Servo + Anteuerung des Bremsgestänges )


    Ne tatsächlich funktionierende "Fliehkraft-Bremse" oder einen funktionierenden "Freilauf" stelle ich mir zu fisselig vor.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • 😉 M.E. wäre das auch nicht vorbildgetreu:

    In "echt" hat es auch schon Wagen gegeben, die sich selbstständig gemacht haben und eine Steigungsstrecke runtergerollt sind.

    Im Talbahnhof hat man dann eine Fahrstrasse freigemacht, die den Wagen an sicherer Stelle zum Halten bzw. zum Entgleisen gebracht hat.


    Heiner 😇

  • Hallo,

    Rantanplans Szenario, dass es zu teurem Schrott kommen kann, weil sich Modelle unkontrolliert auf den Weg und dann vielleicht in den Abgrund machen, kann man vielleicht etwas weiter fassen: Auch die Entgleisung an einer Stelle der Anlage kann dazu führen, dass ein Modell Bekanntschaft mit der harten Realität des Fliesenbodens macht. Daher: Egal was die Ursache ist würde ich immer empfehlen über Absturzsicherrungen nachzudenken. Schon ein Streifen klares Acrylglas sorgt dafür, dass es dazu nicht kommt.

    Gruß

    Wolfgang

  • hallo 48karben


    Welche ist eine "Gute" Kupplung, wieviele Wagen und mit welchem Gewicht kann man dort anhängen?


    Ich selber habe schon bei der Lenzkupplung sowohl auch mit der Schraubenkupplung Wagen auf der Strecke stehen lassen............ ;)


    Grüßle


    Uwe

  • Schraubenkupplung an Lenz Wagen von Lenz oder richtige Schraubenkupplung die mit einem Splint gesichert ist?

    Grüße,
    Wolfgang


    Nicht labern sondern schaffen

  • Deswegen war ja meine Frage welche Längen und welche Steigung.


    Im MEAV haben wir auf der Paradestrecke 1,8 % und maximal 20 zweiachsige Güterwagen als Grenzlast definiert. Und der erste Wagen ist mehr als 1 cm von den Lokpuffern weg bei voll angespannten Originalkupplungen. Ich denke das es da nur eine Frage der Zeit bis zur ersten unfreiwilligen Zugtrennung ist.


    Rollproben haben auf dem mehr als 10 langen Gefälle aber bis jetzt keine besorgniserregende Erfahrung am Ende des Gefälles in einem 2 m Flachstück und anschließendem 2,5 m Radius ergeben. Alles blieb in den Schienen. Und eine Absturzsicherung ist auf allen unsichtbaren Gleisen verbaut.


    Bezüglich Richtungswechsel hatte UTZ/Fama schon eine geniale Lösung. Auf eine Wagenachse wurde ein Hebel aufgeklippst welcher sich in der Zahnstange beim Zurückrollen innerhalb einer Vierteldrehung des Rades verkeilte und den Zug anhielt. Bei Gleisen ohne Zahnstange kann mit dem Wagen problemlos in beide Richtungen gefahren werden. Wer das genau wissen will google danach.


    lg Franz

  • Moin,


    gehen wir das geschilderte Problem mal rational an. Ich habe auch eine Steilstrecke, fahre Lenz-Kupplungsköpfe und hatte mal am Anfang Zugtrennungen. Zum Einen hilft da nur schnell sein, bisher gabs bei mir keinen Schaden durch beherzten händischen Eingriff des FdL. ;)

    Aber wie Wolfgang schon schrieb, gute Kupplungen bzw. Ursachenforschung der Trennung würde ich immer vornan stellen.

    Nun sind von der Ausgangssituation etwas wenig Informationen vorhanden. Eine rein meachnische Lösung an Wagen dürfte es wohl eher nicht geben, sodass man einzig Sicherheitsvorkehrungen treffen kann. Ich habe alle meine Kupplungen genau angeschaut und wo erforderlich nachjustiert. Noch wichtiger ist bei Abfahrt aus dem Schattenbahnhof die Überwachung der sicheren Einkupplung der Zuglok am ersten Wagen. Sonst auf jeden Fall Einbau Absturzsicherungen, da ja auch eine Entgleisung mal vorkommen kann. Laut Murphy natürlich immer an den unmöglichsten Stellen und vollständig ohne logischen Grund...


    Ansonsten fällt mir rein technisch nur ein, eine Art Entgleisungshilfe an einem Ort mit dahinter liegender Dämpfungsmöglichkeit für freilaufende Schnellläufer einzubauen, welche nach jedem Zug nach der Steigungstrecke gestellt sein sollte. Entgleisungsschienen hatte auch das Vorbild für solche Zwecke.


    Eine weitere Möglichkeit, betrieblich sehr interessant, sind nachgeschobene Züge oder aber gleich geschobene Züge wie auf Steilstrecken durchaus üblich.


    Gruss, Dirk

  • Hallo Rantanplan,


    Nun ja, erstmal die Frage wie oben, wie lang ist die Strecke und wie steil?


    Kannst Du Schutzweichen einbauen, die nach dem Zug auf Abzweig ins Kiesbett oder wieder ein Stück bergauf führen?


    Eine Bremse, die als BÜ getarnt von innen beidseitig an die Räder drückt ginge auch.

    Im Prinzip eine Wagonbremse wie in einem Rangierbahnhof.

    Hab ich in Spur0 bei einer US Anlage ( A&O ) schon gesehen.

    Voteil: ist der BÜ eingeschaltet, Schranke zu oder Blinklicht, so ist die Bremse aus.


    Fährt ein Wagen bei ungesichertem BÜ durch, wird er stark abgebremst.

    Ist natürlich ne ziemliche frickelei und mit Elektronic verbunden....


    Am einfachsten: Schiebebetrieb auf der Rampe, also Lok immer Talwärts, oder Du schiebst die Züge generell nach.


    Da könntest du zur Not ne BR94 Dummylok nehmen, und da n Freilauf einbauen, das fällt am wenigsten auf, aber wir haben doch eh immer zu viele Loks und zu steile Strecken, also her mit dem Nachschub, auch betrieblich interessant.


    Gruß

    Matthias

  • Hallo Ratanplan,


    so ganz abwegig ist Deine Frage nicht.

    Ein Beispiel aus dem Fahralltag:

    Auf der alten Rheinberger Spur-0 Anlage gab es eine Gefällestrecke. Die Steigung und Länge ist mir nicht mehr bekannt. ESPE dürfte das noch wissen. Dort stand am unteren Ende ein Hauptsignal in Rotstellung. Der D-Zug bestehend aus einer Lemaco 103 und acht D-Zugwagen machte sich nach vorschriftsmäßigem Halt selbständig und rollte vom Wagengewicht gedrückt los. Die Lok leistete keinen Widerstand. Ein beherztes Eingreifen der umstehenden Fahrteilnehmer verhinderte eine Kollision und Entgleisung.

    Hier wäre eine Schutzweiche mit anschließender Absturzsichung hilfreich gewesen.

    Auf einer Modulanlage hatten wir einmal Kupplungen getestet. Bei mehr als 50 Achsen begannen die Probleme mit Zugtrennungen. Zunächst verabschiedeten sich Brawa Kupplungen und wurden bei Kurvenfahrt aus der Befestigung gezogen. Anschließend erwischte es Lenz Kupplungen beim Anfahren. Selbst vereinzelte Bügelkupplungen verbogenen sich bei Kurvenanfahrt.

    Mein Resümee daraus: Wie Blaukäfer schon schrieb, überall an der Anlage Absturzsicherungen anbringen und Schutzweichen am Ende einer längeren Gefällestrecke einbauen.

    Gruß

    Rolf-Peter

  • Hallo Uwe

    Kadee Kupplungen halten einiges aus und sind recht trennresistent. Im Zweifelsfall hat man 4 Löcher zum Befestigen des Kupplungsgehäuses.

    Viel Spaß beim Basteln

    ___________________________________

    Gruß Olli

    Homepage

  • Hallo Leute,


    danke erst mal für die vielen Antworten!

    Von welchen Längenmetern der Gefällestrecken und wie vielen Promille Neigung reden wir hier?

    Details zur Steigung:

    - Steigung: 20 Promille

    - Länge Steigung: 9 m

    - Zahnstange: NEIN

    - max. ca. 30 Achsen / Zug

    - Schraubenkupplung (meißt LENZ) / bei D-Zugwagen auch LENZ Hakenkupplung

    - wir fahren im Kreis und dabei rauf und wieder runter -> Schiebelok allein bringt da nix

    - Schutzweiche erscheint mir sehr sportlich. Und die Frage ist: wenns der Zug über den Weichenbogen

    überhaupt schafft -> wohin nach der Weiche mit dem langen Zug?

    - Absturzsicherung gibts bei uns eigentlich nicht -> würde die Optik massiv stören


    Das mit der Gleisbremse hatte ich wenigstens schon im Sinn, weiß aber nicht, wie der Zug damit umgeht.


    Was ich noch als Idee hätte, wäre das digital zu lösen, so daß bei Not-Aus mind. eine Achse blockiert wird.


    Ich fürchte, es bleibt spannend!


    LG vom Rantanplan

    Edited 3 times, last by Rantanplan ().

  • Hallo Ratanplan!


    Nun, ich habe eine 44m lange Steigungsstrecke mit durchschnittlich 1,7% Steigung (max. 2,5%) und mir ist es einmal gelungen, beim zu ungestümen Anfahren mit zwei Hermann Lok vor einem schweren Hermann Zug (10 Stahlwagen) die Schraubkupplung zu überlasten. Durch den großzügigen Radius von 2,5m ist der Zug trotz beachtlicher Geschwindigkeit nicht entgleist und kam dann in der Ebene (Bahnhof) zum Stehen.


    Ein schönes, entgleisungsfreies Wochenende wünscht


    Hermann

  • Hallo Rantanplan,


    Peco hat (oder hatte) unter der Artikelnummer SL-E784BH eine Catch Point, eine Weiche, die wie im Vorbild, durchgehende Wagen zum Entgleisen bringt. Bei dieser Lösung entgleisen die Wagen aber auch und können beschädigt werden.

    Eine zweite Lösung wäre aus meiner Sicht, bei einer digital betriebenen Anlage, ein Servo, der im letzten Wagen eingebaut, eine Bremse aktiviert/anlegt. Diese Bremse muss ja nicht vorbildgerecht sein, es kann ein einfacher Radiergummi sein, der auf die Schiene gedrückt wird. Allerdings muss man oder frau dann schnell reagieren um den Servo rechtzeitig zu aktivieren. Aber vielleicht gibt es da auch Lösungen mit einen großen Nothaltknopf...


    Viele Grüße aus

    Karlsruhe

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