Lenz V 160 Lollo mit ESU Sound vs. Sound von Alexander Mayer (ZIMO) Teil 1

  • Werte Forumsgemeinde,

    angeregt durch den sehr guten Thread von Michael (Miching) über die V 160 002 habe auch ich mich entschlossen, mein Exemplar mit einem „auswärtigen“ Decoder, dem Sound eines Maybach-Motors auszustatten. Schwankte ich anfangs noch zwischen Zimo-Sound von A.Mayer und Loksound von ESU, entschied ich mich für den ESU Loksound L V 5.0. In der Soundbibliothek von ESU wird der 16-Zylinder-Dieselmotor Maybach MD 870 der Vorserienlok zum Download angeboten.


    Vorbereitungen

    Zuerst werden wie üblich der werksseitig verbaute Decoder und die Führerstände entfernt. Dazu müssen nur wenige Lötverbindungen gelöst, Stecker herausgezogen und Schrauben entfernt werden. Danach werden die beiden Führerstände mit den beweglichen Lokführern entnommen, mit denen zunächst ein kurzer Test mit 5 Volt aus dem Labornetzgerät erfolgt, um sich mit der Funktion der Motoren vertraut zu machen: Plus und Minus 5 Volt angelegt und umgepolt, um die jeweiligen Endlagen der Lokführer zu erreichen - funktioniert!


    Ebenfalls zu den Vorbereitungen gehören Versuche, die Anschlusskabel der Lichtleiterplatten den Leuchtdioden für weiß, rot und Kabinenlicht zuzuordnen. Für diese Versuche habe ich eine geringe Spannung von 5 Volt verwendet. Der geneigte Nachbauer kann sich das aber ersparen, weil ich die ermittelten Kabelfarben weiter unten benenne.


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    Das Herz der Lok

    Weiter geht es mit der Befestigung der Adapterplatine des neuen Decoders, die beim 5 L immer mitgeliefert wird. Als hätte Lenz es geahnt befinden sich an der Stelle der ursprünglichen Decoderbefestigung zwei Bohrungen mit M2,5 Gewinde, die genau den benötigten Abstand für die Löcher in den Platinen aufweisen. Zwei zugeschnittene Distanzröhrchen von 6 mm Länge zwischen Chassis und Platine sorgen dafür, dass sich der darunter liegende Drehgestellzapfen frei bewegen kann. Die Platine sitzt fest, die einseitige Befestigung mit zwei Schrauben reicht vollkommen aus.


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    Widerstände und Kabelsalat

    Nun kann mit der Verdrahtung begonnen werden, zuerst mit den von den Stromabnehmern und vom Motor kommenden Kabeln rot und schwarz jeweils an plus und minus von „Mot“ bzw. „Trk“ auf der Platine.

    Weiter geht es mit der Verkabelung der beidseitigen Frontplatinen, auf denen sich die weißen und roten Leuchtdioden befinden.

    Es gibt zweierlei Möglichkeiten, die LED’s anzusteuern. Einerseits können die für Servos vorbereiteten Ausgänge, die eine Spannung von 5 Volt liefern, verwendet werden. Der Vorteil besteht darin, dass keine Vorwiderstände eingeschleift werden müssen, denn in den Lichtplatinen ist eine schützende Spannungsbegrenzung integriert, die man an den zahlreichen SMD Bauteilen erkennen kann.


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    Dennoch habe ich mich für die übliche Bestückung mit Widerständen von den Ausgängen FL, RL, aux1 und aux2 entschieden, um einheitlich zu meinen anderen Loks mit ESU-Decodern zu verfahren. Deswegen bedarf es der Vorwiderstände, deren Werte an die Ausgangsspannung der Ausgänge des Decoders von 14 bis 17 Volt angepasst werden müssen. Die relativ unkritischen Werte, mit denen die LED’s zwischen 14 und 18 Volt hell leuchten, sind:


    Weißes Licht = 1,2 Kiloohm

    Rotes Licht = 1,8 Kiloohm

    Kabinenlicht = 8,2 Kiloohm


    Von jeder der beiden frontalen Lichtplatinen kommen zwei dreiadrige Kabelbäume und ein separat rotes Kabel. Ein Kabelbaum ist verbunden mit dem Lichtleiter von Stirn- und Kabinenlicht, der zweite endet blind und wird an die Widerstände angeschlossen und zwar folgendermaßen:


    Führerstand 1

    ROT = Gemeinsamer Pluspol (U+)

    SCHWARZ = Frontlicht weiß (FL)

    BLAU = Frontlicht rot (aux 1)

    ROT separat: Kabinenlicht (aux 3)


    Führerstand 2

    ROT = Gemeinsamer Pluspol (U+)

    SCHWARZ = Frontlicht weiß (RL)

    BLAU = Frontlicht rot (aux 2)

    ROT separat: Kabinenlicht (aux 4)


    Für die Kupplungen habe ich die Ausgänge aux 5 und aux 6 verwendet, hier wieder die roten Kabel an U+, die schwarzen an die beiden Ausgänge angelötet.


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    Fahrerwechsel

    Erfreulicherweise ist es möglich, das Lenz’sche Alleinstellungsmerkmal „abtauchender Lokführer“ auch bei einem ESU Decoder beizubehalten. Die Schaltung hierfür ist simpel und bedarf nur zweier doppelpoliger Relais und Widerstände. Darüber werden die Motoren der Lokführer gespeist, die dann durch Polwendung erscheinen oder verschwinden .

    In meiner Bastelkiste fand ich allerdings nur Relais, deren Spulen für 6 Volt ausgelegt waren, doch mit einem Vorwiderstand von 180 Ohm 1/2 Watt konnte ich sie trotzdem verwenden. Das Relais schaltet eine vom Decoder generierte geregelte Gleichspannung von 5 Volt zu den Motoren, wobei es je nach Bedarf ( Fahrtrichtung) die Spannung umpolt. Ein dazwischen geschalteter Widerstand von 68 Ohm sorgt dafür, dass der unter Dauerspannung stehende Motor nicht heiß wird. Die beiden Relais habe ich nahe der Führerstände in Fahrtrichtung links am äußeren Rand aufgeklebt, wo sie außen exakt plan mit dem Chassis abschließen. Die Ausgänge aux 7 und aux 8 versorgen die Relais, die Lötpads +5V und GND die Motoren. Zu erwähnen ist noch eine Schutzdiode N 4148, die parallel zur Relaisspule geschaltet wird, wobei deren Kathode (schwarzer Strich) an den U+ Anschluss kommt.



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    Der Sound

    die einzige elektrische Verbindung zwischen Chassis und Gehäuse besteht aus der Zuleitung vom Decoder zum Lautsprecher. Um nicht zum allfälligen Öffnen der Lok die Kabel vom Lautsprecher entlöten zu müssen, habe ich die Zuleitung mit einer Steckverbindung versehen.



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    Die Lok ist nun fertig verdrahtet, lediglich müssen vor der Probefahrt noch der Decoder auf die Platine gesteckt, die Sounddatei mittels Programmer geladen, und die wichtigsten Parameter eingestellt werden. Jetzt die Taste F3 gedrückt und es erbebte der Dachboden, so hoch war die Voreinstellung der Lautstärke. Schnell die CV 63 auf den Wert 40 herunter gesetzt, dann konnte ich den bulligen Sound des Maybach-16 Zylinder-Motors genießen. Jetzt hat die schöne Lollo den Sound, den sie verdient und der sicherlich nicht nur das Herz eines jeden Harleyfans höher schlagen lässt.

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

    Edited 2 times, last by minicooper: Tippfehler beseitigt ().

  • Hallo Michael,


    bei mir steht dieser Umbau auf Maybach/ESU :) auch noch an. Ich habe hier einen XL liegen und entsprechende Relais. Außerdem wird noch viel Änderungen am Gehäuse geben.


    Was mich interessiert ist die Pufferung. Kommst Du mit dem V5 L klar? Wie sieht es mit der Pufferung aus? Wie setzt Du das um?


    Wenn Du den +5V statt U+ nimmst, kannst Du Deine Standard-Verkabelung trotzdem umsetzen. Die AUX Zuordnung kannst Du doch dann einfach so belassen.

    Es werden ja immer mehr Lollos mit Maybach Sound...

  • Hallo Jörg,

    auch der Loksound L Version 5 hat auf seiner Platine zwei dicke Elkos, die zusammen mit der m. E. guten Stromabnahme der Lok für eine gute Pufferung ausreichen. Ich habe zwar alle Weichenherzstücke polarisiert, bin aber ziemlich sicher, dass die Spannungsversorgung auch dann gewährleistet ist, wenn kurze stromlose Abschnitte zu überwinden sind. Übrigens, die Lok verbraucht mit acht Güterwagen selbst auf einer Steigung von 3,5 Pro maximal 600 Milliampere!

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • Ich war mir nicht sicher, ob die ElKos auf dem L Decoder auseichend sind - jetzt weiß ich es. Hätte ich mir die Mehrkosten für den XL sparen können? Wie "sieht" es mit dem Sound aus? Die Endstufe des XL hat eine um 10W höhere Leistung. Reichen die 3W des L Decoders? Ich gebe zu, ist sehr subjektiv zu bewerten.

  • Da hast Du Recht Jörg, das ist schwer zu beschreiben. Auf meinem Dachboden empfinde ich den Sound bei mäßiger Lautstärke als sehr angenehm, wobei sicherlich auch der Visaton Lautsprecher seinen Anteil hat.

    Ich schließe übrigens nicht aus, mir noch eine weitere Lollo zu gönnen und diese dann mit einem Zimo MS Decoder und A.Mayer-Sound auszustatten. Leider ist der MS 950, der von den Dimensionen dem ESU 5 L entspricht, noch nicht im Handel angekommen. Gegebenenfalls würde ich den MS 450 nehmen, der immerhin mit 1,2 Ampere (2,5 A Spitze) belastet werden kann, aber das überlege ich mir noch.

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • Hallo Jörg,


    die 10 W mehr in der Audioendstufe gibt es nur beim XL.


    Ob man es merkt: Mit Sicherheit. Allerdings immer unter der Voraussetzung, sehr gute Lautsprecher zu verwenden.


    Ich habe hier gerade eine Lok mit 5L und 2 schlechten Lautsprechern. Da hört sich der Sound nur halb so laut an wie beim XL.

    Denk dran, auch die einzelnen Soundkanäle anzupassen in den Bänken, nicht nur die Gesamtlautstärke via #63.


    Der 5L hat vier nennenswerte Abstriche im Vergleich zum 5XL:

    - nur 3 Watt Audioleistung statt 13 Watt

    - 2 Funktionsausgänge weniger

    - 3A statt 5A Motorstrom

    - 2 Servoausgänge weniger


    Dafür prädestiniert für den Einbau in Dampfloks wegen der etwas geringeren Abmaße.


    Aber bei einer Lok, die keine Platzprobleme hat, würde ich immer zum XL tendieren. Muß aber jeder für sich entscheiden. Der Preisunterschied hält sich in Grenzen.

  • Ich kenne die techischen Unterschiede. Ich habe den L Decoder in meinen beiden Köf II, der V36 und der Dapol Class 08 verbaut. Das sind ja eher kleine Loks, da ist der L Decoder sicher ausreichend.


    Für mich sind die Erfahrungen bei der Lollo sehr interessant, mein Stammtisch-Kollege Miching hat schon eine Lollo "ESUiniert" und hat nun die zweite auf dem Tisch.


    Spannend!

  • Wenn Du den +5V statt U+ nimmst, kannst Du Deine Standard-Verkabelung trotzdem umsetzen. Die AUX Zuordnung kannst Du doch dann einfach so belassen.

    Das habe ich inzwischen auch erfahren, da waren meine Widerstände aber schon montiert. Im Prinzip kommt es ja auf dasselbe aus.

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • Hallo zusammen


    Möchte an dieser Stelle noch auf meinen Umbau mit einem ESU XL Decoder verweisen.


    Gruß

    Michael

  • Ich habe den L Decoder in meinen beiden Köf II, der V36 und der Dapol Class 08 verbaut.

    Da habe ich natürlich völligen Blödsinn erzählt...so ein L Decoder passt z.B. bei der Köf II nur auf das Dach... =O


    Ich habe bei den aufgezählten Loks natürlich einen einfachen Loksound verbaut und dabei entweder den großen oder kleinen Puffer von ESU oder einen selbstgebauten Puffer eingesetzt.


    Deshalb habe ich auch keinerlei Erfahrungswerte mit dem Loksound L und lese den Thread hier mit großem Interesse.


    Für meine Lollo ist es zu spät, der XL inkl. Adapterplatine liegen hier schon, Relais etc. auch. Da ich aber auch am Gehäuse analog zu meiner Serien V160 alles was möglich ist umbaue (SNM Heft 30), braucht es noch etwas Zeit.


    Die Aufdröselung der Anschlüsse bei den Lichtplatinen ist auf jeden Fall sehr hilfreich, Michael! :thumbup:

  • Ist jetzt zwar keine Lollobrigida :),


    eher eine V100. Vom Platz sehr knapp.

    Rauchgenerator,Lüftermotor, ESU 5L, Druck ABS für die Halterungen.


    Sound usw. angepasst mit div Einstellungen .




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    Viele Grüße
    Rainer

    Edited once, last by RWN ().

  • Hallo Rainer,

    sehe ich es richtig, dass Du ganz ohne Pufferkondensatoren ausgekommen bist? Auch würde mich interessieren, wie Deine Erfahrungen mit dem Sound in Bezug auf die o. g. nur 3 Watt Soundleistung sind?

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • Hallo Michael,


    Pufferzone. sind doch direkt verbaut. Lautsprecher 2mal. Hinten und vorne.

    Ich mach mal ein Vid auf dem Rollenprüfstand mit und ohne Gehäuse.

  • minicooper

    Changed the title of the thread from “Lenz V 160 002 mit ESU Decoder” to “Lenz V 160 Lollo mit ESU Sound vs. Sound von Alexander Mayer (ZIMO)”.
  • Zweite Lollo, anderer Sound

    Gerade auch in Verbindung mit dem neuen ESU Sound habe ich mich in die Lollo ein wenig verguckt, und weil ich mich schon beim Kauf der 002 wegen der Farbgebungsvarianten mit der Entscheidung schwer tat, habe ich mir kurzerhand noch ein weiteres Exemplar, die V160 004 zugelegt. Neugierig war ich auf den Unterschied zwischen dem ESU-Sound und dem von Alexander Mayer, den es z.B. bei Fischer-Modell auf einen Zimo Decoder aufgeladen zu kaufen gibt. Kurzum: Meine zweite Lollo soll diesen Mayer-Sound erhalten.

    Leider ist der von mir favorisierte MS 950 bzw. 990, die von den Dimensionen und Leistungsmerkmalen etwa dem Loksound L bzw. XL von ESU entsprichen, immer noch nicht im Handel. Auf Nachfrage bei Zimo kann ein Liefertermin nicht genannt werden, da offenbar ein bestimmtes Bauteil „nicht aufzutreiben“ sei.

    Deswegen stieß ich auf den kleineren 16 Bit Sounddecoder MS 450 P22. Dieser bringt in Verbindung mit der Platine ADAPLU50 bereits regulär 1,8 Ampere und wird von Zimo ausdrücklich auch für Spur 0 Fahrzeuge empfohlen. Auch seine 3 Watt Ausgangsleistung des Verstärkers genügen mir voll und ganz, der Loksound L leistet schließlich auch nicht mehr. Der Loksound XL bietet natürlich mehr an Watt und damit Lautstärke, die Klangqualität ist aber nicht allein von der Ausgangsleistung eines Verstärkers abhängig, sondern nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette Signal - Verstärker - Lautsprecher es zulässt, was bei der Modellbahn der Lautsprecher ist. So habe ich nun den MS 450P22 mit aufgespieltem Mayer-Sound und der dazu passenden Adapterplatine bestellt.


    Mit Ausnahme meines Breuer von Brawa verwendete ich bisher ausschließlich Decoder von Lenz und ESU. Vor dem Zimo-Decoder hatte ich gewissen Respekt, denn ich besitze keinen Zimo Programmer, und der Blick in die Dokumentation des Zimo lässt einen dank seiner Komplexität eher erschaudern als fröhlich mit dem Decoder herumzuprobieren. Nein, wegen eines einzigen Decoders in meinem Fuhrpark werde ich keinen Programmer für knapp 200 Euro kaufen, und mich auch nicht tief in die Materie der Dokumentationsorgie reinknien, die aus meiner Sicht fast einem eigenständigen Hobby gleicht.


    Probleme über Probleme

    Bevor ich mich überhaupt an den Umbau heranmachte, stellte ich erst einmal eine kleine Versuchsschaltung auf, wobei ich einen Faulhabermotor aus der Bastelkiste und einen Visaton Lautsprecher mit dem neuen Decoder verband und ans Gleis anschloss. Was da aus dem schlichten Lautsprecher ohne Schallgehäuse herauskam ließ schon aufhorchen, den typischen Sound des Maybach Motors scheint Herr Mayer hervorragend getroffen zu haben. Nun wollte ich die Adresse des Decoders auf die vorgesehene CV1 = 60 ändern, doch es gab keinerlei Reaktion des Decoders, außer einer Fehlermeldung. Ich betreibe meine Anlage mit der schwarzen Z21, da sollte doch das Programmieren der Grundeinstellungen kein Problem sein. Rat suchend nutzte ich Google und fand tatsächlich einige Leidensgenossen, die mit dem Decoder MS 450 dasselbe Problem hatten und es bisher trotz Rücksprache mit Zimo nicht lösen konnten. Einen Tipp habe ich aber aufgenommen, nämlich den Anschluss an den ESU Programmer und die Einzelprogrammierung der CV 1. Zwar meldet der Programmer ebenfalls einen Fehler, wenn man das ignoriert, nimmt der Decoder den neuen Wert aber trotzdem an, lediglich das Auslesen ist nicht möglich.


    Der mit dem Sound bespielte („coded“) Decoder ist bereits vorkonfiguriert, die Funktionstasten sind alle belegt, was gut in der Beschreibung dokumentiert ist. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Belegung der Tasten schon, aber daran kann man sich ja gewöhnen.


    Ernüchterung

    Jetzt wollte ich die Lok aber mal fahren sehen und vor allem den Sound aus dem Lautsprecher der Lok hören. So installierte ich eine fliegende Verdrahtung, nur mit Sound und Motor, nachdem ich den Lenz-Decoder elektrisch getrennt hatte. Doch Ernüchterung machte sich breit: Während der wirklich gut gelungene Sound ertönte, zeigte der Motor keinerlei Reaktion. Schloss ich den Testmotor erneut an, bewegte dieser sich ordnungsgemäß. Die Kontrolle des Lenz-Motors mit Gleichspannung zeigte dann wieder normales Verhalten, auch der Anschluss an den Lenz-Decoder ließ die Lok einwandfrei fahren. Es musste also an der Voreinstellung der Motorkonfiguration liegen. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, mittels CV-Einstellungen die richtigen Werte für ein vernünftigen Motorlauf zu erreichen, allein der Aufwand dieses ohne Programmer und mit den o. g. Umständen der Annahmeverweigerung neuer CV-Werte zu bewältigen, ließ mich an dem ganzen Projekt zweifeln. Außerdem kamen mir inzwischen Bedenken, ob der Decoder überhaupt die verbrauchsstarken Kupplungen bewegen würde. Es stand nun die Überlegung an, entweder das ganze Projekt „Mayer-Sound“ zu verwerfen, oder eine praktikable Lösung zu finden, die sowohl die Verwendung des gelungenen Sounds erlaubt, gleichzeitig aber auch alle Möglichkeiten eröffnet, die erforderlichen Funktionen auszuführen.


    Arbeitsteilung

    Die angedachte Lösung bestand darin, dass ich entweder den Lenz-Decoder belasse und mit ihm alle logischen Funktionen einschließlich Motorversorgung ansteuere. Auf diese Weise hätte ich auch das Problem mit dem Kupplungswalzer gelöst und die 5 Volt für den Lokführerwechsel stünden mir ich auch zur Verfügung. Gesagt getan, wieder zunächst provisorisch verdrahtet koppelte ich nun beide Decoder natürlich mit derselben Adresse an und machte Probefahrten bzw. -bremsungen. Das Ergebnis war recht verheißungsvoll, das Fahrgeräusch passte sich den gewählten Fahrstufen an, und mit den CV-Einstellungen für Geschwindigkeit und Massensimulation dürfte es kein Problem sein, den Sound mit den Fahreigenschaften optimal zu synchronisieren. Es macht in dieser Phase bereits Spaß, und endlich kam nach anfänglicher Enttäuschung erstmalig das Gefühl einer gewissen Freude über den Zimo-Decoder auf.

    Da ich ihn sowieso nicht umprogrammieren kann und die für mich einzig wichtige Variable die Verstellung der Lautstärke ist, die sich bereits vorbereitet mit zwei F-Tasten lauter und leiser stellen lässt, werde ich die Zuleitung zum Gleis mit einem kleinen vom Boden der Lok zugänglichen Schiebeschalter unterbrechen, falls der große Decoder einmal umprogrammiert werden sollte. Obwohl der Lenz-Decoder einwandfrei arbeitet, habe ich mich für den Austausch gegen einen Lokpiloten L V5 entschieden. Diesen kann ich wesentlich einfacher und risikoloser programmieren, als den Lenz, auch wenn ich im Besitz eines Lenz-Programmers bin. Ich glaube, dass der ESU Programmer von allen der bedienerfreundlichste ist, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

    Über den weiteren Verlauf werde ich berichten, wenn der Lokpilot zur Verfügung steht, und am Ende ein Video einstellen, um den Vergleich von ESU- und a.Mayer-Sound zu dokumentieren.

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • Hallo Freude der Sound-Decoder,


    vor Jahren habe ich das Thema Zimo aufgegeben, da dieses Unternehmen es nie fertig gebracht hat einen gescheiten Programmer und zugehörige Software für seine Decoder zu erstellen und die Beschreibungen teilweise nicht nachvollziehbar sind. Auch die Programmer Hardware wurde geändert.


    Lenz mit seinen Decodern ist qualitativ schlechter in den Variationsmöglichkeiten als ZIMO bzw. ESU.


    Mit "Susi Sound" (DIETZ) habe ich mich auch eine Zeit "gequält" und aufgegeben.


    Ich benutze seit Jahren nur noch ESU Decoder und der inzwischen recht guten Programmer-Software mit dem man so einige Kunstkniffe für Soundvariationen und eigene Sounds erledigen kann. Sehr gut finde ich, dass die Lokprogrammer Hardware seit mehr als 10 Jahren nicht verändert wurde und noch heute aktuell ist.


    Die Beschreibungen von ESU sind manchmal wenig hilfreich und auch das ESU Forum ist wenig hilfreich, so dass man nur von eigenen Erfahrungen lernen kann.


    Sound Decoder auf einen Motor abzustimmen und die Sounds anzupassen ist eigentlich ein Hobby für sich selbst.

  • Hallo zusammen,


    nachdem der Sound meiner zwei Lenz- Dieselloks BR 218 / PRESS, Artikelnummer 40180-10 mich auch nicht überzeugen kann, werde ich alsbald den verbauten Lenz - Dekoder austauschen.

    Ein ESU LokSound 5 L oder -XL wäre mir am liebsten, aber den für die Lok passenden Motorsound des MTU 16V 4000 R40 gibt es bei ESU nicht, bzw. habe ich nicht auffinden können. Bei ZIMO allerdings gibt es diesen Motorsound ...

    Könnte also auch sein, daß ich einen ZIMO MS990 einbaue, wenn er denn alsbald lieferbar ist.

    Die Lokführerfiguren möchte ich kippbar beibehalten, dazu werde ich wohl auch die Relaisschaltung wie oben beschrieben verwenden. Elektronik ist nicht meine Kernkompetenz, ich hoffe aber, daß ich alle nötigen Komponenten bekomme und dann richtig anschließen kann.


    Viele Grüße aus`m Allgäu

    Norbert

  • Moin!

    Ich habe bisher nur eine alte V160, in Anbetracht des Alters bin ich mit dem Funktionsumfang und Sound bisher zufrieden. Bei einer neuen 218 würde ich aber wohl auch andere Anforderungen haben.

    Was ich mich gerade frage: ist es nicht möglich zwei Decoder gleichzeitig in eine 218 einzubauen? Der vorhandene Lenz kann sich ja weiter um Beleuchtung und Lokführer kümmern und ESU macht dann Antrieb und Sound. Platz sollte genug vorhanden sein. Spricht da was gegen woran ich nicht gedacht habe?


    Gruß,

    Jörg

  • Was ich mich gerade frage: ist es nicht möglich zwei Decoder gleichzeitig in eine 218 einzubauen?

    Hallo Jörg,

    bei Verwendung eines ESU Loksound halte ich dieses Vorgehen für überflüssig, weil Du sämtliche Funktionen auch mit dem Loksound L oder XL hinbekommen würdest. Du würdest Dir den überflüssigen Nachteil einhandeln, beide Decoder mit Schaltern galvanisch voneinander zu trennen, weil nur jeder Decoder für sich programmiert werden kann (Fehlermeldung: Kein Decoder gefunden o.ä.). Beim "kleinen" Zimo MS 450 hatte ich die Kombination aber auch schon in Erwägung gezogen, allerdings nur als ultima ratio. Im Moment bin ich noch am Experimentieren.

    Gruß, Michael



    Gesendet von meiner Taschenlampe

  • minicooper

    Changed the title of the thread from “Lenz V 160 Lollo mit ESU Sound vs. Sound von Alexander Mayer (ZIMO)” to “Lenz V 160 Lollo mit ESU Sound vs. Sound von Alexander Mayer (ZIMO) Teil 1”.

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