Meine Nicht-im-Keller-Anlage

  • Hallo zusammen,


    eigentlich bin ich ja als Liebhaber der ehemaligen Erfurter Kleinbahn am Bau des Bahnhofs Erfurt West und hatte hier im Forum auch schon dazu berichtet. Aber...


    ...leider muss ich zum Bau jedes Mal in den Keller, und deshalb stockte das Projekt. Nach Feierabend habe ich nicht unbedingt die Muße, für 'ne halbe Stunde oder länger in den Keller zu verschwinden. Meine Frau ist auch nicht unbedingt begeistert, duldet es aber natürlich.

    Deshalb hatte sie auch Verständnis, dass ich um Baugenehmigung für eine kleine Oben-Anlage, d.h. in der Wohnung, gebeten habe. Wir haben Dachschrägen, da kann man auch gut ein paar Meter Anlage drunter stellen. Baugenehmigung wurde erteilt, und so bin ich am Bau eines fiktiven Kleinbahnhofs tief im Thüringer Wald, an der Grenze zu Franken. Letzteres aus Sympathie zum Schneider Schorsch (mir noch bekannt aus alten Eisenbahn-Journalen und dem HP 1, meiner Ausbildungsdienststelle in Ebern, und Kollegen mit fränkischen Wurzeln.

    Und so schaffe ich es jetzt tatsächlich, beinahe täglich, von ein paar Minuten bis mehrere Stunden an den ersten beiden Metern meines Bahnhofs zu bauen. Hier ein Bild des aktuellen Bauzustandes. Elektrik ist drunter, Beginn der Schotterarbeiten:



    Der Bahnhof soll im Ziel haben: Ladestraße (links zu sehen), 1 Durchfahrgleis mit Bahnsteig (im Hintergrund, die 89 steht rechts davon), Umfahrgleis (rechts hinten), und Gleisanschluss zu einer Fabrik (rechts vorn, die 94 scheint gerade Güterwagen abzuziehen oder hineinzudrücken). Mehr nicht, reicht, um die Fahrzeuge mal fahren zu lassen und Spaß dran zu haben.


    Spaß haben auch diese Herren, die eben den neu angelieferten Traktor für die Genossenschaft bewundern:



    "So so, aus Nordhausen kummt der?" "Jo, hat 30 PS. Aber den Noam' konn sich fei koiner merk'n. Faboloss, Famulus, Pflaumenmus... Wie konn man 'n Bulldog Hutzelschmiere nennen? Näh, des geht duch gor nich."


    Bevor die Herren weiter philosophieren, verlass ich sie lieber. Bei Baufortschritt melde ich mich. Bis dahin viele Grüße aus Schwarzbach am Wald (bzw. aus Fellbach),


    Michael

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  • Hi Michael,


    abgesehen davon, dass mir die Entwicklung Deiner Moba gefällt - besonders gut finde ich die "Verlegung" Deines Steckenpferdes in den Wohnraum. Wo der Mensch wohnt soll (muss) er sich wohl fühlen und seine Bedürfnisse pflegen und erfüllen, sonst ist es kein "wohnen".


    Keller, Dachboden, Garage, ect. - alles o. k. - zumal wenn man eine grössere oder grosse Anlage hat gibt es oft keine andere Möglichkeit. Wo sonst sollte z. B. unser Kollege Eckhard seine "kleine" Kreiensener Anlage bauen als auf seinem riesengrossen Dachboden, passt halt mal in der Ausführung nicht ins Wohnzimmer - aber das ist ja sowieso eine ganz andere Liga.


    Wenn jemand die Möglichkeit hat seine Traumwelt in den Wohnbereich zu integrieren finde ich das allemal gut, es ist dann alles bei der Hand. Ich habe das für mich ähnlich eingerichtet wie Du und bin damit seit Jahren sehr zufrieden.


    Viel Spass noch und - lass´ doch die Frau Gemahlin auch mal an den Regler, vielleicht findet sie Gefallen daran und schenkt Dir dann eine neue Lok ...

    duck und weg :D .

  • Hallo Jan, hallo der Rest,


    natürlich kommt es nicht auf die Meter an, sondern auf den Spaß. Wie erbeten der Gleisplan, ohne Maßangaben, nur schematisch und ohne Gebäude und Anlagen:



    Die beiden Meter in Arbeit gehen ungefähr bis dahin, wo das g von Bahnsteig ist.


    Von Diskussionen zum Gleisplan bitte ich abzusehen, der steht fest, hat durchaus Ähnlichkeiten mit Bahnhöfen an vergleichbaren Nebenbahnen und erfüllt meine Anforderungen.


    Ansonsten geht's mit dem Schottern weiter:



    Reichsbahnoberrat Kaßner (links im Bild) ist zur Dienstaufsicht und beäugt die Arbeiten. Sein Sohn, rechts neben ihm und zur Kleinbahn abgeordnet (es gab da einen Vorfall in Erfurt, verbogener Wasserkran nach Rangierarbeiten), schreibt fleißig mit, was es nachzubessern gibt.


    Viele Grüße,

    Michael

  • Hallo Micha, du tust mir leid. Ich glaube, wenn ich so eine Frau hätte, die ich um Erlaubniss bitten muss, wann, wie oft und wo ich mich mit meinem Hobby (egal welches) beschäftigen darf, wäre ich seit 40 Jahren geschieden. So viel Freiraum sollte jedem in einer Ehe gegeben sein, das man mal eine Gewisse Zeit voneinander entspannen kann. Ich wünsche dir trotzdem viel Spaß bei deinem Projekt.

    Gruß Micha :)

  • Hallo Micha,


    da habe ich mich selbst blöd ausgedruckt: Ich muss meine Frau nicht um Erlaubnis fragen und habe alle Freiräume, die ich brauche... Sie findet es nur einfach schöner, wenn wir zusammen sind (ich im Übrigen auch :) ). Das ist im Keller halt etwas eingeschränkt ?( .

    Und was die Unterstützung angeht: Zum 50. habe ich z.B. von ihr eine 50'er bekommen, ohne diesbezügliche Wunschäußerungen meinerseits :* . Ich habe also keinen Grund, mich hier zu beklagen und über eine Trennung nachzudenken.


    Viele Grüße an alle und einen schönen Sonntag

    (mit oder ohne Frau bzw. Mann, mit Anlage im Keller, auf dem Dachboden, in der Garage, im Hobbyraum oder wo auch immer),

    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist ein gelungener Gleisplan, der auch dem Meinen ähnelt. Allerdings hast du wohl mehr Platz zur Verfügung

    Leider habe ich nur 3,73 Meter Wandlänge und 30 cm Tiefe für meine Rangieranlage, aber auch für mich reicht es für kleine Rangieraufgaben, besonders wenn die Gleisanschlüsse noch belegt sind und für die neu eingetroffenen Waggons erst frei gemacht werden müssen.

  • Hallo und einen schönen Sonntag,


    es ist ein Stück weiter gegangen auf meinem Bahnhof, genauer: um den nächsten Meter. So schaut's aus:




    Bitte nicht wundern, dass die schaffende Bevölkerung so faul rumliegt... es ist Sonntag und es handelt sich um Arbeitsbilder. Jetzt kommt noch das letzte Stück, dann freu ich mich schon auf die erste Fahrt um einen Zug herum.


    Viele Grüße erst mal,

    Michael

  • Hallo zusammen


    und ein schönes Wochenende in diesen bedrückenden Zeiten. In meiner heilen Welt geht es an das nächste Teilprojekt. Zu jeder Ladestraße (na ja, zu fast jeder...) gehört auch eine Fahrzeugwaage. Zumindest, wenn die entsprechenden Güter von der Bahn auf die Straße umgeschlagen werden.

    Also mal die Literatur gewälzt. Und ernüchtert gewesen. In den alten Fromm-Büchern finden sich zwar Zeichnungen, aber wenn man die hochrechnet, stellt man (ich) fest, dass irgendwas nicht passt. Also das Internet bemüht, eine Stellskizze angefertigt und damit eine Stellprobe gemacht:




    Schaut so erst mal ganz gut aus. Jetzt muss die Waage "nur noch" gebaut werden un d das Peco-Häuschen angepasst werden :/.


    Bei Baufortschritt gibt's natürlich Bilder, bei dem fachkundigen Personal (im Bild) dürfte das ja kein Problem sein. Bis dahin viele Grüße, bleibt gesund,


    Michael.

  • Hallo,

    nein es ist kein H3A. Es ist ein Horch H3, der als erster LKW in der sowjetischen Besatungszone von 1947-1949 (in Zwickau) produziert wurde. In den Lkw wurden noch vorhandene 100 PS Benzinmotoren der Rad-Ketten Fahrzeuge der Wehrmacht sowie andere noch vorhandene Teile eingebaut. insgesamt sollen 852 Fahrzeuge gebaut worden sein.


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Der Wolfgang sagt es. Die Anzahl der produzierten Fahrzeuge entsprach der Anzahl der vorhandenen Maybach Austauschmotoren vom SdKfz 6. Der H3A war dann der Nachfolger, der eine einen anderen Motior ohne Militärvergangenheit hatte.

    Meinen Wissens gibt es heute noch eine H3. Soviel ich weiß haben da mal Leute mit Ahnung einen original H3 Rahmen aus dem Schrott gezogen. Der "Rest" ist dann nachgebaut.

    Im Sommer 1981 soll es noch einen originalen H3 Bj. 1949 in KarlMArxstadtt gegeben haben.

  • Hallo Uwe,


    das Kopfsteinpflaster stammt von Juweela, hat die Artikelnummern 24204 (1 Segment 23,5 cm x 10,5 cm) bzw. 24205 (enthält 4 Segmente) und war hier im Forum schon öfter Thema.

    Früher habe ich Pflaster selbst geprägt, das ist billiger, dauert aber länger. Von der Verarbeitung her funktioniert das Juweela-Pflaster sehr gut, ich bin mit dem Eindruck sehr zufrieden.


    Viele Grüße,

    Michael

  • Hallo,

    wer diesen LKW-Typ H3 mal im Original ansehen will, im Horch Museum Zwickau steht ein mustergültig aufgearbeitetes Original.


    Gruß Jörg

    Ich kenne keine andere Firma, bei der alles so durchdacht ist wie bei der Staatsbahn.

    Alles verläuft pünktlich auf die Minute, alles ist genau geplant, alles ist vorbereitet, ein wahres Vergnügen.

    (Egon Olsen in "Die Olsenbande stellt die Weichen")

  • Hallo zusammen


    und einen schönen Abend. Die Bauarbeiten an der Fahrzeugwaage sind vorangeschritten, als nächstes geht es am Wiegehäuschen weiter. So schaut's - ohne Farbe - aus:



    Die beiden Kollegen sind sichtlich stolz über das getane Werk, und über ihren Lkw:



    "Da sinn doch jede Menge so Foto-Fuzzi's do g'wesn. Wos die oll's erzählt hom. N' Pansermodor soll unser Korr'n hoam. Allso näh.." - "Ächt etzed? Die spinn' duch. Obwohl, mar we'es es nich so genau. Host schu mal nachg'schaud?"


    Vielen Dank jedenfalls für die Informationen zum H3 und das Bild aus dem Horch-Museum. Mein Lkw braucht jetzt erst einmal ein thüringer Nummernschild, also eigentlich zwei (eins vorn und eins hinten). Ich weiß aber noch, früher hatten die Lkw die Nummer einfach hinten auf die Pritsche geschrieben. Da muss ich noch mal Geschichtsforschung betreiben.


    Viele Grüße, gesund bleiben,

    Michael

  • Hallo zusammen,


    eigentlich wollte ich gar nichts posten (was für ein Begriff für einen Beitrag einstellen... :rolleyes: ). Aber da mich die Neugier umgetrieben hat, was die übrige Spur-0-Welt so schafft und geschafft hat, gibt es eine kurze Sachstandsmeldung:



    Pflasterarbeiten, Stück für Stück arbeite ich mich in Richtung Fahrzeugwaage. Trotz des super Pflasters (siehe oben) dauert es doch oder besser: Es entschleunigt. Und das ist gut so.


    Und dieser Kollege ist ja bekanntlich schon entschleunigt:



    "Haschd' du nix zu schoaffe?" "Na, etzed nuch wenischer. D'r neue Boggar ist doa, da bruch ich nix mehr schipp'n"


    Der Bagger ist, was man nicht unbedingt sieht, leider nur 1:50. Deshalb passt die Spur nicht. Hat das schon mal jemand dran rum gefroogelt?


    So, ich lege noch ein paar Streifen Kopfsteinpflaster. Einen guten Start in die neue Woche,

    gesund bleiben und friedvolle Grüße,


    Michael

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