Schon vor längerer Zeit begann ich zu experimentieren, wie viel bzw wenig Platz eine kleine Spur 0 Anlage benötigt, die sinnvollen Betrieb zulässt und auch gestalterisch überzeugen kann. Mein verfügbarer Platz ist nicht üppig, gerade einmal 250 x 60 cm mit der Möglichkeit, rechts davon im Regal Kassetten zum Tausch der Garnituren anzuschließen.
Thematisch interessiert mich der Güterverkehr in den 1980er-Jahren, außerdem soll ein Betrieb mit Originalkupplungen möglich sein. Die Umsetzung eines konkreten Vorbilds ist bei diesen Vorgaben kaum möglich, doch soll die kleine Rangieranlage das Flair dieser Zeit einfangen, angesiedelt am gewerblich geprägten Stadtrand. Als Inspirationsquelle dienten mir dabei verschiedene Schleppbahnen in Österreich, wo sich oft auf dicht gedrängtem Raum zahlreiche Güterverkehrskunden fanden. So etwas gab (und gibt es zum Teil noch immer) in Wien, Graz oder Salzburg.
Der Entwurf basiert auf dem Lenz-Gleissystem und will sowohl einen starres Gleisbild als auch Gegengenbögen vermeiden. Ausgedehnte Probefahrten haben gezeigt, dass bei kurzen Zweiachsern keine Überpufferungen auftreten und auch ein – zumindest für meine Ansprüche – ausreichend abwechslungsreicher Betrieb möglich ist. Dabei kommt die Lok von der rechten Seite mit ein oder zwei Wagen, zieht die Wagen bei den beiden Anschließern ab und stellt die mitgebrachten Wagen zu. Wenn diese Aufgabe erledigt sind, verlässt das kleine Züglein wieder die Bühne. Dafür benötigt es die Umfahrmöglichkeit, wobei aufgrund des beengten Raums die Manöver gut geplant sein müssen.
Auf der rechten Seite habe ich einen kleinen Kohlenhändler vorgesehen, links einen nicht näher spezifizierten Betrieb mit einer Halle mit weit ausladendem Dach sowie einem eigenen Wasserkraftwerk. Als optischen Abschluss zur linken Seite habe ich in meinem Entwurf eine eingehauste Materialseilbahn vorgesehen. Alle diese Bauten sind an Gebäude angelehnt, die ich während meiner Fototouren durch Österreich Mitte der 80er-Jahre entdeckt habe. Auch die Gleisanschlüsse waren damals noch in Betrieb.
Aufgebaut werden soll die Anlage auf zwei Segmenten, damit sie beim Bau und der Ausgestaltung von allen Seiten gut zugänglich sind. Zudem bleiben sie damit im Falle eines Umzugs transportabel oder könnten auch zu einer Ausstellung oder zu einem Fahrtreffen (dann mit Übergangsstücken zur jeweiligen Modulnorm) mitgenommen werden.
Verbesserungsvorschläge zum Gleisplan sowie zur Ausgestaltung sind willkommen!