Ein Bau begleitender Werksattbericht
Seit fast einem Jahr baue ich nun an meinem Regelspur-Triebwagen ET85. Er ist komplett gebaut aber noch nicht lackiert. Dazu muß ich die „Nitro verträgliche Freilandsaison“ abwarten.
Nun ist es an der Zeit, daß ich wieder schmalspuriges Modell baue und hier vorstelle. Kürzlich hat Detlef Racky einen Kessel für die Plettenberg Kastendampflokomotive konstruiert, der bei Kalle Stümpfl als 3D Druck zu bekommen ist. Also nichts wie ran, einen Kessel bestellen und in den Schrank mit den vielen Bausätzen eingetaucht. So liegt nun das neue Projekt auf der Werkbank.
Basis für die entstehende Kastendampflokomotive ist der Bausatz, besser die Platine, von Uwe Ehlebrach) (U.E.). Mein Bausatz stammt aus der ersten Serie, also konzipiert für Spur 0e. Dazu kommen nun der Kessel und die Kleinteile von Detlef Racky und Kalle Stümpfl. Der Antrieb wird ein Eigenbau und dann werden natürlich noch einige Messing-Bauteile aus meinem Programm das Modell ergänzen.
Im Gegensatz zu meinen Bauberichten der letzten Jahre werde ich dieses Mal den Bau begleitend immer wieder Berichte und Fotos unter diesem Thema einstellen. Fragen zum Bau des Modells können gerne gestellt werde, die werde ich auch beantworten. Bitte jedoch keine Diskussionen entfachen, das würde den Werkstattbericht dann sprengen.
Vorne weg noch etwas zur Umsetzung des Vorbilds ins Modell. U.E. hat sich als Vorbild für seine Platine die Plettenberg Lokomotive Nr. 5.2 ausgesucht. Allerdings hat er den charakteristischen schrägen Kohlekasten an der Stirnseite des Führerstands nicht nachgebildet. Ebenso ist der Verlauf der Nietreihen nicht ganz identisch. Der Bausatz trotzdem empfehlenswert, wer will, der kann sich den Kohlekasten ja selbst bauen und ansetzen.
Dem Bausatz liegen zusätzliche Bleche für eine Pufferbohle mit Regelspurpuffern bei. Da die Lokomotive Nr. 5.2 um 250 mm schmaler ist wie die bekannten Plettenberg Lokomotiven mit den Regelspurpuffern, hat es sie nie mit Puffern zum Betrieb auf Dreischienengleis gegeben.
Soweit ich weiß ist die zweite Auflage des Bausatzes von U.E. in den Abmessungen identisch und nur auf die Spur 0m angepaßt. Die Platine enthält nun auch Rahmenbleche mit Niete Nachbildungen und es gibt dazu einen Antrieb, Räder und eine passende Steuerung. Dies alles basierte bei der 0e Variante noch auf einem modifizierten Magic Train Fahrwerk.
Wer mehr zu den Vorbildern wissen möchte, der sollte sich unbedingt das Buch „Plettenberger Kleinbahn“ von Wolf Dietrich Groote kaufen.
Genug des Vorgeplänkels, jetzt wird es ernst.
Bericht 1: Der Antrieb
Wie oben erwähnt ist von U.E. ein MT Fahrwerk vorgesehen gewesen. Vor Jahren hatte ich schon einen eigenen Antrieb konzipiert, der bei meiner Bausatzaktion der MEG Lokomotive Nr. 46 zum Einsatz kam. Diesen Antrieb habe ich jetzt wieder verwendet. Ein Modellbahnfreund hat mir die Rahmenteile CNC gefräst, so konnte ich relativ schnell alles zusammenbauen.
Beide Achsen haben Zahnräder z=22, die Zwischenzahnrädern z=18 alle Modul 0,5. Auf die Welle des Faulhaber Getriebemotors 1616 E012 ist eine entsprechende Schnecke aufgeschoben. Die Zahnräder mußten angepaßt werden. Sie bekamen alle einen zweiten Bund und wurden in der Breite über die Bünde so abgedreht, daß sie mittig im Rahmen liegen. Alle Zahnräder und die Schnecke wurden mit der rotierenden Drahtbürste entgratet. Als Räder hatte ich aus meinem Fundus noch vier sogenannte Polenräder mit 17,5 mm. Dies entspricht nicht ganz den 810 mm des Vorbilds (18 mm im Modell).
Die Teile des Antriebs sind mit Verschraubungen so zusammen gefügt, daß er jederzeit auseinander genommen werden kann. Auch die Radsätze können ohne Abziehen der Räder entnommen werden. Die Bodenplatte habe ich aus einer Pertinax Platte hergestellt. An dieser werden später seitlich die Radschleifer aus Bronzeblechstreifen montiert.
Der Antrieb ist nun fertig, fährt im analogen Probebetrieb ohne zusätzliche Belastung bei 0,8 Volt ruckfrei an. Jetzt kommt die nächste Herausforderung: wie wird dieser Antrieb in die Teile des Bausatzes von U.E. eingepaßt. Was muß geändert und wo müssen neue Teile hergestellt werden?
Grüße aus VAI
Armin.