Hallo,
in einem anderen Beitrag gibt es sehr viele Vorschläge zur Verwendung von Ladegut. Ich dachte mir, es wäre mal interessant, einen Beitrag zu Herstellung von Ladegut zu eröffnen. Mein Beitrag dazu soll die Herstellung einer Holzladung sein:
1.Teil:
Mein Bahnhof Bischofsheim liegt in einer waldreichen Gegend, der Holzeinschlag spielt eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft. Das geschlagene Holz wird (natürlich) per Eisenbahn transportiert, meistens in den offenen Wagen von Lenz oder Biemo. So eine Grubenholzladung macht auch im Modell etwas her, aber auch ein wenig Mühe. Aber das Wichtigste: es macht richtig Spaß!
Übers Internet konnte ich günstig die passenden Baumstämme kaufen, 5 mm Rundhölzer, als „Fleischspieße“ getarnt. Sie sind ca. 17 cm
lang, so dass man 3 Hölzer mit je 46 mm Länge daraus herstellen kann. Die Maße für einen Lenz Om12 gebe ich im 2. Teil an.
Als erstes mussten die Rundhölzer für eine Rindendarstellung gebeizt werden. Da die „Außenhaut“ dunkler sein muss als die Schnittflächen, habe ich das vor dem Ablängen der Hölzer gemacht. Kurz mit der einen Seite in ein schmales, hohes Glas (Olivengläser sind ideal!) mit Beize getaucht, dann umgedreht, andere Seite
eintauchen und dann mit der Spitze in eine Styroporplatte zum Trocknen einpieksen. Es empfiehlt sich sehr, diese Tätigkeit mit Einweghandschuhen zu
machen, sonst sind die Hände gleich mitgebeizt.
Meine Stämme haben im Vorbild einen Durchmesser von ca. 22 bis 25 cm und sollen als sogen. „Kranzladung“ transportiert werden. Dabei wird an der Außenseite des Wagens ein Kranz aus senkrecht stehenden Hölzer aufgebaut, die oben über die Bordwände ragen und so das Ladevolumen des Wagens erhöhen. Dazwischen werden dann liegende Hölzer in beiden Richtungen gelegt. Wichtig bei nicht durchlaufenden Obergurten ist, vor den Türen keine senkrechten Hölzer zu stellen.
Für jeden Wagen braucht man etwa 120 sichtbare(!) Hölzer, also wurde erst mal Kleinholz gemacht. Da ich gleich 4 Ladungen bauen wollte, kam einiges zusammen. Mit der Tischkreissäge war das aber relativ schnell erledigt. Was etwas länger dauert ist das Versäubern der Sägeschnitte….
In einer Lehre habe ich die einzelnen Rundhölzer nebeneinander gelegt und dann mit Weißleim miteinander verklebt. Man sollte die Hölzer möglichst
eng zusammen legen, damit kein Holzleim zwischen den Stäben durchläuft und die Fracht mit der Lehre verklebt. Während des Trocknens hält ein
Tesakreppstreifen die Stämme in der richtigen Lage…
Die Trocknung mache ich in dieser Jahreszeit gerne am oder auf dem Kaminofen, das beschleunigt die Sache erheblich!
Das Kleben geschieht natürlich auf der Rückseite und nur im unteren Bereich. Diese Verklebung dient nur als Montagehilfe, muss also keinen
besonderen Ansprüchen genügen.
Hier einige vorbereitete Stämme:
Mehr dazu im 2. Teil...
Was habt Ihr so an Ladungen/Ladegütern gebaut?
Gruß
Thomas