Von der Spur S zur Spur 0m, 22,2 vs. 22,5

  • Was mich so massiv stört ist das mit 22,2 mm wieder eine nichtkompatible Norm eingeführt wurde. Da diskutieren wir über ein Maß ob z.b. bei der Engspur 75 und 76 cm Vorbildspur auf 16,5 mm Gleisen richtig sind. Durch diese "Abgehobenheit" verschließt sich die Möglichkeit die Schienen und Weichen der Spur S (gibt es in Übersee zu Hauf) auf passable Schwellen zu legen und damit preiswert ein 0m System zu etablieren. Ich weis schon das da eine Handvoll Leute ihre Vorstellungen umgesetzt haben aber die breite Masse die das Geschäft brächte bleibt halt außen vor. Die breite Masse ist halt nicht begnadet sich den individuellen Bahntraum zu erfüllen sondern kauft oder kann nur kaufen weil die Hand 10 Daumen hat.

    Für meinen Teil habe ich mich für 22,5 mm entschieden und bin glücklich damit. Und ich will hier keine Diskussion beginnen wie bei der Vollspur über den richtigen Maßstab. Wenn es für mich optisch passt nehme ich von 1/40 bis 1/50 alles für die Spur 0, manchmal auch 1/55 (da gibt es tolle Lkw Modelle) und lasse mal die 5 gerade sein. Bei Standszenen muß halt darauf geachtet werden das ein 1/40er Modell nicht gleich neben einem 1/55er Modell steht.
    Dann passt das schon.


    In Österreich gibt es einige meterspurige Bahnen die unter dem preußischen Horizont sind. Und da kommen auch neben österreichischen auch gebrauchte schweizer Fahrzeuge beim Vorbild zum Einsatz und keine deutschen. Und die massiven Schienen von Utz/Fama und Roco Alpine sind für diese Vorbilder einfach zu massiv. Also wird es bei 0m halt schweizer Betrieb geben bei mir.


    lg Franz

  • In Frankreich wird tatsächlich die Spurweite 22,5 mm angewendet, die übrigens für 1:43,5 noch falscher ist als für 1:45. Es gibt nur ein kleines Bausatzangebot, wobei ich nicht weiß, was aktuell verfügbar ist. Ein Fremo-Nullemmer hat sich vor Jahren von Loco-Diffusion Bausätze einer Mallet und eines Dieseltriebwagens beschafft, die vom Spurweitenunterschied unbeeindruckt waren. Das Spiel der 22,5-mm-Radsätze erwies sich als groß genug, um mit den fehlenden 0,3 mm zurechtzukommen.


    Herbert

  • Der Grund für die 22,5 mm beim MOROP liegt daran, dass für Meterspur immer die Vollspur des nächstkleineren Maßstabs genutzt wird, für 75 cm die des übernächstkleineren und für "Industrie"bahnen noch ein Maßstab kleiner.


    Als der erste Kleinserienhersteller in 1:45 Ferro Suisse mit 0m auf den Markt ging, hat man sich dann auf die maßstäblich korrekten 22,2 mm festgelegt und alle anderen Hersteller danach sind dem gefolgt. Ausnahme war FAMA, die ja auch einen LBG Radsatz halbiert haben :) .


    Was das S-Gleis angeht, das wurde von Paul Schmalenbah seinerzeit auf seinem letzten Modulbahhof eingebaut. Er hatte aber auch die Gelegenheit, anlässlich von Dienstreisen in die USA das Material im Gepäck mitzubringen.

    Leider ist das heute keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative mehr, da zum einen das Shinohara-Gleis nicht mehr erhältlich ist (Shinohara hat die Produktion eingestellt) und zum anderen die Transportkosten seit einigen Jahren extrem gestiegen sind.

    Dazu kommt noch das Risiko der Beschlagnahme, da ja inzwischen nichts mehr importiert werden darf ohne entsprechende CE-Kennzeichnung.


    Aus verschiedenen Erprobungen seinerzeit kann gesagt werden, dass auch umgespurte FAMA Radsätze mit 22, mm Spurweite (20 mm zwischen den Radscheiben) problemlos auf FAMA-Gleisen eingesetzt werden kann, auch bei nicht optimaler Gleislage.


    Radsätze für 22,5 mm Spurweite düften wir Herbert schon schreibt auch auf 22,2 mm laufen, vorausgesetzt natürlich ein vernünftiger Spurkranz (RP25 oder ähnlich).

  • Hallo Roland, hallo Herbert, hallo zusammen


    Der Hinweis von Herbert, bezüglich dem Massstab von 1:43,5 für die Nenngrösse 0 und der Spurweite von 22,5 mm für die Nachbildung der Meterspur im Modell der Franzosen, ist im Kontext dieses Forumsbeitrag wichtig. Endlich habe ich dazu auch sowas wie ein Beleg. Entsprechende Informationen finden sich auch im französischsprachigen Forum Les Forums du Gemme im Beitrag Fabrication de voie 0m, sinngemäss übersetzt mit Herstellung von Geleisen der Spur 0m, aus dem Jahre 2012 und 2013.


    Roland, danke für den Hinweis auf den Artikel Loco Diffusion Mallett aus dem Jahre 2017 im (alten) Forum Schmalspurtreff. Hier zur Erinnerung der Link auf die erste Seite im (alte) Forum Schmalspurbahn. Die erste und die zweite Seite finden sich nun auch in der Wayback Maschine, leider ohne Bilder, aber der Text scheint mir wichtig.


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    Loco-Diffusion Spur 0m (0-22,5) Mallet, ein Film von Gustaf Gans auf Youtube aus dem Jahre 2017.



    Nun die Frage: Weis jemand von Euch seit wann es Loco-Diffusion (Scheibweise nach Loco-Diffusion mit Bindestrich) gibt und seit wann Loco-Diffusion Geleise und Fahrzeuge für die Spur 0m (0-22,5) herstellt?



    Danke für konkrete Hinweise


    Christoph

  • - die ersten Schmalspurbahnen, die im Modell auftauchten benutzten das Gleismaterial von H0, unabhängig von der Spurweite des Vorbildes, z.B.MINEX


    Armin,



    Müsste dies im geschichtlichen Kontext nicht heissen:



    Die ersten Schmalspurbahnen in der heutigen Nenngrösse 0 die im Modell auftauchten und auch auf Schmalspurgeleisen fuhren benutzen unabhängig der Vorbildspurweite Gleismaterial der heutigen Spur H0 beziehungsweise heutigen Spur 00.



    Dazu die Stichworte Billerbahn (1948, Link auf die private Internetseite von Torsten Schierdewahn) und Zahnradbahn des Modelleisenbahn-Club Basel (1947, Anlage zur Wanderausstellung 100 Jahre Schweizer Bahnen).


    Zur Zahnradbahn auf der Anlage zur Wanderausstellung aus dem Jahre 1947 für die Spezialisten meine Klassierung: Schmalspurbahn Spur 0e (0-16,5), damals als Spur 00 bezeichnet (Die Spur bezog sich auf die Geleise unabhängig der Fahrzeuge darauf. Der Begriff Nenngrösse musste erst erfunden werden). Massstab 1:48(!), da von der Modellspurweite von 16,5 mm aus zurückgerechnet wurde (800mm/16,5=48,484848) damals auf 1:48 gerundet. Zahnstange der zweiten Generation mit Modul 0,4, Teilkreis 0,5 mm höher als die Fleischmann Spur H0 Zahnstange (Zahnkopf 1,7 mm über Schienenoberkante), Zahnbreite etwa wie Fleischmann, obschon die Fleischmann Zahnstange damals noch nicht gab. Fahrzeuge der dritten Generation (Wengernalpbahn), die noch Heute soweit noch vorhanden, auf der Anlage des Modelleisenbahnclub Basels, eingesetzt werden. Die Ursprünge gehen mit Sicherheit in die Vorkriegszeit zurück, kurz danach als Trix (Leipziger Frühjahresmesse 1935) und Märklin (Leipziger Herbstmesse 1935) ihre Modelleisenbahnen auf den Markt brachten die der halben Spur 0 entsprechen. Wobei ich noch nicht genau weis was schein und sein war. Ich kann somit die Angelegenheit auch nicht abschliessend datieren.


    Hinweis: Für mich sind die Ursprünge der Spur 0m noch ein weisser Fleck auf der Landkarte, der langsam in ein sehr helles Hellgrau übergeht. Der Ursprung der Spur 0m liegt mutmasslich in der Spur S. Diese soll ein gewissen Edward Bowness 1896(!) als Modellbauer erfunden haben. Grundlage war die Spur 1, genau genommen die Hälfte der Spur 1. Heute wäre dies 45,0mm/2=22,5mm. 22,5 ergibt mein Taschenrechner. Mein Handy auch. Ich kann nichts dafür aber es ist so. In Zoll wird es etwas komplizierter. Bei den Britten haben die Spur S Geleise eine Spurweite von 0,884 Zoll oder 22,4536 mm. Bei den Amerikaner haben die Spur S Geleise eine Spurweite von 0,885 Zoll oder 22,479 mm. Keine Ahnung warum diese Differenz aber mann muss ja auch nicht jeden Hunderstel Abweichung hinterfragen. Möglicherweise liegt das daran, dass bei den Amerikaner alles ein bisschen grösser dargestellt wird als wir Europäer, Briten inklusive, dies tun. So und jetzt kommt der Hammer: Ich bin Heute, nach dem Studium eines Haufens von Unterlagen zu den Modelleisenbahnen aus der Schweiz aus den Jahren 1935 bis 1947 sicher, dass es zeitlich deutlich vor den Modelleisenbahnen von Ferro-Suisse (1980er Jahre) und den FAMA-Alpenbahnen (auch 1980er Jahre) Modelleisenbahner gab die Meterspurbahn-Fahrzeuge der Heutigen Nenngrösse 0 auf Geleise der Heutigen Spur S gesetzt haben. Ergo würde es mich nicht wundern, wenn die heutige Spur 0m (0-22,5) sogar noch älter wäre als denn die heutige Spur 0e (0-16,5). Dazu fehlen mir aber noch konkrete Belege.


    Ich hoffe, dass ich mich nicht zu komplizier ausgedrückt habe


    Christoph

  • Christoph,


    so weit wie Deine Ausführungen wollte ich nicht ausholen. Ich habe mit meiner Darstellung da begonnen, wo man auch mit heutigen Maßstäben von Modellbahn sprechen kann, dazu zähle ich die Billerbahn nicht. Sie ist in meinen Augen ein Sammlerobjekt. Die Frage der Entstehung der Spurweiten und der Maßstäbe habe ich ebenfalls bewußt nicht aufgegriffen. Dies würde m.E. die Fragestellungen und Diskussion am Anfang nicht treffen und in eine ganz andere Richtung lenken. Die ursprüngliche Frage war "warum hört man nichts von der Spur 0m? Verlaufen die Aktivitäten wieder im Sande?"


    Mit mein Beitrag habe ich versucht, die Entwicklung der Modell-Schmalspur 0m/0e in Deutschland der letzten 40 bis 50 Jahre darzustellen, so wie wir sie heute kennen. Dies ist ein Zeitfenster, das ältere Modellbahner unter uns aktiv miterlebt und gestaltet haben, jüngere werden sich da schon schwer tun. Ich habe ausschließlich den deutschen Fahrzeugmarkt betrachtet, da ich mich ausschließlich in diesem Sektor bewege. Französische, englische, schweizer oder amerikanische Schmalspurbahnen im Modell sind mir fremd und hatten eigentlich auch keinen Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Szene. Mir sind auch die Firmen oder Kleinserienhersteller in diesen Ländern nicht bekannt.


    Grüße aus VAI

    Armin.

  • Moin

    Wenn 0m so angesagt ist, lohnt sich ein Blick in unser Nachbarland Holland. Dort gibt es z.B. die Museumsbahn RTM ( Rotterdamsche Tram Matschapij), welche wirklich sehenswerte Fahrzeuge besitzt. Von Gleisbauwagen bis Posti und Diesel bis Dampf kann dort in Outdorp einiges begriffen und erfahren werden. Die ca 11 km lange Cap- Spurbahn ist einen Besuch wert. Der Verein hat glaube ich mehr als1000 Mitglieder (passiv/aktiv) und unterhält ein nettes Museum mit historischen Fahrzeugen (nicht nur Bahn) und Modellen. Und der Kuchen Ist auch lecker. Man leistet sich dort den Luxus eigener Drehbânke zur Spurkranzbearbeitung und hat vor einiger Zeit einen historischen Wasserturm in genieteter Ausführung restauriert und aufgebaut.

    Wer mal dort Urlaub macht sollte es besuchen. kostet nicht die Welt. Ein Radsatz von Lenz kostet mehr 😁.

    Apropos Radsatz, die dortigen Mobilien wären es genau so wert gebastelt zu werden wie die üblichen Verdächtigen aus dem Harz. Und das meine ich nicht böse, sondern bezieht sich auf die Vielfalt der Exponate. Der Postwagen könnte übrigens von den Farben her bei der BtB eingeordnet sein 😀.

    Viel Spaß beim Basteln

    ___________________________________

    Gruß Olli

    Homepage

  • Danke an Armin und Olli für die Beiträge zur späten Stunde.


    Tja, es lohnt sich vielleicht schon die Sache gesamtheitlich zu Betrachten. Niederlande, Rotterdamsche Tramweg Maatschappij (RTM), der Link führt auf eine Datenbank der Niederländischen Museumsbahn-Fahrzeugen, Stichting voorheen RTM, Kapspur, Vorbildspurweite von 1067mm. Was wohl die Niederländer zu unseren Betrachtungen schreiben würden?


    Einen schönen Tag wünscht


    Christoph



  • guten Morgen Olli und Christoph,


    Eure Zeile bestätgien eigentlich meine oben genannte Einschätzung. Wer einen Bezug zu einer bestimmten Bahn oder zu Fahrzeugen hat, die er selbst erlebte, der will diese auch im Modell nachbilden. Genau dies ist der Ansatz, den ich formuliert habe, um die aufgeworfene Frage der steilen Entwicklung der Spur 0e in Deutschland zu begründen. Ich habe überhaupt nicht ausgeschlossen,daß es anderswo auch schöne Vorbilder und Modelle gibt.


    Wenn wir die Zeitschienen nebeneinander legen, dann sehen wir parallel laufende Entwicklungen. In den 80er Jahren entstanden die ersten Museumsbahnen auf 750 mm (Jagsttal, Öchsle 1). Es gab Leute, die diese Fahrzeuge auch im Modell haben wollten HENKE, Seidensticker. Sie waren bereit so etwas zu entwickeln und vorzufinanzieren. So entstand z.B. die württ. Linie bei Henke und die ersten Modellbauer haben sich an die Umbauten von MINEX Fahrzeugen gemacht.


    Zu jener Zeit gründete sich auch die Dortmunder /NRW Gruppe in Spur 0m mit Modellen aus ihrer näheren Umgebung NRW, Sauerland, Harz. Die Gruppe baute auf hohem Niveau meist Messingmodelle, die sich wegen der erforderlichen Bastelkenntnisse nur unter Kennern verbreitete. Axel Hartig hat eine Vielzahl dieser Modelle Entwickelt und an an Interessierte verkauft. Es fehlte im Rest Deutschlands jedoch die Kenntnis über das Vorbild und somit war das Interesse überschaubar.


    Dann kam die Wende. Die sächsischen Schmalspurbahnen im Erzgebirge und bei Dresden rückten in den Mittelpunkt. HENKE hat sofort darauf reagiert und einen kompletten Sachsenzug (IVk , Traglastwagen und Güterwagen) heraus gebracht. Das war der Renner und viele Modellbahner in ganz Deutschland haben Reisen zum Vorbild unternommen und sind modellbahnerisch darauf eingestiegen. Hinzu kam dann die Erschließung der Insel Rügen als Urlaubsziel vieler Westdeutscher. Dadurch konnten sich auch die Bausätze von Uwe Ehlebracht etablieren und in der ganzen Republik verbreiten.


    Zum Leidwesen der Anhänger der Spur 0m gab es keinen Hersteller oder Kleinserienhersteller, der sich der meterspurigen Harzbahnen annahm. Das Durchstarten der Spur 0m wäre zu jener Zeit Ende der 90er Jahre möglich gewesen. Die aktiven 0m Bahner blieben aber unter sich und Unterstützung von außen (einer Firma) gab es nicht.


    Verstärkt wurde der Run auf die Spur 0e zu jener Zeit durch die MagicTrain von Fleischmann. Mit preisgünstigen Modellen konnte Jedermann Schalspur ausprobieren. Eingefleischte 0mer haben MT Fahrzeuge auf Meterspur-Vorbilder umgebaut.


    Diese Entwicklung der Spur 0e und 0m in Deutschland habe ich in kürzerer Version mit meinem ersten Beitrag Nr. 27 versucht darzustellen. Daß andere Mütter auch schöne Kinder haben ist für mich außer Zweifel, nur nach denen wurde in der Fragestellung überhaupt nicht gefragt. Selbstverständlich gibt es überall in Europa schöne Schmalspurbahnen und in den jeweiligen Ländern auch entsprechende Modelle dazu. Nur, diese waren/sind in Deutschgschland nicht bekannt und werden hier auch nicht professionell vermarktet. Und sind wir einmal ehrlich, DRG Bahner oder DR Bahner würden sich wohl kaum ein französisches Modell auf ihre Anlage holen.


    Jeder darf sich die Modelle kaufen, die er haben möchte bzw. die er in der Lage ist zu bauen. Er kann versuchen andere zu überzeugen, diese für ihn herzustellen oder er besorgt sie sich im Ausland. Eines dürfte jedoch klar sein: Modellbahner haben in der Regel ein Thema und das sind in Deutschland fast ausschließlich deutsche Privat- oder Staats-Bahnen, der Rest ist eine Randerscheinung und wird keinen Kleinserienhersteller dazu bewegen Modelle mit ausländischen Vorbildern zu fertigen.


    Daß ich mich auf deutsche Schmalspurbahnen spezialisiert habe ist bekannt (Württemberg DRG, MEG, KAE, Trusetalbahn, Plettenberg). Dazu habe ich hier im Forum auch schon viele Bauberichte veröffentlicht (kann man mit der Suchfunktion unter meinem Profil finden). Trotzdem mache ich auch andere Modelle, wenn sie mir gefallen auch regelspurige (siehe mein Baubericht zur K1 oder neu zum ET85). Alle meine Fahrzeugbauten haben allerdings eines gemeinsam, alle Schmalspurmodelle werden mit einer Spurweite von 16,5 mm also Spur 0e gebaut, unabhängig welche Spurweite die Vorbilder haben.


    Grüße aus dem stürmischen Süden

    Armin.

  • Achtung: Wikiwand ist ein Klon von Wikipedia.


    Im Wikipeda kann jedermann teilnehmen. Dazu braucht es noch nicht einmal ein Login. Bei Wikiwand kann keiner teilnehmen.


    Hier das Original auf Wikipedia:


    Liste von Schmalspurbahnen in der deutschsprachigen Wikipedia.


    Wenn dort somit eine Schmalspurbahn fehlt, dann trag diese doch mit einer Quelle in der Historie nach, dies nach der Schreibweise, wie diese in der Fachliteratur aufgeführt ist. Lasst Euch nicht dadurch irritieren, dass es langjährige Wikipedianer gibt, die Stundenlang in diesem Medium herumfummeln, weil sie glauben alles besser zu wissen, selbst wenn sie nie was damit zu tun hatten (Kennen wir ja auch von einzelnen Benutzer in den Modelleisenbahnforen :saint: ).


    Christoph

  • Liste von Schmalspurbahnen in der deutschsprachigen Wikipedia.

    Das ist ja mal eine lustige Liste :D


    In Australien und Neuseeland werden die Strecken in Kap-Spur aufgezählt ...


    Der gesamte südliche Kontinent von Afrika und Japan (außer Hochgeschwindigkeitsstrecken) fährt auf Kap-Spur

    50 % der Strecken in Brasilien, Argentinien, Peru und Chile sind auf Meterspur unterwegs.

    In Thailand, Malaysia, Bolivien ist Meterspur die einzigste Spurweite im Land.


    Nebenbei, das preußische Kleinbahngesetz hat keinen Unterschied zwischen Eisenbahn und Straßenbahn gemacht. Somit sind bis 1907 alle Straßenbahnbetriebe in Preußen als Kleinbahn gelaufen. Erst 1907 wurde eine BOStrab eingeführt und die Kleinbahnen müssten sich entscheiden, ob sie in Zukunft Eisenbahn oder Straßenbahn sind.


    Beispiele:

    - Die Plettenberger Straßenbahn wurde ab 1907 eine Eisenbahn und hat sich erst 1937 unter Druck in Plettenberger Eisenbahn umbenannt.

    - Die Aachener Kleinbahn war 1907 zuerst eine Eisenbahn und hat sich dann 1908 doch für die BOStrab entschieden. Hat aber den Namen bis zum Schluss beibehalten.

    - Die Straßenbahn Esslingen - Nellingen - Denkendorf und Reutlingen - Eningen waren Mischbetriebe, die sich bis zur Betriebseinstellung auf ihre alt-württembergischen Betriebsordnungen berufen haben.


    Auf was ich raus will, wo fängt man bei solchen Listen an und wo hört man auf.


    Gruss,

    Thomas


    edit: Ich bin in den Spurweiten Oe und Of unterwegs und mein Resin-Drucker läuft Tag und Nacht :D

  • Hallo Schmalspurerforscher,

    die Darstellungen von Christoph und Armin haben bei mir alte Erinnerungen aus der Versenkung geholt. Um diese Stücke zeitlich zu ordnen, möchte ich ausführen, daß die erste Schmalspurbahn als kommerzielles Produkt nicht von Märklin (Minex), sondern in Frankreich schon in den 50er Jahren auf den Markt gebracht wurde von Jouef. Dort setzte man einen Meterspurzug auch schon auf H0-Gleise.

    Dann möchte ich noch eine Anmerkung zu Christophs Hinweis mit der Spur S anbringen: Erinnern sich noch Mitglieder dieses Forums an den Start der Modulschmalspurszene in Deutschland? Da wurden zunächst Module in der Baugröße S !!! gebaut und weil dieses Unterfangen doch recht mühsam war, hat man sich auf die 0m-Größe geeinigt, weil dort doch etwas mehr Zubehör bei uns erhältlich war. Die Module wurden von diesen Pionieren "umgestrickt" und für 0m zunächst weiterverwendet.

    Zum Schluß noch eine Anmerkung warum ich selbst nicht in 0m baue: Ich finde einen großen Vorteil der 0e bietet sich in der Verwendung von H0-Technik. Gerade wenn es um Antriebe für Triebfahrzeuge geht, dann hat man doch einen relativ bequemen Zugang zu einer zuverlässigen Technik. Bei 0m braucht es schon eine größere Werkstattausrüstung, um zu einem befriedigenden Ergebnis auf diesem Gebiet zu kommen. Einige Kollegen verwenden auch H0-Ausgangsmaterial für den Gleisbau, was z.B. den Bau von Weichen sehr erleichtern kann. Ich denke, daß diese Aspekte auch eine Rolle für das Übergewicht der Spur 0e spielen.

    Ich danke allen Beitragschreibern für diese interesante Betrachtung.

    Viele Grüße aus dem durchgeblasenen Schwarzwald

    Dieter

  • Nicht ganz.


    Das Sm Modulsystem wurde in Kiel entwickelt, da man damit auf H0 Fahrwerke aufbauen konnte.

    Das ist so 1983 bis 1986 gewesen, und auch ich hatte einen Sm Zug und zwei Modulkästen, die aber über den Rohbau nicht hinausgekommen sind.


    Initiiert worden war das von Holger Jeworowski aus Kiel, der vorher 0 Regelspur gebaut hatte. Aber auch schon ein paar 0m Fahrzeuge.


    Im gleichen Zeitraum hatte OOK eine Arbeitsgruppe 0m innerhalb des FREMO ins Leben gerufen, an der wir soweit möglich teilnahmen.


    Nachdem dann noch Axel Hartig mit seinem im Bau befindlichen Bahnhof Güntersberge dazu gestossen war, wurde für die FREMO JHV in Buchenberg die Teilnahme mit 0m Modulen angedacht und Holger gebeten, doch etwas Strecke zu bauen.

    Das Ergebnis waren die Gepäcknetzmodule. Zwei Module, die ineinander gesteckt von Kiel bis in das Allgäu im Gepäcknetz der 26,4 m Wagen gereist sind.


    Ich hatte Güntersberge und 0 Regelspurmodule von Müller und Nicolaus aus Hamm nach Buchenberg gebracht und anschließend dann zusätzlich die Gepäcknetzmodule mitgenommen, mit denen ich dann einen Stand auf der Modellbau 1986 bestückte (inklusive Rollmaterial von Jewo).


    Im Sommer 1986 wurde das Arrangement dann in Asendorf im Lokschuppen aufgebaut und die Module gingen von dort an die jeweiligen Besitzer.


    Für das FKSB Herbsttreffen hatte ich dann ein 60 cm Jokermodul gebaut, ohne direkte Ambitionen.


    In Kiel eingetroffen wurde mir mitgeteilt, das der Kaiserweg von OOK nicht mehr verfügbar wäre.


    Da ich für 4 Wochen später einer Ausstellung in Unna mit dem Arrangement zugesagt hatte, entstand dann in diesen 4 Wochen mit Hilfe von Axel Hartig mein erster 0m-Bahnhof Westönnen.


    Und der Rest ist Geschichte ;)


    In Kiel hatte man in der Zwischenzeit zwischen Asendorf und Herbsttreffen noch weitere Module gebaut, zumal mit Rudi Mertes ein weiterer Mitstreiter dazugekommen war.


    0m wurde damals zum Selbstläufer, Jewo entwickelte Messingbauteile unter SewO Modellbau und es gab viel Hilfe untereinander.


    Von diesen ersten Arrangements existiert bis auf den Kaiserweg noch alles, Güntersberge wird wieder aufgebaut und in Betrieb genommen, mein Bahnhof Westönnen wurde im Laufe der Jahre erweitert und ist immer noch funktionsfähig, und auch die Gepäcknetzmodule sind mit dem später hinzugekommenen Zwischenstück Bauhof in meinem Besitz.

  • Um diese Stücke zeitlich zu ordnen, möchte ich ausführen, daß die erste Schmalspurbahn als kommerzielles Produkt nicht von Märklin (Minex), sondern in Frankreich schon in den 50er Jahren auf den Markt gebracht wurde von Jouef. Dort setzte man einen Meterspurzug auch schon auf H0-Gleise.


    Hallo Dieter, hallo zusammen



    Hast Du gegebenenfalls einen Links auf einen allgemein einsichtbaren Text oder allenfalls gar ein Bild im Netz?


    Mir kommt das irgendwie bekannt vor, dass die Franzosen vor Märklin (Minex) einen Meterspurbahnzug auf Gleise der Spur H0 in Fahrt brachten. Aber war das wirklich Jouef? Auf die Schnelle finde ich nichts dergleichen unter dem Stichwort Jouef :| .


    Sollen wir da gegebenenfalls einmal in einem französischsprachigen Forum nachfragen?


    Christoph

  • Hallo Schmalspurforscher,

    den Hinweis auf Jouef als 1. Produzenten von 0e-Schmalspurfahrzeugen hatte ich in einem französischen Modellbahnbuch gesehen. Ein Kollege hatte es mir zur Ansicht gegeben. Ich werde ihn bitten, mir das Buch erneut zu leihen und dann kann ich euch die Quelle genau mitteilen.

    Ich hoffe auf eure Geduld,

    viele Grüße aus dem sehr sonnigen Schwarzwald

    Dieter

  • Hallo Schmalspurforscher,

    den Hinweis auf Jouef als 1. Produzenten von 0e-Schmalspurfahrzeugen hatte ich in einem französischen Modellbahnbuch gesehen. Ein Kollege hatte es mir zur Ansicht gegeben. Ich werde ihn bitten, mir das Buch erneut zu leihen und dann kann ich euch die Quelle genau mitteilen


    Dieter, danke im Voraus für Deine Nachfrage. Hoffentlich kommen wir dann auf dasselbe Ergebnis, denn so kann meine Aussage verifiziert werden. Mich würde zudem schon interessieren in welchem Buch oder in welcher Zeitschrift Dein Kollege diese Informationen gesehen hast.



    Meines Erachtens müsste dies nach dieser Internetseite JRA sein. Ausgeschrieben Jean-Rene Allard, oder kurz Allard. 1948, wie Billerbahn, trat Jean-Rene Allard mit Schmalspurbahn Produkten auf der damaligen Spur 00 auf den Markt. Hier ein interessanter Film zum Thema auf Youtube.


    Auch Billerbahn ordnete seine Produkte der Spur 00 zu.


    Der Modelleisenbahnclub Basel schrieb auch von seiner Zahnradbahn mit der Spur 00.


    Die Schmalspurbahn von JRA ist aber der heutigen Spur Sm (S-16,5) zuzuordnen 8) . Dies im Gegensatz der Billerbahn wie auch der Zahnradbahn des Modelleisenbahnclub Basels die Heute der Spur 0e (0-16,5) zugeordnet wird :* .



    Aus der obigen Auflistung müssten wir uns in Erinnerung rufen. Erst waren die Modellspurweiten ... 45,0 – 32,0 – 22,5 – 16,5 ... unabhängig davon was für Fahrzeuge darauf gesetzt wurden.


    Die Nenngrössen mussten erst Erfunden werden. Die dazugehörenden Ergänzungen für die Schmalspurbahnen ... m – e – f – p ... auch.



    Fazit der Sache: Auch bei den Franzosen wurden Schmalspurbahnfahrzeuge auf die heutige Spur Sm (S-16,5) gesetzt. Wie in Deutschland und der Schweiz übrigens auch.



    Wer noch etwas Zeit und Lust hat kann sich in den folgenden Beitrag auf dem Forum Gemme einlesen Echelles et écartements pour les nuls (Sinngemäss etwa wie folgt übersetzt: Massstäbe und Spurweite für Einfach gestrickte). Bitte in den Beitrag einlesen und nicht am Beitrag herummeckern. Für die die der französischen Sprache nicht mächtig sind, fragt einen der der französischen Sprache mächtig ist. Google ist es nicht.


    Ich habe mit diesem Beitrag die Übersicht verloren was die Franzosen und Belgier unter der Spur 0m verstehen. Sicher ist aber jetzt für mich, dass die auf unterschiedlichen Spurweiten fahren und es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt: 22,5 mm, 22,8 mm und 23,0 mm.


    Darum wohl verwendet die Zeitschrift Voie Libre, die es sowohl in französischer und englischer Sprache gibt, für die Bezeichnung der Modellspurweite die Nenngrösse und die effektive Spurweite mit einem Minuszeichen dazwischen, wie dies auch die Britten tun. Die NEM Norm beinhaltet im Kleingedruckten etwas ähnliches, die mussten nämlich noch extra was eigenes erfinden, für den Fall der Fälle, falls uns das ... m – e – f – p ... nicht mehr genügt. Das wäre eigentlich in der Spur 0m nun meines Erachtens der Fall. müssten eigentlich künftig von 0-22,2 – 0-22,5 – 0-22,8 und 0-23,0 sprechen und schreiben.



    So jetzt ist Schluss. Jetzt muss ich Strom sparen, denn ich bin in meinem Zielgebiet vor etwa einer Stunde eingetroffen, dass sich in der unmittelbarer Gegend von vier(!) Atomkraftwerken befindet. Die sehen super aus, so ein haufen sich in Betrieb befindende Atomkraftwerke an einem Ort in der Nacht! Bin desswegen extra einen kleinen Umweg gefahren :saint: . Zudem muss ich Morgenfrüh früh aus den Federn. Habe eine interessante Besichtigung vor mir.


    Christoph

  • Mit mein Beitrag habe ich versucht, die Entwicklung der Modell-Schmalspur 0m/0e in Deutschland der letzten 40 bis 50 Jahre darzustellen, so wie wir sie heute kennen. Dies ist ein Zeitfenster, das ältere Modellbahner unter uns aktiv miterlebt und gestaltet haben, jüngere werden sich da schon schwer tun. Ich habe ausschließlich den deutschen Fahrzeugmarkt betrachtet, da ich mich ausschließlich in diesem Sektor bewege. Französische, englische, schweizer oder amerikanische Schmalspurbahnen im Modell sind mir fremd und hatten eigentlich auch keinen Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Szene. Mir sind auch die Firmen oder Kleinserienhersteller in diesen Ländern nicht bekannt.


    Auch wenn es schon eine Weile her ist, aber nach dem wiederholten Lesen des Threads, die Aussage von Armin ist in der Tat richtig, wenn wir das Thema Amerikaner, FAMA-Alpenbahn in Deutschland und die Waldbahnen von KS-Modelleisenbahnen einmal vorsichtshalber ausklammern.


    Auf die gesamte Schmalspurszene gesehen stimmt diese Aussage aber wohl kaum. Eine wohl überwiegende Mehrheit an Schmalspur Modelleisenbahner hat in den letzten 40 bis 50 Jahren der Nenngrösse H0 (BEMO, Tillig...) und II (LGB...) den Vorzug gegeben. Wir Schmalspurbahner in der Nenngrösse 0 sind eine Nische und werden dies wohl auch bleiben. Wenn auch eine aktive und gut vernetzte Nische.


    Christoph

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