Teil 1
Die ehemaligen Schullern Schmalmast-Formsignale sind wohl das Beste, was man als Formsignal in Baugröße 0 aufstellen kann – ja, wenn man das Glück hat, solch ein seltenes Exemplar zu ergattern. Aber auch die Weinert Gittermast-Formsignale sind vergleichbar schön, wenn sie fertig sind – nur leider gibt es keine Fertigmodelle oder sie sind teuer zu bezahlen, wenn sie mal fertig angeboten werden. Also ist Bauen angesagt, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, da das Bauen doch ein wesentlicher Bestandteil unseres Hobbys sein sollte und Bausätze nach wie vor erhältlich sind.
Hinweis: Beim Vorbild stehen Formsignale mit Schmalmast an den Stellen, wo zwischen den Gleisen das Lichtraumprofil keinen Raum für den mehr Platz beanspruchenden Gittermast lässt. Von Gleismitte zu Gleismitte 4,50 – 4,96 m = Schmalmast, ab 4,97 m ist ein Gittermast von 8 m Höhe möglich, ab 5,00 m einer von 10 m Höhe.
Ich zeige hier am Beispiel dreier zweiflügeliger gekuppelter (Hp0 und Hp2) 8m-Signale, wie man mit geringem Werkzeugeinsatz zu einem guten Ergebnis kommen kann. Ich gehe dabei nicht auf die Beleuchtung ein, weil ich selbst keine Beleuchtung einbaue und aufgrund der geringen Lichtstärke der Propangaslaternen des Vorbilds es am Tage aussieht, als wäre die Beleuchtung aus. Für den zusätzlichen Einbau einer Beleuchtung ist die Bauanleitung als Ausgangsbasis selbst völlig ausreichend.
Insgesamt habe ich vom Bau dieser 3 Signale 240 Fotos gemacht, die ich zwar später auf eine DVD brennen, aber nicht in der Menge hier im Forum einstellen kann. Dies ist auch der Grund, dass die Bauanleitung nicht im SNM-Heft veröffentlicht wird, sondern hier. Die Auswahl an Fotos sollte aber für eine Bauanleitung ausreichend sein.
Die mit dem Bausatz gelieferte Bauanleitung ist recht umfangreich in Text und Zeichnungen. Von daher ist es eigentlich kein Problem, ein ansehnliches Resultat des Schaffens zu erlangen. Eigentlich, denn wie bei jeder Bauanleitung gibt es auch hier die eine oder andere Hürde zu nehmen, die Bauanleitung ist komplex und nicht immer leicht verständlich für den, der sich erstmalig mit dem Bau solch eines Signals beschäftigt. Ich habe schon mehr als ein Dutzend dieser Signale gebaut (und auch ein Original 1:1 wieder zusammengebaut) und kann somit aus eigener Erfahrung heraus den einen oder anderen nützlichen Hinweis geben. Auch sollen die Fotos helfen, die Scheu vor solch einem Projekt zu nehmen. Also drücke ich jetzt einmal die Start-Taste.
Fehlende Teile in den Bausätzen habe ich noch nie erlebt, dennoch sollte alles kontrolliert werden: es hilft auch beim Verständnis der Bezeichnungen und Zugehörigkeit der Bauteile.
Der Gittermast - Löten ist angesagt.
Die Bauanleitung beginnt mit dem Zusammenbau des Signalmastes und schlägt Löten oder Kleben vor. Es geht eigentlich nur das Löten, da dem vorgebogenen Mast die Spannung nicht genommen werden kann, eine Klebung eventuell nicht dauerfest sein könnte und später weitere Teile angelötet werden müssen. Das Löten ist recht unproblematisch, wenn man sich zu helfen weiß. Egal, ob löten oder kleben, die zu verbindenden Teile müssen vorher gereinigt werden, mit z.B. feinstem Schmirgelpapier.
Der vorgebogene Mast wird noch einmal ausgerichtet, damit die Kanten auch an der richtigen Stelle rechtwinklig aufeinander treffen. Dann wird er in einen kleinen Schraubstock eingespannt, indem zwischen die Backen des Schraubstocks kleine Hölzer zum Einspannen des Mastes eingelegt werden, damit nicht zu viel Wärme vom Schraubstock absorbiert wird. Da der Mast sich nach oben hin verjüngt, werden die Hölzer am dünneren Ende mit einer Wäscheklammer zusammengehalten. Dadurch wird der Mast auf der ganzen Holzlänge fest eingespannt und kann sich nicht verziehen. Nun wird an der Naht Lötwasser aufgetragen und anschließend mit einem nicht zu starken Lötkolben das Lötzinn zum Fließen gebracht. Da der Mast sehr filigran ist, sollte das Lötzinn möglichst dünn sein, damit nicht zu viel Lötzinn den Mast verkleistert und am Ende mühevoll wieder entfernt werden muss. Eine Rolle mit maximal 1,0 mm Lötzinn im Durchmesser wäre nach meiner Erfahrung gerade noch brauchbar. Ich selbst verwende hierfür Lötzinn mit 0,23 mm im Durchmesser, das ich mal vor zig Jahren gekauft habe (Stannol HS10) und das man so fein dosieren kann, dass kaum noch Nacharbeiten notwendig sind (das aber auch so fein ist, dass ich manchmal gar nicht mehr richtig sehe, ob es an der vorgesehenen Stelle sich befindet….und dann nehme ich manchmal doch wieder das mit 1,0 mm). Oben und unten am Mast sind abschließend noch die Ätzfahnen abzuschleifen. Für das Abschleifen verwende ich eine Kleinbohrmaschine mit einer Korund-Trennscheibe. Bilder 000 - 014
Fortsetzung folgt
Eckhard
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