"Explosionsrodeln" aus Österreich

  • 2045 - diesmal als 3D Druck-Modell (II)


    ... nach mehreren Lackier-Sessions ging es endlich an den Zusammenbau der 2045.05


    Wenn die Großteile zusammengestellt sind, lässt sich schon erkennen, wohin die Reise geht


    ... und dann geht`s weiter mit Detailarbeit:

    Das wird der in eingebautem Zustand fast nicht mehr sichtbare Schaltschrank. "Sicherungen" und "Schalter" sind einzeln eingesetzte Teile.


    Die seitlichen Schiebefenster sind hingegen immer zu sehen und verleiteten Ferdinand Franz zu einem weiteren "Detaillierungsexzess" - Handgriffe auf der Fensterinnenseite müssen einfach sein ;)



    Verkabelung - die Lautsprecher wandern in die Vorbauten (wo sie später ev. noch durch etwas größere Teile ersetzt werden), Decoder und Kondensator finden ihren Platz im Kesselraum.
    Microstecker stellen sicher, dass die Drehgestelle auch später ohne Lötaufwand ausgebunden werden können.



    ... und so bewegt sie sich:

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    In Mischbauweise entstehen die Bühnengeländer. Die Geländer selbst sind aus Ms-Draht gelötet, die Verstärkungskonsolen kommen aus dem Drucker.


    Der Betriebsleiter lässt es sich nicht nehmen, die Abnahmefahrt selbst vorzunehmen




    Wie geht`s weiter?

    Die Beschriftung muss ich noch setzen und Drucken, jede Menge Kleinteile fehlen noch, ebenso die Ausgestaltung des Führerstandes.

    ... aber vorerst steht SPIELEN (pardon "vorbildorientierter Betrieb") am Programm :)


    So könnte es zwischen 1970 und 1975 in den Nähe von Langenlois gewesen sein ...

    2045.05 zieht an einem Sonntag ihren Pers in Richtung Sigmundsherberg




    Grüße aus Wien
    Martin

  • Tja, ich möchte ja schon gerne wissen, welcher verrückte Kerl dieses

    wunderschöne und technisch hoch angesiedelte Lok im Modell gezeichnet

    und entwickelt hat :D :D :D


    Einmal mehr herzliche Gratulation und Hochachtung, Ferdinand!!!

    Und natürlich gehört auch dem "Versuchsmechaniker" und Mitentwickler Martin meine Gebühr ;)


    Gruss und weiterhin viel Spass
    Peter Lehmann...

    der nur leider kein Interesse an dieser Lok hat ;(

    Aber es sind ja noch genügend andere aus Ferdinands Feder bei mir in Arbeit :saint:

  • Soeben ist mir aufgefallen, dass ich den mittlerweile fertiggestellten Prototyp nie in seinen ganzen "Pracht und Herrlichkeit" gezeigt habe.


    Das will ich nunmehr nachholen:


    Bild 1: Das Antriebskonzept mit den vier Einzelachsantrieben (FH-Getriebemotor Typ 1512U012SR 13:1) wurde eingehend erprobt und ...

    ... findet auch Zustimmung beim technischen Direktor und Betriebsleiter



    Bild 2: Im Vergleich zum letzten Bild des vorhergehenden Beitrags kann man erkennen, das ich die Lok nun weitgehend komplettiert habe:

    Kleinteile (z.B. Verriegelungen an den Motorvorbauten, Pfeife, Bremsschläuche, Schneepflüge, ...) montiert, Beschriftung erledigt




    Bild 3: "Typenfoto" im aktuellen Bauzustand


    Bild 4: ÖBB-Nebenbahnromantik der 60er- und 70er-Jahre




    Bild 5: auch im Rangierbetrieb macht die 2045.05 eine gute Figur - dank des ESU-Decoders lassen sich die 4 FH-Motoren sehr feinfühlig steuern, die Lok fahrt absolut ruckfrei an und läuft besser als viele aktuelle Groß- und Kleinserienmodelle



    Was haben Ferdinand Franz und ich vom Prototyp bis jetzt gelernt?

    • Gesamtkonzept passt
    • Konstruktion passt hervorragend gut
    • Antrieb passt und ist absolut dauerbetriebstauglich
    • es braucht stabilere Konsolen für die Lautsprecher
    • mehr Gewicht tut ihr gut (den Prototyp hab ich provisorisch mit MS-Platten ballastiert, die beiden Vorbauten und die Schaltschränke vor dem Führerhaus "schreien" förmlich nach zusätzlichem Blei-Ballast)
    • manche Kleinteile sind in Resin doch zu zerbrechlich (z.B. Führerstandsauftritte, Pfeife) und werden künftig MS-Gußteile.


    Mittlerweile steht die zweite 2045 bei mir am Arbeitstisch - wenn ich nicht zu viel im Forum rumhäng, dann sollte sie bis Weihnachten fertig sein :)



    ... und die Teile für eine blutorange Lok liegen auch schon in meiner Lackierkammer (doch darüber mehr irgendwann im nächsten Jahr)


    Grüße aus Wien

    und einen guten Start ins Wochenende

    Martin

  • 5070 - ein Denkmal für einen 90-Jährigen


    1933 beschafften die BBÖ 8 Stück der Gepäcktriebwagen der Reihe VT 70. Die Einordnung als VT war durchaus umstritten, handelte es sich doch eher um eine 2-achsige Lok, bei der der hintere Führerstand so vergrößert wurde, dass er zum Gepäcktransport genutzt werden konnte. Mit einer Vmax von 65 km/h und einer Zugkraft von 200 t waren die VT 70 für die Führung leichter und kurzer Züge sowohl auf Haupt- als auch auf Nebenbahnen gedacht.

    Die 8 Triebwagen bewährten sich überraschend gut und bleiben bis 1960 im Dienst.



    (5070.08 in Wels; Foto Franz Kraus, Archiv Pospichal)


    Ein wirklich schönes Fahrzeug ist der 5070 ja wohl wirklich nicht, als Meilenstein in der Geschichte der österreichischen "Explosionsrodeln" wollten Ferdinand Franz und ich dieses Fahrzeug aber unbedingt im Modell umsetzen.


    Die Suche nach Plänen und Vorbildfotos verlief eher mühsam, aus verständlichen Gründen waren die Eisenbahnfotografen der 50er-Jahre vorrangig bestrebt die Vielfalt der damals noch eingesetzten Dampflok-Reihen im Bild festzuhalten; das teure Filmmaterial wurde nur selten für Dieselfahrzeuge "verschwendet".


    Basierend auf einem halbwegs brauchbaren Plan und einigen Fotos begann Ferdinand die Konstruktion, wobei wir erstmals von Peter Lehmann s Antriebskonzept abweichen mussten und uns für einen Einzelachsantrieb mit Kegelrädern entschieden.


    Im März 2022 begann ich mit dem Bau des Prototypen, im April war dieser Bauzustand erreicht.


    Nach ersten Probefahrten verlor aber recht bald die Lust am Weiterbau, da das Ding nicht wirklich gut lief. Ursache war die Wahl des falschen Motortyps (FH1512 mit einer Untersetzung von 13:1).


    Nun fand ich endlich Zeit, um die Motoren durch 1512 mit einer Untersetzung von 39:1 zu ersetzen. Das Ergebnis hat mich so begeistert, dass ich den Prototyp so weit fertigstellte, dass ich ihn die nächsten Monate im Dauerbetrieb erproben kann.


    So schaut das Ding derzeit aus




    ... und so läuft es

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    Der Sound ist ein Projekt von LeoSoundLab . Da es keine brauchbaren Tonaufnahmen des 5070 gibt, entschieden wir uns das Soundprojekt der ÖBB 2091 ein wenig weiterzuentwickeln.


    Erste Bilder vom "Regelbetrieb"


    Kurzzug mit nur einem Bi




    GmP im Wein4tel




    Schnappschuss im Einschnitt vor Perchtoldsdorf



    Wie gehts weiter?

    * Beleuchtung einbauen

    * Bremsanlage komplettieren

    * Inneneinrichtung ergänzen

    * Kleinteile montieren

    * Viel Betrieb mit der Lok machen (einfach um zu schauen, ob immer Dauerbetrieb Schwachstellen auftauchen)

    ... und dann zwei weitere Loks dieser Reihe bauen :)


    Grüße aus Wien

    Martin

  • Tja, esbist einfach verrückt was da alles in so kurzer Zeit aus der Wiener Ecke kommt :P :D :thumbup: :thumbup:


    Nur schade, dass dieses urige Dinge nun mal nicht in meine Epoche passt

    und ich mich auf andere ÖBB Fahrzeuge beschränken muss ;(

    Ansonsten würde ich mir jedes Fahrzeug aus Ferdinands Lok- und Fahrzeugschmiede

    leisten...aber auf mich warten ja noch modernere Fahrzeug von dort und ich hoffe

    auch bald mal davon berichten zu können.


    Macht weiter so.

    Gruss

    Peter

  • Ohne irgendwie meckern zu wollen: "Explosionsrodeln" dürften eher Vergasermotoren haben, da Dieselmotoren eigentlich Verbrennungsmotoren sind (früher unterschied man da wohl "Verpuffungs- und Verbrennungsbetrieb").

    Nach meinen Unterlagen hatte der Grazer Motor der 5070 doppelt soviel Hubraum wie der Simmeringer der 2091 und drehte langsamer. Aber wenn das Originalgeräusch nicht bekannt ist, ist es sicher sinnvoll, etwas ähnliches zu nehmen.

    Ein sehr schönes Modell jedenfalls, schöner als sein Vorbild!


    Herbert

  • Servus Herbert,


    Explosionsrodel war der abfällige Ausdruck der "stolzen" Dampflokführer und Heizer der Zf Stadlau für alles was einen Dieselmotor hatte (so wie dort die Lokführer, die auf E-Loks umgeschult hatten, spöttisch als "Radltreiber" bezeichnet wurden).

    Nach meinen Unterlagen hatte der Grazer Motor der 5070 doppelt soviel Hubraum wie der Simmeringer der 2091 und drehte langsamer.

    Stimmt! Aber beide Reihen hatten / haben dieselelektrischen Antrieb und Vakuumbremse ;)

    ... und da der letzte 5070 schon 1960 ausgemustert wurde, gibt es kaum noch Zeitzeugen, die sich genau erinnern können, wie der Gepäcktriebwagen klang ...


    Liebe Grüße

    Martin

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