Rote Signalleuchten an BR 50 von Lenz

  • Werte Mitleser,

    so gut mir meine BR 50 von Lenz auch gefällt, gestört hat mich immer, dass bei Alleinfahrt keine Möglichkeit besteht, mit F1 rückseitig rote Signallampen zuzuschalten, wie ich das von meinen anderen Dampfloks her kenne. Lenz setzt leider nur weiße Leuchtdioden ein und verzichtet auf Duo-LED’s.

    Deswegen habe ich mir mal die Laternen am Tender der 50er angeschaut und erfreut festgestellt, dass diese recht einfach von der Pufferbohle abzuhebeln und zu zerlegen sind. So gab es für mich nur eins: Zwei Duo-LED’s müssen her und gegen die „Mono’s“ ausgetauscht werden.


    Nach dem Öffnen des Tenders sind die beiden Anschlussdrähte der Stirnlampe vom Decoder zu entlöten (blaue Pfeile), damit das Gehäuse beiseite gelegt werden kann:


    Beim Entfernen der Laternen ist es wichtig, einen Führungsdraht (gelb) an einen der Anschlussdrähte anzulöten und diesen durch die Kanäle mit durchzuziehen, damit das Einziehen der neuen Kabel einfacher wird:




    Nach dem Herausziehen der Mono-LED wird die Duo-LED eingefädelt:



    Jetzt erweist es sich als Segen, das Führungskabel durchgezogen zu haben:




    Ein erster Funktionstest mit externer Spannungsquelle :




    Da ich auf dem Lenz Decoder keinen freien Ausgang gefunden habe, entschied ich mich, die rückseitige Signalisierung mit einem Funktionsdecoder von ESU zu steuern (ESU Lokpilot Fx V.5).

    Der kleine Decoder findet genügend Platz auf der Lenz-Platine, wo er mit ein wenig doppelseitigem Klebeband fixiert wird. Benötigt werden nur fünf Anschlüsse, zwei für den Gleisanschluss, U+ für den Rückleiter und zwei Aux-Anschlüsse für rot und weiß. Als Vorwiderstände habe ich nach mehreren Versuchen für die beiden Laternen jeweils 6,8 Kiloohm, und für die Stirn-LED, die ja nicht ausgewechselt werden brauchte, den Wert von 33 Kiloohm verwendet. Meine Leuchtdioden beziehe ich überigens immer von „Letilight“. Sie sind zwar etwas teurer, haben aber ein sehr schönes warmweißes Licht und scheinen mir auch sehr robust zu sein. Die Verbindung zur Stirn-LED habe ich über eine Micro-Steckverbindung geleitet:




    Jetzt fällt mir ein, dass ja der Funktionsdecoder vom Gleis getrennt werden muss, falls einmal der Lenz-Decoder umprogrammiert werden soll. Um hierzu nicht den Tender öffnen zu müssen, habe ich einen der Anschlüsse zum Gleis unterbrochen und über einen Reed-Kontakt geleitet, den ich an der Unterseite der Kohlenauflage mit Uhu strong & safe befestigt habe. auf den Kohlehaufen setzte ich einen kleinen Neodym Magneten, der sich - schwarz eingefärbt - sehr schön in die Kohlenstückchen einfügt. Bei Bedarf kann der Magnet flugs herausgenommen werden, und der Funktionsdecoder ist von der Schiene getrennt:



    Finde die "Kohle"!:



    Abschließend sind noch ein paar klitzekleine Farbausbesserungen zu erledigen, und schon ist alles wieder wie neu. Hier noch ein kurzes Video meiner „neuen“ BR 50:


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  • Hättest du nicht die Anschlüsse für das Kabinenlicht nehmen können? Oder ist da die Software des Dekoders anders als bei den Tendern mit Kab.?

    Ich benötige ja zwei Ausgänge, einen für rot und einen für weiß. Zudem möchte ich unabhängig vom Kabinenlicht, auf das ich nicht verzichten möchte, die hintere Beleuchtung schalten können.

  • Hallo Michael


    Also den Ausgang für weiss hat es ja, das sind ja bereits die originalen LED angeschlossen. Das Kabinenlicht des Tenders benötigst du ja nicht, da deiner ja keine Kabine hat. Die Kabinenbeleuchtung der Lok ist eine separate. Ich meine jedenfalls, dass man diese bei der BR50 Kab getrennt schalten kann, je nach Einstellung der CV's.


    Gruss

    Michi

  • Hallo MIchael,

    eine schöne Arbeit. Aber eigentlich wurde bei Loks, die einzeln fuhren oder andere Züge nachschoben, nur die hintere rechte Lampe angeschaltet. Also nur ein rotes Licht. Zwei rote Lichter gibt es bei (längeren) Zügen und auch bei schiebenden Wendezugloks. Ich denke also es wäre bei einer 50er vorbildgetreuer, wenn nur die rechte hintere Lampe rot leuchtet. - Oder liege ich da schief?


    Ich meine, das gilt auch für Diesel- und Elloks. Daher ärgere ich mich immer über die zwei roten Rücklichter, wenn die Loks alleine unterwegs sind.


    Herzliche Grüße

    Kallisto

  • Das kann gut sein, aber in diesem Fall halte ich es wie unser Freund Lejonthal, es ist mir wurscht, weil es mir gefällt.

    Aus der Schweiz ist es mir bekannt, dass die Loks vor den Zügen hinten rechts immer ein weißes Licht eingeschaltet haben und bei Alleinfahrt rot.

  • Achtung, nachfolgend gibt es Vorbildinfos die nur für Erbsenzähler, wie den Arzt von Woyzeck, geeignet sind. ;)


    Hallo,


    ob das Signal für den Zugschluss aus 1 oder 2 rote abgeblendeten Leuchten besteht und ob er überhaupt als Leuchte gezeigt werden darf ist etwas kompliziert.

    Ich habe die entsprechenden Seiten aus dem Signalbuch fotografiert.


    DRG Epoche 2b

    DR Epoche 3

    DB Epoche 3


    Ein Zugschluss mit zwei Roten ist nicht unbedingt falsch, oft reicht auch eine rote Scheibe mit weißem Rand am Kupplungshaken.


    Übrigens: Rücklichter stehen vor der Schranke und müssen auf den Zug warten. :)


    Grüße

    H3x


    PS Heute sieht die Auswahl auf einem Mehrsystem-Tfz so aus, noch Fragen? :D

    Im Bau: Papierfabrik Koslar an der Jülicher Kreisbahn und Module nach Fremo-Norm.


    Mein Spur 0 Blog: 1durch45.de

    Edited once, last by H3x ().

  • Und dafür nehme ich persönlich dann - ganz „unelektronisch“ ;) - ein Stückchen schwarzen Fotokarton und verdecke die zweite (linke) rote Lampe.

    Bei meiner BR 58 von Kiss funktioniert das ganz wundervoll.

    Viel Freude beim Rangieren und Fahren und beste Grüße

    Hendrik


    P.S. Hallo Michael, besten Dank fürs Zeigen; wie immer, eine wunderschöne Bastelei!!

  • Sonstige Alternative - Reset:


    Scheibe aus durchsichtiger roter Folie basteln und vor die "richtige" Lampe schieben. Dazu müsste man eine winzige mechanische Halterungen dran bauen (3 Winkel unten und an den Seiten).


    So war es wohl bei den Reichsbahnlampen und auf jeden Fall bei den Schienenbussen. Da konnte der Triebfahrzeugführer garnicht auf "rot" schalten, sondern (der Schaffner) musste rote Scheiben auf- oder umstecken.


    Aber die kleinen DB-Lampen der gezeigten 50er hatten gewiss einen "internen", allerdings mechanischen, Umschaltmechanismus.


    Möchte auf dem Thema garnicht so lange herumreiten (und tue es dann doch). Aber schon in einer Kleinigkeit wie den Rückleuchten scheint mir die Szene weitgehend geprägt zu sein vom HO-Spielzeug, wo "Lichtwechsel weiß/rot" als technische Revolution gefeiert wurde. Alle Digitalausstattungen sind standartmäßig mit "Lichtwechsel bei Fahrtrichtung" ausgestattet. Oder man schaltet in den Rangiermodus, dann leuchtet plötzlich alles vorn/hinten. Dieses "Geflacker" gibt es beim Vorbild garnicht, wenn mal ein Kurswagen umgesetzt wird (was es alledings aktuell auch kaum noch gibt...).


    Warum können wir Lokführer uns nicht emanzipieren und selber bei den Lampen"schaltern" Hand anlegen? Was wäre mit einem Digitalmodus "auto/manuell"?


    Herzliche Grüße

    Kallisto

  • Hallo Kallisto

    Warum können wir Lokführer uns nicht emanzipieren und selber bei den Lampen"schaltern" Hand anlegen? Was wäre mit einem Digitalmodus "auto/manuell"?

    Wie wahr, wie wahr! Aber noch schöner wäre es, wenn wir Modellbahner auch den "Ausschalter" nutzten und vorbildgerecht bei Anlagen bis Epoche V das Spitzensignal nicht einschalten. Erst nach Gründung der DB AG wurde das Führen des Spitzensignals auch bei Tag eingeführt. Bis dahin wurde es nur beim unsichtigem Wetter (Nebel, starke Niederschläge), bei Tunneldurchfahrten und bei Dunkelheit eingeschaltet. Nur Steuerwagen von geschobenen Wendezügen mussten das Spitzensignal damals auch bei Tag führen.


    Und was machen viele Modellbahner? Die Weihnachtsbaumbeleuchtung wird immer angeschaltet und dann auch meistens noch mit der vom Hersteller möglichen hellsten Stufe, also drei Flak-Scheinwerfer an jeder Lok...


    Freundlicher Gruß

    EsPe

  • Einen schönen guten Morgen in die leuchtende Runde,


    meine "Strahler" werden immer sofort auf relativ trübe Funzeln umgestellt.

    Ich würde auch "tagsüber" ohne Spitzenlicht fahren, nutze es aber zu deutlicheren Richtungsanzeige, dann brauche ich nicht auf den winzigen Richtungsanzeiger (Dreieck) auf dem Display des Handreglers zu achten.


    Mal sehen, ob einer der Zurüster mal eine professionelle rote Vorsteckscheibe anbieten wird - ich wäre sofort Abnehmer.


    LG

    Günter

  • Moin Michael,

    schöner Umbau, Du hast doch bestimmt noch Platz auf dem Funktionsdecoder um die beiden r/w-LEDs separat zu schalten, oder?

    Wenn du keine lange Güterwagengarnitur vor der 50er schiebst um dafür mal beide roten zu zeigen, langt auch ein Schnipp-Schnapp der "roten" Litze der linken LED :). Wendezug geht mit BR 50 ja eh nicht,


    Viele Grüße,

    Johann

  • Hallo Johann,

    ich war selbst erstaunt, denn der Lokpilot Fx für 22 Euro bietet neben den beiden Lichtausgängen noch acht(!) verstärkte aux-Ausgänge. Mit diesem Angebot lassen sich eine Menge unterschiedlicher Begriffe konfigurieren. Mir ging es in erster Linie darum, am Tender überhaupt mal eine rote Lampe zu sehen, weil ich finde, dass das die schöne 50er durchaus verdient. ;)

  • Sorry H3x,


    ich habe doch genau das geschrieben, was Du sagst. Und dass die Lichter am Tag ausgeschaltet sein sollten, ist klar, habe ich aber auch nie anders geschrieben - halt, eine Ausnahme: Die Lampen von Steuerwagen von Wendezügen sollten (zumindest in Epoche 3) auch am Tag eingeschaltet sein, damit man erkennt, dass ein Personenwagen auf einen zukommen könnte...)

    Gruß

  • Hallo in die Runde, da muss ich EsPe mal beipflichten. Wenn ich auf den Anlagen immer sehe, wie grell die Beleuchtung an den Fahrzeugen (auch die, in den Wagen) eingestellt ist, komme ich echt ins Grübeln. Man könnte denken, das es in Ep.3 schon LED Lampen gab.8| Die Beleuchtung, speziell an Dampfloks war doch recht trübe, hatte sie doch meistens die Leuchtkraft eines Teelichts, denn die Scheiben der Lampen wurden auch nur sporadisch geputzt. Das Erste, was ich an den Fahrzeugen ändere, ist die Helligkeit der Signallampen (auf kleinste Stufe). Trotzdem ist die Bastelarbeit von Michael schon toll. Da ich keinen Nachtbetrieb mache, reicht mit die Zugschlussscheibe;).

    Gruß Micha :)

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