Reisezugwagen Dessauer Wörlitzer Eisenbahn ( DWE )

  • Hallo Leute


    Bei einer Ausstellung vor 2 Jahren in Magdeburg hat ein langjähriger Freund mir das Buch von der Dessauer Wörlitzer Eisenbahn zum lesen gegeben. Dabei ist mir ein außergewöhnlicher Personenwagen aufgefallen. Kamera genommen und gleich ein Bild gemacht für später. Zu Hause angekommen ins Netz und danach gesucht wo der Personenwagen herstammt. Leider habe ich nichts gefunden, aber in der Bucht habe ich noch ein älteres Buch über diese Bahn ersteigert. Auch da war der Wagen mit nur einem Bild belegt. Das einzige was bekannt ist, das der Wagen 12,00 m lang ist. Da ja viele Maße einheitlich sind habe ich beschlossen den Wagen trotzdem nach Foto zu bauen.


    Jetzt dazu das Bild aus dem Buch:



    Bei einschlägigem Hersteller habe ich soweit es ging alle Teile für den Wagen bestellt, Messingprofile und Blech sind ja immer vorhanden und so habe ich mit dem Fahrwerk angefangen zu bauen.





    Das Fahrwerk ist grob fertig gestellt. Teile von Petau und O – Problemo wurden angebaut.

    Andere Teile wie gesagt selber hergestellt. ( Bühne )


    Jetzt noch Bilder im Detail:




    Für das Gehäuse habe ich Zeichnungen angefertigt und zum Fräser gesendet und das ist bei mir wieder angekommen.




    Das Dach habe ich im Ganzen warm gebogen, muss aber später an den Wagenkasten noch angepasst werden.



    MfG Ralf

  • Hallo Leute


    Kommen wir zum Zusammenbau der Inneneinrichtung und Wagenkasten.


    Als erstes habe ich die Sitze geklebt. Zu beachten ist das es linke als auch rechte Sitze gibt.



    Bei den Stirnwänden wurde mit 1 x 1 mm Profil der Rahmen für die Tür eingeklebt und in der Mitte die Durchgangstür. Danach wurde der Wagenkasten mit Fallerkleber geklebt. Vorteil bei diesem Kleber ist, das man noch nachjustieren kann und das Plaste richtig verschweißt.




    Am Wagen wurde das erste Vordach angeklebt. Dabei sind zwei Fehler entstanden die aber mit Profilen korrigiert werden können. Im Wagen inneren habe ich die Toilette an die Zwischenwand und Stirnwand geklebt




    Grundplatte wurde an den Wagenkasten angepasst und zur Probe wurden gleich mal die Sitze an ihren Platz gestellt.



    Als nächstes habe ich die beiden Vordächer fertig gestellt. Es wurde alles verputzt und geschliffen. Danach habe ich das Mitteldach aufgeklebt. Mit wenigen korekturen von innen mit Methylenchlorid verklebt. Halbe Stunde gewartet und alles andere weiter bearbeitet.


    Anschließend das Fahrwerk angeschraubt, um zu sehen ob alles passt.



    Vorher wurden die Griffstangen in der Höhe bearbeitet und in die die Löcher am Vordach gesteckt.



    Danach habe ich Dachstützen, Dachlüfter und Fallrohr angeklebt. Da es keine geeigneten Dachlüfter für diesen Wagen gab, habe ich die aus Rundprofilen selber hergestellt und auf das Mitteldach geklebt. Zugschlusshalter wurden extra für den Wagen neu gebogen und an die Vordächer mit angeklebt.



    An den Bühnen wurden die Übergangsbleche sowie die Kette angelötet, oben sowie innen beim Übergangsblech wurde zur Verstärkung noch L – Profil mit aufgelötet.






    Der Wagen ist fertig und kann jetzt zum Lackierer gebracht werden.


    MfG Ralf

  • Hallo Leute


    Auf dem ersten Bild ist mir noch ein weiterer Personenwagen aufgefallen.

    Dabei handelt es sich um einen 4 fenstrigen Personenwagen, zu sehen hinter dem ersten Personenwagen von vorne.



    Leider konnte ich auch bei diesen im Netz wieder nix finden.

    Das einzige was bekannt ist, das der Achsstand 4,5 m ist.


    Dazu habe ich mir eine Zeichnung besorgt und diese in der Mitte zerschnitten und auf die besagte 4,5 m neu zusammen geklebt. So habe ich einigermaßen Anhaltspunke für den Bau des Fahrwerkes.


    Die folgenden Bilder zeigen schon mal das Fahrwerk. Ist aber noch nicht ganz fertig, da noch Teile nachbestellt werden müssen.







    Sollte der eine oder andere noch was Wissen oder Bilder dazu haben, würde ich mich freuen.


    Mit freundlichen Grüßen Ralf

  • Guten Abend Ralf.

    Ganz Tolle Detailbilder deines Messing Fahrgestelles des Wagens. Sieht sehr Professionell und nach langer Erfahrung aus. Alle Achtung, weiterhin gutes Gelingen, bin auf das Ergebnis gespannt! Dir alles Gute, bleib gesund und beste Grüße aus Bremen, Peter!

  • Hallo Leute


    Wie ich gesehen habe ist der Bericht schon lange nicht mehr vervollständigt worden. Dieses möchte ich jetzt nach holen.


    Weitere Teile sind noch am Fahrwerk angebaut worden und fertig zum lackieren.



    Die Frästeile sind auch eingetroffen und der Wagenkasten wird in doppelter Wandstärke aufgebaut.



    Als erstes habe ich bei den Außenwänden die 1 mm Leisten in die Vertiefungen eingeklebt.



    Danach wurde der Wagenkasten mit Kleber zusammen geklebt und die Inneren Wände auch mit Methylenchlorid. An den Innenstirnwänden wurde die Befestigung angebaut.




    Am Wagenkasten wurden noch Dachstützen eingeklebt. Dach wurde gebogen und aufgeklebt. Des Weiteren sind sie Dachstützen bei den Bühnen mit aufgeklebt. Dachlüfter wurden aus verschiedenen Rundmaterialien hergestellt.





    Alle Teile wurden Grundiert und in den entsprechenden Farben lackiert. Danach wurde die Beschriftung aufgetragen und alles mit Klarlack überlackiert.





    MfG Ralf

  • Moinsen!


    Von welchem Anbieter sind denn bitte die Achslager/Blattfedern?



    Gruß


    Thomas


    Betriebsleitung der Werkelburger-Industriebahn



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    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Hallo.

    Ich habe im Buch "Die Kleinbahn Beuel-Großenbusch" von Autor Michael Kelm aus dem Verlag Kenning auf Seite 75 folgenden Hinweis zum Wagenmaterial der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn entdeckt:


    Zitat:

    "U.a. für die Achertal-, die Harmersbachtal-, die Münstertal-, und die Kandertalbahn, die Teuteburger Wald- und die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn beschaffte die Firma Vering & Wächter von der Kölner Waggonfabrik van der Zypen & Charlier etliche Reisezugwagen mit 4,00 Meter Achsstand und 8,50-8,70 m Länge." Zitat Ende

    Abgebildet im Buch sind Vierfensterwagen, allerdings mit Flachdach und Oberlichter. Da sich diese Art des Dachbaus aber als sehr wartungsintensiv herausgestellt hat und mit Einführung von elekrischen Licht die Oberlichter(Lüftung) überflüssig wurde, vermute ich einen Umbau auf Tonnendachform wie beim zuvor von Ralf Denke nachgebauten Wagen.


    Im Buch "Die Teuteburger Wald-Eisenbahn von Auto Josef Högemann, ebenfalls aus dem Verlag Kenning, wird der Querverweis auf den Wagen, welcher von der TWE an die Eisenbahn Beuel-Großenbusch 1934/36 verkauft wurde (Nr. 26 in zweiter Besetzung v.d. Zypen Baujahr 1900) mit Länge über Puffer (LüP) von 9,70 m angegeben! Alle Aufnahmen bis in die 1950er Jahre zeigen die Vierfensterwagen übrigens durchweg mit Oberlichtdach.

    Der nach Beuel-Großenbusch verkaufte Wagen existiert übrigens noch. Er wurde von einer Gleisbaufirma an die Betreiber der Kandertalbahn verkauft und befindet sich dort in Aufarbeitung. Link: http://www.kandertalbahn.com/i…rsonenwaggons/bci-26.html

    Hier wird auch auf die Geschichte der Wagen eingegangen und schon wieder findet sich dort eine Abweichung zu den Angaben im Buch über die Beuel-Großenbusch Eisenbahn, denn jetzt ist von einem Radstand von 4,5 m die Rede! (Ist Radstand und Achsstand gleichzusetzen?)


    Spekulativ könnte es sich bei der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn auch um einen Neubau gleich mit Tonnendach handeln, ähnlich dem Di Nr. 6 der Gölitzer Kreisbahn, Baujahr 1905. Es gibt ein Farbfoto aus 1960, wo auf der Strecke der Gölitzer Kreisbahn ein kurzer Vierfensterwagen mit Tonnendach verkehrt. Um 1970 wurde hier auf Rekowagen umgestellt, eine Umsetzung nach Dessau scheint zumindest auch möglich.


    Hier endet die Recherche in meinem Archiv.

    Aus meiner Sicht hat es mehr Fragen als Antworten aufgeworfen.

    Ich hoffe aber trotzdem, dass mein Beitrag gefällt.


    Gruß

    derMaggi


    Tante Edith: Rechtschreibfehler korrigiert

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