Hallo liebe Forengemeinde,
als lockgedownter Bastler möchte ich hier über meine dritte Küchentischbastelei berichten: Den Zusammenbau eines EW190-Bausatzes von Michael Weinert. Ich habe eine gewisse Vorerfahrung mit Weichenbausätzen, einerseits mit H0 Weichen von Hobby-Ecke Schuhmacher, andererseits mit einer Spur 0 Weiche von Wenz. Diese musste man alle nageln, und da bin ich an meine Grenzen gestoßen, was bastlerisches Geschick und Genauigkeit angeht.
Mit dieser "Vorgeschichte" startete ich voller Hoffnung und auch ein bisschen Bammel mit dem Weinert Bausatz. Zeitlich war das schon vor meinen beiden anderen Küchentisch-Beiträgen hier – bis ich merkte, dass ich mit dem Lackieren noch Erfahrung sammeln musste, bevor ich die Weiche damit anging.
Also los: Auspacken. Die Anleitung ist sehr detailliert (34 Seiten) mit vielen Bildern, alles übersichtlich in Gruppen verpackt – sehr beruhigend
Es gibt mehrere Varianten zu kaufen: Einzelschwellen aus Echtholz, Einzelschwellen mit gelaserter Montageschablone, fertige Schwellenroste aus Eiche furniertem Sperrholz. Ich habe die erste Variante gewählt.
Die beiliegenden A4 Blätter mit dem Schwellenverlegeplan werden ausgeschnitten und auf ein zugeschnittenes Brett (bei mir Sperrholz aus dem Keller) geklebt. Es empfiehlt sich den Leim zuerst fast trocknen zu lassen, und dann die Papierblätter mit dem Dampfbügeleisen aufzubügeln. Es ergibt sich dadurch eine sehr ebene Oberfläche. Dennoch hat sich bei mir das Papier etwas verzogen – macht nichts, das Gleis wird sowieso genauer ausgerichtet, dazu später.
Die Schwellen werden mit einem Cutter voneinander getrennt, mit einer Feile verputzt, nummeriert, und zunächst nur auf die entsprechende Stelle des Schwellenverlegeplans gelegt. Meine größte Sorge war immer die Weichenmechanik. Hier kein Problem, die kommt als fertiges Bauteil und wird in ein passend ausgesägtes Loch der Grundplatte versenkt:
Im Anschluss daran werden die Rippenplatten aus Messing vom Gussast getrennt. Zu diesem Zeitpunkt könnte man die Teile brünieren, das wird, wie schon in meinem Beitrag zu den Gleisrosten erwähnt, von Michael Weinert nicht ausgeschlossen bzw. im FREMO Forum von ihm sogar empfohlen. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher.
Die Rippenplatten werden dann mit einem kurzen "Spendergleis" in die noch losen Schwellen eingedrückt/eingeschlagen, aber noch nicht verklebt. Danach kommt der heikelste Teil: Die Schwellen müssen samt Kleineisen so aufgeklebt werden, dass sich eine schöne Gerade im Stammgleis ergibt. Dazu wird auch die Stammgleisbackenschiene vorläufig eingezogen. Das kann man mit dem aufgeklebten Schwellenverlegeplan und ständiger Kontrolle mit dem Auge machen, aber besser ist bei Einzelschwellen eine zusätzliche Führungsschiene an der Stammgleisbackenschiene. Ich habe dazu ein Türschwellen-L-Aluprofil verwendet:
Sobald die Schwellen fest verklebt sind (mit Leim oder Alleskleber), kann man die Schiene und auch die Kleineisen wieder vorsichtig entfernen und auf einem bereit liegenden zweiten Schwellenverlegeplan geordnet zwischenlagern.
Als Nächstes werden die Schwellen nach Lust und Laune eingefärbt, ich habe Revell Acrylfarben verwendet und mir etwas Passendes zusammengemixt:
Fortsetzung folgt!
LG, Ernst