Kraansen - das Original von Cry Ensen

  • Hallo Eckhard,


    " ... dass nicht alle Ständer fest aufliegen" - bei derartigen 'Ständerbauwerken' sollte sogar immer auf einen ausreichenden Abstand zwischen Pfosten und Fundament, hier dem Bühnenboden, geachtet werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Nässe in die Unterseite der Ständer zu verhindern und so möglichst langfristig Fäulnisschäden auszuschliessen.


    Aber davon abgesehen - mal Hand aufs Herz - wie viele Kölner Heinzelmännchen hast du eigentlich unter Vertrag? Bei deinem Bau-Tempo drängt sich diese Frage manchmal schon auf ... ('Wie war es doch zu Köln vordem mit Heinzelmännchen so bequem!') .


    Dennoch - ob nun mit oder ohne Heinzelmännchen - grenzenloser Respekt vor deiner Handwerkskunst!


    Viel Erfolg weiterhin
    und beste Grüsse
    Dieter

  • Moin zusammen,


    danke zunächst für die vielen netten Kommentare.


    @ Dieter (Ackermann): Danke, ich bin es aber leid, immer diese Fragen nach der Anzahl meiner „Heinzelmännchen-Helferlein“ beantworten zu müssen. Ich stelle lieber die Gegenfrage: Warum haben nicht mehr andere Nuller solche „Heinzelmännchen“? Dass es die geben muss, stellen einige Mitglieder hier im Forum ja immer wieder eindrucksvoll unter Beweis – und Du selbst bist ja auch nicht gerade von der ganz langsamen Sorte. Was das von Dir angesprochene fachliche Befestigen der Ständer anbetrifft, hat das aber die damaligen Erbauer nicht geschert oder die Pfeiler sind im Zuge des fortschreitenden Alterungsprozesses abgesackt – siehe Originalbilder.



    @ Stefan (Asisfelden): Ich war nach dem Lesen Deiner Bewertung ziemlich außer Gefecht gesetzt, hätte mich beinahe totgelacht. So etwas kann nur aus Deiner Feder kommen! Bist halt nicht nur ein außergewöhnlicher Modellbauer, auch Deine schriftstellerischen Qualitäten stehen dem nicht nach – insbesondere in Deinen Beiträgen über Eisfeld.



    @ Rolf-Peter (E94281): Danke Dir, ich habe einen ähnlichen Tipp mit lösbarer mechanischer Verbindung von einem guten Freund bekommen, den ich wohl umsetzen werde – dazu mehr beim Zieleinlauf…



    Nun aber zum Güterschuppen selbst. Natürlich kann man für die Fachwerknachbildung einer solch großen Seitenwand locker eine Woche Zeit verschwenden, wenn man 2 oder 3 Träger zurechtsägt, sie aufklebt, nachkorrigiert, darüber sinniert, wieviel Arbeit da noch drin steckt und erst einmal eine Pause zur Beruhigung macht. Wenn man sich allerdings vornimmt, das in einem Zuge rationell zu erledigen, ist es in 2 Stunden zu schaffen – die Pause hat man sich danach verdient.


    Alle Innen- und Außenwände inclusive aller Querträger, Deckenbalken und Dachbalken sind nun hergestellt. Nächster Arbeitsschritt ist die Intarsienarbeit in Form von Einpassen des Ziegelmauerwerks.










    Die Inneneinrichtung eines Güterschuppens hat ja einen Zweck zu erfüllen. Die Ausstattung der Räume hängt davon ab, welche Preiserlein dort saßen oder arbeiteten und was ihre Aufgaben waren. In dieser nicht ganz so kleinen Güterabfertigung, die erst durch die zugehörige Eilgutumladung als mittelgroß bezeichnet werden kann, waren doch einige Leute beschäftigt: der Vertreter des Dienststellenvorstehers und gleichzeitig Ermittlungsbeamte, der Wagenbeamte, der Ladebeamte, der Umlademeister, die Abfertigungsbeamten und schließlich noch die Kolonnenführer und ihre Karrer. Was die so zu tun hatten und wie ihre Aufenthalts- und Büroräume gebaut und eingerichtet wurden, werde ich im nächsten Heft 25 des SNM genauer vorstellen.





    An dieser Stelle als Zwischenergebnis eine Stellprobe zur Überprüfung, ob das Gebäude bündig auf dem Sockel aufliegt und zur Kontrolle des optischen Erscheinungsbildes. Das Gebäude muss ja schließlich mit seiner Umgebung auf der Anlage harmonieren.















    Grüße
    Eckhard

  • Moin zusammen,


    soviel vorweg: dieser Beitrag ist nicht jugendfrei, er ist nur für Hardcore-Nuller zu verdauen… Warum? Nun ja, ich hatte nicht geahnt, welch Aufwand auf mich zukommt. Mein Ziel war, die Güterabfertigung mit altem, aber nicht vergammelten, Gemäuer zu versehen. Entschieden hatte ich mich dann für das Mauerwerk von Real. Das lässt sich sehr gut verarbeiten, sieht sehr gut aus und ist letztendlich nicht zu teuer, da für das gesamte Gebäude nur 2 Platten benötigt wurden. Aber – und das allen zur Warnung: diese Intarsienarbeit ist nix für schwache Nerven und zeitaufwändiger als anfangs von mir vermutet. Hab es aber gar nicht bereut!!!


    Falls es doch jemanden in den Fingern juckt, bitteschön (ich hatte Euch gewarnt):


    Die Mauerplatten von REAL werden mit dem Messer in passende Streifen geschnitten und dann Stück für Stück abgelängt. Unterfüttert werden sie so stark, dass sie nicht ganz die Höhe der Fachwerkbalken erreichen. Ab und zu passiert das aber doch und zeigt, dass die Mauer wohl im Laufe der Jahrzehnte an einigen Stellen etwas ihre Fasson verloren hat. Alles wird mit wasserfestem Weißleim geklebt. Über die erste Schicht kommen nun die hölzernen Querriegel, bevor die nächste darüber liegende Schicht eingefügt wird.







    Das nächste Bild zeigt die verschiedenen Bearbeitungsstände.





    Zu den einzelnen Arbeitsschritten: Dieses Bild zeigt die vollendete Intarsienarbeit und die Lücken zwischen Mauerwerk und Balken, die es möglichst klein zu halten gilt.





    Hier wurden die Lücken mit Weißleim verschlossen. Der Weißleim lässt sich nach Trocknung sehr gut vom Mauerwerk abkratzen.





    Nun wurde das Mauerwerk mit der von REAL mitgelieferten Fugenfarbe bearbeitet. Da wo noch Lücken sind, ist ein mehrmaliger Auftrag erforderlich. Beim Arbeiten mit dieser Fugenfarbe sollten möglichst keine Besucher den Raum betreten, denn sofort würde die Frage gestellt werden: „Wann hast Du denn das letzte Mal geduscht?“ Ist mit passiert! Das Zeug stinkt zum Himmel.





    Nach Trocknung der Fugenfarbe wird alles mit Wasser und etwas Geschirrspülmittel abgewischt. Da im Bereich des mehrmaligen Auftrags der Fugenfarbe etwas stärker gewischt werden muss, muss später noch einmal nachgefugt werden. Nebenbei wird ein Teil der Beize aus dem Holz ausgewaschen und zeigt eine schöne alte Struktur der Balken.





    Dies ist der Endzustand, der später noch etwas Weathering erfahren wird.






    Jetzt geht es an den Zusammenbau der Wände.






    Ein Probeaufbau zeigt Handlungsbedarf auf. Da sind noch Spalte zu schließen. Und warum das eine Fenster auf Kipp stehen muss, könnt Ihr im nächsten SNM sehen…






    Insgesamt passt das aber schon sehr gut zusammen und kommt meinen Vorstellungen nach.







    Das gesamte Gebäude hat übrigens eine komplette und vorbildgerechte Inneneinrichtung bekommen. Dieses Bild als Vorgeschmack auf das kommende nächste SNM-Heft.





    Grüße von der Baustelle
    Eckhard

  • Hallo Eckhard,


    wieder mal eine schöne Arbeit von Dir! Mich interessieren die Telefone im Büro, gibt es die im Zubehörhandel? Ich habe mir mal 2 Telefone aus Holz geschnitzt, die sehen allerdings etwas grob aus.


    Gruß
    Wolli

    Gruß, Wolli ---> wünsche allen HP1 !

  • Hoi Eckhard,


    Deine gutterschuppe siet sehr schöne aus. nür sehen das ganze Bild von deine Bahnsteig und Stellwerk noch schöner aus. Die Einrichtung von das buro siet auch super aus das has du wieder sehr toll gemacht mit deine Arbeit.


    Mit freundliche grüssen,


    bernhard 1967

  • Hi Eckhard, es erstaunt mich immer wieder, mit welcher Geschwindigkeit, aber auch höchster Präzision Du Deine Anlage komplettierst. Ich schütte schon Glückshormone aus wenn ich die einzelnen Bilder lächelnd betrachte, und zwar jedes mindestens eine Viertelstunde lang. Das ist natürlich auch der Hauptgrund, weshalb es an meiner Anlage nicht so recht weiter geht. Auch als Rentner: ich baue nicht, ich gucke!! Macht nix, mit Hilfe einiger WSNTler geht´s auch bei mir langsam weiter. Bitte mach weiter so, ich werde es weiter geniessen und mir das eine oder andere abgucken.(Nicht klauen!) So und jetzt genug gequatscht, ich lackiere jetzt noch ein paar Sitzbänke für das Schweineschnäuzchen. Gute Nacht!

  • Moin zusammen,


    passend zur vorgerückten Stunde ein paar Fotos in Abendstimmung zum Richtfest der Güterabfertigung. Es fehlt zwar der Richtkranz, dessen Aufstellung wurde aber von der Berufsgenossenschaft wegen der verrückten Elektrik auf dem Dachboden untersagt. Abendstimmung übrigens deshalb, weil nur etwa ¼ aller Lampen eingeschaltet waren. Die sind immer noch so hell, dass ich vergessen hatte, alle Lampen einzuschalten. Die Helligkeit dieses Teils der Lampen ist dennoch weitaus höher, als auf den meisten anderen Modellbahnanlagen üblich. Man vergleiche nur die Farben mit den Bildern der vorangegangenen Beiträge. Fazit: Es geht nichts über Lumen, es sei denn, noch mehr Lumen. Und viele, viele Grad Kelvin – dieses ¼ der Lampen hat 4000 Grad, die restlichen ¾ jedoch 6500 Grad Kelvin, also Tageslicht.


    Zunächst die Totale über die ersten 2 Baugruppen der Eilgutumladung.





    Die im Original später an die Halle angebauten Vordächer erforderten etwas mehr Aufwand als üblich, sind aber eine ganz spezielle Konstruktion, die man sehr selten sieht. Da die Holzleistchen teilweise sehr dünn sind und zum Verbiegen neigen, ist eine Klammerung bis zum Abbinden des Weißleims erforderlich. Die gesamte Konstruktion ist nicht exakt gerade, da auch das Vorbild sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verzogen hatte.





    Bei der Elektrik habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, alle Kabeldurchführungen mit Weißleim zu verkleben. Dadurch werden Zug- und Druckbelastungen von den Kabeln auf die LEDs vermieden, was sehr notwendig ist, weil sonst die hauchdünnen Leiterbahnen auf dem LED-Träger schnell abgerissen werden können. Hab ich nach dem zweiten Totalausfall einer LED kapiert. Der Weißleim hat den Vorteil, dass man das Kabel im Notfall bei Reparaturen wieder in der Bohrung bewegen kann.





    Nun noch ein paar Aufnahmen des bis vorhin aktuellen Zustandes der Güterabfertigung. Die Inneneinrichtung ist mittlerweile auch komplett (bis auf Paletten, Gitterboxen, Kisten, Kistchen, Fässer, Säcke, …) und das SNM-Heft mit dem Bericht darüber erscheint auch bald. Details am Gebäude außen (Türgriffe, Lampen, Tore, Schraubimitationen am Vordach, …) werden erst ganz zum Schluss angebracht, sonst ist die Beschädigungsgefahr beim Weiterbau zu groß.















    PS: Danke für die vielen positiven Kommentare in den Bewertungen, insbesondere auch zur „geilen Bauzeit“ – die hatte und habe ich jedoch in dem Sinne, dass es ein wirklich außergewöhnliches und interessantes Bauwerk ist, dabei keine Langeweile aufkommt und es dadurch sehr schnell vorangeht. Und danke auch für die Retourkutsche mit dem fehlenden Schreibgerät auf den Tischen. :D


    Grüße von der Baustelle
    Eckhard

  • Moin, moin,


    der Mittelteil hatte inzwischen auch Richtfest und konnte zwischen Bühnenüberdachung und Güterabfertigung integriert werden. Es ergibt sich eine sehr interessante Kombination verschieden geneigter Dachflächen, so wie sie im Original vorhanden war. Es ist zwar ein sehr aufwendiges Bauwerk geworden, viel aufwendiger als ursprünglich in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht – das Ergebnis entspricht aber voll und ganz meinen Erwartungen.





















    Nachdem nun alles zueinander passt, kann mit der Dacheindeckung begonnen werden. Während der alte (hohe) Teil, der Schuppen, noch mit Dachpappbahnen eingedeckt war, hatte der später angebaute etwas niedrigere Teil mit den Büroräumen schon eine „vernünftige“ Dacheindeckung. Die Platten von ADDIE erhalten eine 0,5 mm dünne Unterschicht aus Holz, auf die sie ganzflächig mit Uhu-Alleskleber verklebt werden. Danach können die Platten mit wasserfestem Weißleim auf die Sparren geklebt werden. Die Dacheindeckungen mit Dachpappe werden auf MDF-Platten mit Bahnen aus 240er Nassschleifpapier mit wasserfestem Weißleim aufgeleimt. Wichtig ist in jedem Fall eine gute Klammerung der aufzuleimenden Teile. Danach erfolgt die farbliche Behandlung.





















    Es folgen die Regenfallrohre aus Messingrohren, die das Wasser aus den ADDIE-Dachrinnen ableiten. In den Rundungen und zum Anschluss an die Dachrinnen sind Ms-Drähte innen eingeklebt. Eine unterschiedliche Farbgebung zeigt, dass hier kürzlich an einer Stelle die Rohre ausgetauscht worden sind. Schon werden auch die Schuppentore angebaut, die aus dünnen (1 mm) Profilholzplatten bestehen und von Messing U-Profilen eingefasst sind. Die Griffe an den Toren befinden sich nur an der Innenseite – Einbruchschutz.






























    Weitere Detailarbeiten am Gebäude sind noch zu erledigen, bevor es wieder an seinen Platz gesetzt werden kann. Auch das Fundament wird noch bearbeitet, da es an einer Stelle nicht rechtwinklig ist und dem Gebäude angepasst werden muss. Daneben sind natürlich auch noch die Fortsetzungen der Regenfallrohre einzubauen, usw., usw…. Ich werde darüber berichten, wenn alle Arbeiten erledigt sind. Der nächste Bericht aber erscheint erst einmal im kommenden SNM-Heft. Erst danach kommt hier im Forum der letzte Teil über die Rennbahn. Und später auch einmal ein (oder mehr) Bericht über den Betrieb an und den Verkehr in der Rennbahn.


    PS: zu Fuß gehen ist nicht nur gut für die Bandscheibe…


    In diesem Sinne: Frohe Ostern
    Eckhard

  • Moin Eckard,


    ich wollte Dir auf diesem Wege meine Hochachtung aussprechen und Danke sagen, für die hervorragende Berichterstattung zum Bau Deiner Gebäude. Alles hier von Dir Vorgestellte ist wie in einem Lehrbuch ausführlich beschrieben und animiert zum Eigenbau. Auch auf die Gefahr hin, dass das eigene Schaffenswerk mangels Erfahrung, Übung oder einfach nur weniger Geschick nicht Deine Qualität erreichen sollte, hier noch ein Aufruf an alle Forumianer ihre Bauwerke dennoch zu zeigen.


    Herzlichen Gruß und schöne Ostern,
    Ian

  • Hallo Eckhard,


    da hast Du Dir ein einzigartiges Ensemble gebaut, in einer Qualität, die ich wirklich beeindruckend finde.
    Das ist für mich auch diesmal wieder ein großes Vergnügen die Bilder zu betrachten und die Texte zu lesen und ich erhalte viele Ideen und Varianten für meine eigenen Projekte (mit meinen Ansprüchen und Fähigkeiten).


    Ein großes Dankeschön und frohe Ostertage.


    Beste Grüβe
    Nils

  • Hallo Eckhard,


    auf diesem Wege auch von mir noch einmal mein aller größtes Lob für Deine Modellbaukünste. Wenn auf manchen Bildern nicht der unausweichliche die Illusion störende Hintergrund in Form von Zimmerwänden, Leuchtstofflampen oder ähnlichem wäre, könnte man etliche Bilder kaum vom Original unterscheiden. Ich war mal so frei, ein Bild von Deiner Anlage nur geringfügigst zu bearbeiten (und da bin ich kein Künstler!):



    Die Wirkung ist wirklich frappierend... am Übergang zwischen Stirnwand und Dach des ehemaligen Oppeln erkennt man das Modell noch, und vielleicht am fehlenden Müll im Gleisbereich.


    Ich wünsche jedenfalls weiterhin gutes Gelingen und freue mich schon auf den Fortgang Deiner großartigen Anlage,


    Michael

  • Hallo Eckhard,


    auch von mir herzlichen Dank für deine Bilder und die Berichterstattung! Wie bereits von Michael geschrieben sehen deine Bilder absolut lebensecht aus. Es macht immer wieder Freude deine Bilder und Bericht zu verfolgen!


    Gruß
    Andreas

  • Moin zusammen,


    zunächst vielen Dank für die netten Worte an alle Schreiber.


    @ Micha 750: danke auch für die Bearbeitung des Bildes, sieht wirklich gut aus. Ich versuche ja immer, dem Original möglichst nahe zu kommen. Vorbildfotos und die eigene Erinnerung helfen dabei ungemein. Anbei ein Foto von nicht so guter Qualität aus den 60ern, so wie ich mir die Situation auf der Eilgutumladung im Modell gut vorstellen kann.



    Etwas verspätete Grüße
    Eckhard

  • Hallo Eckhard


    fast überzeugst Du selbst mich.


    Allein ich zweifele: denn das Problem der Tiefenschärfe bleibt.
    Das bekommst Du nur mit einer Lytrokamera in den Griff oder noch mit ganz viel, viel mehr Licht und kleinster Blende.


    Sonst sieht das wirklich 99.99% echt aus.


    Toll gemacht.


    Besten Dank und mit viel Bewunderung grüßt


    Hendrik

  • Moin, moin,


    zunächst vielen Dank für die vielen netten Kommentare.


    Heute ist der Zieleinlauf am Rennbahnende. Ich hatte ja geschrieben, dass ich nach Erscheinen des SNM 25 wieder berichten wollte. Nachdem das Heft nun heute(!) auch bei mir eingetroffen ist, kann ich dem nachkommen. Ich werde hier aber nicht wiederholen, was im Heft geschrieben steht und abgebildet ist. Daher ein paar ergänzende Bilder ohne großen Kommentar. Später werde ich mal Betrieb auf und an der Güterabfertigung machen und darüber berichten.


    Die Schienenseite mit hektischer Betriebsamkeit auf der Bühne, nachdem die Stückgutkurswagen aus Bad Harzburg (über Goslar, Langelsheim, Seesen und Bad Gandersheim) und aus Holzminden (über Deensen-Arholzen, Stadtoldendorf und Vorwohle) und der Eilgut-Umladewagen von der Güterabfertigung Einbeck (Ilmebahn) eingetroffen sind und entladen werden:








    Die Straßenseite und im Schuppen sieht da schon etwas entspannter aus, nur der Kleinlaster der Firma Burgsmüller aus Kreiensen (mit Gandersheimer Kennzeichen) steht da so in der Nachmittagssonne rum - innen drinnen im Abfertigungsraum geht es jedoch heiß her (siehe SNM 25).
















    Die Mitarbeiter mit ihren Aufgaben (Ladebeamte, Ladeschaffner, Abfertigungsbeamter, DVstV, Ermittlungsbeamter, Wagenbeamter, Gleisaufsichtsbeamter, Zugabfertiger, Kolonnenführer und ihre Karrer) sind im SNM 25 zur Genüge beschrieben. An dieser Stelle daher nur ein paar ergänzende Fotos:









    So, das war die kleine Ergänzung zum SNM Heft 25. Wir haben den Zieleinlauf der Rennbahn gesehen - der ganze Komplex ist aber noch nicht fertig, es fehlt der angrenzende Lagerschuppen (Brodtmanns Schuppen, dessen baufälliger Rest noch heute allen Erdbeben unter 1,0 der Richterskala standhaft trotzt). Hier 2 Bilder vom letzten Jahr:







    Das Modell wird ein Querschnitt durch alle Epochen sein. Und dass ich nicht untätig in den letzten Wochen war, beweisen diese Bilder vom provisorischen Aufstellen:





    Sobald das Trumm fertig ist, werde ich noch einmal dazu berichten.


    Grüße
    Eckhard

  • Moin, moin,


    Danke für die Bewertungen und Kommentare.


    @ HüMo: die "plattentektonischen Verwerfungen" hatte ich leider zu spät bemerkt. Ursache ist die in 2 Richtungen geneigte Bodenplatte. Erst als ich das Gebäude auf die Grundmauern aufsetzen wollte, musste ich die hoch stehende Ecke zur Kenntnis nehmen. Eine Korrektur ohne riesigen Aufwand war nur mit der Raspel möglich. Da ich das nur auf den Fotos, aber nicht am Modell sehe, kann ich mit den Erdbebenfolgeschäden einigermaßen leben. ;)


    @ Stephan: 3 Kinder und 4 Enkel reichen - da ist kein Verlangen nach einem Adoptiv"kind" mehr bei mir vorhanden. :D


    Heute zunächst etwas zum Nachbau des Schuppens. Beim Nachbau von Brodtmanns Schuppen habe ich verschiedene Bauzustände aus seiner mehr als 100-jährigen Vergangenheit dargestellt. Einerseits wollte ich den Wiedererkennungswert aus dem noch heute stehenden Bauwerk bewahren, andererseits sollte er aber noch in Betrieb sein und nicht so baufällig daherkommen, wie er heute nunmal leider ist. Dazu kamen noch die beschränkten Platzverhältnisse, an die es sich anzupassen galt.


    Auf einer alten Fotografie von 1914 ist zu erkennen, dass damals eine Hälfte des Daches erneuert worden war. Daher liegt die Entstehung wohl vor 1900. Der Schuppen wurde von der Firma Brodtmann als Lagerhaus für Güter aller Art betrieben, hauptsächlich jedoch für landwirtschaftliche Produkte. Es befanden sich keine Büroräume darin, nur Lagerraum. Als sich in den sechziger Jahren die Lagerhaltung nicht mehr rentierte, wurde der Schuppen an einen Landhandel veräußert. Auch der wurde auf Dauer nicht glücklich damit und verkaufte ihn in den 80ern weiter an eine Firma, die zwar Büroräume und einen Anbau herrichtete, aber ansonsten nichts in die Unterhaltung investierte. Heute ist der Schuppen mehr oder weniger eine Ruine, die wegen Baufälligkeit eingezäunt ist.


    Das Aussehen des Schuppens änderte sich mehrfach. Waren ursprünglich die Ausfachungen mit Ziegelsteinen, so wie bei der Ga, vorhanden, wurden die Ausfachungen später verputzt und weiß gestrichen. Als der Putz abblätterte, wurde der Putz teilweise wieder entfernt und der gesamte Schuppen mit Brettern verkleidet – ein Teil dieser alten Verbretterung befindet sich heute noch an der nördlichen Stirnseite. Um 1970 war der Schuppen noch vollständig verbrettert. Heute sind die Ausfachungen teilweise weiß verputzt oder die Steine sind weiß übertüncht.


    Auf der Straßenseite gab es eine Überdachung, die irgendwann in Epoche 2/3 gebaut und heute wieder abgerissen worden ist. Aus Platzgründen habe ich die am Modell nicht nachbauen können.


    Auf dem Dach in der Mitte des Schuppens gibt es einen turmähnlichen Aufbau, durch dessen teilweise fehlenden Bretter man erkennen kann, dass dort ein starker Elektromotor für die 4 Aufzüge zur Verbindung der 3 Stockwerke seinen Platz hat.




















    Nun zum Modell. Das Fachwerk mit den Ausfachungen wurde so gebaut, wie ich es beim Bau des Stellwerks „Kn“ beschrieben habe. Die von unten zu sehenden Bretter sind Reste der Bahnsteigüberdachung, die für das Bahnsteigdach nicht deckend weiß lackiert waren. Durch den beim Schuppendach
    aufgebrachten Überzug aus Zeichentusche, Alkohol und Beize ergab sich nach dem teilweisen Abwischen ein sehr realistischer Effekt alten Holzes.


    Die Fenster sind Uraltbestände aus den 80er Jahren, die Dacheindeckung und die Dachrinnen stammen von REAL und die sehr filigranen Dachluken habe ich kürzlich in Gießen (ex. Buseck) bei Petau erwerben können – die 3 Außenlampen und die Innenbeleuchtung wurden bei Ebay ersteigert. Alles andere besteht aus Holz, Gips oder Draht.























    Die Inneneinrichtung wurde nur an der Stelle nachgebildet, an der die Schuppentore offenstehen und einen Einblick erlauben. Sie wird von unten eingeschoben und durch eine MDF-Platte gegen Herausfallen gesichert. Das Gebäude wird auf ein Fundament gesetzt, das innen hohl ist. Deshalb konnte es diesmal an beiden Enden unten etwas aufgeständert werden, damit die nach unten überstehenden Regenfallrohre nicht beschädigt werden, wenn es vom Fundament heruntergenommen wird.






























    Jetzt muss noch die Treppe zur straßenseitigen Rampe und die Leiter zur schienenseitigen Rampe angepasst werden, dazu etwas Buschwerk unter und neben der Rampe am Gleis. Danach den Arbeitsplatz auf der Anlage aufräumen - im Stehen arbeiten ist gut für die Bandscheibe. Und dann wird wieder Betrieb gemacht. Vom Eisenbahnbetrieb an der Umladung und am Schuppen folgt auch der nächste Bericht, wahrscheinlich nicht nur einer.






    Grüße zur Nacht
    Eckhard

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