Kraansen - das Original von Cry Ensen

  • … aber das Ziel nach wie vor im Auge behalten.
    Also weiter mit dem Bauprogramm auf der Nord-Ostseite – nicht dass jemand denkt, ich läge auf der faulen Haut..


    Nach der Fertigstellung der ersten 3 der 5 Elemente im letzten Winter konnte ich deren Wirkung lang genug betrachten und Ideen zur Fortführung sammeln. Ich versuche ja immer zu hinterfragen, was ich eigentlich darstellen will und ob das gerade Geschaffene oder Vorhandene dafür der richtige Weg ist. Mit den ersten 3 Elementen bin ich nach wie vor zufrieden und das 4. Element wurde so wie ursprünglich geplant ähnlich dem Vorbildgebäude in Kreiensen gebaut werden. Nur beim 5. und letzten Element änderten sich die Pläne, da die verfügbare Tiefe doch zu gering ist – aber auch dafür gibt es immer eine Lösung.


    Nach der Sommerpause macht der Anlagenbau wieder richtig Spaß, auch wenn er in diesem Winter erst Anfang 2019 begann, weil zuvor neben anderen Arbeiten im Haus auch die Teppichfliesen auf dem Anlagenfußboden und die Beleuchtung über der Anlage erneuert wurden – was nach über 30 Jahren auch mal notwendig war.


    Auf dem 4. Element kam ein weiteres markantes Gebäude hinzu, um die „Skyline“ auf der Ostseite des Bahnhofs vom Gleis aus betrachtet nachzuempfinden. Dieser Blickwinkel ist im Original sehr bekannt, da viele Fotografen hier die letzten Ottberger 44er und auch die letzten Eierköpfe des Bw Braunschweig abgelichtet haben. Dieses Gebäude ist heute das Wohnhaus Billerbecker Straße 6a, das 1889/90 erbaut wurde und damals beim Neubau des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Kreiensen als Notbahnhof für die Ost-West-Strecke diente. Später wurde das Gebäude verkauft und ist heute ein gewöhnliches Wohnhaus. Dieses Gebäude ist sehr groß und nur ein kleiner Teil fand auf dem 4. Element Platz – für Spur 0 Verhältnisse immer noch sehr imposant. Dargestellt ist es im Zustand der 60er Jahre der in Teilen heute noch erhalten ist. Zunächst die Vorbildfotos:






























    Nun stellt sich immer wieder die Frage, ob ein exakter Nachbau erfolgen oder ob das Modell nur so weit wie möglich dem Original ähneln soll. Letztendlich ist dies auch eine Frage des zu treibenden Aufwandes und des möglichen Rückgriffs auf käufliches und preiswertes Material. Da dieses Gebäude wegen seiner sehr großen Tiefe zu mehr als der Hälfte abgeschnitten ist von der Wand des Anlagenraumes, ist ein exakter Nachbau sowieso nicht möglich und es wurde der Weg des geringsten Widerstands beschritten. Trotz dieser „Abrisskante“ sorgt von der Gleisseite her das Gebäude bei immerhin 23 cm Tiefe für einen hohen Wiedererkennungswert.


    Die Grundkonstruktion entstand wieder aus MDF-Platten und war in wenigen Stunden zusammengezimmert. Eine erste Stellprobe des Rohbaus zeigte aber sofort, dass das Kellergeschoss nicht nachgebildet werden kann, da das Haus abweichend vom Vorbild zu dicht am Weg steht. Also wurde es kurzerhand beschnitten und ohne Kellergeschoss weitergebaut.


    Verkleidung, Fenster und Tür stammen mal wieder von ADDIE, wo es eine große und interessante Auswahl an Baumaterialien gibt. Ansonsten etwas Acrylpaste für die verputzten Wände, Mauerwerk im Kellerbereich, Fensterbänke, etwas Farbe und Zeichentusche und flüssigen Gips für die Alterung. Dieser Teil ist schon viel zeitaufwändiger, da es ja auf genaues Arbeiten ankommt. Insbesondere die Farbgebung der Wandverkleidung durchlebte diesmal eine blaue Phase, eine weiße Phase und dann wieder eine blaue Phase, bevor der endgültige „Anstrich“ gelang und den unregelmäßigen Farbton des Vorbilds einigermaßen wiedergibt.


    Zum Schluss das Dach aus MDF mit Dachziegel und Dachrinnen von ADDIE, dazu Dachluken von Petau. Der Rest kam aus dem umfangreichen Fundus an übrig gebliebenen Materialien vorhergegangener Bauten.




































    Bei den diversen Probeaufstellungen zeigte sich auch, dass der Abstand zum vorhergehenden Gebäude etwas vergrößert werden musste. Und dann ist da noch der Weg, der letztes Jahr neu angelegt wurde. Der verläuft zu dicht am Gleis und entfernt sich nicht wie beim Vorbild immer mehr vom Gleis. Dadurch bedingt war auch der Hang zu steil geraten und sah etwas spielzeughaft aus. Also auch da mit einem herzhaften Eingriff den Fehler zu beseitigen versuchen. Wie gesagt, try and error…





    Nach Fertigstellung des 4. Elements ist es doch so, dass das Gebäude mit den Nachbargebäuden sehr gut harmoniert und die „Skyline“ der 60er Jahre, wenn auch arg gedrängt, im Modell wiedergegeben wird. Der Hang zu den Gleisen ist hier wegen des Brandschutzstreifens noch nicht so zugewachsen wie heute, damals gab es nur spärlichen Bewuchs in diesem Bereich. Erst ab dem Übergang zum 5. Element war der Bewuchs durch die größere Entfernung zum Gleis am Weg mit Pappeln und anderen Bäumen schon stärker ausgeprägt, wie Vorbildfotos belegen. Dazu aber demnächst mehr.


    Und der Kleine auf dem Arm der Mutter, der beim Geräusch einer Dampflok immer „Zug, Zug“ ruft, kriegt vom Opa mal wieder die Eisenbahn gezeigt, damit er danach ruhig schlafen kann. Ist ja auch eine fantastische Wohnlage im Hinterhaus mit unverbaubarem Blick auf die Ostseite des Bahnhofs.






























    Eckhard

  • Moin Moin


    Mensch Eckhard das ist an Realismus wohl nicht zu überbieten .
    Visuell betrachtet „Schlichte Gebäude“ so gekonnt in Szene zu setzen das ist wirklich nicht jedem gegeben aber DU hast es Meisterlich umgesetzt .
    Herausragend


    Micha (Fan)


  • Guten Morgen Eckhard


    Es gibt Menschen , die haben viel Platz . Wissen aber nichts mit anzufangen .
    Dann gibt es welche mit guten Ideen . Können diese aber nicht umzusetzen .
    Dann kommen die Sammler , die sehen Ihre Modelle nie fahren .
    Oder die Angeber , jedes Bild zeigt alles an Fuhrpark was da ist und deren
    erste Frage ist : " wie viele Loks hast du denn " ?


    Zu all denen gehörst Du nicht . Bei Dir ist alles anders .


    Planung , Umsetzung gepaart mit Können und Ideenreichtum sind grandios !
    Lassen aber jeden normalen Modellbauer erblassen .
    Da kann man sich nur noch ganz bescheiden in eine ruhige Ecke setzen
    u. darüber nachdenken : " was habe ich die ganzen Jahre eigentlich gemacht " ?
    Deine Kommentare sind sachlich und mit Hintergrundwissen gepaart .
    Es ist immer ein Genuss Deine Berichte zu verfolgen und sich an Deinen
    hervorragenden Bildern zu erfreuen .


    Danke dafür ; Rainer

  • Moin,


    diesmal keine Vorbildfotos – warum?


    Die vorhandene Tiefe auf dem 5. und letzten Element war auch vorher schon sehr gering für die einigermaßen akzeptable Darstellung des Vorbildgebäudes. Deshalb war ich schon seit einigen Monaten auf der Suche nach einer Alternative. Ich hatte dann vor einiger Zeit das Glück, bei Ebay eine von Müllers Bruchbuden günstig zu ersteigern. Das ist ein wunderschönes Teil, leider kam es etwas verzogen bei mir an. War aber kein Problem, es auf der Richtbank wieder gerade zu kriegen.




    Durch die erneute Verlegung des Weges war nun noch weniger Tiefe vorhanden. Während des Baues am 4. Element wurden diverse Möglichkeiten probiert und eine Stellprobe konntemich überzeugen, diesen Weg zu beschreiten.

    Solche ähnlichen Gebäude finden sich häufig hier in der Gegend, wenn auch nicht an dieser Stelle. Es ist also ein Kompromiss unter Abwägung der Möglichkeiten einer glaubwürdigen Darstellung des Hanges mit Weg, Bewuchs und Bebauung hier am Anlagenabschluss. Und es ist eines von drei nicht selbst gebauten Gebäuden. Es handelt sich um das „Hinterhaus mit Schuppen“, Art. 5-39 von Müllers-Bruchbuden, wirklich sehr schön.



    Das im letzten Jahr erstellte Gelände musste natürlich wieder angepasst werden, aber das tut nicht weh, kostet nur etwas Zeit. Im Ergebnis ist der Hang nun nicht mehr so steil und zwischen dem Weg und dem Hang können nun die Bäume in den Himmel wachsen. Nebenbei wird dadurch der Blick auf dieses Hinterhaus teilweise verdeckt, sodass in der „Skyline“ die Bäume dominieren, die hier vorbildgerecht hingehören.




















    Vor dem Hinterhaus an der Miste steht der Bruchbudenmüller, der im Kreienser Postverteilzentrum für Südniedersachsen als E-Karren-Fahrer auf den Bahnsteigen beim Herumdüsen an den Postzügen sein Brot verdient. Da er zu den Beamten des einfachen Dienstes gehört, muss er zu seinem schmalen Gehalt noch etwas Geld dazuverdienen. Er ist also noch Nebenerwerbslandwirt und hält sich ein paar Schweine. Jetzt hat er fertig ausgemistet und schaut rüber zur Westseite, wo der PostExpr 14171 aus Hamburg einläuft und seine Kollegen mit ihren E-Karren wieder Rennen um die besten Plätze an den Türen der Postwagen austragen.





    Die Garage am Hinterhaus wurde mit Innenwänden ausgestattet, der Fußboden betoniert, die Wände getüncht und eine Beleuchtung eingebaut. Hier drin sollte durch die Fenster zu sehen sein, wie der C Gruppen-Leiter des Bw Kreiensen Ost an seinem schönen neuen Porsche 356 A schraubt. Die Ernüchterung kam zum Schluss als sich herausstellte, dass der Porsche leider etwas zu lang für die Garage ist. Also muss da irgendwann ein Goggo oder so was kurzes rein, aber nicht der C Gruppen-Leiter, der macht es nicht ohne Porsche.












    Nun gut, lieber den Spatz in der Hand, statt der Taube auf dem Dach… oder doch beides???




    Aus luftiger Höhe wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Jetzt beginnt mal wieder das mühselige Geschäft des Schotterns…



    Eckhard

  • Hallo Eckhardt.


    Ich bin wieder begeistert was du gemacht haben auf deine sehr schone spur nul Anlage :thumbup: Du has mir auf eine idee gebracht für mein spur nul Anlage das gebau von Mullers Bruchbuden past auch sehr gut im hinter Grund bei mein Bahnhof Königshofen. Ich halte das gebau im meine gedachte und is ein project für juni oder september 2019.


    Mit freundliche Grüßen,


    bernhard

  • Moin moin,
    das mühselige Geschäft des Schotterns begann wie üblich an einem überschaubaren Teilstück. Dabei gingen mir einige Gedanken zur weiteren Planung durch den Kopf und ich fragte mich, warum ich nicht doch gleich alle Hauptgleise einschottern sollte, um damit den letzten Lückenschluss auf der Anlage herzustellen. Gedacht, getan. Nur ist das nicht mal so nebenbei zu erledigen, denn dieses kleine Teilstück auf meiner Anlage bedeutet immerhin 39 laufende Meter Gleis zu behandeln. Und nicht nur das: vorher waren ja noch alle kleinen und großen Details zwischen den Gleisen einzubauen bzw. deren Fundamente vorzubereiten.


    Neben Wasserkränen, Kilometersteinen, noch fehlenden Seilzugkanälen, Weichenlaternen (die jetzt endlich montiert werden können), Geländern, Hinweisschildern, Grenzzeichen, Indusi Magneten, Ablagestellen für Hemmschuhe, Prellböcken und Unterflurhydranten wird noch das Fundament für die erste Stütze der Fußgängerüberführung gelegt und ein paar wenige Flächen mit Bewuchs zwischen den Gleisen angelegt. Und nicht zuletzt die Betonmauer an der Drehscheibe nach dem Vorbild von Ottbergen, die verhindern soll, dass sich auf der Drehscheibe leicht verbremsende Lokpersonale mit den Puffern ihrer Maschine in die Seiten von gleich neben der Drehscheibe abgestellten Fahrzeugen bohren.


    Hab ich was vergessen? Ach ja, da sind auch noch die EL-Lautsprecher und die WL-Sprechsäulen, die Hochlampen der Gleisfeldbeleuchtung, der Brauchwasseranschluss, die Säulen der Bremsprüfmeldeanlage und die Zugvorheizanlagen.


    Und zuletzt, eigentlich jetzt noch nicht notwendig, die Tankanlage mit einer Zapfsäule auf dem Bahnsteig C-Nord für Triebwagen und Schienenbusse. Warum jetzt? Einfach weil ich jetzt Spaß daran hatte – der Rest der umfangreichen Bestückung der Bahnsteige kann aber erst nach Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes erfolgen.


    Also eine ganze Litanei von Details in meinem Lastenheft. Somit ist es kein Wunder, dass der Zeitaufwand hierfür doch erheblich ist. Und nebenbei wurden mal wieder 25 Kg Schotter verbraucht. Aber nach Abschluss dieser Schufterei bleiben zum Einschottern nur noch kleine überschaubare Teilstücke im Bw und an der Post.



    Zu meinem Vorgehen beim Einschottern und zu den Ausstattungsdetails beim Vorbild und im Modell wird ein Bericht mit Detailfotos demnächst im SNM Heft erscheinen.





















































    Eckhard

  • Moin Eckhard
    Solange hab ich nichts von Dir gelesen ,und dann Zack so ein Pauckenschlag !!!
    Man kann sich gar nicht satt sehen an diesen ungeheuer vielen kleinen Details ,an die ich bei meiner spielbahn nicht am entferntesten gedacht hätte.
    Der Meister hat wieder gezeigt wie es sein sollte , einfach Unglaublich Detailgetreu und das bei dieser Größe und der Schottermenge .
    Echt Eckhard Danke fürs Zeigen
    Micha (Fan)

  • Es ist ein bisschen so, wie Eulen nach Athen tragen, aber alte Spur 0er definieren "gut, besser, am Besten" mittlerweile ja mit "perfekt, Ertmer, Huwaldt". mir bleibt bei jedem neuen Eintrag die Spucke weg, wie.... macht.... man.... das ???
    Ich lese nichts lieber (und immer wieder) als Eckhard's Einträge in diesem, seinem Thread.
    Vielen Dank und beste Grüße,
    Wolfgang.

  • Moin zusammen,


    diese Frage stellt sich mir glücklicherweise nicht. Dank der Größe der Anlage ist immer beides möglich – wird mal auf der Nord-Süd-Strecke gebaut, dann steht ja noch die Ost-West-Strecke zur Verfügung, und umgekehrt wie gerade jetzt. Und wenn dann „nur“ noch an Kleinigkeiten gebaut wird, ist wieder das volle Betriebsprogramm möglich.


    In meinem letzten Bericht hatte ich die Dieselzapfsäule mitten auf dem Bahnsteig gezeigt und erwartet, dass einige von Euch protestieren würden nach dem Motto: das geht ja gar nicht. Aber anscheinend kann ich zeigen was ich will und es wird akzeptiert. Schade eigentlich, Kritiken sind ja von mir erwünscht und by the way: ich hätte sonst ein bisschen Spaß gehabt.


    Man sieht, dass etwas nicht stimmt. Aber Modelrailroading is fun! Die Proportionen im Modell sind jedoch anders als beim Original – im Modell fehlt die Weitläufigkeit. Auf der Anlage ist alles viel gedrängter und oft liegen Schienen in der Kurve, wo sie doch beim Vorbild geradeaus verlaufen. Und bei mir liegt das Bw dazu noch auf der falschen Seite. Und bedingt durch meinen Umstieg von Epoche 2 zur Epoche 3 nach etwa 15 Jahren muss ich auch hinsichtlich des Gleisplanes, der Stellwerkstechnik und der Signale mit Kompromissen leben. Kann ich aber gut.


    Die Fahrzeuge kann man zwar relativ genau den Vorbildern nachbauen, ich habe mehrere 50er, besitze jedoch nicht die in dieser Situation passende 50 2574. Aber egal, 50er und Dieselzapfsäule gehören irgendwie sowieso nicht zusammen. Also wird weiter improvisiert. Eine 86er und zwei SS-Wagen im Arbeitszug, das passt schon, samt der aufgesessenen Mannschaft und dem vereinfachten Schlusssignal. Es ist halt nur die Annäherung an das Vorbild, mit allen Kompromissen, die man bei einer stationären Anlage eingehen muss.


    Mir ist es bei der ganzen Bauerei wichtig, dass der Wiedererkennungswert möglichst hoch ist, auch wenn die Platzierung der nachgebauten Dinge nicht immer der Vorbildanordnung entspricht.


    In diesem Sinne nun zum Spielen und zum Video, das ab etwa 3 Uhr heute hochgeladen sein wird:


    https://youtu.be/9MxzVAsj_sQ



    Eckhard

  • Moin Eckhard


    Die Länge der Züge ist schon echt Atemberaubend und die Schlusssequenz perfekt getroffen


    Micha (Fan)

  • Hallo Meister Eckhard,


    ich gebe mich nun als langjähriger begeisterter Leser dieses Fadens zu erkennen. Beitrag Nr. 895 spricht mir aus der Seele: Modellbahn muss immer ein Kompromiss bleiben, unabhängig vom Maßstab. Spätestens bei der ersten Kurve endet notgedrungen die Maßstäblichkeit.


    Was mich an der Anlage beeindruckt ist die Stimmigkeit: ich war als Österreicher noch nie in Kreiensen (das ist aus meiner Perspektive unendlich weit weg). Ich kann daher weder beurteilen, welches Jahr der Gleisplan wiedergibt noch wo welches Gebäude steht oder ob vielleicht ein Fenster fehlt. Wenn ich mir aber die Bilder von der Anlage ansehe, dann sieht es für mich sehr stimmig aus: wenn es nicht tatsächlich so war (oder noch ist), dann könnte es zumindest so gewesen sein. Also (notwendige) Kompromisse, die sich nicht in den Vordergrund drängen sondern gut aufeinander abgestimmt sind. Ich denke, gerade das macht gelungenen Modellbau aus.


    Besonders gut gefällt mir auch die Vielseitigkeit: Fahrzeugbau, Gleisbau, Betriebsabwicklung, Gebäude und Natur. Alles findet seine gleiche Berechtigung. Ein tolles Fahrzeugmodell mit vielen Details wird in spielzeughafter Umgebung nie richtig zur Geltung kommen. Hier passt aber alles zusammen. Wenn man vor der Anlage steht, ist das wahrscheinlich noch viel eindrucksvoller als am Bildschirm.


    Weiterhin viel Freude und Schaffenskraft wünscht


    Albert
    (der sich schon über weitere Berichte von den Baufortschritten freut)

  • Moin,


    danke zunächst für die vielen Kommentare. Aber ko bin ich nicht, es geht auch nicht um dieses Thema. Tatsächlich geht es um das Wärterstellwerk „Ko“, früher „Kno“ genannt, wobei „Ko“ für Kreiensen Ost bzw. „Kno“ für Kreiensen Nord-Ost steht. Es ist das letzte zu bauende Stellwerk auf meiner Anlage. Vorbildfotos zeigen, dass es sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert hat. Leider liegen mir von diesem Stellwerk nur wenige Bilder, aber der Grundriss vor. Nachgebildet habe ich es im letzten Zustand des Jahres 1956.


    ca 1935




    ca 1950




    ca 1950




    ca 1956





    Über meine Bauweise habe ich ja schon mehrfach berichtet:
    - MDF-Platten und Leisten aus dem Baumarkt,
    - doppelwandig mit Kern aus Leisten wegen der Langzeitstabilität,
    - Zusammenfügen der Wände mit Nut und Feder zur einfacheren rechtwinkligen Ausrichtung,
    - Lackieren des Rohbaus mit Klarlack,
    - Nachbildung des Putzes mittels Acryl (z.B. von Schnellenkamp),
    - Schleifen des Acryls und Weathering,
    - Fenster aus ADDIE-Material umgebaut,
    - Dachziegel und Dachrinnen ebenfalls von ADDIE,
    Und immer wieder Stellproben auf der Anlage.




















    Über dem Spannwerksraum befindet sich der Bedienraum des Stellwerks. Hier habe ich lange mit mir gekämpft, ob ich nicht die tolle Hebelbank von REAL-Modell einbauen sollte. Letztendlich habe ich dann doch wieder mein bewährtes Material genommen – es lag ja noch cognac, kost nix und passt zu allen anderen Stellwerken.









    Bei der Inneneinrichtung konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, auch den Spannwerksraum nachzubilden. Grund dafür sind die häßlichen von der Bundesbahn damals umgebauten Fenster, auf die man besser nicht drauf- sondern durchschauen sollte. Und natürlich der Reiz, ein besonderes Detail an gut einsehbarer Stelle einzubauen. Die Spannwerke sind in Höhe und Länge ziemlich genau dem Vorbild entsprechend, nur die Breite ist materialbedingt etwas zu groß, aber die in dünnem Messing zusammenzulöten habe ich mir dann doch verkniffen.

















    Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist der für diesen Winter geplante Bereich fertiggestellt und nach der Pflicht kommt nun die Kür. Nach Gießen fällt die Entscheidung, welches Programm in der Kür noch gespielt wird, bevor die Sommerpause einsetzt und ich mich wieder mehr um die Fahrzeuge kümmern werde, die für mich und einige Freunde auf ihre weitere Behandlung zu Betriebsmodellen warten…











    Eckhard

  • Hallo Eckhard,


    wunderschöner Modellbau - dürfte ich die berühmten "Grünen" vergeben, hättest Du einen von mir erhalten! Die Größe der Hebelbank scheint für den Bahnhofskopf passend, aber der Spannwerksraum... Sollte nicht jeder (Weichen- und Signal-)Hebel ein eigenes Spannwerk haben? Egal, vergiss den Einwurf, der Einblick in den Spannwerksraum dürfte im Bereich der Spur 0 erst- und einmalig zu sein! Gut gemacht!


    MfG
    EsPe

  • Servus Eckhard,


    ich habe in einem alten Schuhkarton auch noch ein Bild aus alten Tagen gefunden:



    ;)

    Gruß Thomas


    " Damit das Mögliche entsteht,muss immer wieder das Unmögliche versucht werden" Hermann Hesse

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