T3 - Führerstand

  • Hallo Zusammen,


    habe mein erstes und bislang einzigstes (mangels Marktverfügbarkeit) DR - Spur-0 - Modell eine T3 im Führerhaus etwas aufgehübscht.


    Habe Sie blind gekauft und war von einigen modelltechn Umsetzungen im Führerhaus doch enttäuscht - u. a. die sichtbare Elektronik (z. B. riesige Lötkontakte) sowie die Kunstoffeinsätze der Fenster.


    Da erwarte ich von einem Spur 0 - Eisenbahnmodell mehr.


    Ansonsten gefällt sie mir schon, meine T3!


    Also ran an die Arbeit.


    Zunächst habe ich den Oberteil des Führerhaus abgenommen (4 Schrauben von unten lösen).


    Danach habe ich einen ganz feinen Schraubenzieher zw. Gehäuse und Fenstereinsatz eingeführt und dieses abgelöst.


    Es gab leichte Schäden (Risse, Abbrüche) an den Klebestellen, die man zum Schluss aber nicht mehr sieht.


    Anhand von Vorbildfotos aus dem Netz habe ich Hebel, Leitungen und Armaturen mit Farben von Vallejo angemalt.


    Habe dazu einen feinen Pinsel verwendet.


    Nach Trocknen der Farbe habe ich mit einem Pinsel Mattlack aufgetragen.


    Nachdem der "Holzboden " schon aus Kunststoff vom Hersteller geprägt war, habe ich auf eine Echtholzeinlage verzichtet und den Kunststoff farblich behandelt.


    Zum Abschluss habe ich noch etwas echte Kohle verteilt (hab ich so auf einem Vorbildfoto gesehen).


    Die Fensterelemente habe ich ebenfalls farblich behandelt - mit matt schwarz.


    Gerade das vordere nicht vorbildgerechte Kunststoffelement ist so nicht mehr sichtbar. Ich fand das "häßlich", jetzt ist es deutlich besser.


    Die Platine hinten habe ich erstmal mit einem schwarzen Stück Pappe abdeckt - da ist sicher noch Luft nach oben.


    Aber es ging schnell und ist eine Verbesserung.


    Bei Gelegenheit gibt es noch neues Personal...


    Das ganze hat ca. 3 Stunden gedauert.


    Jetzt kann ich den Blick in den Führerstand viel mehr genießen - und darum geht es ja bei Spur 0.


    Also liebe Hersteller gebt euch da (mehr) Mühe und seid mit dem Herzen dabei.


    Inzwischen können sich einige Spur 0 - Modelle etwas von TT oder HO - Modellen abgucken... das muss doch nicht sein!



    Gruß, Zander


  • Hallo,


    ein hübsches kleines Löckchen hast du draus gemacht. Jetzt noch umnummern und sie ist fast eine individuelle T3 ;) Wenn du schon dabei bist lackier der kleinen Dame doch gleich noch die banken seitlichen Radreifen, sie gewinnt damit richtig viel.


    Je nach dem was deine T3 an Zugleistung bringen soll kannst du auch noch die Federn der mittleren Achse verstärken, das birngt mehr Andruck und spürbar mehr Zugkraft. Wie und was findest du hier im Forum.


    Viel Spass mit deiner T3,

    Dirk

  • Guten Morgen Dirk,


    danke für die weiteren Tipps.


    Welche Farbe (Farbton/Hersteller) empfiehlst Du - ich will da nichts verderben?


    Wo kann man denn Nummerntafeln beziehen?

    Da ich einen Vorbildbahnhof baue, bräuchte ich auch die korrekten Nummern, abgesehen von der Optik...


    Gruß, Zander

  • Moin.


    wie der Vorschreiber schon empfahl; oder aber auch kuswa. Wenn du Hilfe bei der Loknummer suchst, Beheimatung etc. immer raus damit. Es gibt umfangreiche Literatur im Hause. ABER: Nahezu jede T3 war einzigartig in ihrem Erscheinungsbild, d.h., unter Umständen solltest du dann auch Änderungen an Aufbauten, Kesselausrüstung usw. umsetzen - musst das aber natürlich nicht. Ein sehr feines Büchlein dazu ist das EK-Buch Die 6000-er der Deutschen Reichsbahn (die ohne Reich ;))


    Wegen der richtigen Farbe schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Eisenbahnfarben


    Zu unterscheiden wäre vor cirka 1970 oder danach, bei einer T3 denke ich mal eher, vor 1970. Das wäre dann das hellere Rot.


    Gruss, Dirk

  • Hallo Zander, bei der Gelegenheit, hättest du der Lok auch gleich noch passendes Personal (Preiser) spendieren können. Warum Lenz die T3 nur mit dem Lokführer ausgestattet hat ? ? Die T3 ist immer mit 2 Mann gefahren.

    Gruß Micha :)

  • Moin Zander,


    eine weitere gute Adresse für individuelle Beschriftungen sowohl für Decals als auch für Ätzschilder ist Gerd Kuswa ( https://kuswa.de ). Dort gibt es gute Qualität für kleines Geld. Bei besonderen Wünschen einfach mal kontaktieren, Herr Kuswa beißt nicht ;)


    Viele Grüße,

    Carsten

  • Hallo an Alle!


    Danke für die Tipps, Hilfestellungen, Anregungen.


    @ Micha: mit den Preiserfiguren liebäugl ich schon...


    @ Ingo et al: gibt es für die RAL Farben Entsprechungen bei den gängigen Anbietern, wie z. B. Vallejo, würde mir die Sache erleichtern?


    @ Dirk: Ich würde das Angebot mit der Hilfe wg. der Loknummer in Anspruch nehmen. Ich möchte eine Kleinbahn im Brandenburgischen (DR -Ost Epoche III) nachbauen. Konkret ist es der Bahnhof Görzke, ein Endbahnhof an der Strecke Ziesar. Da sind früher (nach Eröffnung um 1900) tatsächlich T3 gefahren. Zu DDR - Zeiten weiß ich aber nicht. Die Lenzsche ist mit Stendal gar nicht so weit weg, vielleicht passt das schon.


    @ Blaubär (die Bücher habe ich gern gelesen) und Carsten: Danke für die Bezugsmöglichkeiten der Schilder...


    Gruß, Zander


    PS: Ist für mich alles neu, vor kurzem hätt ich mir nicht vorstellen können an einem 1000 € Modell rumzupinseln, hab ich mir bei meinen TT - Loks nicht getraut. Altern traue ich mir noch nicht zu...

  • Hallo Zander,


    hab dir extra Links unter der RAL Farben gepackt (in meinem Beitrag). Die Links führen zu elita-modelle und diese Farben sind sehr gut. Sie kommen Pinselfertig in 15 ml Dosen, sind deckend auch ohne Grundierung. Sind eigentlich optimal für so Ausbesserungsarbeiten, wie Radreifen anmalen.


    Wie gesagt, musst halt nur schauen, welche Farbe die Räder haben. Bei meinem DR Modell, haben die Räder einen anderen Farbton wie der Rest in Rot.

  • Hallo Zusammen,


    hab die Ratschläge befolgt und die Radreifen rot bemalt - ich bin begeistert, hätte nicht gedacht, dass die Maschine dadurch so viel besser aussieht.


    Viel weniger spielzeughaft - meine Meinung.


    Ich habe auch gleich das Federparket mit Schwarz seidenmatt (Farbe von elita) bemalt und die Auftritte zum Führerhaus mit steely oil von Vallejo.


    Außerdem ist die neue Mannschaft eingetroffen.


    Die Farbe zu organisieren war für den Vorsteher nicht leicht - in einer Nacht - und Nebelaktion wurde gegen einen Sack Kartoffeln getauscht.


    Hier ein paar Eindrücke seht selbst:



    Jetzt fehlen nur noch neue Lokschilder - die Nummer/Beheimatung usw. steht schon - muss nur noch bestellen.


    Zum Altern fehlen mir noch Informationen, damit muss ich mich noch befassen...



    Gruß, Zander

  • Moin,


    jetzt wird es langsam eine schicke Lok ;) Bei der Nummernwahl musst du aber schauen, die Lenz`sche T3 ist eine verstärkte Ausführung, deren Varianten gab es mindestens 3 - die sich nicht unerheblich unterscheiden. Aber T3 gabs bei fast jeder Klein- oder früheren Privatbahn. Schau mal ins EK Buch die 6000-er der DR, T3 und Pseudo T3-en gabs viele. Einige haben recht lange überlebt, später dann bei Anschluss- oder Werksbahnen.

    Meine lief bei der ehem. Oderbruchbahn und war in Wriezen beheimatet. Alles was von ehem. Privatbahnen kam, erhielt bei der DR eine 6000-er Nummer.


    Gruss, Dirk

  • Hallo Dirk,


    das Buch habe ich leider nicht. Ist auch ziemlich teuer... mmh.


    ich baue Ausschnitte der ehemaligen Genthiner Kleinbachn im Modell nach.


    Zuständig dafür war in DR, Epoche III das Bw Jerichow. Ich habe ein Buch über das Bw von D. Endisch.


    Dort ist eine T3 mit Nummer 89 7469 erwähnt, die auf "meiner" Strecke in den 1950er Jahren eingesetzt wurde.


    Hast Du ggf. Infos oder Fotos der Lok - scheinst ja ein profunder Kenner der Materie zu sein? :)


    Gruß, Zander

  • Hallo Zander,


    mal auf die Schnelle BW Jerichow:

    74 6622 T9.2

    75 6685 ELNA 7

    89 6004 pr. T3

    89 6030 pr. T3

    89 6025 Typ Bismarck

    89 6027 Typ Bismarck

    89 6079 Typ AEG

    89 6489 Typ AEG

    91 6494 ELNA 5

    91 6495 ELNA 5H

    98 6214 Typ Bt



    Gruß

    Kpt. Blaubär

  • Hallo Admiral Blaubär,

    nach meiner Quelle ist die 6030 (ehemals 275) eine Bismarck.

    Die 6004 ist hier auch als T3 angegeben, wurde aber 1953 schon nicht mehr dort geführt...


    Die 6016 (die Lenz) war 1950 in Jerichow beheimatet und wurde dann ans bw Stendal abgegeben.


    Ggf. lasse ich die 6016 und ersetzte nur Stendal durch Jerichow...


    Gruß Zander

  • Hallo Zander,


    zu Deiner Anfrage über die Hagans 509/1904 (<- Link zu Revisionsdaten) sowie den annähernd gleichen daten von Ingo Hütter,


    Hersteller: Eisengießerei und Maschinenfabrik Christian Hagans, Erfurt

    Baujahr: 1904

    Fabriknummer: 509

    Bauart: C n2t

    Spurweite: 1435 mm

    Lebenslauf:

    Han 1859

    →'06 HAN 6198 T3

    →'23 DRBv 89 7707

    →'25 DRB 89 7469

    →'30.03.31 Bw Hannover

    →'44.04.19 verliehen an Verpflegungsmagazin Hadmersleben (bis Kriegsende nicht zurück, daher dann DR)

    →'44.10.31 (immer noch geführt im) Bw Braunschweig Nord

    →'45 DRo/DR

    →'45.08.18 Neugründung der Rbd Magdeburg, Hagans 509 am 1945.09.14 noch nicht gezählt.

    +11.11.63


    habe ich im Moll/Wenzel von 1981 "Die Baureihe 89.70, pr.T3", EK, Freiburg, leider auch nur wenige Hinweise (rot in obiger Liste) zum Daseinsverlauf gefunden.

    Am nächsten dran an Deiner Lok ist lediglich ein Foto der Hagans 494/1901, spätere 89 7462, welche aber einige "Verbastelungen" aufweist, aber eben auch schon eine Lok nach M III-4p mit 12t Achsdruck ist.


    Zulässiges Bildzitat >20%:



    Immerhin lässt sich dadurch schon mal ein kleiner Überblick gewinnen, woher ssie kam und warum sie bei der DR gelandet ist. Bei den Verläufen dort habe ich aber keine weiteren Unterlagen, da ich mich auf die einzig wahre Direktion Elberfeld/Wuppertal begrenze ;-).


    Beste Grüße aus dem Bergischen


    Michael

    Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.


    www.vauhundert.de - Bergische Eisenbahngeschichte und mehr, wie die Marscheider Industriebahn in Spur 0, einer Stütze des wirtschaftlichen Erfolges in diesem idyllischen Bachtal.

    Einmal editiert, zuletzt von vauhundert ()

  • Hallo Zander, das ist ja toll geworden, so sieht die Lok schon sehr schön aus. Jetzt noch etwas Patina auftragen, dann passt das. Ich altere meine Loks mit dem Staub von Pastellkreide. Gibt es im Künstlerbedarf (wenn er wieder auf hat). Ich zerreibe die Kreide auf einer groben Feile und sammle den Staub in kleinen Behältern. Fürs erste reichen schwarz, braun und hellgrau. Vielleicht hast du ein Probeobjekt, wo du mal probieren kannst. Das geht auch bei einem alten Wagen. Für das Fahrwerk nehme ich stark verdünntes Seidenmatt von Revell. Das gibt dann einen leicht öligen Glanz im Fahrwerksbereich.

    Gruß Micha :)

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