Erfahrungen nach Brexit mit Einkäufen aus GB

  • Man kann ruhig in GB bestellen, nur sollte man sich die Geschäfte mal vorher etwas genauer ansehen.

    Es gibt auch welche die eine Deutsche Steuernummer haben, und dann wird von Geschäft die 19% Einfuhrumsatzsteuer gleich mit abgewickelt.

    Dann kommt das Paket, zolltechnisch abgewickelt, gleich beim Kunden an!

    Macht das Geschäft das nicht, muss das halt in Deutschland ein "Dienstleister" erledigen, oder man holt das Paket beim Zoll selbst ab.


    Das es gut klappen kann habe ich neulich noch bei einer Sendung von Hattons erlebt, haben die sehr gut gemacht! :)


    Gruß

    Adalbert

    Edited once, last by Adalbert: Rechtschreibfähler verbessert... ().

  • Macht das Geschäft das nicht, muss das halt in Deutschland ein "Dienstleister" erledigen, oder man holt das Paket beim Zoll selbst ab.

    Ja,


    und fürs Handling genehmigt sich DHL als Dienstleister für seine Leistung (also verauslagen der Zollgebühren und einziehen beim Käufer) 6,- €.

    Wenn man das selbst beim Zollamt erledigt, kann man diese 6,-€ wohl sparen - sofern man den Versender dazu überreden kann, das der Zoll das in Empfang nimmt. Aber "irgendwann" (jedenfalls früher als einem lieb ist) erheben die dann auch Lagergebühren.

    Vorm Brexit im EU-Binnenmarkt war das einfacher und billiger. Jammern nutzt aber auch nix (mehr).

    Viele Grüße aus Südhessen


    Alexander

  • Moin zusammen,


    kann es sein, dass wir mal wieder auf „hohem Niveau jammern“?

    Ich finde 6 EUR nicht zu teuer. Wenn ich dagegen rechne, dass ich bis zur nächsten Zolldienststelle für Hin- und Rücktour (ca. 35 km) eine gute Stunde brauche, für die Abwicklung vor Ort auch ca. 30 Min. rechnen muss und die Eigenkosten berücksichtige, ist der Betrag für mich ok.


    Aber, das ist nur meine Sicht.


    Frank

  • Moin GB-Besteller,


    noch eine kleine Ergänzung zur Info:

    Nicht direkt vom Brexit abhängig, sondern aufgrund von Corona bedingt: DHL-Mitarbeiter*innen dürfen derzeit an der Haustür nicht kassieren. Was dann in Folge bedeutet, dass man derzeit bei allen zollpflichtigen Bestellungen zur Filiale zum bezahlen muss.

    Viele Grüße aus Südhessen


    Alexander

  • Hallo zusammen,


    zu Alexanders Ausführungen, die ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, möchte ich ergänzen, dass es im Wesentlichen auf den Versender ankommt. Dieser bestimmt letztendlich das zur Anwendung kommende Verfahren. So habe ich diesbezüglich in der jüngsten Vergangenheit die unterschiedlichsten Methoden kennengelernt. Bei meiner letzten Bestellung bei Minerva wurde mir das Paket direkt durch UPS zugestellt, ca. zwei Wochen später kam dann per Briefpost eine separate Rechnung von UPS über die vorgestreckte Einfuhrumsatzsteuer plus (heftige) Servicegebühr. Zuletzt kam eine Sendung von Youchoos mit Sounddecoder plus Zubehör für meine neue Heljan Class 03. In diesem Fall durfte ich die deutsche Einfuhrumsatzsteuer direkt mit der Youchoos Rechnung begleichen (lässt sich ja im Voraus auf den Cent genau berechnen) und die Verzollung wurde dann von DPD abgewickelt. Die Sendung wurde ganz normal zugestellt und war bereits verzollt.


    Manche Anbieter informieren ihre ausländischen Kunden bereits auf der Webseite über die angebotene Methode. Sonst kann man immer auch den Anbieter VOR einer Bestellung kontaktieren und um Auskunft bitten, manche bitten sogar darum. Der von Alexander beschriebene Fall ist dann eigentlich schon der „Worst Case“, nicht super bequem, aber in aller Regel ist der Gang zur Postfiliale auch kein Beinbruch. Je nach Methode und Dienstleister kommen zusätzlich zur Einfuhrumsatzsteuer (zum Teil erhebliche) Kosten in Form von Servicegebühren dazu (bei UPS 12,50 Euro, bei DPD 4,50 GBP). Da scheint es tatsächlich größere Unterschiede zu geben. Also, teurer wird es durch den Brexit eigentlich immer.


    Wünsche dennoch weiterhin viel Spaß mit Produkten aus UK

    Klaus


  • Hi.

    Am einfachsten ist es, wenn der Händler sich eine deutsche Steuernummer anschafft und die deutsche Mehrwertsteuer direkt abführt. Dafür muss dann keine englische Mehrwertsteuer bezahlt werden. Die ist in UK 1% höher als bei uns. Die 1% Differenz streicht sich der Händler für den extra Aufwand ein und der Kunde hat gar keine Paddelei damit. Teurer wird es obendrein auch nicht dadurch, denn bisher musste man eben die UK MwSt. bezahlen, wenn man in UK bestellt hat. Das ist auch für "Cottage Industries" möglich und, so wie es aussieht, wohl auch nicht besonders kompliziert. Denn selbst solche "One Man Shows" wie Five79 können das. Wenn ich bei Matt Chivers Bausätze bestelle, kommen die stets anständig deklariert und verzollt bei mir an, ohne das ich irgendeinen Aufwand damit hätte. Mehr Porto als früher muss ich auch nicht bezahlen (3.80 GBP für ein paar flache Bausätze). Es ist also ohne weiteres möglich, den Versand aus dem Nach- Brexit UK für den Kunden ohne zusätzliche Kosten und Aufwand zu regeln. Der Händler muss nur wollen...

  • Moin,
    Ich habe vor kurzem über e-bay eine Weiche von Peco gekauft, bei einem britischen Händler. Bei e-bay war der Preis in Pfund ausgewiesen, dazu gab es eine Info, was das in Euro ausmacht. Dazu gab es eine weitere Info zu den Versandkosten. Der Gesamtpreis war interessant, und so bestellte ich. Dann kam die Rechnungsstellung, und auf einmal war das ganze etwa 20 Euro teurer. Vorher fehlte der Zoll. Also aus Preislicher Sicht war das überhaupt kein Vorteil, und vor allem wenig transparent, weil ich davon ausging, daß das im Preis enthalten war.

    Etwas anderes kam hinzu: Duie Lieferung hat ewig gedauert. Ich bekam zunächst eine Sendungsverfolgung, daß die Weiche ausgeliefert sei - aber nicht bei mir! Ich wußte nicht weiter und fragte bei e-bay an. Auch da wusste man nicht so recht Bescheid. Jetzt weiß ich, daß es zwei Lieferungs-Dienstleister gab und dass erst mal der zweite die Sendung übernommen hatte. Ich bekam die Weiche einige Zeit später dann doch noch.
    FAzit: Ich bleibe meinem deutschen Händler treu! Mein Lehrgeld habe ich bezahlt.

    Viele Grüße
    Rüdiger aus Kaltental

  • Hallo Nullkommanull, das interessiert mich jetzt schon, was mit heftig bei der UPS Sendung gemeint ist. Gerade mit Minerva hatte ich neulich Kontakt wegen des Versandes.Außer, dass sie die britische VAT von 20% abziehen konnte ich zur Zollgebühr nichts erfahren. Bei Minerva (die ja nur Direktversand machen) sind noch einige Modelle die mir «passen würden» ;-). Danke. CHLU

  • Einen echten "Zoll" gibt es in Deutschland auf Modellbahnartikel nicht. Es wird nur die Einfuhrumsatzsteuer von 19% erhoben (entspricht der MWSt. von 19%). Dazu kommt dann noch eine Gebühr (Kostenbeteiligung, weil die ja Arbeit mit dem Handling haben) von einigen Euro. DHL nimmt 6€, DPD glaube ich 7€ und GLS hat mir mal unglaubliche 17€ abgeknöpft!

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