Hallo Forum,
frei nach einem Hit von der Gruppe Karat möchte ich Euch heute dieses kleine Projekt vorstellen.
Als ich im Spätsommer 2019 aus Interesse mal bei einem kleineren FREMO-Fahrtreffen vorbeigeschaut habe, entstand in mir der Wunsch, auch mal ein paar Module zu bauen und mal aktiv an einem Treffen teilnehmen zu können. Ich wollte aber nicht nur einfach ein paar gerade oder gebogenen Streckenmodule bauen, sondern es sollte ein Abschnitt nach einem Vorbild werden.
Nun habe ich lange überlegt und philosophiert, Ideen durchgespielt und verworfen. Macht man einen Bahndamm, einen Einschnitt, eine Brücke. Soll alles gerade verlaufen, oder im Bogen. Und wenn ja, mit welchem Radius? Gar nicht so einfach, hier das Passende zu finden…
…dann hat mir der Zufall einfach ein Objekt vorgeschlagen, und ich war sofort begeistert. Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben mit dem Zug über dieses Viadukt gefahren bin, aber ich hatte es für diese Strecke irgendwie nicht in meinem Gedächtnis. Bei meiner Suche nach einem geeigneten Vorbild stieß ich auf das Viadukt Döbschütz der Bahnstrecke Bautzen – Bad Schandau (https://www.sachsenschiene.net/bahn/str/str164.htm)
Durch seine 7 Bögen wird diese 108m lange Sandsteinbauwerk im Volksmund auch „Siebenbrücken“ genannt. Die Länge von 108m lässt sich relativ gut auf 3 Segmenten à 1m unterbringen. Da das Viadukt einen geraden Teil besitz und dann in einen Bogen übergeht, habe ich lange Überlegt, wie ich es umsetzen werde. Nur ein gerader Verlauf (macht es ja einfacher), oder nur Bogensegmente mit angepasstem Radius (z.B. 2500mm). Ergebnis der Überlegung war, es wird so nah am Vorbild wie nur irgendwie möglich gebaut. Per Google-Maps und WinTrack habe ich einen Radius von ca. 11442mm ermittelt.
Jetzt musste noch geklärt werden, wie ich das Objekt Maßstäblich auf die Segmente bekomme. Die Trennung sollte sich nach Möglichkeit im Bereich der Pfeiler befinden, so dass die Optik der Brücke nicht darunter leidet und das Bauwerk stabil auf den Segmentkästen steht. Nun ist hier das Problem, dass die 3 mittleren großen Bögen je eine Spannweite von 15m haben. Rechnet man jetzt die Pfeilerbreite mit hinzu, würde das mittlere Segment die Länge von 1m überschreiten. Längere Segmentkästen wollte ich aber auch nicht haben. Um der Lösung näher zu kommen, mussten erstmal mehr Information und Maße her. Also Maßband in die Hand und raus an die frische Luft. Mit den ermittelten Maßen wurde eine grobe maßstäbliche Skizze erstellt. Mein Vater sagt dann: „Warum baust du den mittleren Brückenteil nicht zum Herausnehmen?“ Da war sie doch, die Lösung. So kann ich die Brücke zwar an den Stützpfeilern „auftrennen“, muss aber den Pfeilersockel nicht durchschneiden.
Das Viadukt auf die 3 Segmente aufgeteilt, ergab dann folgendes Bild:
Wobei Segment 1 gerade verläuft, und die Segmente 2 und 3 einen Bogen mit Radius 11442mm und einem Winkel von jeweils 5° aufweisen.
Der Grundstein der Planung war gelegt, jetzt muss es entsprechend weiter ausgearbeitet werden. Die Ausplanung der Segmente erfolgte virtuell per CAD.
Wird fortgesetzt…