Jaffa: Triebfahrzeuge 0m

  • Hallo Jürgen,


    das sieht sehr gut aus. Ich finde die Lösung mit den Kugellagern sehr interessant.

    Kannst du näheres zu der genannten Stelle Radscheibe-Achse sagen.


    Aus welchem Material ist die Radscheibe gefertigt, ist das 3D Druck?

    Werden die Achsen hier einfach eingepresst? Interessiert mich gerade als Selbstbauer sehr :)


    Danke dir.

    Noch viel Erfolg mit deinen tollen Modellen.


    Gruß Martin

  • martin2day

    Hallo Martin, die Radscheiben sind 3D-Drucke, die Achsbohrungen sind auf der Drehbank eingebracht ... und zwar 2,0 mm für 2,0-mm-Achsen … also kein Presssitz! Das hatte ich Anfangs mal probiert, aber schnell die Finger davon gelassen – hält mit Resin nicht.


    Ich habe viel dazu gelernt im Prozess, durch Try and Error, aber vor allem durch Uwe Stehrs Material- und Verfahrens-Know-how : Der Achsenstahl ist nicht wirklich sauber, sondern enthält vom Herstellungsprozess mehr oder weniger viel Verunreinigungen von Ölen und Fetten. Außerdem ist die Oberfläche des Silberstahls zu glatt, um dauerhafte Klebverbindungen sicherzustellen (bei Metall auf Metall würde sich die Situation ein wenig anders darstellen). Die Achsen werden also nach dem Ablängen und Entgraten in der Drehmaschine plus einem diagonal geführten Dremel mit Schleifwerkzeug an den äußeren Enden behutsam aufgeraut, ohne dass ein messbarer Materialabtrag stattfindet. Dann werden die Achsen und Kugellager zum Entfetten in Aceton gebadet. Die Verklebung erfolgt mit Loctite 638; die Aushärtung erfolgt hier zwar sehr langsam, weil der Aushärtungsprozess durch Ionen im Metall initiiert wird ... und das erfolgt ja nur von der Achsseite her und nicht von der Radscheibe. Dafür hat man aber gerade beim Quartern mehr Ruhe und Zeit den Klebstoff sauber in die Achsbohrung einzubringen – mit einem Zahnstocher, denn mit einem Draht würde der Härtungsprozess bereits beginnen.

    Ich lasse dann die Achse ein paar Stunden in dem Quartering-Werkzeug, bis die Verbindung sicher ausgehärtet ist. Diese Arbeit geschieht nebenbei, so dass ich mit dem geringen Durchsatz für die relativ kleinen Auflagen leben kann.


    Gruß --- Jürgen

  • jaffa


    Jürgen,

    vielen Dank dir für deine ausführliche Erklärung.

    Ich hatte gehofft du hast eine einfacherer Methode gefunden, aber es wird wohl so sein... der Aufwand wird sich einfach nicht vermeiden lassen.

    Ich hätte vermutlich in den 3D Druck ein 3mm Bohrung mittig vorgesehen und da dann ein Messing eingeklebt und hier dann später eine 2,0mm Bohrung eingebracht und alles mit Loctite verklebt. Das ist dann aber noch ein Schritt mehr.

    Gut zu wissen das Loctite auch den 3D-Druck kleben kann und dieser sich dabei nicht negativ verhält.

    Auf alle Fälle macht dies schon mal den Weg frei auch komplexere Speichenräder über den 3D Drucker herstellen zu können... 😎


    Noch einen schönen Restsonntag

    Martin

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