Hallo,
ich wiederhole einen anderen Beitrag von mir heute mal losgelöst von den anderen Beiträgen. Es macht einfach keinen Sinn, mich an einen anderen Beitrag zu hängen.
Ich ergänze dabei aufgrund von Nachfragen mal die Details von dem Gerät, mit dem ich die für mich besten Ergebnisse erzielt habe.
Da ich hier und da ein paar Stellen auf meinen Modulen neu begrasen möchte, habe ich mir zig Videos dazu im Netz angeschaut. Dabei habe ich mir die in meinen Augen besten Ideen abgeschaut und zu meinem Begrasungsgerät zusammengeführt.
Ich habe Erfahrungen mit folgenden Geräten:
- Fliegenklatsche/Eigenbau
- Grasmaster NOCH (erste Version)
- RTS Greenkeeper 55kV
Das Ergebnis einer Begrasung hängt von vielen Faktoren wie Gerät, Spannung (elektrisches Feld), Fasern, Kleber und Handhabung ab.
Hier (mit einem Markengerät, ich schreibe bewußt nicht welches) habe ich wohl so ziemlich alles falsch gemacht:
Man kann zu diesem Thema zig Videos zu Eigenbaugeräten und zu Vergleichstests finden. Dabei haben sich zwei Fragen aufgetan:
- wieso erzielen manche Kollegen bessere Ergebnisse mit dem (alten) Grasmaster, wenn der Becher (und somit der Abstand der Pole) zueinander verkürzt wird?
- wieso bringt NOCH gerade eine neue Version des Grasmasters heraus, der mit 16kV noch immer weit unter den Spannung von anderen Herstellen liegt?
Wenn man sich manche Eigenbauten anschaut, dann stehen einem die FasernHaare zu Berge, zum einem wegen der teilweisen fürchterlichen Ergebnisse und zum anderen, wegen der Gefahren, denen man sich bei einigen Geräten aussetzt. Übrigens sollte man solche Bauanleitungen nicht publizieren, ohne auf die Gefahren hinzuweisen. Ich habe mich im Studium in den Fächern Hochspannungstechnik oder auch Messtechnik mit diesen Themen beschäftigt und in den 90er Jahren taten 20kV genauso weh wie heute. Ich weiß also, was ich tue.
Um meine Fragen zu beantworten habe ich mir ein elektrisches Feld mit 15-20kV aufgebaut. Grundlage waren ein Brett und Weißleim. Angefangen habe ich mit sehr kurzen Fasern (keine Ahnung, warum ich die in der Bastelkiste hatte).
Das Ergebnis war erwartungsgemäß optimal. Man erkennt schon ein paar längere Fasern, die sich im übernächsten Test hier noch "gepflanzt" hatten.
Den nächsten Test habe ich mit 6mm Fasern gemacht. Auch hier haben sind ein paar lange Fasern unter das Volk gemischt.
Gespannt war ich auf das Ergebnis mit den 12mm Fasern. Auch hier ist das Ergebnis optimal.
Dann habe ich 12mm Fasern auf die vorhandenen 12mm Fasern gebracht und diese mit einer anderen Farbe verlängert.
Auch dies war kein Problem.
Ich habe diese Ergebnisse mit einem Gerät für unter 6 EUR (Negative Ionen Generator, 12V Eingangsspannung) erzielt und mir dabei keine Gedanken über den "richtigen" Kleber oder Untergrund gemacht. Ich kann nicht mal sagen, von welchem Hersteller die Fasern sind.
Subjektives (!) Fazit:
- der Abstand und somit die Lage des elektrischen Feldes sind maßgebend
- auch die 12mm Fasern müssen keine Herausforderung sein
- da man die Fasern "verlängern" kann, ist es nicht kriegsentscheidend, welche Länge das jeweilige Gerät "schafft"
- ich habe zwar die Möglichkeit die Siebe zu wechseln berücksichtigt, aber diese Option hätte ich mir sparen können, denn ich habe die 6 und 12mm Fasern mit ein und dem selben Sieb (2,5mm Maschenweite, 0,7mm Drahtdurchmesser) aufgebracht.
- der Vorteil von Wechselgläsern, den einer der bekannten Hersteller bietet, ist für mich nicht wirklich wichtig. Bei mir sammeln sich zwar nach dem Begrasen ein paar Fasern im Becher ab, aber die kann ich einfach entfernen oder eben drinlassen, denn ich baue keinen Golfplatz und bei einer Wildgras-Bepflanzung sind unterschiedliche Fasern ja willkommen
- elektrische Fliegenklatschen sollen man zum Klatschen und nicht zum Begrasen verwenden
- ein Begrasungsgerät liefert nur die Technik für das Begrasen und garantiert keine perfekten Ergebnisse, denn es braucht noch das Auge für guten Landschaftsbau
So sieht das ganze Gerät aus:
Basis sind PE Rohre, in denen der NIG untergebracht ist. Den einen Pol habe ich bewusst außerhalb des Bechers geführt. Beide Pole werden mit Labor-Sicherheits-4mm-Bananenstecker angeschlossen. Die Kabel sind hochflexibel. Die Stromversorgung erfolgt über ein 12V Netzteil, das mit einem Hohlstecker am Gerät angeschlossen wird. Ich finde das zusätzliche Kabel nicht lästig, denn beim Bau an den Modulen hat man ja meist eh ein paar kabelgebundene Geräte wie Lötkolben, Mini-Bohrmaschine etc. am Start. Außerdem muss man sich dann nicht über frische Batterien Gedanken machen, wenn mal fix begrast werden soll. Die Leistung ist immer bei 100%.
Das Gerät wird über den Kippschalter mit Kontroll-Leute eingeschaltet und funktioniert erst, wenn auch der seitliche Taster gedrückt wird.
Das Sieb ist wie gesagt für alle Fasern geeignet, die Idee Wechselsiebe zu verwenden konnte verworfen werden.
Hier mal alle Bauteile im Überblick:
Mein Fazit:
Da ich nur hochwerte Bauteile verwendet habe, lag der Preis der Teile bei ca. 35 EUR. Allein der Becher mit dem Wechseldeckel kostet mit Porto fast 10 EUR. Es gibt günstigere, aber bei diesem passen die 50er PE-Rohre exakt in den Fuß des Bechers. Wir haben ein paar Geräte gebaut. Ich habe pro Gerät einen Abend und 2 Weizen benötigt.
Ich habe mit dem Gerät Ergebnisse erzielt, die alle meine Anforderungen (XXL Fasern) bestens erfüllt.