Aufbau von "Der Anfang einer kleinen Nebenbahn von Hamburg nach Hammerkoog"

  • Hallo an alle,


    so nun kann der Aufbau beginnen. Puh ... da wird es einem schon etwas bange. Zu Anfang zeige ich nochmal den Gleisplan.

    Dann die ersten Bilder der Unterkonstruktion. Ich verwende hier Ikea Ivar Regale (Höhe von 124cm). Diese habe ich auf 90cm gekürzt. Zusammen mit den 10cm der Segmente gibt das eine bequeme Bastel- und "Spielhöhe" wie ich finde.

  • Hallo Detlef,


    aller Anfang ist schwer,


    guter Anfang. Ich würde bei den Modulen auf das FREMO-Profil gehen, das ist 110 mm hoch. Die Profile kannst du dir dann bei Willi Winsen ordern.


    Gruß Martin

  • Hallo liebes Forum,


    vielleicht kann mir ja jemand helfen wie/wo und ob ich die Formsignale setze (Nebenbahnbetrieb mit einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von 50 km/h). Auf dem angehängten Plan habe ich mal drei Formsignale eingefügt (gelb markiert). Ein Einfahrsignal als dreibegriffiges Hauptsignal und zwei Ausfahrsignale als zweibegriffige Hauptsignale. Zusätzlich werden noch Haltesignale, Vorsignale und Rangierhalttafeln gesetzt werden (müssen).

  • Hi Detlev,

    der Bahnhof meiner Heimatstadt war ebenfalls Endpunkt einer Nebenbahn und hatte lediglich ein Einfahrtsignal mit Hp0/Hp2 und Geschwindigkeitsanzeiger 30 km. Daneben stand noch eine Rangierhalttafel am Einfahrtsgleis. Haltetafeln, Vorsignale und Ausfahrsignale gab es nicht. Die Gleisanschlüsse waren zur Sicherung mit Gleissperren ausgestattet.

    Bei Deinem Bahnhof würde ich bei der Signalisierung genauso verfahren.


    Grüße. Jay, the K.

  • Hallo Detlev,


    das Einfahrsignal steht viel zu dicht am Bahnhof. So könnte keine Rangierfahrt, nicht mal das Umsetzen auch nur eines Waggons stattfinden, ohne den Sicherungsbereich der Strecke zu verletzen. Das Einfahrsignal sollte an der unteren Ecke im Plan, also vor der Brücke über den Fluß stehen.


    Gruß,

    Ralf

  • Gude DetlevHH,


    schön, dass es zügig weiter geht.

    Wie ich sehe, hast Du meinen Gleisplanvorschlag aus dem Planungsthread aufgegeriffen RE: Der Anfang einer kleinen Nebenbahn .

    Ich habe den Plan mal mit den nötigsten Signalen für den angedachten Nebebahnbetrieb gezeichnet:


    Das Einfahrsignal (zweiflügelig gekoppelt mit Geschwindigkeitsanzeiger für die Einfahrt in ein Stumpfgleis mit 30 km/h) habe ich möglichst weit (entspricht etwa 90m beim Vorbild ) von der Einfahrweiche entfernt gesetzt, damit noch ein auf die Hälfte des beim Vorbild geforderten Gefahrpunktabstands von 50m zur Rangierhalttafel bleibt.

    Bei 50 km/h Streckenhöchstgeschwindigkeit darf das Einfahrsignal auch einflügelig sein oder durch eine Trapeztafel (gegebenenfalls mit Lichtsignal zum Hereinholen des Zugs, statt akustischen Signalen) ersetzt werden. Am Ende des Einfahrgleises sollte eine Sh 2 Scheibe stehen, an allen anderen Stumpfgleisen Sh 0 Scheiben.

    Ein Ausfahrsignal ist nicht nötig. Ausfahrten finden auf Zp 9 statt. Falls Du aber unbedingt ein Ausfahrsignal haben möchtest, dann steht es zwischen Gleis 1 und 5 neben der Spitze von Weiche 3.


    Alle Zugfahrten finden nach und von Gleis 1 statt und haben durch die Schutzweichen 3, 5 und 6 sowie die Gleissperre in Gleis 3 Flankenschutz.

    Wenn die Gleissperre in Abhängigkeit zu Weiche 4 Steht, dann ist ein Weichensperrensignal in Entgleisungsrichtung ausreichend, ansonsten wird ein entsprechndes Signal auch für die Gegenrichtung nötig.

    Zusätzlich muss im Bahnhofsbuch noch angeordnet sein, dass zwischen den Grenzzeichen der Weichen 2 und 5 und zwischen dem Grenzzeichen der Weiche 2 und der Gleissperre während Zugfahrten keine Fahrzeuge abgestellt sein dürfen.

    Die Weichen 1, 2 und 7 müssen ebenso wie die Schutzweichen bei Zugfahrten verschlossen sein.

    Ob und wie weit Du im Modell die Verschlüsse aller Weichen und der Gleissperre darstellst (ortsgestellt mit Weichenschlössern oder ferngestellt mit Verschluss im Stellwerk) oder nur so tust als ob, bleibt Dir überlassen.


    Das Umsetzgleis hinter Weiche 7 sollte nicht zu kurz ausfallen, denn vielleicht soll da auch mal eine durchaus für Nebenbahnen gedachte BR 56.2 umsetzen. In Deinem in Beitrag 4 gezeigten Plan sieht es dafür etwas knapp aus.


    Um blaue Flecken zu vermeiden, empfiehlt es sich vielleicht den Übergang von 80 au 100 cm Anlagentiefe abzuschrägen. Das erleichert zusätzlich ewas die Erreichbarkeit von Gleis 5. Der Zugriff dorhin sollte bei einer maximalen Anlagenhöhe von 110 cm und einem entsrechenden Entkupplungslöffel kein Problem darstellen.

    Mit Gruß vom Nick

    2 Mal editiert, zuletzt von Nick ()

  • Hallo Nick,


    toll geschrieben und richtig so, wie bei der Bundesbahn geplant worden wäre.


    Allerdings "passt" diese Aussage nicht:

    Zusätzlich mus im Bahnhofsbuch noch angeordnet sein, dass zwischen Weiche 2 und 6 und zwischen Weiche 2 und der Gleissperre während Zugfahrten keine Fahrzeuge abgestellt sein dürfen.

    Richtig ist, dass im Bahnhofsbuch geregelt werden muss, dass sich zwischen Flankenschutzeinrichtungen und den Grenzzeichen der Fahrwegsweichen keine Fahrzeuge abgestellt werden dürfen, diese Abschnitte müssen bei Zulassung der Zugfahrt ("Geben von Hp2") frei sein. Nur die Definition von Weiche 2 bis Weiche 6 passt nicht, da Weiche 5 in Grundstellung zum Lokschuppen stehen muss. Die Weiche 6 ist keine Flankenschutzweiche, das ist die Weiche 5! Während einer Zugfahrt darf eine Lok vom Lokschuppen über Weiche 5 und Weiche 6 zur Kombirampe fahren, das gefährdet die Zugfahrt absolut nicht. Deswegen muss der freizuhaltende Abschnitt von Weiche 2 am Grenzzeichen von Weiche 5 enden!


    Ansonsten passt alles - fast so, als wenn Du die Regeln der DS 818 vor Dir liegen hättest!


    Freundlicher Gruß

    EsPe

  • Moin Nick und EsPe,


    wow vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ich bin begeistert.

    Ich versuche jetzt seit einiger Zeit mich in dieses Thema einzuarbeiten. Hierzu gibt es ja vier schöne Bände von der Zeitschrift MiBa. Aber als Nicht-Bahner liest sich das schon sehr trocken.
    Also nochmal vielen vielen Dank für Eure Hilfe.

    Nun muss ich sehen wie ich das umsetzen werde.

    Mit dem Umsetzgleis hinter der Weiche 7 hast Du recht Nick. Das ist mir tatsächlich etwas knapp geraten. Da habe ich nicht aufgepasst. Mal sehen wie ich das jetzt noch hinbiegen kann. Aber wo ein Wille da auch ein Weg. :)

  • Zum Thema "Ob und wie weit Du im Modell die Verschlüsse aller Weichen und der Gleissperre darstellst (ortsgestellt mit Weichenschlössern oder ferngestellt mit Verschluss im Stellwerk) oder nur so tust als ob, bleibt Dir überlassen." könnte ich mir folgendes vorstellen:

    • Ein- und Ausfahrsignal werden ferngestellt
    • Weiche 1, 2, 4, 5, 6 und 7 werden ebenfalls ferngestellt
    • Weiche 3 wird ortsgestellt mit Weichenschloss
    • Gleissperre wird auch ortsgestellt

    Die Fernstellung erfolgt dann nicht von einem Stellwerk sondern durch eine außenliegende "Hebelbank" am Empfangsgebäude.


    Wird denn für jede Weiche eine Weichenlaterne benötigt?


    Und bitte seht mir nach und korrigiert mich ggf., wenn ich nicht immer die richtigen Fachbegriffe verwende.

  • Hi Detlev,

    ich bin es nochmal und als Referenz habe ich wieder meinen Heimatbahnhof.

    Fernbedient würde ich lediglich das/die Signal(e) stellen, sowie die Weichen 1 und 2.

    Alle Weichen haben Weichenlaternen.


    Dein Gleisplan gefällt mir richtig gut.


    Grüsse und weiter Hp1 für Deine Anlage. Jay, the K.

  • Hallo DetlevHH,


    zur Frage, was ferngestellt werden soll und was nicht, da war das schon der richtige Ansatz:


    Zum Thema "Ob und wie weit Du im Modell die Verschlüsse aller Weichen und der Gleissperre darstellst (ortsgestellt mit Weichenschlössern oder ferngestellt mit Verschluss im Stellwerk) oder nur so tust als ob, bleibt Dir überlassen." könnte ich mir folgendes vorstellen:

    • Ein- und Ausfahrsignal werden ferngestellt
    • Weiche 1, 2, 4, 5, 6 und 7 werden ebenfalls ferngestellt
    • Weiche 3 wird ortsgestellt mit Weichenschloss
    • Gleissperre wird auch ortsgestellt

    Allerdings ist die Fernstellung der Weiche 4 nicht erforderlich, da hier nur Rangierfahrten verkehren und die Weiche 4 keinen Flankenschutz bietet.


    Die Weiche 3 darf erst aufgeschlossen und umgestellt werden, wenn die Weiche 1 in Richtung auf Weiche 3 gestellt worden ist. Das wird in der Regel dadurch erreicht, dass die Weiche 1 in dieser Stellung verschlossen wird und dadurch an Weiche 1 der Schlüssel für die Weiche 3 frei wird. Alternativ kann auch die Weiche 1 in Abzweigender Stellung auf Weiche 3 im Stellwerk verschlossen werden und erst dann wird der Schlüssel für die Weiche 3 frei. Analog bei der Gleissperre mit der Weiche 3.


    Wenn Du Dich der "Sparvariante" von njcjay anschlioeßen willst, also nur die Weichen 1 und 2 fernstellen möchtest, dann darf die Weiche 7 nicht von Zügen befahren werden, dieser muss also vor der Weiche 7 anhalten, was Dir Nutzlänge kostet. Anders sähe es aus, wenn die Weiche 7 als Fahrwegweiche auch verschlossen wäre. Übrigens müssen Flankenschutzeinrichtungen bei Verkehren von Zugfahrten immer gesichert sein, also in sichernder Stellung verschlossen sein. Das bedeutet, dass die Weichen 3, 5 und 6 sowie die Gleissperre verschlossen sein müssen.


    Zur Frage der Weichenlaternen: Auf diese kann verzichtet werden, wenn nicht rangiert werden soll. Trifft bei Dir nicht zu. Sie müssen also an allen Weichen und Gleissperren bei Deinem Bahnhof angebracht sein.


    Freundlicher Gruß

    EsPe

  • Gude,


    EsPe

    Danke für den Hinweis. Ich hatte in meinem Beitrag irrtümlich Weiche 6 statt 5 geschrieben und es inzwischen korrigiert.

    Selbstverständlich dürfen Zugfahrten auch über ortsgestellte Weichen verkehren (also auch W 7) sofern diese fahrwegabhängig verschlossen sind (= Zugfahrten nur möglich, wenn Schlüssel im Stellwerk festgelegt).


    DetlevHH

    Nur die Weiche 3 und die Gleissperre von der Fernstellung auszuschließen macht nicht viel Sinn, denn Weiche 3 wird immer mit Weiche 1 umgestellt und bei der Gleissperre brauchst Du dann Signale in beide Richtungen, wenn sie unabhängig von Weiche 4 ist.

    Wenn Du es gerne gemischt haben willst, dann Weiche 1 und 3 sowie Weiche 4 und die Gleissperre mit folgeabhängigen Festlegeschlössern wie hier beschrieben http://www.outbus.de/product4.html . Diese Fahrwege werden nämlich in der Regel weniger benutzt als die Umfahrung, wofür die Weichen 7, 6, 5 und 2 jeweils gestellt werden müssen.

  • Hey Nick,


    wir sollten uns zusammentun, zusammen sind wir dann unausstehlich ;(- äh perfekt! Wir ergänzen uns prima!


    Zur Weiche 7 hatte ich im Beitrag #17 das gleiche geschrieben. Zum Verschluss der Weiche 2 und der Gleissperre warst Du etwas perfekter!


    Freundlicher Gruß


    EsPe

  • Ich bin auch ein Freund von Sicherungstechnik und dabei, diese in meinem größten Bahnhof zu verwirklichen - mit einem richtigen mechanischen Stellwerk Bauart Jüdel. Da meine Bahn schmalspurig ist, reichen in den Unterwegsstationen Trapeztafeln.


    Die Diskuission hier habe ich verfolgt, da sind eine paar Leute dabei, die sich auskennen, das ist immer von Vorteil.


    Und dennoch finde ich, dass diese Diskussion zu früh geführt wird. Es ist noch gar nicht die Rede davon gewesen, wie die Zug- und Rangierfahrten im Bahnhof ablaufen werden/sollen. Beispielsweise ist der morgendliche Ng angekommen, dessen Wagen sind an die vorgesehenen Stellen zu verteilen, also zum Güterschuppen, zur Ladestraße, zur Rampe und zum Lagerhaus. (Die Funktion von Gl. 3 ist mir nicht klar.) Das sollte mal durchgespielt werden, und zwar am besten praktisch auf den konkret verlegten Gleisen, wobei realistischerweise angenommen werden sollte, dass nicht alle Aufstellplätze frei sind, also z.B. ein Wage an der Ladestraße be- oder entladen wird, wenn ein Wagen an den Gs muss oder einer von dort abgeholt.


    Dann könnte es sich z.B. auch erweisen. dass die Anbindung der Fabrik nicht optimal ist, weil auch zu deren Bedienung an der Ladestraße stehende Wagen bewegt werden müssen aber nicht sollen. Da würde der halbe Hosenträger deshalb wesentlich mehr rentieren als für die Lokschuppenzufahrt, wo er lediglich der ankommenden Lok eine Sägefahrt erspart.


    Eine Alternative zu den vorgeschlagenen Sicherungskombinationen könnte z.B. auch sein, nur ortsgestellte Weichen vorzusehen (Erleichtert und beschleunigt das Rangieren erheblich, wenn nicht jedesmal das Stellwerk angerufen werden muss) und die für Zugfahrten relevanten entweder fern zu verriegeln oder in Schlüsselabhängigkeit zum Stellwerk zu bringen. D.h. konkret die Schüssel aller diese Weichden müssen im Stellwerk eingeschlossen sein, damit die Fahrstraße festgelegt und das Signal gezogen werden kann.


    Und dennoch mein Vorschlag: Diesen ganzen Denksport auf später verschieben, die Gleisanlage erst einmal bauen, darauf ausgiebig rangieren und ggf. den Gleisplan optimieren. Dann erst über Schicherungstechnik nachdenken.

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