Lenz Schnellzugwagen Gruppe 29

  • Gude,


    das flaschengrüne Wagenset finde ich durchaus vorbildlich gelungen, da es den optischen Zustand der Wagen in der Zeit von 1958 (Einführung des 1.Klasse Streifens) bis 1963 (dann zunehmend Neulackierungen in Chromoxidgrün und Umbeschriftung des Pw zu D) sehr gut darstellt.

    Die derzeit auf der Homepage gezeigte Wagennummer des Pw entspricht zwar einem Pw4üe-29, ist aber optisch gleich einem Pw4üe-28. Korrekt ist auch der in der Regel auf den Ladetüren nicht vorhandene schwarze Brüstungsstreifen, weil es da ja auch keine Brüstungsleiste gab.

    Die Sitzwagen der ehemaligen 3.Klasse waren zu der Zeit schon von Holzbänken auf Kunstleder-Polstersitze umgerüstet und sollten daher die Anschrift B4üwe tragen (w = Weichpolster, bis 1961 vorgeschrieben; die praktische Umsetzung der Entfernung zog sich bis 1964 hin).

    Mit Gruß vom Nick

    Edited once, last by Nick ().

  • Hallo.


    na da würden mich ja mal die Quellenangaben zu interessieren.

    Insbesondere zum Umbau.


    Auch mal bitte die Kanzelform beim Pw zwischen dem 28 und 29 vergleichen...


    Dann löst sich auch das Rätsel


    Gruß Patrick.

  • Gude V36412,


    dann zeige uns doch bitte die unterschiedlichen Kanzelformen.

    Ich kenne die Pw4üe-28/28a/29 mit ursprünglich einheitlicher Kanzelform, wobei im Laufe der Jahrzehnte daran herum repariert und geflickt wurde, sodass jeder Wagen zum Unikat wurde.


    Auch sollte noch berücksichtigt werden, dass bei der DB die Hundeabteile entfernt wurden (Türen überblecht).


    Bei einigen Wagen wurde auch die Dachkanzel entfernt.

    Mit Gruß vom Nick

    Edited 3 times, last by Nick ().

  • Die Zeichnungen sind eher Skizzen

    Aber ist schlecht zu sehen, gebe ich zu.


    Auf Bildern ist das besser zu sehen.


    Beim 28er ist die Dachfensterfront der Kanzel etwas zurück versetzt.

    Ist im Deppmeier, der ja scheinbar vorliegt, auch auf den Fotos schwach zu erkennen und auf der Skizze angedeutet.


    Die DB hat das dann im Laufe der Jahre aber angepasst, da die Kanzel zu unglaublichen Rostbunkern wurden.

    In dem Zusammenhang wurden die öffnungsfähigen Fenster gegen feste Fenster ersetzt oder gleich die Kanzel rückgebaut.



    Ich hoffe jetzt aber nicht, das nun von diesen Skizzen nicht auf die fehlende umlaufende Bauchbinde geschlossen wurde. Das wäre eine Fehlinterpretation.

    Das mittlere Nietenband ist ja auch nur aus optischen Gründen schwarz geworden, so wie die untere Nietenreihe (40mm auf dem Seitenblech) und das Nietenband mit den Senknieten an der Dachkante.

    Das wurde aber wohl oft im Aw vergessen.


    Gruß Patrick

  • Gude,


    die Bauchbinde auf den Ladetüren war von Anfang an nicht die Regel, wie bereits Fotos aus den 1930er Jahren zeigen,


    und schon gar nicht bei der DB, wie es auch Fotos aus den 1950ern und von 1960 (entspricht der geplanten Lenz Ausführung) zeigen.


    Farblich durchgehend auf den Türen gab es das nur bei frühen Fotografieranstrichen (mir ist nur einer bekannt) und bei den Museumsbahnern.

    Mit Gruß vom Nick

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  • Moin,


    mit sind ebenfalls Bilder bekannt, die diese Bauchbinde zeigen.

    Jedoch respektiere ich das Urheberrecht und stelle diese nicht ein und kopiere auch keine Zeichnungen vom Deppmeier und das alles ohne Quellenangabe.

    Dennoch danke fürs zeigen und die damit verbundene Mühe.

    Jetzt wo die aber schon mal da sind, zeigt es auch die unterschiedlichen Kanzelausführungen und auch die unterschiedliche Ausführung der an sich einheitlichen nachweislichen Vorgaben an die AW.

    Evtl mag man bei Packwagen dies auch nicht so eng gesehen haben.


    Das die Modelle von Lenz nun im Jahr 1960 zu Hause sind, habe ich noch nicht lesen können.


    Da waren aber auch schon nicht wenige Wagen in chromoxid unterwegs


    Das ist jedoch auf Schwarzweissbildern so gut wie gar nicht zu erkennbar.


    Gruß Patrick.




  • Gude,

    Das die Modelle von Lenz nun im Jahr 1960 zu Hause sind, habe ich noch nicht lesen können.

    Das kann man doch hier nachlesen: https://www.lenz-elektronik.de/spur0-schnellzugwagen-29.php


    Die von mir gezeigten Fotos sind übrigens nicht von Deppmeyer, sondern im Web frei zugänglich. Da musst Du nun selbst suchen (oder auch nicht, denn sie waren ja vorübergehend sichtbar), weil sie von der Moderation vorsichtshalber entfernt wurden.

  • Einen wunderschönen guten Tag


    Wenn ich jetzt nicht ganz doof bin , haut jetzt aber die Lackierung nicht so ganz hin.

    Auch wenn man eine Übergangszeit berücksichtigt müsste es eigentlich in der Epoche 3 b ( Aufbau RAL 6020 ) sein . Aber drücken wir mal alle Augen zu !

    Auch bei den anderen Kleinigkeiten ist ja alles nur ein Handmuster !!!!



    Mit freundlichen Grüßen


    Lothar

  • Gude,


    die Epocheneinteilung wurde ursprünglich als Überblick für die Hersteller geschaffen. Hier mal die MOROP NEM 806D dazu:

    https://www.morop.eu/downloads/nem/de/nem806D_d.pdf

    Danach teilt sich die Epoche III ( 1949 bis 1970) lediglich in Epoche a und b, ziemlich trennscharf zwischen der Klassenreform zum Sommerfahrplan 1956.

    Der Übergang zur Epche IV ist fließend ab 1965 - 1970 angegeben, da man dafür hauptsächlich die Umstellung auf EDV-Nummern nahm, welche Anfang 1965 bei den Güterwagen, Ende 1966 bei den Reisezugwagen und Anfang 1968 bei den Triebfahrzeugen begann und Ende 1969 mit einigen Ausnahmen (z.B Wagen ausschließlich für den Inlandverkehr) endete.


    Selbstverständlich kann sich jeder nach eigenem Geschmack die Epoche III noch weiter aufdröseln, nach Kriterien wie etwa Einführung des dritten Spitzenlichts, Einführung des 1.Klasse Streifens, neue Signalordnung 1959, Änderung von Haupt- und Nebengattungszeichen (z. B. Pw zu D oder Entfall w), oder Änderung der Farbgebung, wobei Letzteres - abgesehen vom DB-Keks - am längsten gedauert hat, weil die Frist zwischen zwei Neulackierungen bei den Reisezugwagen damals in der Regel 10 Jahre dauerte (siehe Beitrag #16 hier: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7966770 ; leider hat der Autor Meisinger seine Beiträge dort inzwischen gelöscht). Da die Aufarbeitung der 28/29er Schnellzugwagen bei der DB von 1950 bis 1957 dauerte (Quelle Archiv Bergsteiner/Dostal), wurden die letzten Wagen erst 1967 von Flaschengrün auf Chromxidgrün umlackiert. Und falls die - wie von Lenz beschrifteten - 1960 untersuchten Wagen dabei nochmals in Flaschengrün lackiert wurden, liefen sie in diesem Lack noch bis 1970.


    Wann genau und bei welchen Wagen die Umstellung auf Chromoxidgrün begann bleibt offen, da es hierzu widersprüchliche und meist nicht belastbare Angaben gibt. Verlässlich dürfte die Angabe von W. Diener sein, dass erstmals im November 1961 auf einer offiziellen Zeichnung der Begriff RAL 6020 auftaucht, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass es diesen Farbton als RAL-Farbe vorher noch nicht gab, sondern er als DB200 bezeichnet wurde. Dieser wurde nach vorherigen Versuchen wahrscheinlich frühestens ab 1959 für Neubauten verwendet, aber auch da gibt es andere Angaben (z.B. im EK-Buch zur E41, dass die Lok ab 41 072 auch 1959 und darüber hinaus noch in Flaschengrün lackiert wurden.

    Bei Neulackierungen im Rahmen von Ausbesserungen älterer Wagen wurde zunächst noch RAL 6007 verwendet, sodass es flaschengrüne Wagen noch bis zum Ende der Epoche III gab. Exakte Daten fehlen leider.


    Die derzeit geplanten Wagen von Lenz entsprechen also sehr gut Vorbildern von um 1960, bis auf die Wagennummern beim Gepäckwagen (diese reichen nur bis 105 160 für die 28er Wagen, siehe https://epoche2.modellbahnfrokler.de/fp/e2f_pweg.html ). Hier die Nummern der blauen Sitzwagen: http://www.railforum.de/images/listeblauefz.pdf

    Wenn das angeschriebene Unt.-Datum vor 1962 liegt, sollte bei den 2.Klasse Wagen auch noch das Nebengattungszeichen w dran (Quelle W. Diener)

    Mit Gruß vom Nick

    Edited 7 times, last by Nick ().

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