Hallo Richard,
vielen Dank für deinen Vorschlag, die Begriffe 'Altern' und 'Alterung' zu ersetzen durch die Formulierung "mit Betriebsspuren versehen" ...
Ich finde, dass dieser Begriff dem hier diskutierten Thema am besten gerecht wird, da Betriebsspuren im weitesten Sinn mit Falten im Gesicht oder grauen Haaren (nach einem arbeitsreichen Leben) verglichen werden können.
Beste Grüsse
Dieter
Altern - eine olympische Disziplin in Spur 0?
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Um meine Meinung zum Thema Altern ein wenig zu unterstreichen, hat es mich jetzt in den Fingern gejuckt:
Mein G10 musste jetzt mal als erstes Objekt dran glauben und ich habe ihm ein wenig Behandlung gegönnt.
Ich habe angefangen, die Pulverfarben nach der Methode aus dem SNM-Magazin zu verarbeiten. Leider stellte sich für mich kein befriedigender Erfolg ein und ich griff zu meiner Airbrush.
Mit Mattlack und ein wenig dunkler Farbe wirkt der Aufbau ein wenig bleicher und die Streben akzentuierter. Das Fahrwerk ist mit verschiedenen Braun und Rosttönen bearbeitet.
Natürlich ist der Waggon noch längst nicht fertig, aber ich finde, dass er schon wesentlich originaler wirkt, als der auf den Bildern danebenstehende Oppeln.
Hier mal ein paar Bilder, wie gesagt, fertig ist er sicherlich noch nicht, ausserdem verfälscht das Licht einiges der Wirkung, leider habe ich zu Hause kein Tageslicht mehr nach Feierabend.
Mir gefällt es schon recht gut, Kritik ist aber erlaubt.
Schönen Abend
Thoralf
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Hallo Thoralf,
ich meine, Du bist auf einem gutem Weg! Du hast recht: noch nicht optimal, aber viiiiel besser als der neue Oppeln! Toll, dass Du es versuchst!
Sag mal: was hast Du für weiße Streifen unter den Gleisen?
Gruß
Thomas -
Hallo Thomas,
Danke für die positive Meinung zu meinem Schaffen, das macht Mut.
Was genau würdest Du noch/anders machen? Nehme Gerne Tipps und Anregungen entgegen.
Das Weiße unter dem Gleis ist Acryl aus der Tube. Habe die Flexgleise damit aufgeklebt. Das ist im Notfall nochmal lösbar, falls ich beim Beu des Fiddleyards noch etwas hätte korrigieren müssen.
Musste ich aber nicht, es funktionierte alles wie geplant
Ich werde irgendwann noch ein wenig Schotter an die Gleise bringen, dann sieht man das auch nicht mehr so strahlend weiss leuchten.
Gruß
Thoralf
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@Thoralf
gratuliere zu Deinem "Wagnis".
Du musst nur eins bedenken : diese Geschichte macht süchtig - hast Du einmal angefangen wirst Du es immer wieder tun
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Stimmt, süchtig kann das machen. Vor allem, wenn man dann die blitzenden, neuen Wagen daneben sieht,
ich hatte bei H0 schonmal angefangen, ein paar Güterwagen zu altern. Da meine ersten Versuche nur auf der Nuzung von Abtönfarben mit Pinsel basierten, habe ich mir erstmal eine Airbrush-Ausrüstung zugelegt. Damit konnte man dann schon viel schönere Effekte erzielen.
Damit, und mit Pulverfarben habe ich dann die ersten H0-Umbauwagen und eine Fleischmann P8 gealtert. Sah aus meiner Sicht auch schon sehr gut aus.
Allerdings habe ich festgestellt, dass ich immer ein bisschen zuviel des Guten gemacht habe, sprich beiom Altern sah es nicht so alt aus, weil hinterher wenn alles trocken war.
Damals gaben mir einige Forumianer das Feedback, dass ich auf einem guten Weg bin ....
Also folgte die jetzt die nächste Evolutionsstufe nach dem Motto: Leiber weniger, denn das ist nach dem Trocknen mehr. Da kam nun der Lenz G10 bei raus.
Auch hier hörte ich ja schon: Ich bin auf einem guten Weg. Der Weg scheint aber noch länger zu sein ....
Also hoffe ich nun, dass wir bei unserem Weserbergland-Stammtisch mal einen Alterungsprofi zwecks Workshop zu Besuch kriegen. Die Person kennen wir schon, jetzt muss er nur noch überredet werden ! Aber daran arbeiten wir demnächst.
Gruß
Thoralf
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Falsche Aussage Thoralf
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ich hab Ihn soweit, er überlegt was er wie präsentieren kann, ist also für Januar in Arbeit
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Hallo Thoralf,
..... Was genau würdest Du noch/anders machen? Nehme Gerne Tipps und Anregungen entgegen.
tja, das ist wirklich ein Problem! Ich kann`s leider nicht besser (zumindest habe ich es noch nicht gezeigt
), daher kann ich keine konkreten Tipps geben. Wenn ich sage "Du bist auf dem richtigen Weg!", dann meine ich, es ist sehr gut, aber noch nicht perfekt. Kann an den Fotos liegen, aber mich stört der leichte Glanz auf den Oberflächen... das Dach könnte "lebhafter" sein! Bedenke: das ist alles Kritik auf hohem Niveau!!
Ich würde diese Farbbehandlung des Wagens als "Grund-Alterung " bezeichnen, also als ersten Schritt. Wenn alle meine Fahrzeuge so einen (guten) Stand hätten, fänd ich`s toll! Zur Verbesserung können sicher das Herausarbeiten von Details beitragen (z.B. Zettelkasten, Puffer). Wie immer sind nicht nur die persönliche Vorlieben und Fähigkeiten zu berücksichtigen, sondern auch die zur Verfügung stehenden Werkzeuge und vor allem die Zeit, die man investieren will, zu sehen. Man muss halt Schwerpunkte setzen... Hat man 3 Wagen, kann man anders detaiilieren als wenn man 300 hat...
Der G10 würde sich so wie er ist deutlich positiv von den Fahrzeugen auf meiner Anlage absetzen! Ich wünschte, meine Fahrzeuge sähen schon so aus...
Gruß
Thomas -
Tipps fürs altern (Gebrauchsspuren)von Wagen:
1. Das Vorbild sollte Pate sein
2.Es sollte nicht aufgemalt wirken und so erscheinen wie es in der Wirklichkeit auch sein könnte.
3.Dreck ist nicht gleich Dreck , auch die Jahrezeiten sollten bedacht werden.
4.Epochen können auch eine Rolle spielen ( Kohle )
5. Mut und Ausdauer zum Ausprobieren
6.Rost dort wo er hingehört, so wie Öle und Fette
Klar es gibt noch viel mehr Punkte , auch die Art wie man es Anfängt ist wichtig.Gruß
Lothar
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Hallo Lothar,
vielen Dank für deinen Punkte-Katalog, der von der Aussage her Richards Formulierung bestätigt - "mit Betriebsspuren versehen" - die aber dann mit aller gebotenen Zurückhaltung nach dem Motto "weniger ist mehr" ...
Beste Grüsse
Dieter -
Bitte Dieter.
Dazu möchte ich noch einen kleinen Tip für den Anfang los werden. Dazu wird ein Tuschkasten und ein Wagen wo man einfach , ich sage einmal den Plastikglanz los werden möchte. Diesen bestreicht man mit leicht verdünnter Tusche , in der Farbe so wie Staub oder Herbstdreck. Läßt es leicht antrocknen, nun wischt man es komplett wieder ab. Nun ist der Plastikglanz weg und in den Fugen bleibt leichter Dreck übrig. Dies ist die einfachste Art um einmal das Spiel mit leichten Betriebsspuren.
Gruß
Lothar
Gruß
Lothar
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Thomas,
Danke für deine offene Kritik und die Hinweise!
Die leicht glänzenden Flächen sind sicherlich den Lichtverhältnissen geschuldet. Bei Tageslicht sieht das irgendwie alles besser aus.
Vielliecht kann ich am Wochende mal ein Bild in anderem Licht machen und einstellen.
Christoph: tolle Donnerbüchse mit tollen Alterungseffekten! Allerdings lerne ich langsam, dass ich für meine Epoche die Fahrzeuge weniger altern sollte, das ist irgendwie stimmiger. Schliesslich hat der Eisenbahner in den 60igern noch ein anderes Verständnis von Pflege gahabt.
Gruß
Thoralf
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Hallo Christoph,
die Betriebsspuren an deiner Donnerbüchse sind aus meiner Sicht absolut überzeugend. Die neuen
Trittstufen tragen sicher mit zu diesem Ergebnis bei.Reimund
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Hallo,
mir ist etwas bewusst geworden beim Anschauen des Bildes Nr.115 aus Beitrag 32. Wie würde die "nachbehandelte" Donnerbüchse eigentlich auf einem unbehandeltem Gleis aussehen?
Fast alle Modellbahner behandeln ihre Gleise, zumindest noch die Gleisprofiele. Damit müssten die Fahrzeuge und alles andere drum herum doch auch behandelt werden, wie stark auch immer, um ein in sich stimmiges Ganzes zu erzielen. Oder eben in aller Konsequenz dann alles ohne weitere Veränderung.
Wird es bei den Gleisen gemacht, weil der Fehler des falschen Farbtones zu offentsichtlich ist und nur deshalb verändert?Dies ist einfach der Gegensatz zu dem Gedanken Betriebsspuren ja oder nein, nur von einer anderen bereits selbstverständlichen Betrachtungsweise aus gesehen.
Mit Gruß, Thorsten
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Hallo Thorsten,
natürlich darf oder muss man auch einem Gleis (sowie dem übrigen Drum und Dran) "Betriebsspuren" (oder ein s. g. "weathering") zubilligen, wobei ich denke, dass das, in letzter Konsequenz betrieben, ohnehin selbstverständlich sein dürfte. Ebenso selbstverständlich muss man dann allerdings darauf achten, dass die Laufflächen der Schienenköpfe von wenig befahrenen Nebenbahn- oder Abstellgleisen etwas anders "bearbeitet" werden müssen als die Schienenköpfe einer stark befahrenen Hauptbahn ...
Beste Grüsse
Dieter -
........als ich beim K.Singer das "verwittern", so nannte Er das immer, erlernen durfte, wobei seinerzeit außschließlich amerikanische Dampfloks in HO und in 0 verwittert wurden. Dabei gab sämliche Verwitterungsgrade, ganz leichte bishin zu sehr stark gealterten Fahrzeugen. Ein gealtertes Modell lebt, aber es sollte auch für den Kunden/Betrachter wie im Original wirken. Da sollte und muß jeder für sich entscheiden. Auch die angewandten Techniken wie das Modell gealtert wird, ist dem Künstler zu überlassen, wobei der Kunde aber im Resultat sein ok dazu gibt.
Viele Modelle sind nach einem richtigen Altern nicht mehr als Modell wieder zu erkennen. Für einen Big Boy in 0 brauchte ich gute vier Wochen, wobei pro Tag etwa 5-6 Stunden nur gealtert wurde. Somit verteuerte sich diese Lokomotive um das Doppelte, aber es war ein realistisches Modell mit allen Verwitterungspuren wie auf den damals zur Verfügung gestellten Vorbildfotos. Das Modell wechselte zwischenzeitlich seinen Besitzer, wobei an der Verkaufsumme der TOP gealterten Lokomotive überhaupt nicht gemäkelt wurde!
Nicht jeder Modellbahner etc. hat ein Händ'chen für's authentische Altern, dann sollte man es denen anvertrauen die das beherrschen.- Oder mit einfachen Übungen an kleinen Dingen probieren, sich weiter entwickeln und seine Qualitäten stetig steigern, es gibt heute eine viel bessere Farbenpigmentierung und erstklassige Anbieter von Farben aller Art als vor etwa 30 Jahren als ich damit begann. K. Singer hat seinerzeit genauso einmal klein begonnen.
Gerhard -
Hallo Gerhard,
wer ist denn der Herr Singer? Hab noch nie von ihm gehört oder gelesen... Vielleicht bin ich zu jung, um ihn zu kennen
Danke und Gruß
Thomas -
moin Dieter,
ich finde, durch diesen treat ist deine anfängliche frage super beantwortet worden:
ja, altern ist ein olympische Disziplin!
meint jedenfalls volker
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Hallo Gerhard,
wer ist denn der Herr Singer? Hab noch nie von ihm gehört oder gelesen... Vielleicht bin ich zu jung, um ihn zu kennen
Danke und Gruß
ThomasHallo Thomas,
Herr Kurt Singer ist einer der Iniatoren vom Singerteam/Kreuzlingen in der Schweiz. Leider ist Kurt vor vielen Jahren verstorben. Er und auch Kurt Kriewall/ Designstudio Kriewall, waren zum Thema " verwittern, altern" seinerzeit mit die Besten! Es war immer eine riesige Freude bei den Beiden verwitterte Eisenbahnmodelle jeglicher Art zu bestaunen.- Ich selbst hab perfekt verwittere und lackierte Malletlokomotiven aus dem Hause Singer und Kriewall als Erinnerung an wunderschöne Stunden und Spur 0 Treffen.---
Gerhard
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